Bekanntlich sind die meisten Bundesligaspieler Einkommensmillionäre. Doch ohne Schiedsrichter könnte der Profifußball nicht aufrechterhalten werden. Aber was kann ein Bundesligaschiedsrichter verdienen? Und welche Summen werden in der Champions League und bei einer WM oder EM gezahlt? (Bild: IMAGO / Beautiful Sports)
Das Schiedsrichterwesen in Deutschland in den drei höchsten Ligen kommt ganz nah an einem Profistatus heran. Deniz Aytekin & Co. üben jedoch neben ihrer Schiedsrichtertätigkeit noch ganz normale Berufe aus und so gibt es unter den Bundesligaschiedsrichtern Bankberater, Lehrer oder Polizisten.
Ihr werdet nie erraten, was genau Patrick Ittrich bei den Cops macht pic.twitter.com/ONGGrGgy6u
— Lord_Fu33eck |×××| (@lord_fusseck) July 6, 2024
Aber die oftmals stressigen Einsätze an einem Bundesligawochenende, schließlich werden Schiris oft durch Fans attackiert und durch Spieler und Trainer beziehungsweise Medien häufig kritisiert, werden gut entlohnt.
Denn alle 24 Bundesligaschiedsrichter beziehen ein jährliches Grundgehalt von 62.000 Euro, was in zwei Tranchen ausbezahlt wird. Dieser Betrag steigt auf 72.000 Euro an, wenn ein Schiedsrichter fünf Jahre in der Bundesliga gepfiffen hat. 82.000 Euro jährlich erhalten FIFA-Schiedsrichter, die in den Kategorien Elite und First Class eingeordnet sind. Darüber hinaus wird ein Bundesligaschiedsrichter mit noch einmal 6.000 Euro pro Jahr vergütet, wenn er als VAR eingesetzt wird.
Zusätzliche Einnahmen für jedes gepfiffene Spiel
In der 1. Bundesliga bekommt ein Schiedsrichter für jede gepfiffene Partie einen festen Betrag von 5.600 Euro. Der 4. Offizielle kann 1.400 Euro für sich verbuchen und der VAR 2.100 Euro.
In der 2. Liga hat ein Schiedsrichter Einnahmen von 2.800 Euro pro Begegnung, der 4. Offizielle 700 Euro und der VAR 1050 Euro.
Große Turniere und Europapokaleinsätze können sich richtig lohnen
Bei einer Welt- und Europameisterschaft pfeifen die vermeintlich besten Schiedsrichter. Dies wird von der FIFA und der UEFA fürstlich entlohnt. So gab es bei der EURO 2024 für jeden Schiedsrichter eine Antrittsprämie von 67.000 Euro. Bei der WM 2022 betrug diese Summe 57.000 Euro. Dazu kommen Vergütungen für jedes geleitete Spiel, die in etwa den Beträgen entsprechen, die in der Bundesliga gezahlt werden.
Die UEFA ist auch sehr großzügig bei Einsätzen in den europäischen Clubwettbewerben. Hier teilt die UEFA die Schiedsrichter in verschiedene Kategorien ein. Doch für eine Partie in der Champions League oder Europa League erhält ein Schiedsrichter 4.800 Euro. Ab dem Viertelfinale sind es sogar 5.800 Euro. Dazu kommt eine Tagespauschale von 200 Euro, die von der An- bis zur Abreise gilt.
Wie sieht es in anderen Ländern aus?
Auch in den anderen europäischen Top-Ligen können Schiedsrichter gut verdienen. In der englischen Premier League wird beispielsweise ein Jahresgehalt von 48.800 Euro bezahlt. In Spaniens La Liga beträgt das Grundgehalt sogar 10.000 Euro pro Monat und in der italienischen Serie A 80.000 Euro jährlich.
Aber unter dem Strich sind solche Verdienste oft Schmerzensgeld. Zudem ist die Zeit als Schiedsrichter begrenzt, da etwa in der Bundesliga eine Altersgrenze von 47 Jahren gilt. Trotzdem ergeben sich für einen FIFA-Schiedsrichter im Laufe seiner Karriere ganz ordentliche Summen, die weit über Gehälter von Normalverdienern hinausgehen.