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Sascha

Die Karibik-Sensation | Curaçaos historischer Weg zur WM 2026

Es ist die größte Überraschung der laufenden WM-Qualifikationen: Curaçao, eine Karibikinsel mit gerade einmal rund 156.000 Einwohnern – so viele wie eine mittelgroße deutsche Stadt wie Paderborn – hat sich als kleinstes Land aller Zeiten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert. Doch wie war dieser sensationelle Erfolg möglich? (Bild: IMAGO / Imagn Images)

Ein torloses 0:0 am 18. November 2025 im National Stadium von Kingston gegen Jamaika reichte dem absoluten Underdog, um die Gruppe B der CONCACAF-Qualifikation ungeschlagen als Erster abzuschließen. Curaçao überholt damit Island (2018 etwa 330.000 Einwohner) und schreibt Fußball-Geschichte.

Die "Blaue Welle" – so der Spitzname der Nationalmannschaft – blieb in allen sechs Spielen der dritten Qualifikationsrunde unbesiegt und sammelte 12 Punkte. Der Weg dorthin war ein Mix aus niederländischem Know-how, karibischer Leidenschaft und der günstigen Ausgangslage durch die WM-Erweiterung auf 48 Teams sowie die automatische Qualifikation der Gastgeber USA, Kanada und Mexiko.

Der Trainer-Coup - Dick Advocaat und das „Oranje-Rezept“

Der Architekt dieses Wunders ist ein 78-jähriger Niederländer: Dick Advocaat. Der ehemalige Coach der Oranje, von Borussia Mönchengladbach, PSV Eindhoven, Glasgow Rangers und Nationalmannschaften wie Südkorea oder Russland übernahm 2024 das Amt. Advocaat, der das entscheidende Spiel gegen Jamaika aus familiären Gründen aus der Ferne verfolgte, setzte voll auf die Diaspora:

Fast die gesamte Stammelf besteht aus in den Niederlanden geborenen oder aufgewachsenen Profis mit curaçaoischen Wurzeln. Spieler, die früher für niederländische Jugendnationalteams aufliefen, jedoch es nie in die A-Nationalmannschaft schafften und per FIFA-Regeln wechseln durften. So avancierte die Nationalmannschaft des Karibikministaates zu einer zweiten niederländischen Nationalmannschaft.

„Wir mixen wie ein guter Barkeeper“, sagte Advocaat einmal scherzhaft. Das Ergebnis: Eine disziplinierte, kompakte Truppe, die defensiv kaum zu knacken war und vorne eiskalt zuschlug. Stars wie Leandro Bacuna (ehemals Aston Villa), Juninho Bacuna (Rotherham United) oder Kenji Gorré brachten europäisches Niveau auf die Insel.

Der Qualifikationsweg im Überblick

Curaçao startete in der ersten und zweiten Runde mit makellosen Siegen gegen schwächere karibische Nachbarn wie St. Lucia, Aruba, Barbados und sogar Haiti (das sich später ebenfalls qualifizierte). In der entscheidenden dritten Runde traf man in Gruppe B auf stärkere Konkurrenz:

• 3:2 und ein 7:0-Kantersieg gegen Bermuda (13. November 2025) – ein Statement

• Sieg gegen Jamaika im Hinspiel (2:0 am 10. Oktober 2025)

• zwei Mal Remis gegen Trinidad & Tobago und das dramatische 0:0 in Jamaika, bei dem ein Elfmeter für die Gastgeber in der Nachspielzeit per VAR zurückgenommen wurde

Am Ende stand Curaçao mit 12 Punkten vor Jamaika (11 Punkte), Trinidad & Tobago (9) und Bermuda (0). Ungeschlagen – eine Leistung, die selbst Advocaat als „unmöglich möglich“ bezeichnete.

Profiteure der Diaspora

Von den 27 Spielern, die Nationaltrainer Dick Advocaat und sein Nachfolger kürzlich nominierten, spielen mehr als 20 in europäischen Ligen. Die meisten von ihnen wurden in den Niederlanden geboren, durchliefen dort die renommierten Jugendakademien und entschieden sich erst in den letzten Jahren für die Nationalmannschaft Curaçaos – ein legaler Wechsel, den die engen verfassungsrechtlichen Bindungen zum Königreich der Niederlande ermöglichen.

Zu den prominentesten „Europäern“ im Kader gehören:

Armando Obispo (PSV Eindhoven), Tahith Chong (Sheffield United), Sherel Floranus (PEC Zwolle) und Godfried Roemeratoe (RKC Waalwijk) – allesamt aktuell oder ehemals in der Eredivisie aktiv.

Livano Comenencia (FC Zürich), Xander Severina (Casa Pia/Portugal) und Sontje Hansen (FC Middlesbrough) ergänzen das Kontingent in anderen starken europäischen Ligen.

• Selbst Talente aus der zweiten Reihe wie Jordi Paulina (Borussia Dortmund II) oder Arjany Martha (Rotherham United) unterstreichen die Tiefe des europäischen Pools.

