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Nachlassendes Interesse an RB Leipzig

Nachlassendes Interesse an RB Leipzig

Beim Montagsspiel gegen die TSG Hoffenheim war etwas offensichtlich, was in dieser Saison schon oft in Leipzig zu beobachten war. Die Red Bull Arena war bei weitem nicht ausverkauft. Insgesamt bietet das frühere Zentralstadion Platz für knapp 43000 Zuschauer. Doch gegen die Kraichgauer kamen gerade einmal 33500 Besucher. Das ist in Dortmund, in München, bei Schalke oder auch in Köln undenkbar. Leipzig rühmte sich nach dem Bundesligaaufstieg mit einer Euphorie, die in der Messestadt und seinem weitläufigen Umland herrschte. Doch nun könnten die Sachsen den Weg von Vereinen wie Wolfsburg oder Hoffenheim nehmen.

Rangnick als Erfolgsgarant

Auch die TSG startete furios in ihr Abenteuer Bundesliga. Mäzen Dietmar Hopp wurde dafür gelobt, dass er im Rhein-Neckar-Gebiet viel für die Infrastruktur machen würde und der Klub galt in der Saison 2008/09 als Blaupause für erfolgreiche Vereine. Ralf Rangnick, der damalige Trainer der Kraichgauer, stand für etwas Modernes und sein Spruch mit dem „flotten Fußball“, der in Hoffenheim gespielt wird, ist fast schon legendär.

Nach Rangnicks Weggang verkümmerte die TSG jedoch zur grauen Maus und nur durch Julian Nagelsmann erlebte der Verein in den letzten Jahren eine Art Wiederauferstehung.

Rangnick ist dagegen derweil in Leipzig tätig. Mit einem gesamtheitlichen Konzept, in dem alles penibel durchorganisiert ist. Die Trainingsbedingungen in der sächsischen Stadt sind optimal, das Scouting ist eines der besten in Europa und mit Red Bull als zahlungskräftigen Sponsor hat sich RB auch schnell auf den vorderen Plätzen der Bundesliga etabliert.

Dazu ist das Fan-Potential riesig. In den Nachbarbundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde noch nie Bundesligafußball gespielt. Das Leipziger Umland ist sehr groß und die gut ausgebaute Infrastruktur sucht fast ihresgleichen. Trotzdem kommen zu Bundesligaspielen nicht einmal 40000 Zuschauer in die Red Bull Arena. Das war nach dem Bundesligaaufstieg 2016 noch anders, als die Leipziger mit einer Euphoriewelle über die Bundesliga fegten.

RB ist eindeutig von Ralf Rangnick abhängig. Er ist der große Macher, der alles plant und managt. Doch was ist, wenn er einmal Leipzig verlässt. Dann droht wohl Tristesse, wie es sie bei anderen Retortenklubs gibt, die zwar mit viel Geld die Bundesliga möglich gemacht haben, aber nie die Bedeutung von Traditionsvereinen erreichen werden.

Sinnbildlich dafür stehen die Zuschauerzahlen bei Champions-League-Partien im ZDF. Die Bayern, der BVB und Schalke lockten regelmäßig Massen von Fans vor den Fernseher. Bei Spielen von Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim gab es dagegen bei weitem nicht so viele Zuschauer.

Was wird mit Stars wie Timo Werner?

Das Schicksal von kleineren Vereinen ist es, dass regelmäßig die besten Spieler zu Klubs wie Dortmund und Bayern oder in die Premier League gehen. Davon sind auch zahlungskräftige Vereine wie Hoffenheim oder Leverkusen bedroht und selbst von Schalke wechseln regelmäßig die hoffnungsvollsten Talente weg.

RB Leipzig droht die gleiche Entwicklung. Naby Keita, einer der Aufstiegshelden, kickt schon längst in Liverpool. Bei Timo Werner ist es ein offenes Geheimnis, dass er zu den Bayern wechselt. Im Dezember haben ihm die Sachsen ein lukratives Vertragsangebot vorgelegt, was der Nationalstürmer immer noch nicht unterschrieben hat. Werner zieht es wohl an die Isar und ihm könnten weitere Spieler folgen.

Wenn zum Beispiel ein reicher Premier-League-Klub ernst machen würde und einen Profi wie Dayot Upamecano verpflichten wollte, könnten ihn die Sachsen wohl schwer halten können. Und das liegt wie im Fall Timo Werner nicht nur am Geld. Es hat für Spieler auch eine andere Bedeutung für Klubs wie den FC Bayern oder Real Madrid zu spielen. Der 2009 gegründete Brauseklub wird nie den Status solcher Großvereine erreichen und die 33500 Zuschauer vom Montag verstärken noch die Entwicklung, die Leipzig wohl gehen wird. Als Ausbildungsverein, der in der Bundesliga eine gute Rolle spielt und vielleicht auch einmal die Deutsche Meisterschaft gewinnt. Dann wird wohl auch die Red Bull Arena wieder ausverkauft sein.

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