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Das Ende der Ära Müller

Das Ende der Ära Müller

Joachim Löw hat zwei Wochen vor der Länderspielpause bekanntgegeben, zukünftig auf den Einsatz von drei Weltmeister-Helden und jahrelangen Nationalspielern zu verzichten. Es handelt sich um Offensivmann Thomas Müller sowie die Abwehrspieler Mats Hummels und Jerome Boateng. Damit sollen die Weichen auf einen Umbruch im Jahr 2019 gestellt werden.

Drei Säulen fallen weg

Dass die drei besagten Akteure des DFB-Teams großartige Dienste für die Mannschaft erwiesen haben, ist nicht abzustreiten. Seit einem Jahrzehnt nun prägen die drei Stars, die allesamt beim FC Bayern München unter Vertrag stehen, die Nationalmannschaft. Der Höhepunkt ihrer titelreichen Karrieren ist sicherlich der Weltmeistertitel 2014 in Brasilien. Müller, Hummels und Boateng standen die kompletten 120 Minuten des Finales in Rio auf dem Feld. Während Mats Hummels und Jerome Boateng immer dafür sorgten, hinten dicht zu halten, wirbelte Thomas Müller im Sturm für die deutsche Elf. Bei seiner ersten WM (Südafrika 2010) brachte es Müller mit fünf Treffern schon zum Torschützenkönig. Exakt 100 Länderspiele hat Thomas Müller bestritten. Boateng kann stolze 76 Einsätze vorweisen, Mats Hummels bringt es auf 70 Spiele.

In einem krisengeprägten Jahr 2018 zeigt sich die Generation um Müller und Co. jedoch nicht mehr spritzig genug. Vorne keine Durchschlagskraft, hinten zu behäbig. Selbst die jahrelangen Abwehrchefs wie etwa Hummels oder Boateng scheinen überfordert oder manchmal einfach zu langsam. Es kommt immer mehr der Vorwurf auf, das DFB-Teams sei veraltet. Auch der Misserfolg in der Nations League gibt den Kritikern recht. Löw setzt zwar immer mehr auf junge Spieler wie Leroy Sané oder Kai Havertz, doch so ganz lässt er doch nicht an den Etablierten los. Nun soll der Umbruch aber in diesem Jahr endlich stattfinden und die junge Generation mehr zum Zug kommen.

Das DFB-Aufgebot der nahen Zukunft

In den letzten beiden Partien der deutschen Nationalmannschaft wagte Bundestrainer Löw bereits ein neues System: Eine Dreier- bzw. Fünferkette in der Abwehr und drei Offensivmänner. Anstelle des festgefahrenen 4-2-3-1-Systems, was Deutschland jahrelang zu spielen pflegte, bricht nun eine neue Ära an. An jungem Spielermaterial mangelt es dem Trainerstab nicht: In der Defensive konkurrieren Süle, Ginter, Rüdiger und Tah um die Positionen, die Hummels und Boateng üblicherweise einnahmen. Auf den Außenpositionen stehen Löw mit Nico Schulz und Thilo Kehrer zwei junge Talente zur Verfügung, die in dieser Saison schon in der Champions League zum Einsatz kamen. Des Weiteren steht Löw mit Joshua Kimmich noch ein starker und flexibel einsetzbarer Defensivmann zur Verfügung.

Im Angriff setzt der Bundescoach vermutlich weiterhin auf Timo Werner als einzige Spitze. Doch es bieten sich Serge Gnabry und Leroy Sané als Möglichkeiten auf den Flügeln an. Die von Thomas Müller oft eingenommene Zehnerposition existiert in dem zuletzt verwendeten 3-4-3-System gar nicht. Für das offensive Mittelfeld bieten sich zur Zeit vor allem die Leverkusener Youngsters Julian Brandt und Kai Havertz an. Beide kamen im letzten Spiel der DFB-Elf gegen Russland zum Einsatz.

Nachwuchs ist also da, doch die Messlatte liegt hoch: Kann die neue Generation auch jene Erfolge feiern, wie es Thomas Müller und Co. konnten? Doch vor allem will man nach dem WM-Desaster wieder im internationalen Weltfußball ankommen. Die Frage ist nur, inwiefern die Qualität der jungen Nationalspieler ausreicht, um auf diesem level zu spielen. Ende März warten mit Serien und den Niederlanden schonmal zwei harte Gegner. Vor allem das Spiel in Amsterdam gegen die Holländer, was schon der Auftakt in die Qualifikation zur Euro 2020 darstellt, ist für Deutschland von großer Bedeutung.

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