Nur eine Handvoll Leistungsträger wie Juninho Bacuna (Türkei) oder Kenji Gorré (Israel) verdienen ihr Geld außerhalb des klassischen Europas. Auf der Insel selbst spielt praktisch kein einziger Nationalspieler professionell.

Dieser ungewöhnliche Mix aus karibischem Pass und europäischer Ausbildung hat Curaçao innerhalb weniger Jahre von einem Außenseiter zu einer ernstzunehmenden Größe im CONCACAF-Raum gemacht. Bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wird die Mini-Nation nun erstmals auf der ganz großen Bühne stehen.

Ein Rekord, der die Fußballwelt staunen lässt

Noch nie hat ein Land mit weniger als 160.000 Einwohnern an einer WM-Endrunde teilgenommen. Die FIFA-Weltrangliste katapultierte Curaçao auf Platz 82 – die zweitbeste karibische Mannschaft hinter Jamaika. Auf der Insel selbst explodierte die Begeisterung: Von einst 100 Zuschauern bei Heimspielen sind es nun über 10.000. In niederländischen Städten wie Rotterdam oder Amsterdam feierten Tausende mit curaçaoischen Wurzeln in Cafés die Qualifikation.

Im Sommer 2026 wird Curaçao in den USA, Kanada und Mexiko antreten – gegen die Weltstars von Messi, Mbappé oder Haaland. Der Kaderwert liegt bei bescheidenen 26 Millionen Euro, doch das Märchen geht weiter. Advocaat wird mit 79 Jahren der älteste Trainer der WM-Geschichte.

Für die kleine Inselnation ist es mehr als Fußball: Ein Beweis, dass Träume wahr werden können – selbst gegen alle Wahrscheinlichkeiten. Curaçao hat bewiesen: Fußballerische Größe misst sich nicht an Einwohnern, sondern an Herz und Teamgeist.

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Sascha

Passt Niclas Füllkrug zum AC Mailand?

Zwar rangiert der AC Mailand in der höchsten italienischen Spielklasse auf Platz drei, dennoch sind die Lombarden nicht zufrieden mit der bisherigen Chancenverwertung. Gerade gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte fehlt es den Rossoneri an Abschluss- und Kopfballstärke, weshalb das Management nach einem neuen Mittelstürmer fahndet. Niclas "Lücke" Füllkrug soll diese Lücke im Winter schließen – doch bringt er überhaupt die Qualitäten mit die Trainer Allegri sucht? (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Der AC Mailand sucht verzweifelt nach Verstärkung im Sturm. Unter Trainer Massimiliano Allegri hinkt die Offensive hinterher: Santiago Giménez, der teure Neuzugang aus Feyenoord, hat in der Serie A noch kein Tor erzielt und kämpft mit Anpassungsproblemen sowie einer hartnäckigen Knöchelverletzung. Rafael Leão und Christian Pulisic tragen viel Last, doch ihre Verletzungen und Formschwankungen nähren die Gerüchte um einen klassischen Mittelstürmer umso mehr. Nun rückt ein Name in den Fokus, der in Italien für Diskussionen sorgt: Niclas Füllkrug von West Ham United.

Der 32-jährige Deutsche, der im Sommer 2024 für rund 27 Millionen Pfund von Borussia Dortmund in die Premier League wechselte, steht vor einem möglichen Wechsel. Berichte von Gianluca Di Marzio, Fabrizio Romano und Florian Plettenberg sprechen von konkreten Kontakten zwischen Milan und Füllkrugs Umfeld. Der Stürmer soll großes Interesse an einem Wechsel in die Serie A zeigen – auch, um vor der WM 2026 im Sommer wieder regelmäßig zu spielen und seinen Platz in der DFB-Elf zu sichern. West Ham ist offen für Verhandlungen, ein Tausch mit Giménez wird sogar diskutiert.

Füllkrug ein typischer „Allegri-Stürmer“?

Füllkrug ist der Prototyp des physischen Zielspielers: 1,89 Meter groß, kopfballstark, zweikampfstark und mit einem ausgeprägten Torriecher im Strafraum. In seiner besten Bundesliga-Saison 2022/23 bei Werder Bremen wurde er Torschützenkönig (16 Treffer), bei Dortmund trug er 2023/24 mit seinen Toren in der Champions League zum Finaleinzug bei.

Allegri, bekannt für taktisch disziplinierte, defensiv stabile Teams, liebt genau solche Neuner: Spieler, die Bälle festmachen, Abpraller verwerten, Tore auch vorbereiten können und bei Standards extrem gefährlich sind. Zuletzt füllte diese Rolle Olivier Giroud bei den Rossoneri aus. Doch in der aktuellen Mailander-Mannschaft fehlt genau diese Präsenz.

