Wir erhalten Provisionen von den aufgeführten Wettanbietern. | 18+ | Es gelten die AGB.

TV-Experten-viel Erfahrung und viel Krawall

TV-Experten-viel Erfahrung und viel Krawall

Sie sind das Salz in der Suppe bei jeder Fußballübertragung und mehr oder weniger ist es unterhaltsam, wenn Experten, meist ehemalige Fußballer, in Talkshows ihre Meinung abgeben. Doch in der letzten Zeit hat man das Gefühl, dass einige manchmal über das Ziel hinausschießen. Gerade bei der Weltmeisterschaft in Russland, als ehemalige Profis wie Mario Basler oder Stefan Effenberg, und auch Journalisten, das zugegebenermaßen schlechte deutsche Team weit unter der Gürtellinie beleidigten. In der aktuellen Saison tritt vor allen Dingen Dietmar „Didi“ Hamann als Lautsprecher in den Vordergrund. Anfang März forderte er zum Beispiel die Entlassung von Domenico Tedesco. Der Dortmunder Mannschaft warf er einen „Hang zur Überheblichkeit“ vor und Bundestrainer Joachim Löw sagte er voraus, dass ihn seine Entscheidung in der Causa der drei abgesägten Weltmeister am Ende einholen wird.

Doch am Allerliebsten teilt Hamann gegen die Bayern, zu denen er als 15-Jähriger wechselte und insgesamt neun Jahre aktiv war, aus. Jüngster Höhepunkt ist der Streit mit Uli Hoeneß, den Hamann mit einem Kleinkind verglich. Dieser hatte dem Ex-Liverpool-Profi einen Hang zur Selbstüberschätzung attestiert. „Er denkt, er hat mehr drauf, als Pep Guardiola und Carlo Ancelotti zusammen“, so der Bayern-Präsident.

Dürfen TV-Experten alles sagen?

Es ist ja ganz lustig, wenn ein Mario Basler über die heutige Spielergeneration philosophiert. Zum Beispiel, dass es in seiner Zeit keine Schambeinentzündungen gab. „Höchstens in einem anderen Zusammenhang“, so Basler.

Doch Meinungen eines TV-Experten können sich auch auf die Karriere eines Spielers auswirken. Mehmet Scholl kritisierte während der EURO 2012 Mario Gomez, als er ihm den „Aktionsradius eines Bierdeckels“ nachsagte. Gomez wurde ab da in diese Schublade gesteckt, aus der er nie mehr so richtig herauskam.

Auch Didi Hamann hat sich einen Stürmer rausgepickt. Robert Lewandowski sei ein Problemfall für die Bayern“, erklärt Hamann immer wieder.

Vorige Woche hat sich halb Fußball-Deutschland zu der Nichtberücksichtigung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng geäußert. Selbst ein Thorsten Legat.

Und auch Ex-Spieler wie Stefan Effenberg oder Jens Lehmann mischen sich immer wieder ins Fußballgeschehen ein. Meist mit flotten Sprüchen.

Es gibt in Deutschland die Meinungsfreiheit, aber allzu oft hat man das Gefühl, dass manche Experten einfach nur draufhauen oder sich selbst profilieren wollen.

Beim Thema Didi Hamann und den Bayern wird der Zoff sicherlich in die nächste Runde gehen. Sky hat bereits signalisiert, dass Didi Hamann das vollste Vertrauen hat und der Ex-Profi wird auch weiterhin seine Meinung vertreten. Auch wenn es um die Vereinspolitik der Münchener geht.

Überschaubare eigene Erfolge

Irgendwie scheint Didi Hamann ein persönliches Problem mit den Bayern zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass der damals 24-Jährige 1998 aus München weggeschickt wurde und danach eine erfolgreiche Ära des Rekordmeisters mit dem Gewinn der Champions League 2001 folgte. Es kann aber auch sein, dass Hamann seine Rolle als TV-Experte sehr ernst nimmt und das macht, wofür er bezahlt wird. Nämlich Spiele analysieren und seine Meinung abgeben.

Das macht auch Michael Ballack. Der Ex-Chelsea-Profi lässt oft kein gutes Haar an der aktuellen Spielergeneration und insbesondere Bundestrainer Joachim Löw wird gerne kritisiert.

Was ihn mit Didi Hamann, Mario Basler und Stefan Effenberg eint, ist die Tatsache, dass sie nach ihrer Spielerkarriere nirgends erfolgreich im Fußballgeschäft tätig waren. Hamann trainierte einmal einen englischen Fünftligisten und blieb nicht einmal ein halbes Jahr im Amt. Basler trainierte mehr oder weniger Thekenmannschaften und Effenberg blieb in Paderborn glücklos. Ballack war in seiner Zeit als Aktiver nie Welt- oder Europameister und er gewann auch nie die Champions League.

Anders als Oliver Kahn oder Lothar Matthäus. Beide tun zwar ihre Meinung kund, aber das machen sie mit Respekt. Genau so wie ein Thomas Hitzlsperger, ein Christoph Metzelder oder ein Per Mertesacker.

Auf der anderen Seite produzieren die wortgewaltigen TV-Experten auch Schlagzeilen und davon lebt schließlich der Fußball.

Teile den Post