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Sascha

Macht Pep ihn zum Roboter? | Farid Alfa-Ruprecht (18) im Porträt

Am 1. Juli 2023 änderte sich das Leben von Farid Alfa-Ruprecht, als ein Kindheitstraum in Erfüllung ging. Der 18-jährige Flügelspieler unterschrieb seinen ersten Profivertrag bei Manchester City, dem amtierenden Champions-League-Sieger und einem der größten Vereine der Welt. Vier Tore aus den ersten fünf Partien katapultierten ihn umgehend zu Pep Guardiolas Profis, mit denen er die Trainingsluft genießen darf. Wir erzählen euch seine Geschichte.

„Es ist immer noch surreal für mich, als kleiner Junge aus Wilhelmsburg (einem Stadtteil von Hamburg) für den größten Verein der Welt zu spielen“, so Alfa-Ruprecht. Er absolvierte seine erste Trainingseinheit bei Einigkeit Wilhelmsburg, wo der Grundstein für seine Karriere gelegt wurde.

Alfas Mutter wusste damals nicht, welches Equipment ihr Filius benötigt und so wurde die Tante kontaktiert um sich Informationen über die Ausrüstung eines Fußballers zu besorgen. Zum Glück war da der Onkel, der noch gebrauchte Fußballschuhe für seinen jungen Neffen im Schrank hatte.

Im Herzen Straßenfußballer

Alfa-Ruprecht beschreibt sich selbst als Kind, das auf Rasenplätzen aufgewachsen, jedoch im Herzen ein Straßenfußballer ist. Neben den klassischen Stärken wie Ballkontrolle und Schnelligkeit zeichnet sich seine Spielweise durch eine bemerkenswerte Kreativität aus, die sich wiederum in seinen Dribblings und seinem räumlichen Vorstellungsvermögen niederschlägt.

Wenn man die meiste Zeit seiner Freizeit in einem Fußballkäfig oder auf dem Platz verbringt, lerne man grundlegende Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und Mut. Es gehe darum, nach einem verlorenen Zweikampf oder einer Niederlage wieder aufzustehen und weiterzumachen, verriet er.

Straßenfußball fördert auch rein technische Fähigkeiten. Man lernt, wie man sich mit Tricks gegen größere und stärkere Spieler auf engem Raum durchsetzen kann, was sich in seiner aktuellen Spielweise auch widerspiegelt.

Durchbruch beim HSV und Vorbild Filip Kostić

Der HSV wurde schnell auf das junge Talent in seiner Stadt aufmerksam und im Alter von 11 Jahren kam Alfa-Ruprecht in die Jugendmannschaft. „Die Zeit beim HSV war wirklich genial“, sagt der junge Stürmer. „Ich konnte so viel lernen, mich als Spieler weiterentwickeln und als Kind gab es für mich nichts Schöneres, als für den größten Verein in Hamburg zu spielen.“

Sein Vorbild war der damalige HSV-Star Filip Kostić, von dem er sich bei einem abschließenden Jugendmannschaftsgrillen ein Autogramm holen konnte. „Wir spielen auf der gleichen Position und sein Fußballstil hat mir sofort gefallen“, erinnert sich der Youngster.

Fünf Jahre lang spielte Alfa-Ruprecht für den deutschen Verein und musste in dieser Zeit auch den ersten Rückschlag seiner jungen Karriere verkraften. Im Jahr 2020 zog der Juniorennationalspieler sich eine Schambeinentzündung zu und fiel fast acht Monate aus.

"Wusste nicht, ob ich jemals wieder Profifußballer werde"

„In dieser Zeit habe ich unglaublich viel Unterstützung vom Verein, meiner Familie und vor allem von den Physiotherapeuten bekommen, aber es war alles andere als einfach. Mit der Zeit wuchsen die Zweifel. Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder Profifußballer werden oder auf den Platz zurückkehren könnte.“

Nach seiner Verletzung wurde Alfa-Ruprecht wieder fit und zog unter anderem das Interesse von Borussia Dortmund und Bayern München auf sich. Dennoch entschied er sich im September 2022 für einen Wechsel zu Man City.

„Da mein Vater in England lebt und ich zu ihm gehen wollte, kam für mich nur ein englischer Verein in Frage“, sagte Alfa-Ruprecht. „Als ich das Trainingsgelände von City zum ersten Mal gesehen habe, war ich wirklich beeindruckt und erstaunt. Es war wie ein Aha-Effekt. Für mich ist es ein großes Privileg und eine Ehre zugleich, für Manchester City spielen zu dürfen.“

Alfa-Ruprecht-Schnellstart bei Man City

Das junge Talent gehört seit Sommer 2024 zur U21-Mannschaft der Citizenz und hat sich schnell zu einem wichtigen Führungsspieler entwickelt. In den ersten fünf Ligaspielen traf der deutsche Junioren-Nationalspieler auf Anhieb viermal und in seinem ersten Spiel in der UEFA Youth League erzielte er gar einen Doppelpack gegen niemand geringeres als Inter Mailand. Die Nerazzurri verfügen über die beste Jugendarbeit in Italien. Kein Problem für Farid.

