Am vergangenen Wochenende hat Oliver Baumann sein 474. Bundesligaspiel absolviert. Damit überholte er Bayern-Legende Sepp Maier und liegt nun auf Platz 19 des Rankings der Spieler mit den meisten Einsätzen in Deutschlands Oberhaus. (Bild: IMAGO / Ulmer/Teamfoto)
Sein Vertrag bei der TSG Hoffenheim, dessen Stammtorhüter er seit über zehn Jahren ist, läuft noch bis 2026. Macht Oliver Baumann nahezu alle Spiele, kann er in die Top 10 vorstoßen und es ist gut möglich, dass der 34-Jährige seinen Vertrag bei den Kraichgauern noch einmal verlängert und eine absolute Spitzenposition in dieser Statistik einnimmt.
Solide ist das richtige Wort
Skandale sucht man in der Karriere des Oliver Baumann vergeblich. Vielmehr zeichnet sich der Keeper durch Zuverlässigkeit aus, der nicht irgendwelche Gesten machen muss, um die Zuschauer anzustacheln.
„Ich war nie der Choleriker, der sich auf dem Platz aufspielt.“ Oliver Baumann
Das würde auch zu ihm als bodenständigen Typen, der während seiner Laufbahn seine Heimat Baden-Württemberg nie verlassen hat, auch nicht passen. Eher engagiert sich Oliver Baumann mit seiner Frau für krebskranke Kinder.
Nach der Verletzung von Marc-Andre ter Stegen ist der 34-Jährige auch keiner, der lauthals seine Ansprüche auf die Nummer 1 im Tor der deutschen Nationalmannschaft anmeldet. Ins Bild seiner soliden Art passt es ebenfalls, dass der Hoffenheimer Profi zwar einen Instagram-Account hat, dort aber nur Fußballinhalte postet. Er selbst betont, dass sein Privatleben ausschließlich ihm gehört und er es nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten müsse.
Als deren Rekordspieler genießt Oliver Baumann bei der TSG Hoffenheim natürlich Kultstatus und so wurde nach seinem 300. Bundesligaspiel für die Kraichgauer ein Kunstwerk des Torhüters auf der Rückseite eines Blocks im Sinsheimer Stadion angebracht.
Wiederum die Kehrseite der Medaille ist, dass Oliver Baumann in seiner Karriere noch keinen Titel geholt hat und bei einem sogenannten Plastik-Club spielt. Aber er ist eben einer dieser Spieler, die diszipliniert ihrer Arbeit nachgehen und irgendwann als Bundesliga-Legende zurücktreten werden.