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Darmstadt 98: Auf dem Weg zurück in die Spitzengruppe?

Darmstadt 98: Auf dem Weg zurück in die Spitzengruppe?

Platz Acht nach fünf Spieltagen. Torverhältnis von 12:8. Sieben Punkte. Die neue Spielzeit der 2.Bundesliga hätte für den SV Darmstadt 98 wohl kaum turbulenter beginnen können. Speziell zu Beginn der noch jungen Spielzeit setzte Covid-19 den Lilien so stark zu, sodass zahlreiche Spieler aufgrund einer veranlassten häuslichen Quarantäne nicht zur Verfügung standen. (Foto: IMAGO / Hartenfelser)

Die Abwesenheit zahlreicher Stammkräfte machte sich sehr bemerkbar, sodass die Südhessen jeweils in ihren ersten drei Pflichtspielen der Saison 2021/22 den Platz als Verlierer verlassen mussten.

Doch seit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 (6:1) am dritten Spieltag, scheinen sich die Lilien nun endgültig gefangen zu haben. Denn schließlich sind die Darmstädter seit nun drei Spielen unbesiegt und konnten selbst gegen große Gegner wie unter anderem den Hamburger SV punkten. Aber wie hat das Team von Trainer Torsten Lieberknecht den Turn-Around geschafft und sich trotz des schlechten Starts in die obere Tabellenhälfte zurückgekämpft?

Sommervorbereitung auf Hochtouren

Bereits in der Sommerpause war in Darmstadt so einiges los. Nach wochenlang fest anhaltenden Gerüchten entschied sich der damalige Lilien-Cheftrainer Markus Anfang zum Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen zu wechseln. Obwohl die Lilien für Anfang eine Ablösesumme erhielten, war dies dennoch ein Schock für die Südhessen, da man nun zu Beginn der Saisonvorbereitung keinen Cheftrainer hatte.

Die Verantwortlichen der Darmstädter fanden jedoch mit Torsten Lieberknecht relativ schnell einen neuen Cheftrainer. Der 48-jährige Fußballlehrer passte perfekt in die Vorstellungen der Lilien-Verantwortlichen und konnte offenbar direkt mit seinen Vorstellungen und Ansichten überzeugen.

Doch nun galt es für die Lilien am Mannschaftskader für die kommende Spielzeit Veränderungen vorzunehmen. Denn immerhin galt es die Abgänge von wichtigen Stammspielern wie von Mittelfeld Abräumer Victor Palsson oder Torschützenkönig Serdar Dursun zu kompensieren. Schlussendlich konnten die Lilien insgesamt 15 neue Spieler in ihren Reihen begrüßen, während ebenfalls 15 Spieler den Verein verlassen hatten.

Es galt nun für Trainer Lieberknecht eine neue Mannschaft zu formen und die Neuzugänge zu integrieren.

Ligaauftakt wird zum Alptraum

Die Sommervorbereitung der Lilien verlief den Umständen entsprechend sehr gut ab. In den vier absolvierten Testspielen gingen die Südhessen in keinem einzigen als Verlierer von Platz und konnten lediglich gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart (1:1) keinen Sieg verbuchen. Aufgrund der gezeigten Leistungen und der Resultate blickte man optimistisch auf den bevorstehenden Saisonauftakt in die Spielzeit 2021/22 der 2.Bundesliga.

Doch was dann geschah gleicht wohl eher einem Alptraum. In den Reihen der Lilien wurden gleich mehrere Akteure positiv auf Covid-19 getestet, was wiederum zur Folge hatte, dass sich zahlreiche Akteure in eine häusliche Quarantäne begeben mussten.

Den Saisonauftakt hatte man sich bei den Lilien sicherlich anders vorgestellt. Denn nun galt es für Trainer Lieberknecht erstmal sich einen Überblick über die ihm noch zur Verfügung stehenden Spieler zu verschaffen. Aufgrund der vielen Ausfälle berief Lieberknecht mehrere Spieler aus der eigenen A-Jugend, unter anderem Innenverteidiger Clemens Riedel und den offensiven Mittelfeldspieler John Peter Sesay, in den Profikader.

Mit dem nun arg dezimierten Kader gingen die Lilien ihre Herausforderungen an. Jedoch kam es, wie man es schon vorher hätte erwarten können. Die Lilien mussten sich in den ersten beiden Ligaspielen gegen den SSV Jahn Regensburg (0:2) und gegen den Karlsruher SC (0:3) geschlagen geben. In beiden Spielen kämpften die Südhessen zwar aufopferungsvoll im Rahmen ihrer Möglichkeiten, aber es war ihnen dann doch anzumerken, dass sich das komplett neu zusammengestellte Team erst einmal finden musste.

Auch in der ersten Runde des diesjährigen DFB-Pokals mussten sich die Lilien beim Drittligisten 1860 München (4:5 nach Elfmeterschießen) geschlagen geben. Die personelle Situation hatte sich zwar vor Beginn der Partie leicht entspannt, jedoch verfügten die wieder genesenen Spieler nicht über die grundlegende Fitness, sodass diese bestenfalls in den Kader zurückkehren und gegebenenfalls lediglich für Kurzeinsätze zur Verfügung stehen konnten.