Kein Wunder, dass Alfa-Ruprecht einen engen Kontakt zu dem deutschen Jugendleiter Thomas Krücken pflegt. Er stehe in sehr engem Kontakt mit Krücken. Nach jedem Spiel sprechen sie über die Situationen, die gut und die, die schlecht gelaufen sind. Ein Spitznamen hat er von seinem Jugendleiter auch schon bekommen:

„Er nennt mich 'Hase', weil ich so schnell bin. Es macht mich unheimlich stolz, dass ich einen absoluten Fachmann hinter mir habe, der an mich und meine Fähigkeiten glaubt“, sagt Alfa-Ruprecht.

Videoanalysten & Ernährungsberater

Obwohl der 18-Jährige bereits seit drei Jahren für City spielt, ist er immer noch beeindruckt vom Trainingskomplex der Sky Blues: „Am Anfang war ich tatsächlich ein wenig überwältigt. Alles ist bis ins kleinste Detail durchgetaktet. Nichts wird dem Zufall überlassen. Wenn eine Trainingseinheit 60 Minuten dauern soll, dann dauert sie auch genau 60 Minuten.

Selbst als junger Spieler hat man Videoanalysten oder Ernährungsberater an seiner Seite. Die Bedingungen hier sind ein echter Luxus. Ich muss allerdings zugeben, dass ich manchmal eine Packung Toffifee oder Knoppers am Abend vermisse. Aber darauf verzichte ich gerne für den Traum vom Profifußball“, erklärt das junge deutsche Talent.

Passt er zu Guardiolas Fußball?

Der Deutsche wird im Verein für seine kreative Spielweise geschätzt und als großes Talent gefeiert. „Ich denke, man sieht an meinen Aktionen, dass ich mit absoluter Leidenschaft Fußball spiele“, betont der 18-Jährige. „Es gibt für mich nichts Schöneres, als auf dem Platz zu stehen und einfach zu spielen. Ich brauche meine Freiheit auf dem Platz, ich will kein Roboter sein, der stur alles nach Schema F macht. Ich hole mir so viel Inspiration von außen wie möglich"

Ob er von Pep Guardiola diese Freiheit bekommen wird, darf allerdings bezweifelt werden, denn beim Spanier läuft alles nach einem Schema. Individualisten wie Ronaldinho oder Ibrahimovic, die ebenfalls Freiheit in ihrem Spiel benötigten, scheiterten beim ehemaligen Barca-Trainer. Daher könnte der Hamburger Junge nicht mit Pep harmonieren, wenn er seine Einstellung nicht ändern sollte.

Luca Toni und Patrice Evra machten den City-Coach für den „Tod der großen Individualisten“ verantwortlich, ohne ihm dabei seine Kompetenz abzusprechen. Jedoch seien die Spieler wegen ihm zu Robotern mutiert – und genau das will der junge Norddeutsche eben nicht sein – Konfrontation vorprogrammiert?

Training mit den Profis

"Ich schaue mir gerne Videos auf YouTube über die großen Stars an und versuche dann, mir die Tricks einzuprägen, sie zu visualisieren und sie dann auf dem Spielfeld anzuwenden.“ Seine guten Leistungen in der U21 führten auch dazu, dass er mit den Profis trainieren durfte.

Was ihn vom ersten Tag an inspiriert habe, war die Siegermentalität, die auf dem Spielfeld vorherrscht. Das habe jeder Profi gelernt und das sehe man auch. Es mache einfach unheimlich viel Spaß, mit den besten Spielern der Welt zu trainieren und gegen sie zu spielen. Pep Guardiola sei ein unglaublicher Trainer. Er sehe die kleinsten Details. Details, an die man gar nicht denken würde.

Generell hat sich der englische Fußball in vielerlei Hinsicht positiv auf Alfa-Ruprecht ausgewirkt, da er sich dadurch besser konzentrieren könne. Zusätzliche Trainingseinheiten haben bisher dafür gesorgt, dass er sich vor allem in vielen Bereichen verbessern konnte.

„Für mich ist es ganz selbstverständlich, meine Freizeit effektiv und sinnvoll zu nutzen. Natürlich spiele ich auch ab und zu Videospiele, aber generell ist es mir wichtiger, die Zeit zu nutzen, um meine Fähigkeiten zu entwickeln. Ich möchte für den Gegner im Spiel unberechenbarer werden, und das kann ich nur, wenn ich mehr tue und die Extrameile gehe“, so der junge City-Star, der hofft, bald den nächsten Schritt machen zu können und zum ersten Mal in der Premier League zu spielen.

