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St. Paulis neuer Trainer – schon drei Aufstiege in die Bundesliga

St. Paulis neuer Trainer – schon drei Aufstiege in die Bundesliga

Diese Woche gab es beim FC St. Pauli einen Paukenschlag. Markus Kauczinski, seit Dezember 2017 im Amt, wurde durch Jos Luhukay ersetzt. Die Ablösung Kauczinskis kam etwas überraschend, da die Kiezkicker derzeit Sechster der Zweitligatabelle sind und mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz noch Chancen auf einen Aufstieg haben. Doch bei der Vorstellung des neuen Coaches wurde klar, warum Kauczinski gehen musste. Zu ambitionslos und lethargisch sei zuletzt die Stimmung gewesen, so Präsident Oke Göttlich. Stattdessen soll nun Jos Luhukay wieder neuen Schwung in den Verein bringen.

Rettig und Luhukay kennen sich aus gemeinsamen Kölner und Augsburger Zeiten

St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig war bei der Vorstellung von Jos Luhukay voll des Lobes. „Ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, fleißig, steht für klare Spielregeln, auch in Stresssituationen immer loyal und ein Fußballfachmann", erklärte Rettig. „Er hat Spieler und Mannschaften entwickelt. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen.“

Diese Lobeshymnen sind kein Zufall, denn beide haben schon zusammengearbeitet. Jos Luhukay begann seine Karriere in Deutschland 2002 als Co-Trainer des 1. FC Köln. An der Seite von Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens war der Holländer bis 2005 drei Jahre in der Domstadt, bevor er nach Paderborn wechselte. Andreas Rettig war ebenfalls von 2002 bis 2005 beim 1. FC Köln tätig. Als Manager, bevor es ihn zum FC Augsburg zog. 2009 lotste Rettig schließlich seinen ehemaligen Angestellten zum FCA. Luhukay hatte kurz zuvor Borussia Mönchengladbach zum Bundesligaaufstieg verholfen und sollte nun die Augsburger in erfolgreiche Zeiten lotsen. Dies gelang auch. Nachdem 2010 noch der Aufstieg in der Relegation scheiterte, schafften die Schwaben 2011 unter Luhukay den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse.

Augsburg erreichte anschließend den Klassenerhalt, doch Luhukay löste überraschend am Saisonende seinen Vertrag in der Fuggerstadt auf und wechselte nach Berlin. Mit der Hertha stieg Luhukay 2013 in die Bundesliga auf. Somit hat der Holländer schon mit drei Vereinen einen Bundesligaaufstieg geschafft.

Lediglich die Mission mit dem VfB Stuttgart scheiterte. Aufgrund von Differenzen mit Sportdirektor Jan Schindelmeiser trat Luhukay nach vier Spieltagen der Saison 2016/17 zurück.

Es folgte ein durchwachsenes Engagement bei Sheffield Wednesday. Beim englischen Zweitligisten wurde Luhukay schließlich im Dezember 2018 entlassen. Nun folgte der Holländer dem Ruf seines alten Weggefährten und unterschrieb bei den Hamburgern einen Vertrag bis 2021.

Zu wenig Entwicklung unter Kauczinski

Die Vorstellung Luhukays geriet auch zur Abrechnung mit dem alten Trainer. So verlas Präsident Oke Göttlich gleich zu Beginn eine Erklärung. „Es herrscht eine lethargische Stimmung in und um den Verein, als ob wir auf einem Abstiegsplatz stünden", befand Göttlich. Sportdirektor Uwe Stöver, der ebenfalls entlassen wurde, bekam auch sein Fett weg. „Uwe Stöver hat sich weiter für Markus Kauczinski eingesetzt, was wir menschlich sehr schätzen, aber nicht zu unserer Analyse passte", begründete Göttlich die Doppelentlassung. Der Präsident warf dem Team zudem Angsthasenfußball vor und erklärte, dass zwar Kontinuität, so wie sie in Freiburg oder Heidenheim herrsche, zwar ein Ziel sei, aber manchmal muss es eben auch eine Entwicklung geben.

„Der FC St. Pauli hat sich in der Entscheidung zwischen Kontinuität und Entwicklung, für den Weg der Entwicklung entschieden. Wenn ich zwischen Aktion und Reaktion entscheiden muss, entscheide ich mich für Aktion. Es darf nicht sein, dass Aktionismus kritisiert wird, wenn Ambitionslosigkeit zur Gefahr wird, sonst kann man sportlich nicht erfolgreich sein.“

Nun soll Luhukay also die Kiezkicker in erfolgreiche Fahrwasser führen und gleichzeitig eine Aufbruchstimmung im Verein erzeugen. Das könnte der Holländer durchaus erreichen. Wenn nicht in dieser Saison, dann aber vielleicht im nächsten Jahr.

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