Mentalitätsspieler Gjasula wird verpflichtet

Veranlasst durch die personellen Probleme und den daraus folgend enttäuschenden Ergebnissen, sahen sich die Verantwortlichen der Lilien zum Handeln gezwungen und analysierten den Transfermarkt nach potenziellen Verstärkungen.

Es wurde Ausschau gehalten nach einem Spieler, der den Lilien sofort weiterhelfen und von den Grundtugenden zu den Südhessen passen würde. Und genau diesen Spielertypen fanden die Verantwortlichen mit Mittelfeldspieler Klaus Gjasula.

Der groß gewachsene zentrale Mittelfeldspieler wechselte ablösefrei vom Liga Rivalen Hamburger SV zu den Lilien und unterschrieb einen Vertrag bis 2023. Gjasula zeichnet sich besonders durch seine Robustheit und Zweikampfhärte aus und dürfte perfekt das Anforderungsprofil der Darmstädter passen.

Covid-19 schweißt Verein noch enger zusammen

Es scheint regelrecht so, als ob diese außergewöhnliche Notsituation in den Reihen der Lilien dafür gesorgt hat, dass sich das Team, die Fans und die Betreuer noch mehr zu einer Einheit geformt haben.

Denn wer nach schlechter bzw. gereizter Stimmung in den Reihen der Lilien suchte, suchte diese vergebens. Es herrschte eine regelrechte “Jetzt-erst-recht-Mentalität” auf und neben dem Platz. Es sollte nicht nach möglichen Ausreden für den sportlichen Misserfolg gesucht werden, sondern daran gearbeitet werden, dass man sportliche Erfolge verbuchen konnte.

Und genau diesen konnte man im Heimspiel am dritten Spieltag gegen den FC Ingolstadt (6:1) nun endlich verbuchen. In einem wahren Offensivspektakel fegten die Südhessen regelrecht die Schanzer vom Platz und konnten die ersten Punkte der Saison einfahren. Hierbei sind ebenfalls die Zuschauer besonders hervorzuheben, welche das Team pausenlos unterstützen und das heimische Merck-Stadion am Böllenfalltor in ein regelrechtes Tollhaus verwandelten.

Doch wer nun dachte, dass es sich bei dem Sieg gegen den FC Ingolstadt um eine Eintagsfliege handeln würde, sah sich wieder einmal getäuscht. Die Lilien konnten den Rückenwind mit in die darauffolgenden Spiele gegen den Hamburger SV (2:2) und gegen Hannover 96 (4:0) nehmen und wussten in beiden Spielen zu überzeugen.

Doppelspitze als Schlüssel zum Erfolg

Einer der Hauptgründe für den momentanen Erfolg der Lilien dürfte wohl ihre offensive Spielweise sein. Denn Torsten Lieberknecht scheint genau da vom spielerischen Ansatz her anzusetzen, wo sein Vorgänger Markus Anfang aufgehört hat.

Die Lilien zeichnen sich mit einem permanenten Offensivdrang aus und sind stets in der Lage für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Hierbei gilt es jedoch besonders ein neu geschaffenes Sturm-Duo hervorzuheben. Die beiden Mittelstürmer Luca Pfeiffer, ausgeliehen vom FC Midtjylland, und Philipp Tietz, ablösefrei gekommen vom SV Wehen Wiesbaden, gehören momentan zu den torgefährlichsten Spielern der 2.Bundesliga und dürften jede Abwehr in Schrecken versetzen.

Besonders das Zusammenspiel der beiden Vollblut-Stürmer auf und neben dem Platz gilt es zu erwähnen. Beide scheinen sich neben dem Platz so gut zu verstehen, sodass sie auf dem Platz noch viel mehr für den anderen bereit sind zu kämpfen und sich über die Tore des anderen genauso freuen, als wenn sie selbst getroffen hätten.

So auch am vergangenen Spieltag, als die Lilien Hannover 96 zu Gast hatten und man sich nach einem wahren Offensiv-Spektakel mit 4:0 durchsetzen konnte. Auch in diesem Spiel konnten sich die beiden Mittelstürmer jeweils einmal in die Torschützenliste eintragen und wussten durch ihr Zusammenspiel stets zu überzeugen.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock eine äußerst schwere Aufgabe für die Lilien. Denn schließlich darf man den Zweitliga-Aufsteiger trotz eines eher mäßigen Saisonstarts besonders vor seiner heimischen Kulissen keinesfalls unterschätzen.

Die Mannschaft von Trainer Jens Härtel gilt als physisch starke Mannschaft, die mit großer Sicherheit auch den Darmstädtern alles abverlangen werden. Die Lilien dürften also durchaus vor den Qualitäten der Rostocker gewarnt sein. Des Weiteren gilt es besonders für die Südhessen die Nerven zu behalten beim Gastspiel im Ostseestadion. Dieses ist durchaus dafür bekannt, sich innerhalb eines Spiels zu einem wahren Tollhaus zu verwandeln und wurde teils schon zu einem wahren Alptraum für die Gastmannschaften.

Alles in allem dürfen sich die Fans auf eine sehr intensive und spannende Partie freuen. Es wird spannend zu sehen sein, ob es Hansa Rostock gelingt den positiven Trend der Lilien zu stoppen oder ob es den Darmstädtern gelingt auch aus Rostock etwas Zählbares mitzunehmen.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern auf Seiten von Darmstadt 98.

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