Fazit:

Farid Alfa-Ruprecht ist ein Flügelspieler mit Spielmacherqualitäten, stark im Dribbling und auf beiden offensiven Außenbahnen einsetzbar. Seine Spielintelligenz, Mentalität und Torjägerqualitäten lassen ihn jetzt schon aus Citys Juniorenteams herausstechen – allerdings bleibt die Frage bestehen, wenngleich er bei den Profis mit trainieren darf, ob Pep für ihn zum Hindernis oder Förderer wird.

Trainer wie Stefano Pioli oder Carlo Ancelotti wären prädestiniert gewesen um dem jungen Hamburger Individualität und Freiheit auf dem Spielfeld zu lassen. Es bleibt also spannend wie es mit dem 18-jährigen Juwel unter Pep Guardiola weitergeht.

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Sascha

Mit Napoli an die Spitze | Das ist Contes Geheimnis

Nach einer der schlechtesten Titelverteidigungen in der Geschichte des Calcio rutschte die Partenopei in der vergangenen Saison bis auf Platz 10 der Serie A ab. Nur fünf Monate später grüßt der Calcio Napoli von Platz 1 der höchsten italienischen Spielklasse mit Neu-Trainer Antonio Conte. Doch wie gelang es dem italienischen Taktikfuchs die Azzurri in dieser kurzen Zeit wieder auf Meisterkurs zu lenken. Das erklären wir euch jetzt. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Eine katastrophale Saison mit drei Trainerwechseln, beklagenswerten Defensivfehlern und fehlgeleiteten Neuverpflichtungen brachte den Verein in das graue Mittelfeld der Liga. Doch unter der Führung des ehemaligen Juventus- und Inter-Trainers hat sich der Klub aus Kampanien neu formiert und sich in dieser Saison an die Spitze der Serie A gespielt.

Der Gedanke, dass Napoli Mitte November an der Tabellenspitze stehen würde, schien so weit hergeholt wie die Möglichkeit, dass die 48-jährige Roma-Legende Francesco Totti ein wundersames Comeback feiern würde. Doch in einer Saison, in der sogar Super-Mario Balotelli endlich in die italienische Königsklasse zurückgekehrt ist, scheint alles möglich.

Conte vereint die Truppe

Der Vorstoß Napolis auf den ersten Platz in der Serie A ist jedoch völlig verdient. Auch wenn Conte verständlicherweise wie der Papst, nur im hellblauen Gewand predigt, dass ein europäischer Platz das realistische Ziel sein sollte, sieht die Partenopei bereits jetzt so aus, als könnte sie um den Titel mitspielen, da viele favorisierte Clubs wie Inter, Juventus, Milan und natürlich die desaströse Roma straucheln.

Der notorisch fordernde Trainer hat aus einer zersplitterten Mannschaft von müden Individuen eine zähe, geschlossene Einheit geformt. Nach der schmerzhaften Auftaktniederlage mit drei Toren gegen Hellas Verona haben sich die Neapolitaner in der Defensive gefestigt und bis zur Atalanta-Partie nur noch drei Gegentore kassiert.

Buongiorno schließt die Lücke

Kapitän Giovanni Di Lorenzo, der in der Horrorsaison 2023/24 sich in einem Dauertief befand, hat sich spektakulär rehabilitiert. Der 31-Jährige gab zu, dass er nach einer Saison zum Vergessen darüber nachdachte, den Verein zu verlassen. Doch er hat sich die Methoden von Conte zu eigen gemacht und bereits drei Tore erzielt. Nach seinen hervorragenden Leistungen in der Anfangsphase der Saison werden nicht viele danach schreien, dass der Außenverteidiger den Verein verlassen soll.

Auch die Verpflichtung des Nationalspielers Alessandro Buongiorno im Sommer hat wesentlich dazu beigetragen, dass Napoli über die beste Abwehr der Serie A verfügt. Im Sommer wurde der Innenverteidiger für 40 Millionen Euro aus Turin geholt, um die Lücke die Kim Min-Jae hinterlassen hatte, nach über einem Jahr zu schließen. Ein Transfer der schon letzte Saison hätte stattfinden müssen.

Auch Amir Rrahmani ist in der Mitte der Viererkette eine weitaus sicherere Erscheinung als letzte Spielzeit, vor allem dank der hervorragenden Leistungen des physisch starken Buongiorno.

Ausschließlich Fehltransfers

Keiner der Neuzugänge der letzten Saison leistete einen nennenswerten Beitrag: Natan, Jens Cajuste und Jesper Lindstrom wurden allesamt abgegeben - doch die diesjährige Verstärkungsaktion verlief anders. Der teure Verkauf von Victor Osimhen sollte eigentlich den Neuaufbau finanzieren.

