Vor dem 34. Spieltag der abgelaufenen Bundesligasaison lagen die Bremer am Boden. Nach der deutlichen 1:3-Pleite gegen den FSV Mainz betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz zwei Punkte. Fortuna Düsseldorf als Tabellen-16. konnte seine gute Ausgangsposition jedoch nicht nutzen und verlor am letzten Spieltag klar gegen Union Berlin. Die Hanseaten wiederum feierten einen 6:1-Kantersieg gegen den 1. FC Köln und haben sich buchstäblich in letzter Sekunde aus dem Schlamassel gezogen.
⏱ 90.+2 Min
— SV Werder Bremen (@werderbremen) June 27, 2020
Der Glaube an den Klassenerhalt lebt! Mit einem richtig starken Auftritt erkämpfen wir uns zwei weitere Chancen: die Relegation! 💪
⚽️ 6:1 #svwkoe pic.twitter.com/6rLNuZwRtK
Ein Abstieg Werders hätte fast schon historische Dimensionen erreicht. Seit Einführung der Bundesliga 1963 waren die Bremer lediglich eine Spielzeit nicht erstklassig und es wäre gar nicht einmal so sicher gewesen, dass der mehrmalige deutsche Meister sofort wieder aufgestiegen wäre. Der Nordrivale aus Hamburg ist da das beste Beispiel, weil es der HSV auch im zweiten Anlauf nicht geschafft hat, in die Bundesliga zurückzukehren.
Sicherlich hätten sich viele Fußballfans in Deutschland ein Nordderby in der Relegation gewünscht, doch die Werder-Anhänger dürften froh sein, dass es „nur“ gegen den 1. FC Heidenheim geht.
Bremen geht als Favorit in die Relegation
Zweifellos werden die beiden Entscheidungsspiele um die Ligazugehörigkeit eine Nervensache. Doch das Kohfeldt-Team geht mit dem Rückenwind des kleinen Werder-Wunders am 34. Spieltag in das Duell gegen den 1. FC Heidenheim. Der Zweitligist wiederum verlor sein letztes Spiel klar mit 0:3 in Bielefeld und hat die Relegation nur durch nervenschwache Hamburger erreicht.
⏰ 90. Min. Das war nichts heute, doch trotz der Niederlage beenden wir die Saison auf Platz 3! Am Donnerstag um 20:30 Uhr geht's bei @werderbremen in der Relegation weiter! 💪🔴🔵
— 1. FC Heidenheim 1846 (@FCH1846) June 28, 2020
⚽ #DSCFCH 3:0 pic.twitter.com/PGLU0bd3UI
Doch die Bremer werden die Baden-Württemberger sicherlich nicht unterschätzen, zu lange hat in dieser Saison der Abstiegskampf gedauert. Und auch die letztjährige Relegation dürfte Warnung genug sein. 2019 hatte sich der Außenseiter Union Berlin gegen die favorisierten Stuttgarter durchgesetzt.
Die Wettanbieter sehen Werder im Duell mit dem 1. FC Heidenheim vorn. Für das Hinspiel, das am Donnerstag 20.30 Uhr (Live bei DAZN) ausgetragen wird, vergibt Betway im Falle eines Bremer Sieges eine Quote von 1,55. Ein Heidenheimer Erfolg brächte eine Quote von 5,75 ein
Kontinuierliche Arbeit in Heidenheim
Sicherlich wünschen sich die Werder-Verantwortlichen, und auch die Fans, eine langfristige Zusammenarbeit mit Florian Kohfeldt. So etwas gab es an der Weser schon zweimal. Otto Rehhagel blieb 14 Jahre in Bremen. Thomas Schaaf war ebenfalls 14 Jahre als Cheftrainer verantwortlich.
Beim 1. FC Heidenheim gibt es Frank Schmidt, der seit 2007 das Traineramt begleitet. 2014 schaffte der 1. FCH den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Damals wurde der Vertrag mit dem 46-Jährigen bis zum 30. Juni 2020 verlängert, was im Profifußball eher unüblich ist.
Der @FCH1846 hat die Relegationsspiele um den Aufstieg in die #Bundesliga erreicht! ⚽️ Die Mannschaft von Trainer Frank #Schmidt, der seit mehr als 12 Jahren bei #Heidenheim im Dienst ist, trifft am Donnerstag und Montag auf @werderbremen. Was meint ihr, wer setzt sich durch? pic.twitter.com/LgpTZIJTh3
— ZDF Sport (@ZDFsport) June 28, 2020
Während ihrer Zweitligazugehörigkeit gerieten die Heidenheimer nie wirklich in Abstiegsgefahr. In der Saison 2018/19 schaffte man den 5. Platz. Ein Jahr später hat es nun für Rang drei gereicht. Zweimal stand das Team von Frank Schmidt im Viertelfinale des DFB-Pokals. Denkwürdig ist dabei das 4:5 gegen die Bayern aus dem Jahr 2019.
Ein Aufstieg wäre für Heidenheim das Sahnehäubchen einer jahrelangen kontinuierlichen Entwicklung und auch für den 34-jährigen Kapitän Marc Schnatterer, der seit 2008 im Verein ist, die Krönung.
Für Werder steht dagegen fast alles auf dem Spiel. Ein Abstieg wäre für die Bremer eine mittelschwere Katastrophe und dementsprechend brisant sind die beiden Relegationsduelle.