Giménez ist technisch versiert, aber zu schmächtig und zu wenig „dreckig“ im Sechzehner. Füllkrug könnte Leão und Pulisic mehr Räume schaffen, indem er Bälle abschirmt und Flanken verwertet. Die Serie A, langsamer und taktischer als die Premier League, würde seinem Spielstil enorm entgegenkommen – weniger Tempo, mehr Positionsspiel und Standardsituationen.

Die großen Fragezeichen: Form, Fitness und Alter

Doch Skepsis ist berechtigt. Seit seinem Wechsel zu West Ham ist Füllkrug ein Schatten seiner selbst. In der Saison 2024/25 und dem Beginn der aktuellen Spielzeit kam er verletzungsbedingt kaum zum Einsatz: Mehrere Monate Ausfälle durch Knie-, Muskel- und Achillessehnenprobleme. Wenn er spielte, blieben Tore und Assists aus – in der Premier League 2025/26 bisher torlos in wenigen Einsätzen. Kritiker sehen in ihm einen Spieler, der das hohe Tempo und die Intensität Englands nie verkraftet hat.

Mit 32 Jahren (im Februar wird er 33) wäre Füllkrug keine Investition in die Zukunft, sondern eine kurzfristige Notlösung – ähnlich wie Giroud oder früher Zlatan Ibrahimović. Der Marktwert liegt bei rund 10 Millionen Euro, die Ablöse könnte günstig ausfallen, doch hohe Gehaltsforderungen und die Verletzungshistorie (über 30 Spiele verpasst seit 2024) sind Risiken. Milan kann sich nach dem teuren Gimenez-Flop keine weitere Fehlinvestition leisten.

Fazit: Hohes Potenzial, wenig Risiko

Niclas Füllkrug würde taktisch hervorragend zum AC Mailand passen. Er könnte die Lücke schließen, die Giroud hinterlassen hat, und Allegri genau den robusten Zielspieler geben, den das Team braucht, um gegen tief stehende Teams erfolgreich zu sein. In der Serie A, wo physische Präsenz und Effizienz oft wichtiger sind als Tempo, könnte der Deutsche wieder aufblühen – wie einst Lukaku bei Inter oder Dzeko bei der Roma.

Gleichzeitig ist es ein Glücksspiel: Bei dieser Verletzungshistorie (218 Ausfalltage in den letzten 2 Jahren), ist es mehr als fraglich ob der bullige Stürmer überhaupt wieder in Form kommt. Sollte er es schaffen, wäre es ein wahrer Transfer-Coup. Für den AC Mailand, das dringend Punkte braucht um weiter um den Scudetto zu kämpfen, könnte Füllkrug mit einer reinen Leihe genau der „low-risk, high-reward“-Transfer sein, den Allegri fordert.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob „Lücke“ (wie ihn Fans liebevoll nennen) tatsächlich ins San Siro kommt – und ob er der Retter oder nur ein weiterer gescheiterter Angreifer in Milans endloser Stürmer-Saga wird...

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Sascha

Der junge Löwe im Schatten des Vaters | Milans Denzel Seedorf (18) im Porträt

In der Jugend des AC Mailand tummelt sich neben dem Sohn von Zlatan Ibrahimovic ein weiterer Filius einer Legende. Denzel Seedorf, Sprössling des ehemaligen Weltklasse-Kickers Clarence setzt Akzente in der Jugend der Rossoneri, weshalb wir uns entschieden haben euch seine besondere Geschichte zu erzählen. (Bild: IMAGO / Artur Stabulnieks)

In einer Fußballwelt, die von Dynastien und Erbschaften geprägt ist, wächst Denzel Miguel Viana Seedorf als leuchtendes Beispiel für den unbeschwerten Ehrgeiz der nächsten Generation heran. Geboren am 25. Mai 2007 in Mailand, trägt der 18-Jährige nicht nur den Nachnamen einer Legende, sondern auch die Last und das Privileg, in den Schuhen seines Vaters Clarence zu wandeln – dem niederländischen Meister, der mit vier Champions-League-Titeln und unzähligen magischen Momenten im rot-schwarzen Trikot die Geschichte Milans prägte.

Doch Denzel ist keine bloße Kopie seines Vaters; er ist ein selbstloser Kämpfer, der mit brasilianischem Temperament, niederländischer Präzision und italienischer Leidenschaft seinen eigenen Weg beschreiten möchte. Denzels Wurzeln sind so vielfältig wie die Fußballkultur selbst.

Als Sohn von Clarence Seedorf und der Brasilianerin Luviana aus Rio de Janeiro besitzt er drei Pässe – italienisch durch seine Geburtsstadt, niederländisch durch den Vater und brasilianisch durch die Mutter. Dieser Mix spiegelt sich gleichermaßen in seinem Spiel wieder:

Auf dem Platz agiert er als zentraler Mittelfeldspieler, doch im Gegensatz zu Clarences eleganter Dirigentenrolle mit seinem unübertroffenen Ballgefühl, ist Denzel ein dynamischer Allrounder. Er liebt es, in die Tiefe zu sprinten, Lücken zu nutzen und mit progressiven Läufen zum Abschluss zu kommen – ein Stil, der an moderne Box-to-Box-Mittelfeldspieler wie Jude Bellingham erinnert.