Doch nach endlosen Verhandlungen, die dazu führten, dass der Nigerianer schließlich zu Galatasaray ausgeliehen wurde, unterstützte Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis Conte dennoch, indem er das nötige Geld für eine Reihe neuer Spieler zur Verfügung stellte.

Der unmittelbare Impact des 30 Millionen Euro teuren schottischen Mittelfeldspielers Scott McTominay hat Conte teilweise dazu veranlasst, eine neue Aufstellung zu wählen. Die Fans haben den ehemaligen Spieler von Manchester United, der mit seiner physischen Spielart, seiner Ausdauer und seinen Vorstößen beeindruckt hat, bereits voll in ihr Herz geschlossen, wenngleich sie seinen Namen kaum aussprechen können.

Zwei Schotten rocken Napoli

Seine schnelle Adaption an die taktischen und technischen Herausforderungen der höchsten italienischen Spielklasse, hat ihn zu einem unumstrittenen Stammspieler in der Mannschaft von Conte gemacht. Seine frühen Tore gegen Como und Inter – weitere zwei Assists in der Liga zeigen, dass der Wechsel für einen Spieler, der im Old Trafford nicht mehr geschätzt wurde, zum richtigen Zeitpunkt erfolgte.

Auch Landsmann Billy Gilmour hat sich in Abwesenheit des verletzten Stanislav Lobotka einen Namen gemacht. Der slowakische Mittelfeldspieler ist wohl der einzige unersetzliche Spieler in der Startformation von Napoli. Doch der 23-jährige schottische Nationalspieler hat Lobotka hervorragend vertreten und bildete bei den Siegen gegen Empoli, Lecce und Mailand zusammen mit McTominay und Andre-Frank Zambo Anguissa ein neues Mittelfeldtrio.

Lukaku funktioniert wieder

Conte hatte sich bereits bei Brighton and Hove Albion um die Verpflichtung von Gilmour bemüht, und wusste genau über die Qualitäten des Mittelfeldspielers Bescheid, ebenso wie bei Romelu Lukaku, welcher nach einer schwachen EM nicht gerade hoch im Kurs stand. Seine Rückrunde für die Roma wird gleichermaßen nicht viele Interessenten auf den Plan gerufen haben – aber Conte vertraut dem Belgier trotz fortgeschrittenen Alters weiterhin – mit Erfolg.

Vier Tore und genauso viele Vorlagen in zehn Serie-A-Spielen - darunter ein siegweisendes Führungstor gegen Milan - sind eine solide Ausbeute für einen Spieler, der ganz andere Fähigkeiten als Osimhen mitbringt, und technisch nicht auf demselben Niveau wie der Nigerianer weilt, vor allem wenn es um den ersten Kontakt geht.

Neres – wertvolles Element von der Bank

Der explosive Flügelspieler David Neres, ein weiterer hochkarätiger Neuzugang von Benfica Lissabon, hat mit drei Assists und einem Tor von der Bank aus seinen Teil zur Tabellenführung beigetragen. Zudem wissen die etablierten Kräft wie Kvaratskhelia und Politano, dass da jemand ist, der schon mit den Hufen schart, wenngleich Davids Mimik eher mit Langeweile assoziiert wird, als mit purem Ehrgeiz.

Nur auf der Playstation funktioniert jede Verpflichtung, auch wenn Leonardo Spinazzola und Rafa Marin zweifelsohne in einer langen Saison eine nützliche Absicherung darstellen werden, genauso wie das Workhorse Michael Folorunsho, welches aufgrund einer Muskelverletzung noch dem Lazarett beiwohnt.

Vorhandene Stützen funktionieren weiterhin

Flügelflitzer Khvicha Kvaratskhelia ist nach wie vor der interessanteste Spieler, den man in Italien beobachten kann. Das herrliche Tor des Georgiers gegen Milan war ein weiteres Beispiel für sein überragendes Talent. Mit seinen fünf Toren und zwei Vorlagen wird er sicher eine zweistellige Zahl erreichen, da er sich unter Conte in verschiedenen Formationen austoben kann.

Ohne die Härten des europäischen Wettbewerbs - vielleicht der einzige zweifelhafte Vorteil der Flaute des letzten Jahres - hat Napoli jede Hürde bis auf Atalanta (0:3) überwunden, nachdem man am ersten Spieltag bei Hellas Verona schwer gestolpert war.

Angesichts der Tatsache, dass die Saison noch nicht einmal zur Hälfte gelaufen ist, wäre es geradezu vermessen zu behaupten, Napoli sei der absolute Favorit auf den historischen vierten Scudetto. Doch es besteht kein Zweifel, dass Conte die Mannschaft seit seinem Amtsantritt wettbewerbsfähiger und entschlossener gemacht hat.

