EURO 2024 – Gruppe E – Ein offenes Rennen um die Achtelfinalplätze

So sieht die aktuelle Tabelle der EURO Gruppe E aus.

1. Spieltag

• 17. Juni 2024, 15:00 Uhr, Rumänien - Ukraine -:- (-:-)
• 17. Juni 2024, 18:00 Uhr, Belgien - Slowakei -:- (-:-)

2. Spieltag

• 21. Juni 2024, 15:00 Uhr, Slowakei - Ukraine -:- (-:-)
• 22. Juni 2024, 21:00 Uhr, Belgien - Rumänien -:- (-:-)

3. Spieltag

• 26. Juni 2024, 18:00 Uhr, Ukraine - Belgien -:- (-:-)
• 26. Juni 2024, 18:00 Uhr, Slowakei - Rumänien -:- (-:-)

In den letzten 10-15 Jahren wurde Belgien bei großen Turnieren immer als Mitfavorit genannt. Auch weil es in der belgischen Nationalmannschaft eine Anhäufung von Superstars gab. Bestes Beispiel sind Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku, die Weltklasse verkörpern. Doch die langjährigen Stützen werden eben auch nicht jünger. Der Manchester-Star etwa wird während der EURO 33 Jahre alt. Und Romelu Lukaku (30) ist nicht mehr so dominant und torgefährlich wie vor ein paar Jahren.

Dafür rücken neue Stars nach. Wie Leipzigs Lois Openda. Trotzdem mussten sich die Belgier bei der letzten WM schon in der Vorrunde geschlagen geben. Bei der letzten Europameisterschaft reichte es immerhin für das Viertelfinale, aber für den ganz großen Wurf hat es für die sogenannte „goldene Generation“ eben nicht gereicht. Ein Weiterkommen in der Gruppe E dürfte jedoch für Belgien kein Problem darstellen. Danach wird es sicherlich schwer, gegen die Schwergewichte Europas zu bestehen.

Mit seinen 23 Jahren hat sich Lois Openda bereits in die Notizbücher des europäischen Hochadels gespielt. Der Angreifer, der im vergangenen Sommer für circa 40 Millionen Euro vom RC Lens zu RB Leipzig gewechselt war, überzeugt vor allen Dingen durch seine Torgefahr. Dabei ist Lois Openda lediglich 1,77 m groß, doch seine schnellen Wendungen und Dribblings machen ihn brandgefährlich.

So wird Lois Openda sicherlich auch bei der EM groß aufspielen und sich noch mehr ins Rampenlicht spielen. Obwohl sein Marktwert schon jetzt 55 Millionen Euro beträgt.

In den 1990er-Jahren hatte die rumänische Nationalmannschaft ihre große Zeit. Mit Rumäniens Jahrhundertfußballer Gheorghe Hagi. Doch seit 2002 wartet man zum Beispiel auf eine WM-Teilnahme. Bei der letzten EURO waren die Rumänen nicht vertreten. Dafür bei dem Turnier 2016 in Frankreich, als aber bereits in der Vorrunde Schluss war.

Durch die EM-Qualifikation ist der 45. der Weltrangliste jedoch ohne Niederlage gekommen (sechs Siege, vier Unentschieden). Dabei ließ Rumänien die eigentlich höher eingeschätzten Schweizer hinter sich. Zu was es bei der EM in Deutschland reicht, bleibt abzuwarten. Sicherlich wird das Duell gegen die etwa in etwa gleich starken Slowaken entscheidend. Doch für das kleine Land und seine Einwohner ist schon die Teilnahme an der Europameisterschaft ein großer Erfolg. Dementsprechend wollen die Südosteuropäer das Turnier auch genießen.

Die Spieler der rumänischen Nationalspieler kicken zum größten Teil im Ausland. Doch eher bei kleineren Klubs. Die einzige Ausnahme bildet Radu Dragusin, der bei den Tottenham Hotspurs sein Geld verdient. Laut dem Portal Transfermarkt.de beträgt sein derzeitiger Marktwert 20 Millionen Euro. Ihm folgt Basels Darius Olaru mit einem Marktwert von 6,5 Millionen Euro, was einiges über Rumäniens EM-Kader aussagt.

