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Ein bisschen Mia san Mia bei der SpVgg Greuther Fürth

Ein bisschen Mia san Mia bei der SpVgg Greuther Fürth

Am 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga empfangen die Kleeblätter beim Freitagabend-Spiel um 20:30 Uhr (DAZN überträgt das Spiel live) den amtierenden Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer, den FC Bayern München. Dabei treffen einige Akteure auf Seiten der Fürther auf ihren ehemaligen Arbeitgeber. Denn mit Julian Green, Timothy Tillman und Adrian Fein tragen morgen drei Spieler das grün-weiße Trikot, die in der Vergangenheit stets in Rot aufgelaufen sind. (Foto: IMAGO / foto2press)

Der "Bayern-Aufstieg"

Es sind jedoch nicht nur die drei aufgezählten Spieler, die eine FCB-Vergangenheit haben. Denn auch der Trainer von Greuther Fürth, Stefan Leitl, hat das Fußballspielen bei den Bayern gelernt. In München geboren und in Ismaning aufgewachsen durchlief er zwischen 1987 bis 1996 alle Jugendmannschaften des FC Bayern Münchens und schaffte es sogar 1996 in den Profikader, wo ihm allerdings Spielzeit in der 1. Bundesliga verwehrt wurde. Bis 1998 absolvierte er 25 Spiele für die Amateure bevor er seinen Heimatklub verließ. Nach einer Saison in der Regionalliga, wechselte er in die 2. Bundesliga zum 1. FC Nürnberg, für die es der ehemalige Mittelfeldspieler letztendlich auf 191 Spiele in der zweithöchsten deutschen Spielklasse brachte. Mit den Franken gelang sogar der Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo er es in der Saison 2001/2002 auf 5 Einsätze brachte. Genau deshalb hatte und hat man in Fürth die Hoffnung, dass Leitl es schaffen wird, den 3 ehemaligen Bayern-Spielern zum Durchbruch zu verhelfen, auch wenns nicht im von den Spielern erhofften Trikot ist.

Der gescheiterte Durchbruch als geteiltes Schicksal

Timothy Tillman spielte im Gegensatz zu Fein und Green bereits in der Jugend bei Greuther Fürth und wechselte 2015 für kolportierte 500.000 Euro zur U17 nach München. Der Wechsel sorgte damals für Schlagzeilen, nachdem die Fürther heftige Kritik ausübten an der Abwerbung ihres „größten Talents seit 30 Jahren“, wie ihn der damalige Präsident der Fürther, Helmut Hack, beschrieb. In seiner Debütsaison gelangen ihm in der B-Junioren Bundesliga 23 Scorerpunkte in 23 Spielen (8 Tore und 15 Vorlagen), was sogar das Interesse von FC Barcelona in Form eines konkreten Angebots weckte. Ein Wechsel scheiterte am Veto von Uli Hoeneß, da die Bayern große Stücke auf ihn hielten und ihm den Sprung in die erste Mannschaft zutrauten. Dieser gelang ihm jedoch nicht, weshalb er nach einer gescheiterten Leihe beim 1. FC Nürnberg in der Saison 2018/2019 (6 Bundesligaeinsätze) – eine weitere Gemeinsamkeit mit Stefan Leitl – schließlich zurück zu den Kleeblättern kehrte. Die beiderseitigen Hoffnungen auf einen endgültigen Durchbruch des offensiv flexibel einsatzbaren Spielers haben sich bislang allerdings noch nicht erfüllt. Aktuell spielt sein ebenfalls hoch veranlagte jüngere Bruder, Malik Tillman, beim FCB und hat unter Julian Nagelsmann in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 12:0 Sieg gegen den Bremer SV debütiert und gleich getroffen. Gestern wurde er mit einem Profivertrag bis zum 30.06.2024 ausgestattet.

Leihe als Rettung

Der US-Amerikaner ist von den drei Spielern derjenige, der einem Durchbruch beim FCB am nächsten war. Nachdem er 2009 zur U17 der Bayern wechselte, erlebte er in der Saison 13/14 seinen Höhepunkt, wo er in der Regionalliga Bayern 15 Tore und 8 Vorlagen in 23 Spielen für die zweite Garde der Münchener erzielen konnte und so die Aufmerksamkeit von Pep Guardiola erregte, der dem Ruf des Talentförderers vorauseilte und so Hoffnungen bei Green keimte. Seine guten Leistungen bei den Amateuren wurde allerdings nicht wie von ihm erhofft honoriert und er schaffte es lediglich drei Mal in der Bundesliga im Kader zu stehen, ohne eingesetzt zu werden. In der Champions League durfte er immerhin im letztlich unbedeutenden Spiel gegen ZSKA Moskau in 2 Spielminuten etwas Profiluft schnuppern. Nachdem er bei der WM 2014 von Jürgen Klinsmann für den Kader der USA nominiert wurde, erzielte er direkt bei seinem Debüt im Achtelfinale gegen Belgien in der 107. Spielminute den 2:1 Anschlusstreffer, der allerdings das Ausscheiden nicht verhindern konnte. Nach einer glücklosen Leihe beim HSV in der Saison 2014/2015 kehrte er zum FCB zurück, wo er allerdings wieder nur bei den Amateuren in der Regionalliga eingesetzt wurde. In der Sommer-Vorbereitung 2016 machte er unter Neu-Trainer Carlo Ancelotti mit 3 Treffern gegen Inter Mailand auf sich aufmerksam, doch seine Hoffnungen zumindest als Backup für Robert Lewandowski einen Kaderplatz zu ergattern wurden durch Verletzungsprobleme gestoppt. Es folgte ein kurzes und ebenfalls glückloses Intermezzo beim VfB Stuttgart, ehe er im Sommer 2017 nach Fürth wechselte und seitdem bei den Kleeblättern zu den Leistungsträgern gehört.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Im Gegensatz zu Timothy Tilmann und Julian Green spielt Adrian Fein aktuell nur auf Leihbasis in Fürth und besitzt bei den Bayern noch einen Vertrag bis zum 30.06.2023. Auch er galt als verheißungsvolles Talent und wurde zunächst nach Regensburg und anschließend zum HSV verliehen – eine weitere Gemeinsamkeit mit Julian Green –, wo er in der Saison 2019/2020 mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte. Beim PSV Eindhoven sollte er unter Roger Schmidt in der vergangenen Saison eigentlich den nächsten Entwicklungsschritt machen. Durchsetzen konnte er sich dort allerdings nicht und sammelte wenig Spielpraxis. In der aktuellen Saison reichte es bislang nur zu zwei Kurzeinsätzen.

Fazit

"Beim FC Bayern München gescheitert und ihr Glück suchend in Fürth gelandet". So in etwa könnte die Überschrift von Stefan Leitl, Julian Green, Adrian Fein und Timothy Tillman heißen. In Fürth erhofft man sich von den Ex-Bayern einen Hauch von „Mia san Mia“, um den Klassenerhalt zumindest spannend halten zu können. Immerhin konnten Leitl und Green einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Fürther sich diese Saison in der höchsten deutschen Spielklasse beweisen können. Vielleicht sorgt die FCB-Vergangenheit für den extra Schub an Motivation und wir erleben morgen Abend ein kleines Bundesliga-Wunder.

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