Conte erfindet sich neu

Nicht nur das, "Dreierketten-Conte" hat sich selbst neu erfunden und lässt den aktuellen Ligaprimus anders agieren als seine vorigen Klubs. Denn das neue Napoli kommt mit einer 4-3-3 Grundformation daher, schlägt ungefähr 30 Prozent weniger Flanken und spielt bis zu 300 Prozent mehr Steilpässe aus dem Zentrum in die Tiefe.

Während die Ballbesitzphase meist in einem 3-1-4-2 aufgebaut wird, setzt der ehemalige italienische Nationalcoach gegen den Ball auf ein 5-3-2. Damit das funktioniert, wird Di Lorenzo zum rechten Innenverteidiger, während Politano als gelernter Rechtaußen den Rechtsverteidiger gibt. Daher darf Conte trotz 4-3-3 Grundformation weiter den Titel "Dreierketten-Conte" tragen.

Darüber hinaus setzt dieser auf ein schnörkelloseres Spiel in die Spitze, während er beispielsweise bei Chelsea eher behäbig auf Sicherheit bedacht das Spiel aufbauen lies, und vor allem über außen das Angriffsspiel forcierte. "Das Zentrum gehört uns!" scheint die neue Devise beim ehemaligen Meister zu sein und die Liga aktuell auch. Gelingt Conte das nächste Wunder nach Luciano Spalletti?

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Sascha

Sollte Bayern wirklich Marmoush holen?

Omar Marmoush hat Eintracht Frankfurt zu Beginn der Saison in die Top 3 geführt und sogar zu einem spannenden 3:3-Unentschieden gegen Bayern München verholfen. Wenig überraschend hat sich der Ägypter damit in den Fokus von Max Eberl geschossen. Doch würde er wirklich zur Spielidee von Trainer Vincent Kompany passen? (Bild: IMAGO / Sven Simon)

„Es ist nicht einfach zu sagen: 'Wir verteidigen ihn'. Sollen wir ihn doppelt decken? Auch nicht so einfach. Ein guter Spieler findet immer die Lücken. Es ist natürlich schwierig, so einen Spieler in Schach zu halten“, sagte Holstein Kiels Trainer Marcel Rapp über Marmoush.

Gegen den Ägypter zu verteidigen ist für die Abwehrreihen der Bundesliga ein ziemliches Dilemma geworden – das erfuhr der norddeutsche Aufsteiger genauso wie der deutsche Rekordmeister!

In der letzten Dekade hat Frankfurt immer wieder Spitzenstürmern eine Plattform geboten, um in der Bundesliga durchzustarten - Luka Jović, Sébastien Haller, Randal Kolo Muani sind die Beispiele der Neuzeit, während es in den 90ern Spieler wie Jay-Jay Okocha, oder Anthony Yeboah waren. Marmoush ist der jüngste in dieser langen Historie.

Nach eher durchwachsenen Stationen in Wolfsburg, St. Pauli und beim VfB Stuttgart scheint der 25-Jährige nun endlich seinen Platz als Dreh- und Angelpunkt in Dino Toppmöllers Eintracht gefunden zu haben. Die Eintracht rangiert aktuell auf Platz 3 und ist damit so gut wie seit der Saison 1993/94, als Vater Klaus Topmöller noch Trainer der Hessen war.

Der unverzichtbare Pharao

Nachdem er bei seinen vorherigen Bundesligaklubs nicht in der Startelf stand, ist Marmoush bei der Eintracht nun ein fester Bestandteil der Mannschaft und obendrein ihr wichtigster Akteur. In dieser Saison stand er in jeder Partie in der Startelf, meist an der Seite von Hugo Ekitiké, dessen dauerhafter Transfer in diesem Sommer für viel Enthusiasmus unter den SGE-Fans gesorgt hat.

Als Teil dieses kongenialen Duos namens "Hugomar" hat Marmoush nun die Möglichkeit, sich mehr fallen zu lassen und die Abwehr mit seiner Dynamik am und ohne Ball aus der Tiefe in Bedrängnis zu bringen, während sein französisches Pendant die vorderste Speerspitze bildet.

„Er ist dafür zuständig, vorne für Gefahr zu sorgen“, sagte Toppmöller nach dem 4:2-Sieg in Kiel. „Er schießt Tore und bereitet auch welche vor. Er ist sehr schwer zu verteidigen, weil er so schnell ist und in die Tiefe gehen kann.“

Als wäre das noch nicht genug, ist er auch bei Standardsituationen herausragend, was er in den letzten drei Pflichtspielen gegen Bochum, Prag und stuttgart demonstrierte. Weltfußballer wie Messi, Pele, Maradonna oder Pele dürfen sich vor dem Frankfurter verneigen, da es noch niemand vor ihm geschafft hat, drei Freistöße in Folge zu verwandeln.