Zusammen mit Zlatans Sohn in der Serie D

Seine Reise im Schatten des Vaters begann früh. Mit gerade einmal 12 Jahren trat Denzel der Jugendakademie des AC Milan bei, dem Verein, der für Clarence zur zweiten Heimat wurde. Heute, mit 18 Jahren, steht er bei der U18 unter Vertrag und hat bereits erste Meilensteine gesetzt. In der Saison 2024/25 erzielte er ein Tor gegen die AS Roma, ein Moment, der nicht nur seine Abschlussqualitäten unter Beweis stellte, sondern auch die Erwartungen an ein neues Kapitel der Seedorf-Dynastie weckte.

Im Oktober 2025 wechselte er in die Milan Futuro, das Zweitteam des Klubs in der Serie D, wo er neben einem anderen prominenten Nachwuchsstar – Maximilian Ibrahimović, dem Sohn von Zlatan – trainiert. Die Parallelen sind unverkennbar: Wie einst Clarence und Zlatan unter Massimiliano Allegri in der ersten Mannschaft glänzten, versuchen die beiden Söhne in der Serie D die Grundlagen für eine gleichermaßen besondere Karriere zu legen.

Besonders aufschlussreich war Denzels erste Nominierung für die Profimannschaft. Am 22. Dezember 2024, kurz vor der Weihnachtspause, trainierte er unter Paulo Fonseca mit den Stars der ersten Elf – ein Meilenstein, den die Gazzetta dello Sport als „ein weiterer Seedorf bei Milan“ feierte. Obwohl der Weg ins San-Siro noch lang ist, strahlt Denzel viel Optimismus aus.

Vergleich mit Vater Clarence

Im Gegensatz zu seinem Vater, der für seine Klasse und Ballkontrolle bekannt war, brilliert Denzel darin, in die Tiefe zu laufen und Räume zu nutzen. Er ist dynamisch und gut im Box-to-Box-Spiel, was ihn eher zu einem modernen, energiegeladenen Mittelfeldmotor macht. Er zeigt eine Neigung zu progressiven Läufen in den Strafraum und hat bereits Tore erzielt, z. B. gegen die AS-Rom in der U18-Saison 2024/25. Seine Offensivqualitäten sind ein Schlüsselmerkmal, das ihn von rein defensiven Mittelfeldspielern abhebt.

Als zentraler oder offensiver Mittelfeldspieler besitzt er eine solide Ballführung und Passgenauigkeit, geerbt aus der Familie. Er ist rechsfüßig, 177 cm groß und wiegt ca. 70 kg – eine athletische Basis, die Ausdauer, Dynamik und Zweikampfstärke ermöglicht. Denzel betont in Interviews eine “gewisse Mentalität”, um Profi zu werden. Er trainiert hart, ohne Druck vom Vater (der ihn sogar lieber beim Tennis gesehen hätte), und zeigt Reife in der Jugendentwicklung.

„Ich bin nicht Clarence. Ich bin Denzel und ich weiß, dass man eine bestimmte
Mentalität braucht, um Fußballer zu werden“, sagte er kürzlich in einem Interview mit Globo Esporte, und diese Worte unterstreichen seine Entschlossenheit, den Vergleich nicht zu scheuen, sondern zu nutzen.

Fazit

Clarence war ein Künstler mit Muskeln – technisch überlegen, torgefährlich aus der zweiten Reihe, oft spielentscheidend durch Geniestreiche. Denzel ist ein moderner Mittelfeldarbeiter – weniger filigran, aber athletischer, laufstärker, mit Fokus auf Progression und Timing statt Ballzauberei.

Denzel wird nicht der neue Clarence – und muss es auch nicht. Er repräsentiert eine andere Generation: intensiver, vertikaler und taktisch diszipliniert. Während der Vater mit Klasse glänzte, will der Sohn mit Energie und Instinkt überzeugen.

Er hat sich für die brasilianische Nationalmannschaft entschieden, ein klares Bekenntnis zu seinen Wurzeln, das in einem Interview mit brasilianischen Medien deutlich wurde. Sein Name, inspiriert vom charismatischen Schauspieler Denzel Washington, symbolisiert nicht nur Stärke und Präsenz, sondern auch den Wunsch, jenseits des Fußballs eine eigene Identität zu formen. Denzel Seedorf ist mehr als der „Sohn von“. Er verkörpert die Essenz des modernen Fußballs und ist bereit, die Erwartungen zu übertreffen.

