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Videobeweis in der Bundesliga: Leidet die Attraktivität?

Videobeweis in der Bundesliga: Leidet die Attraktivität?

Ein normaler Bundesliga-Samstag Nachmittag ist mittlerweile nicht mehr um 17:15 Uhr, sondern eher gegen halb sechs zu Ende. Schon in der ersten Halbzeit werden meist drei Minuten oder noch länger nachgespielt. Das alles ist dem Videobeweis zu verdanken. Doch die entscheidende Frage ist nicht etwa, ob das Spiel in Summe zehn Minuten länger dauert oder nicht, sondern ob es durch den Video-Assistenten gerechter wird.

Dilemma: Korrektheit oder Spielfluss

An sich ist der Videobeweis ja eine faire Einrichtung. Sein Ziel ist es, den Sport gerechter zu machen. Doch wenn jede Unterbrechung Minuten dauert, dann nimmt das den Spielfluss. Viele Fans sind darüber verärgert. Die langen Unterbrechungen und nachträglichen Entscheidungen des Schiedsrichters zerstören die Emotionen des Augenblicks - Genau das, wofür Zehntausende Anhänger ihres Vereins wöchentlich in die Stadien strömen. Beispielhaft ist zum Beispiel die Bundesliga-Partie Nürnberg-Hannover am 4. Spieltag. Innerhalb weniger Minuten wurde der VAR gleich zweimal eingesetzt: Einmal, um ein Tor von Nürnberg aufgrund einer Abseitsstellung abzuerkennen und einmal, um Hannovers Miiko Albonorz nachträglich Rot zu geben. Bei der ersten Entscheidung, dass Tor für Nürnberg abzuerkennen, lässt es sich jedoch nicht genau sagen, ob der Ball vom Nürnberger oder Hannoveraner Abwehrspieler kommt. Letzteres würde das Abseits aufheben, wodurch das Tor regulär wär. Genau diese Frage ist ein weiteres Problem des Videobeweises:

Trotz Videobeweis keine Klarheit

Sicher gibt es viele Beispiele, in denen der Videobeweis eine Fehlentscheidung berichtigt und somit ein Stück weit für Gerechtigkeit gesorgt hat. Doch einige Szenen sind trotz jeglicher Zeitlupen aus verschiedenen Perspektiven schwer zu beurteilen. Der Schiedsrichter sieht nur ob es einen Kontakt gab, aber nicht, wie hart der Kontakt war und wie ausschlaggebend er demnach ist. Über manche Situationen haben verschiedene Schiedsrichter eben auch verschiedene Ansichten, der eine gibt gelb, der andere Rot. Es lässt sich also keine hundertprozentige Gerechtigkeit herstellen. Und wenn die Entscheidung, die nach Eingriff des VAR genauso "falsch" scheint wie die zuvor vom Schiedsrichter auf dem Platz getroffene Entscheidung, kann man nicht von einer Verbesserung sprechen. Das einzige was der Videobeweis in diesem Fall tut, ist dem Spiel den Fluss zu nehmen und die Fans zu verärgern.

Einsatz des Video-Assistenten

Es entstehen auch immer wieder Diskussionen über Szenen, in denen man den Videobeweis hätte anwenden können (bzw. die Videoschiedsrichter hätten eingreifen können). In der Bundesliga kommt der VAR ziemlich häufig zum Einsatz. Oft nur, um Entscheidungen, meistens Tore, zu überprüfen. Bei der WM drängte sich der Videobeweis nur selten in den Vordergrund, allerdings auch einmal im Finale. Die Umsetzung ist auf jeden Fall noch ausbaufähig und noch funktioniert nicht alles reibungslos.

Ab 2019 soll der VAR in der Champions League, ein Jahr später bei der Europameisterschaft eingesetzt werden.

Wie findest du den Videobeweis? Sollte man ihn verändern oder sogar abschaffen?

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