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Das ist die traurige Bilanz der US-Eigentümer in der Serie A

Das ist die traurige Bilanz der US-Eigentümer in der Serie A

Die Serie A ist in der letzten Dekade immer interessanter für ausländische Investoren geworden. Vor allem aus den USA scheint es einen Wettlauf um die italienischen Vereine aus der ersten und zweiten Liga zu geben. Wir geben euch eine Übersicht, welcher Investor wo beteiligt ist und wer seine Aufgabe bisher gut gemacht hat. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Nur wenige Länder verkaufen den Traum besser als Italien. Die Landschaft, das Essen und die Geschichte haben im Laufe der Jahre schon viele Besucher dazu verleitet, ihren Aufenthalt zu einem Daueraufenthalt zu machen. Viele von ihnen werden jedoch bestätigen, dass die Realität oft viel anstrengender ist, als es die sonnenverwöhnten Wochen als Urlauber im Sommer vermuten ließen.

Die Geschichte der amerikanischen Eigentümer der Serie A erweist sich als eine ähnlich abschreckende Erzählung. Während sie einige große Erfolge feiern konnten, haben sie auch erfahren, wie ärgerlich und frustrierend das „Bel Paese“ (zu dt. „schöne Land“) sein kann und wie sehr es manchmal die Geduld auf die Probe stellt. Ein Geschäft über die Bühne zu bringen, kann schon kompliziert genug sein, aber das ist oft erst der Anfang der harten Arbeit, die auf einen zukommt.

Natürlich ist der Betrieb eines Fußballvereins überall auf der Welt mit einem erheblichen Kraftaufwand verbunden. Selbst wenn man viel Geld ausgibt, ist das keine Garantie für Erfolg. Die neuen Gesichter im „Calcio italiano“ erfahren diese Wahrheit zusammen mit den einzigartigen Schwierigkeiten, die die italienische Nation mit sich bringen kann.

RedBird stürzt Milan ins Chaos

RedBird Capital Partners sind seit ein paar Jahren im Amt, nachdem sie Milan von Elliott Management gekauft hatten, als die Rossoneri noch amtierender Meister waren. Falls Gerry Cardinale dachte, er hätte eine sichere Aktie übernommen, wurde er schnell eines Besseren belehrt.

Die Unzufriedenheit der Fans war an der Tagesordnung, und der kürzliche Rauswurf von Paulo Fonseca hat wenig dazu beigetragen, die verärgerten Rossoneri zu besänftigen. Die Fans, die mit Gullit, Rijkaard und Van Basten aufgewachsen sind, waren von Spielern wie Chukwueze, Okafor und Emerson Royal weniger beeindruckt.

Verdiente Spieler die sich mit dem Verein verbunden fühlten, wurden eiskalt abgegeben, oder sollen noch abgegeben werden, wie beispielsweise Tonali, Kalulu oder Tomori, den die Geschäfstführung an Juventus verkaufen möchte.

Manager und Vereinsikone Paolo Maldini der bis dahin einen herausragenden Job gemacht hat, wurde kurzerhand vor die Tür gesetzt, zum Entsetzen der Fans und durch den unerfahrenen Zlatan Ibrahimovic ersetzt. Dass Milan den halben Kader auf den Transfermarkt gesetzt hat, spricht für die Planlosigkeit der Verantwortlichen.

Friedkin-Group als Ballast für die Roma

Cardinale wäre vielleicht gut beraten gewesen, eine Telefonkonferenz mit jemandem von der Friedkin-Gruppe zu führen, die die Roma seit 2020 leitet. Davor war die AS Roma auch fast ein Jahrzehnt lang in amerikanischem Besitz. Unter Jose Mourinho wurde zwar die Conference League gewonnen, aber die wirklich wichtigen Trophäen haben sich als unerreichbar für die Friedkins erwiesen.

Der jüngste Trainerwechsel von Daniele De Rossi zu Ivan Juric und Claudio Ranieri hat den Eindruck erweckt, dass der Verein ohne Konzept in reinem Aktionismus versinkt. Die Unzufriedenheit unter den Giallorossi-Anhängern wächst von Jahr zu Jahr.

Die kürzliche Übernahme vom FC Everton durch die Friedkins wird nur weitere Zweifel an ihrem Engagement aufkommen lassen und ob die Roma überhaupt noch im Zentrum ihres Interesses stehen wird.

Commisso sportlich auf gutem Weg

Rocco Commisso von der Fiorentina hatte Glück, dass er nicht viele Haare hatte, als er den Verein übernahm, denn sonst hätte er sicher schon alle ausgerissen, als er versuchte, sowohl die Mannschaft als auch das Stadion zu verbessern. Ein hochmodernes Trainingsgelände ist beeindruckend, aber die Tifosi der Curva Fiesole würden es sicherlich lieber gegen eine Trophäe eintauschen.

Die Viola ist sportlich endlich auf dem richtigen Kurs, aber der Italo-Amerikaner hat sich in seiner Amtszeit regelmäßig über die örtliche Bürokratie aufgeregt, die ihn seiner Meinung nach daran hindert, im Fußball den gleichen Erfolg zu haben wie in den USA im Geschäftsleben. In Italien hat noch nie jemand einen Neubau schnell erledigt lieber Rocco – siehe Neubau Mailänder Stadion…

Oaktree noch nicht zu bewerten

Die Ära von Oaktree Capital Management bei Inter ist zu kurz, um sie wirklich beurteilen zu können. Sie haben den wohl stärksten Kader des Landes übernommen, aber es ist überraschend, wie schnell dieser auseinanderfallen kann. Die Fähigkeit, mit dem italienischen Meister zurechtzukommen, wird sicherlich in den kommenden Transferfenstern bewertet werden können.

Vielleicht hat Atalanta mit Stephen Pagliuca als Mehrheitseigentümer ein Traumarrangement, da Antonio Percassi auch weiterhin dem Verein treu bleibt. Denn ein einheimischer Kenner des Calcio scheint ihnen zu helfen, sich in den schwierigen Gewässern der Serie A zurechtzufinden. Der Verein befindet sich im absoluten Höhenflug und ist zu einem beneideten Vorbild für andere geworden - wie lange das so bleibt, kann nur die Zeit zeigen.

Saputo mit Bologna erstmals in der Königsklasse

Der Kanadier Joey Saputo hat bei Bologna bisher gute Erfahrungen gemacht, denn aus der einstigen grauen Mittelfeldmaus ist ein Champions League-Team geworden, während Kyle Krause bei Parma und Duncan Niederauer bei Venezia sich freuen, dass sie es in die Serie A geschafft haben, auch wenn ihnen noch einige harte Prüfungen bevorstehen.

Trotz der Schwierigkeiten scheint Italien nach wie vor attraktiv zu sein, da Hellas Verona kürzlich ebenfalls mit einem amerikanischen Käufer in Verbindung gebracht wurde und eine Reihe von Teams der Serie B bereits in amerikanischem Besitz sind.

Die Geschichte zeigt jedoch, dass es alles andere als einfach sein kann, sich mit der neuen Realität zurechtzufinden, die vor ihnen liegt. Die Broschüre sieht wunderschön aus, daran gibt es keinen Zweifel, aber es liegen noch einige harte Jahre vor den Investoren, bevor sie das „Dolce Vita“ wirklich genießen können.

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