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Sascha

Rote Laterne statt Königsklasse | Die Viola trennt sich von Pioli

Nach zehn Ligapartien ohne Sieg setzt die Fiorentina Trainer Stefano Pioli vor die Tür. Unter dem ehemaligen Scudetto-Sieger rutschte die Viola auf den letzten Tabellenrang ab, so dass es keinen Spielraum mehr für den 60-jährigen Italiener gab. Doch was sind die Gründe für diesen gewaltigen Absturz der Toskaner? (Bild: IMAGO / IPA Sport)

Florenz, 4. November 2025 - In den Straßen der Stadt hängen noch immer die Banner der verbitterten Fans: “Pioli raus!” und “Commisso, reagiere endlich!”. Die Viola, einst ein Symbol für leidenschaftlichen, unberechenbaren Fußball, versinkt immer mehr in der Krise. Nach nur vier Monaten in seinem zweiten Kapitel bei der Fiorentina muss Stefano Pioli gehen – eine Entlassung, die niemand so früh erwartet hatte.

Der 60-jährige Trainer aus Parma, der im Juli mit einer frenetischen Rückkehr gefeiert wurde, steht nun überraschend vor dem Aus. Warum es so weit kam, und was hinter den Kulissen brodelt, liest sich wie ein Drama: schlechte Ergebnisse, fanatischer Druck und harte Verhandlungen um eine Abfindung in Millionenhöhe.

Ein hoffnungsvoller Neustart, der im Desaster endet

Stefano Pioli kehrte am 12. Juli 2025 nach Florenz zurück – ein emotionaler Moment für Fans und Verein gleichermaßen. Nach einem turbulenten Jahr in Saudi-Arabien beim Cristiano Ronaldo-Klub Al-Nassr, wo er nur 11 Monate durchhielt, unterschrieb der Ex-Milan-Coach einen Dreijahresvertrag mit einem Netto-Gehalt von über drei Millionen Euro pro Saison. Die Fiorentina, unter Präsident Rocco Commisso, sah in ihm zunächst den Garanten für Stabilität:

Ein Mann mit Erfahrung respektive Scudetto-Sieger der die Mannschaft aus der Mittelmäßigkeit der vergangenen Jahre holen sollte. Pioli, der schon von 2017 bis 2019 die Viola mit mäßigem Erfolg trainierte, versprach, die Jugend zu fördern und den Club wieder in die europäischen Ränge zu katapultieren.

Doch der Saisonstart 2025/26 wurde zum Albtraum. In der Serie A holten die Toskaner in zehn Spielen keinen einzigen Sieg – sechs Niederlagen und vier Unentschieden ließen die Fiorentina bis zur roten Laterne abstürzen. Platz 20 hinter dem FC Genua (18) und Hellas Verona (19). Noch nie sind die Toskaner in ihrer Historie so schlecht in die Saison gestartet. Die Conference League, wo Pioli bisher ungeschlagen blieb, konnte den Tifosi keinen Trost mehr schenken.

Hier ging es um die Existenz des Vereins. Der Tiefpunkt kam am 2. November: Eine 0:1-Heimniederlage gegen den Abstiegskandidaten aus Lecce, das Tor fiel früh durch Medon Berisha, und besiegelte endgültig das Aus von Stefano Pioli. Davor hatte der AC Florenz schon gegen Giganten wie Inter (0:3) und Milan (1:2) verloren, und selbst ein 2:2 gegen ein 10-Mann-Bologna glich eher einem moralischen Trostpreis aus.

Team passt nicht zur Spielphilosophie

Eine zehn Spiele andauernde Liga-Serie ohne Triumph – das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. “Es ist eine Frage von Leben und Tod”, hatte Sportdirektor Roberto Pradè vor dem Lecce-Spiel gewarnt. Die Mannschaft, die mit Stars wie Moise Kean, Robin Gosens und Albert Guðmundsson glänzen sollte, wirkte orientierungslos. Defensivschwächen mit 16 Gegentoren, fehlende Kreativität im Mittelfeld und eine unfassbare Torungefährlichkeit (nur sieben Treffer in zehn Partien) zeichnen das Bild.

Pioli selbst sprach nach dem Lecce-Desaster von “einem Mangel an Intensität”, doch das ist nicht die ganze Wahrheit: Seine taktikarme 4-2-3-1-Formation passt nicht zur dynamischen Viola-DNA der letzten Spielzeit unter Palladino. Dieser setzte auf ein abwartendes Team, das tief steht und blitzschnell umschaltet. Pioli wollte das Gegenteil forcieren – vergebens. Seine Truppe schaffte es nicht die neue Spielweise, offensiver Ballbesitzfußball zu adaptieren.

Fan-Wut und interne Spannungen

Die „Curva“ der Fiorentina ist berüchtigt für ihre Leidenschaft – und ihre Loyalität. Nach der Lecce-Niederlage pfiffen jedoch tausende von Tifosi die Spieler aus dem Stadion, Banner gegen Pioli und die Führungsebene zierten das Stadio Artemio Franchi. “Stefano hat uns verraten”, skandierten Fans; die Stimmung kippte schon nach einer 0:3-Pleite gegen Inter im Oktober.