Doch Radu Dragusin gilt als vielversprechender Innenverteidiger, für den die Spurs kürzlich 25 Millionen Euro bezahlten. Und so soll der 22-Jährige in den kommenden Jahren eine wichtige Stütze bei dem Premier-League-Klub werden. Die EURO in Deutschland ist sein erstes großes Turnier, bei dem er der breiten Öffentlichkeit sein Können zeigen kann.

Wenn es ein Land gibt, welches von der EM-Aufstockung auf 24 Teams profitiert hat, ist es die Slowakei. Seit 1993 unabhängig, schafften es die Slowaken 2016, als es bei der Europameisterschaft erstmals ein 24er-Teilnahmerfeld gab, erstmals eine EM-Endrunde zu erreichen. Dieses Kunststück gelang auch 2021.

In der Qualifikation zur EURO 2024 musste die Slowakei in ihrer Gruppe nur den Portugiesen den Vortritt lassen. Dagegen platzierte sich der 48. der Weltrangliste vor Nationen wie Island und Bosnien-Herzegowina, beides auch schon EM-Teilnehmer.

Den deutschen Fans ist sicherlich Kölns früherer Spieler Ondrej Duda und Hamburgs Laszlo Benes ein Begriff, die tragende Stützen der slowakischen Nationalmannschaft sind. Internationales Flair verströmen dagegen Martin Dubravka und Milan Skriniar, die aktuell bei Newcastle United und Paris St. Germain unter Vertrag stehen. Natürlich wäre ein Überstehen der Gruppenphase für die Slowakei ein großer Erfolg. Unrealistisch ist das nicht, wenn beispielsweise Rumänien in Schach gehalten werden kann.

Jahrelang war Marek Hamsik, dessen Stern bei der WM 2010 aufging, das Aushängeschild der slowakischen Nationalmannschaft. Diesen Part hat nun Milan Skriniar übernommen. Der 29-Jährige steht seit dieser Saison bei Paris St. Germain unter Vertrag und ist dort Stammspieler. Zuvor war der Abwehrspieler viele Jahre für Inter Mailand aktiv.

Demzufolge können sich die slowakischen Kicker, die größtenteils bei kleineren Klubs spielen, an dem international erfahrenen Milan Skriniar orientieren. Dieser hat wirklich eine beeindruckende Fußballerkarriere hingelegt. Sein Land bei einer Europameisterschaft zu vertreten, dürfte dennoch etwas Besonderes für ihn sein.

Die Ukraine musste einen beschwerlichen Weg gehen, um sich für diese EURO zu qualifizieren. Denn die Osteuropäer hatten zwei Entscheidungsspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Island zu bestreiten. Schlussendlich wurden beide Spiele 2:1 gewonnen. Bei der Qualifikation zur letzten Weltmeisterschaft scheiterten die Ukrainer noch an dieser letzten Hürde.

Doch natürlich rückt das Sportliche bei all den Ereignissen, die sich in der Ukraine seit über zwei Jahren abspielen, in den Hintergrund. Aber gerade deswegen dürfte die Bevölkerung der Ukraine stolz auf ihre Fußballer sein. Chancenlos ist man auf keinen Fall. So trotzte man zuletzt Italien, England und Italien ein Unentschieden ab. Überhaupt befindet sich der Kader der Ukraine nach den Markwerten gesehen auf Platz 10 unter allen teilnehmenden Mannschaften. Trotzdem muss sich die Ukraine erst einmal gegen die keinesfalls schlechten Rumänen und Slowaken behaupten.

Die Ukraine kann durchaus einen interessanten Kader vorweisen. So spielen zahlreiche Legionäre in europäischen Top-Ligen. Etwa beim FC Arsenal, bei Benfica Lissabon, beim FC Everton oder beim FC Chelsea.

In Girona machen zwei ukrainische Spieler von sich reden. Artem Dovbyk und Viktor Tsygankov haben in dieser Saison die spanische Liga aufgemischt. So erzielte Artem Dovbyk statistisch in jedem zweiten La-Liga-Spiel ein Tor und war damit ein Mitgarant für das gute Abschneiden des FC Girona in dieser Spielzeit. Der 26-Jährige, der bis 2023 noch bei kleineren Clubs in eher zweitklassigen Ligen angestellt war, ist ein echter Senkrechtstarter und man darf auf seine Leistungen bei dieser Europameisterschaft gespannt sein.