Der Eintracht-Boss bringt es auf den Punkt. Marmoush ist in diesen Tagen der Albtraum eines jeden Verteidigers. Kein Wunder, dass er der unverzichtbare Pharao unter den Adlern ist, der entscheidend am Aufschwung der SGE beteiligt ist.

Rekordverdächtiger Start

Er avanciert Woche für Woche zum Hauptdarsteller des "Deutsche Bank Parks". Mit elf Toren in seinen ersten zehn Bundesligaspielen führt er zusammen mit Harry Kane die Torschützenliste an, jedoch hat er im Gegensatz zum Bayernstürmer noch weitere sieben Tore vorbereitet. Außerdem ist er der erste Spieler der Eintracht, der in dieser Phase einer Bundesliga-Saison schon elf Tore erzielen konnte.

Marmoush hat sich bei der Eintracht zu einem treffsicheren Schützen entwickelt. Der ehemalige Stuttgarter besitzt einen blitzsauberen Abschluss, das unterstreicht nicht nur seine Torbilanz, sondern auch der direkte Vergleich mit Victor Boniface oder Deniz Undav. Im Vergleich zu den Leverkusener (47%) und dem Stuttgarter (58%) Führungsspielern, besitzt der SGE-Angreifer mit 67 Prozent eine deutliche bessere Schussgenauigkeit.

Diese hohe Schussgenauigkeit in Kombination mit seiner Fähigkeit, in gefährliche Bereiche des Strafraums "tornadoartig" vorzudringen, macht ihn zum aktuell erfolgreichsten Torschützenjäger der höchsten deutschen Spielklasse. Vor allem bei Kontern, die eine Stärke der Eintracht sind, hat der ägyptische Nationalspieler bereits so oft wie kein anderer in der Bundesliga getroffen.

Bester Scorer der 5 Topligen

Was Marmoush so gefährlich macht, ist nicht nur seine Torjägerqualität, sondern vor allem die Tatsache, dass er als Angreifer das gesamte Spielfeld beherrscht. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison war Marmoush mit sechs Assists in der Liga einer der besten Spieler der Eintracht. Diese Zahl ergab sich aus den 38 Schüssen, die der Ägypter für das Team beisteuerte.

Insgesamt ist er in der Lage, durch sein Passspiel und seine Dribblings gleichermaßen Chancen für seine Mitspieler zu kreieren. Marmoush ist ein Abschlussspieler und Initiator, was ihn zum führende Topscorer der fünf europäischen Topligen macht!

Nur mit unfairen Mitteln zu stoppen

Wenn man von sich behaupten kann, der am häufigsten gefoulte Spieler der Liga zu sein, kann man mit Fug und Recht betonen, dass man in der Tat nicht zu stoppen ist - und das ist Marmoush zu Beginn dieser Saison. Der ehemalige Wolfsburger hat 53 % seiner direkten offensiven Zweikämpfe gewonnen und überwindet seinen Gegner mit jedem zweiten Dribbling.

Dass Marmoush so schwer zu verteidigen ist, liegt vor allem an seiner unermüdlichen Laufarbeit, aber auch an seiner Chancenverwertung. Der ägyptische Nationalspieler hat in dieser Saison, also zehn Partien bereits 280 Sprints absolviert!

"The egyptian Stallion"

Selbst Rocky a.k.a. der "Italian Stallion" würde in Sachen Ausdauer nicht mehr hinterherkommen. Der "egyptian Stallion" besitzt damit nicht nur eine Pferdelunge, sondern weiß diese Sprints auch durch extrem intelligente Laufwege effizient einzusetzen. Die Tatsache, dass er der am häufigsten gefoulte Spieler der Liga ist, spricht ebenfalls für ihn.

Diese 280 Sprints? Unser ägyptischer Hengst mit kanadischen Wurzeln hat in dieser Saison bereits seine Schnelligkeit unter Beweis gestellt und erreichte eine beeindruckende Geschwindigkeit von 35,8 km/h. Es spricht auch viel für das Timing seiner Läufe, dass er mit seiner Pace selten im Abseits steht, was vor allem die Bayern durch ihr hohes Verteidigen deutlich zu spüren bekamen.

Dass dies das Interesse des deutschen Rekordmeisters geweckt hat, wird wohl die wenigsten überrascht haben. Schließlich kommt man selbst mit geschlossenen Augen aktuell nicht am 25-jährigen Angreifer vorbei. Doch passt Omar Marmoush überhaupt in das Spielsystem von Vincent Kompany?

Passt Marmoush zu Bayern?