Commisso, der temperamentvolle US-Unternehmer, der den Club 2019 übernommen hat, stand besonders in der Kritik zu viele Trainer zu „verbrennen“ und die Guten wie Italiano oder Palladino nicht halten zu können. Letzterer verließ den Verein, da er für sich keine Perspektive mehr sah, doch was hinter den Kulissen trotz einem starken sechsten Platz passierte, bleibt weiterhin ein Geheimnis.

Intern brodelte es ebenfalls. Pioli und die Dirigenten – darunter General Manager Alessandro Ferrari und Pradè – stritten wie sein Vorgänger über die Vision: “Unsere Ideen für das Team waren zu unterschiedlich”, offenbarte ein früheres Zitat des Ex-Trainers Simone Palladino, die internen Probleme des italienischen Traditionsvereins.

Pradè übernahm öffentlich Verantwortung: “Der Einzige, der uns hier rausbringt, ist Stefano.” Doch hinter den Kulissen war klar: Der Trainer musste weichen. Die Mannschaft zog sich ins Trainingslager im Viola Park zurück, Pioli’s Stab leitete die Sessions, während der Boss selbst in hitzigen Gesprächen mit der Führung steckte und entlassen wurde.

Ein Kapitel schließt sich – mit offenen Fragen

Das Drama endete in Verhandlungen um Pioli’s Abfindung. Der Club drängte auf seinen Rücktritt, um die Kosten zu minimieren – ein Vertrag bis 2028 verursacht eben eine hohe Abfindung. Pioli, der auf eine Klausel aus seiner Saudi-Zeit pocht (Schutz vor italienischer Steuer auf die letzten sechs Monatsgehälter), fordert rund fünf Millionen Euro, während der Verein ihm nur drei eingestehen möchte. “Er will nicht auf sein Gehalt verzichten”, berichtete Sport Mediaset; Commisso, “sehr wütend” über die Sturheit Piolis, gab schließlich grünes Licht für die 5 Mio. Euro Abfindung.

Mögliche Kandidaten für die Nachfolge: Paolo Vanoli (aktuell bei Verona) führt die Liste an, gefolgt von Roberto D’Aversa oder gar einer Interims-Lösung wie Jugendtrainer Daniele Galloppa. Thiago Motta oder Daniele De Rossi werden gleichermaßen spekuliert. Doch die Mannschaft soll intern auf eine Rückkehr von Ex-Trainer Palladino drängen, der die Vorsaison auf dem sechsten Tabellenplatz abschloss.

Pioli’s Abgang markiert das Ende eines turbulenten Kapitels. Der Mann, der mit Milan 2021/22 den Scudetto holte und die Rossoneri ins Champions-League-Halbfinale führte, scheiterte in Florenz an Erwartungsdruck, einem ungeeigneten Kader und seiner Sturheit. Für die Fiorentina, die unter Commisso zu einem “Krisen-Klub” mutierte, ist es eine Weckruf: Die Suche nach Identität muss endlich gelingen. Bleibt die Frage: Kann ein Neuer die Viola aus dem Abstiegskampf reißen, oder war nicht nur Pioli das Problem?

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Sascha

Juve setzt auf Spalletti | Rettung oder Risiko?

Turin, 29. Oktober 2025 – Die Alte Dame wendet sich einem alten Bekannten zu: Luciano Spalletti soll Juventus Turin aus der Krise führen. Nach der Entlassung von Igor Tudor, der nach einer Serie von acht sieglosen Partien und vier davon ohne eigenes Tor gehen musste, steht der mittlerweile 66-jährige Toskaner laut Transferexperte Fabrizio Romano vor der Rückkehr in die Serie A – und zwar auf der Bank des italienischen Rekordmeisters. (Bild: IMAGO / Giuseppe Maffia)

Laut übereinstimmenden Berichten der Gazzetta dello Sport, Sky Sport Italia und Transfer-Experte Fabrizio Romano ist der Deal so gut wie perfekt. Ein Vertrag bis Juni 2026 mit Option auf ein weiteres Jahr – bei Qualifikation für die Champions League – wurde bereits verbal vereinbart. Die offizielle Vorstellung soll unmittelbar nach dem Heimspiel gegen Udinese erfolgen. Spalletti, der gestern Abend im Allianz Stadium erwartet wurde, soll sofort die Arbeit aufnehmen.

Ein Trainer mit Meister-DNA

Spallettis Vita spricht für sich: 2023 führte er den SSC Napoli nach 33 Jahren wieder zum Scudetto, mit einem offensiven 4-3-3, das ganz Italien ins Staunen versetzte. Victor Osimhen wurde unter ihm Torschützenkönig, Khvicha Kvaratskhelia avancierte zum Weltklassespieler. Davor erreichte er mit der AS Roma das Halbfinale der Champions League 2018 und holte mit Inter Mailand 2021 die Vize-Meisterschaft.