Wenngleich unser Protagonist viele Tore vorbereitet und zahlreiche Schlüsselpässe spielt die in Großchancen münden, kann Marmoush nicht als kreativer Spielmacher bezeichnet werden. Er kreiert viele Chancen, da die SGE auf ein schnelles Umschaltspiel setzt und er dort wesentlich mehr Freiräume besitzt, als er es bei den Bayern hätte.

Zudem resultieren diese eher aus seiner Schnelligkeit und Dribbelkunst. Die Truppe von Kompany benötigt eher ein spielmachendes Element, welches über Kreativität und Passstärke kommt, allerdings kann es auch sein, dass Bayerns Management beabsichtigt einen ähnlichen Spielertypen wie Musiala zu holen, nur mit mehr Effizienz. Aber so viel Geld für eine Position die gut besetzt ist?

Eine Frage des Preis-Leistungsverhältnis?

Zudem verteidigen die meisten Gegner sehr tief gegen die Münchner, was eine große Umstellung für ihn zur Folge hätte. Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass er adaptiert, jedoch würden Eberl & Co bei einer kolportierten Ablösesumme von 60 Millionen Euro ein sehr kostspieliges Risiko eingehen. Das Interesse von mehreren Vereinen aus der Premier League wird diese sicherlich weiter in die Höhe treiben.

Da der Frankfurter offensiv so variabel ist, darf auch die Frage gestellt werden, in welcher Rolle die Bayern mit ihm planen. Am stärksten kommt er bei der SGE als zentral hängende Spitze, doch auf dieser Position sind die Bayern mit Musiala gut aufgestellt.

Auf den Flügeln besitzen sie drei unkonstante Akteure – der Bedarf ist also eindeutig da! Doch kann Marmoush auf der für ihn weniger geeigneten Außenbahn wie ein 60-Millionen-Mann abliefern? Wir können also konstatieren, dass es für die immense Höhe der Ablöse zu viele Risiken gibt, die der deutsche Rekordmeister bei einem Transfer eingehen würde.

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Sascha

Kann Balotelli Genua vor dem Abstieg retten?

Mario Balotelli kehrt nach 1701 Tagen endlich wieder in die Serie A zurück. Der CFC Genua steckt mitten im Abstiegskampf und möchte die Offensive nach den schweren Abgängen von Retegui und Gudmundsson mit dem Routinier verstärken. Doch hat der mittlerweile 34-jährige Italiener noch die Qualität für die Serie A? (Bild: IMAGO / LaPresse)

Es fühlt sich an, als wäre ein ganzes Leben vergangen, seit wir Mario Balotelli das letzte Mal in der Serie A gesehen haben. Wir haben eine weltweite Pandemie überstanden, die Azzurri eine verschobene Europameisterschaft und in der Zwischenzeit vier verschiedene Mannschaften den Scudetto gewinnen sehen. Als er Brescia in Richtung des aufstrebenden Monza verließ - was war mit Super-Mario in der Zwischenzeit passiert?

Hatten wir doch alle das Gefühl, dass er vielleicht nie mehr in die höchste italienische Spielklasse zurückkehren würde. Doch dank einer Mannschaft aus Genua, die verzweifelt versucht, dem Abstieg zu entrinnen, und die zwei ihrer Starstürmer aus der letzten Saison abgeben musste, kehrt er für eine fünfte Spielzeit ins italienische Oberhaus zurück.

Milan seine beste Station

Diejenigen unter uns, die die Liga schon länger verfolgen, werden sich an die Begeisterung erinnern, die sein erstes Auftauchen als Jugendlicher bei Inter auslöste. Die Leichtigkeit, mit der er für die Nerazzurri und in der Jugend seines Landes Tore schoss, ließ vermuten, dass dieser Stürmer auf Vereins- und internationaler Ebene alle möglichen Rekorde aufstellen könnte. Dass er dies alles mit einer Selbstsicherheit tat, die manche als Arroganz interpretierten, machte ihn sofort zu einer polarisierenden Persönlichkeit.

Dennoch war es keine große Überraschung, als Manchester City - damals noch in den Anfängen ihrer heutigen Dominanz - ihn im Alter von 20 Jahren abwarb. Im selben Jahr absolvierte er sein erstes Länderspiel für Italien. Die Zukunft sah unglaublich rosig aus.

Aber man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es in England nicht ganz so gut lief wie erhofft. Nichtdestotrotz war er mit einem herausragenden Leistung bei der Euro 2012 immer noch ein unbestreitbares Talent. Als im darauffolgenden Jahr Milan nach ihm rief, kehrte er zum ersten Mal in die Serie A zurück. Die Erfahrung in Übersee schien ihm gut getan zu haben, und die Zeit bei den Rossoneri war eine der produktivsten seiner Karriere.