„Er ist die ideale Figur, um Juventus wieder zu launchen“, zitiert die Tuttosport Ex-Kapitän Giorgio Chiellini, der heute im sportlichen Management der Bianconeri tätig ist. Auch Präsident Gianluca Ferrero soll Spalletti als „Top-Wahl“ vor Alternativen wie Raffaele Palladino, Roberto Mancini oder Edin Terzić favorisiert haben.

Passgenau zum Kader – oder doch nicht?

Als Luciano Spalletti im Juli 2021 den Calcio Napoli übernahm, fand er ein Team vor, das nach Gattusos Abgang orientierungslos war. Was folgte, war eine der dominantesten Saisons der Serie-A-Geschichte: 38 Spiele, 28 Siege, 90 Punkte, 77:28 Tore – und der erste Meistertitel seit Diego Maradona. Die taktische DNA dieses Erfolgs ist wahrscheinlich heute das Argument, warum Juventus glaubt, Spalletti könne die Bianconeri retten.

Die aktuelle Mannschaft wurde unter Thiago Motta und später Tudor, wenngleich auch gegen den Willen des Kroaten, auf ein 4-3-3-System ausgerichtet – genau Spallettis Spezialität. Dušan Vlahović, der unter Tudor nur noch ein Schatten seiner selbst war, könnte unter dem Toskaner wieder zur alten Form finden. Auch Mittelfeldakteure wie Teun Koopmeiners und Manuel Locatelli passen in sein Pressing- und Ballbesitz-orientiertes Spiel.

Die Schattenseiten

Doch nicht alle sind überzeugt. Spalletti braucht Zeit – sechs bis zwölf Monate, um seine Philosophie zu implementieren. Zeit, die Juventus aktuell nicht hat. Mit 15 Punkten aus 9 Spielen liegt man lediglich auf Platz 7, wenngleich die Champions League-Plätze mit nur drei Punkten Abstand noch in Reichweite liegt.

Kritiker werfen ihm vor, zu wenig pragmatisch zu sein. Seine Zeit bei der italienischen Nationalmannschaft endete im Sommer 2025 nach dem bitteren EM-Aus im Achtelfinale gegen die Schweiz und der enttäuschenden 0:3-Niederlage gegen Norwegen. „Er redet viel, aber liefert nicht immer“, behauptete ein anonymer Spieleragent gegenüber Corriere dello Sport.

Bei der EM 2024 schaffte es der neue Juve-Coach nicht ein funktionierendes System für die Squadra Azzurra zu finden, in welchem alle Spieler auf ihren bestmöglichen Positionen spielten. Er wechselte fast in jeder Partie die Formation, weshalb sich die Mannschaft nicht einspielen konnte und schob die Schuld am Ende unter anderem auf die fehlende Fitness der Inter-Akteure.

Notlösung mit Königsklassenpotenzial

Juventus hat die Experimente wie Motta und Tudor satt und setzt auf Erfahrung beziehungsweise einen Top-Trainer, der weiß, wie man Titel holt. Spalletti ist in dieser Lage die glaubwürdigste verfügbare Option. Ob er die Wende schafft, hängt von drei Faktoren ab: der Anpassungsfähigkeit des Kaders, seiner Fähigkeit, schnell seine Spielidee zu vermitteln – und davon, ob er die Offensive, respektive Vlahovic, wieder zum Laufen bekommt.

Doch wie in meinem vorigen Artikel zu Tudors Entlassung bereits erwähnt, ist der Kader nicht gut ausbalanciert und es fehlt an Führungsspielern und Zweikampfstärke im Mittelfeld. Bremer, Locatelli und Yildiz waren bisher diejenigen die sie sich hervorgetan hatten, doch der Brasilianer fällt nun wieder verletzungsbedingt länger aus, während Rugani sicherlich keinen gleichwertigen Ersatz darstellt.

Daher könnte es einer der schwierigsten Aufgaben in der langen Karriere des Scudetto-Trainers sein. Ein Platz für die Königsklasse sollte realistisch sein für die alte Dame, aber Scudetto-Hoffnungen sollten sich die Bianconeri trotz eines Meisterstrainers wie Spalletti nicht machen. Dafür sind die Probleme des Rekordmeisters einfach zu vielschichtig.

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Sascha

Juventus zieht die Reißleine | Warum Igor Tudor gehen musste

Nach acht sieglosen Partien setzt Juventus Turin Trainer Igor Tudor vor die Tür. Die alte Dame rangiert aktuell lediglich auf Platz acht, was den Verantwortlichen deutlich zu wenig war. Doch was waren die Gründe für diesen radikalen und zugleich frühen Schritt der Bianconeri? Das wollen wir euch in diesem Artikel verraten. (Bild: IMAGO / Giuseppe Maffia)

Turin, 27. Oktober 2025 – Es war ein Abend, der die Krise bei Juventus Turin in aller Deutlichkeit offenbarte. Die 0:1-Niederlage gegen das formschwache Lazio im Stadio Olimpico war nicht nur die dritte Niederlage in Folge, sondern der endgültige Auslöser für einen radikalen Schritt: Igor Tudor, der erst im März 2025 als Retter gekommen war, wurde am Montagmorgen entlassen. Der dritte Trainerwechsel innerhalb von sieben Monaten – ein neuer Tiefpunkt in der jüngeren Geschichte des italienischen Rekordmeisters.

Die Gründe für die Trennung sind zahlreich, doch sie lassen sich auf zwei zentrale Aspekte reduzieren: sportliche Stagnation und unüberbrückbare interne Spannungen mit der Führung und neuen Mitarbeitern:

Eine Mannschaft ohne Perspektive

Juventus ist seit acht Pflichtspielen sieglos – fünf Unentschieden, drei Niederlagen. In den letzten vier Partien erzielte die alte Dame kein einziges Tor! Ein solcher Offensiv-Blackout ist dem Klub seit 1991 nicht mehr unterlaufen. Der achte Tabellenplatz in der Serie A, sechs Punkte hinter Spitzenreiter Napoli, ist für einen Verein mit der Tradition und dem Anspruch der „Vecchia Signora“ inakzeptabel.

Tudor hatte die Mannschaft im März übernommen, als Thiago Motta entlassen wurde, und zunächst Stabilität gebracht: Vierter Platz, Champions-League-Qualifikation, Vertragsverlängerung bis 2027. Auch der Saisonstart 2025/26 war vielversprechend – drei Siege in Folge – bevor die Formkurve steil nach unten zeigte. Niederlagen gegen das ambitionierte Como, Real Madrid in der Champions League und nun das in der Krise steckende Lazio waren nicht nur sportliche Rückschläge, sondern Symbol für eine Mannschaft, die den Glauben an ihren Trainer verloren hatte.

Ein Trainer ohne Rückhalt

Die eigentliche Zerreißprobe lag jedoch nicht auf dem Platz, sondern in den Gängen der Continassa, dem Trainingskomplex der alten Dame. Tudor und General Manager Damien Comolli, der erst im Sommer 2025 eingestellt wurde, waren von Anfang an keine Freunde. Der Kroate, bekannt für seine direkte Art und klare Hierarchien, fühlte sich von Comolli und dessen Daten-getriebener Führung bevormundet.

Transferentscheidungen wurden über seinen Kopf hinweg getroffen: Rechtsverteidiger Alberto Costa, den Tudor halten wollte, wurde verkauft – stattdessen kam Joao Mario, der kaum spielte. Besonders brisant: die Einstellung des Performance-Direktors Gareth Burgess. Tudor kritisierte den Briten öffentlich und sprach von „unnötiger Einmischung“. Auch taktische Vorgaben – etwa der Wechsel von Tudors geliebter Dreierkette zu einer Viererkette – wurden vom Management vehement gefordert. Tudor empfand das als Angriff auf seine fußballerische Kompetenz.

Der letzte Funke - Die Kabinenansprache nach Lazio

Der endgültige Bruch mit der Mannschaft kam nach dem Schlusspfiff in Rom. In einer hitzigen Ansprache soll Tudor die Spieler scharf attackiert haben: „Ihr seid keine Mannschaft, ihr seid keine Profis!“ – so berichten Augenzeugen. Die Reaktion der Profis war eindeutig: Sie wussten, dass sein Abgang nur eine Frage von Stunden war. Kapitän Locatelli soll noch in der Nacht mit Comolli gesprochen haben.

Juventus steht vor einem Dilemma: Die sportliche Leitung will Modernisierung – Daten, Struktur, langfristige Planung. Tudor stand genau für das Gegenteil: Für Intuition, Emotion, klassische Hierarchien und vertraute in seiner Spielphilosophie eher auf die Individualität der Spieler, statt ihnen einen klaren Matchplan vorzuweisen.

Der Fisch stinkt am Kopf

Beides passte nicht zusammen. Die Entlassung ist nicht nur das Ende einer siebenmonatigen Amtszeit, sondern eine Offenbarung tieferer Probleme: fehlende Kontinuität, unklare Machtverhältnisse und einer Mannschaft, die zwar Qualität besitzt, aber zusammengewürfelt wirkt. Es scheint so, als sei es völlig egal, ob nun ein Spalletti, Mancini oder Palladino übernimmt. Die Probleme werden mit einem neuen Trainer nicht abreißen.

Sicherlich war Tudor für einen so großsen traditionsreichen Verein wie Juventus nicht würdig und kompetent genug, dennoch wird auch mit einem neuen Trainer maximal die Qualifikation zur Königklasse das realistischste Ziel sein. Für den Scudetto muss die alte Dame noch an vielen anderen Stellschrauben drehen, vor allem an der Führung des Klubs, um wieder so erfolgreich wie in der Marotta-Ära zu werden. Denn in diesem Fall haben die Tifosi der Bianconeri Recht - der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.

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