Die gesamte Karriere keine Konstanz

Es brachte ihm einen weiteren Wechsel in die Premier League ein - diesmal zu Liverpool, aber der Zauber blieb aus, und er wurde schnell wieder nach Italien zu Ex-Club Milan ausgeliehen. Doch dieses Mal konnte er auch bei den Rossoneri nicht mehr überzeugen und daher ging es am Ende der Saison wieder zu den Reds.

Es bedurfte also eines weiteren Wechsels – dieses Mal nach Nizza in die Ligue 1, um seine Torjägerkarriere wieder in Schwung zu bringen, doch auch hier blieb der Erfolg nach zwei guten Spielzeiten aus, und nach einem Wechsel zu Marseille kehrte er nach Brescia und anschließend zu Monza zurück. Ein weiteres Lebenszeichen gab es in der türkischen Super Lig (Adana) mit 19 Toren und 4 Vorlagen, aber auch nur eine Saison lang, bevor er in die Schweiz zu Sion (6 Tore) und dann wieder in die Türkei (Adana) wechselte, bevor es nach Ligurien ging.

Why always me?

Es gab Höhen und Tiefen, ganz sicher, und alles war von einer gehörigen Portion Kontroverse umgeben. In seinem Geburtsland wurde er oft zur Zielscheibe von Rassismus, und vielleicht hat ihn das dazu gebracht, im Ausland zu wechseln. Seine Kritiker würden behaupten, dass er sich den Ärger selbst zuzuschreiben hat - er hat sich sicherlich nicht immer tadellos verhalten -, aber sein berühmtes „Why Always Me?“-T-Shirt schien eine Wahrheit anzusprechen. Andere haben sich ähnlich verhalten wie Balotelli, aber nur wenige haben sich so viele Vorwürfe eingehandelt.

Egal, wie man zu Super Mario steht, es ist ein gutes Gefühl, ihn wieder in der Serie A zu sehen. Mit seinen 34 Jahren kann er immer noch viel bieten, und Genua ist sicherlich ein Verein, der nach den Abgängen von Mateo Retegui und Albert Gudmundsson im Sommer und einem schlechten Saisonstart dringend Verstärkung braucht.

Es wird sicherlich viel von ihm verlangt, nämlich der Retter zu sein - vom Gefühl her ist das so, als würde man einem 3-jährigen Kind sein Leben anvertrauen, nur das hinter Balos 3 noch eine 4 mittlerweile steht.

Mit 34 Jahren reifer?

Man muss sich immer Gedanken darüber machen, was er dem Verein und der Liga in Bezug auf Schlagzeilen abseits des Platzes einhandeln könnte. Wenn man sich jedoch auf seine fußballerische Leistung konzentriert, hat er das Potenzial, seinen neuen Arbeitgeber über Wasser zu halten.

Dies könnte seine letzte Chance auf Ruhm in einer der fünf besten europäischen Ligen sein, denn er hat immer noch die Fähigkeiten, um es seinen Kritikern und sich selbst zu beweisen. Aber auch ein Mario Balotelli altert, daher brauchen wir uns keine großartige Laufleistung von ihm zu erwarten, wobei das noch nie seine Stärke war.

Die WM 2026 als Ansporn?

Die meisten Männer besitzen mit 34 eine Reife mit der sie vernünftigere Bahnen einschlagen können und die Fehler ihrer Vergangenheit einsehen. Hat der Exzentriker sich weiter entwickelt? Ist er ruhiger und erwachsener geworden?Irgendwann muss doch diese Weisheit auch bei Balo einsetzen?!

Viele haben ihn bereits als verbrauchte Kraft und unbelehrbares Genie abgetan, aber er hat seine Kritiker eines Besseren zu belehren und würde wahrscheinlich nichts lieber, als dies noch einmal für die Grifone zu tun.

"Dai Mario!!!"

Darüber hinaus hat sich Balotelli selbst regelmäßig für die Nationalmannschaft über seine sozialen Netzwerke ins Spiel gebracht, daher könnte die WM in zwei Jahren nochmal ein Anreiz für den Stürmer sein. Die zentrale Frage bleibt bestehen, ob Mario Balotelli für den CFC Genua mehr Segen als Fluch sein wird.

Der erste Einsatz dauerte nur wenige Minuten und die erste gelbe Karte war auch schon am Start. Jedoch holte das Team von Alberto Gilardino nach neun sieglosen Partien den ersten Dreier beim 1:0-Erfolg über den FC Parma. War das schon der erste Balotelli-Effekt?

Ich persönlich liebe es Mario zu sehen! Er gehört einfach in die Serie A wie Spaghetti zu Pomodoro, aber mein Vertrauen könnte ich ihm nicht mehr schenken, da er mich schon zu oft eines besseren belehrt hat. Insgeheim wünscht sich mein romantisches Calcio-Herz jedoch, dass es Super-Mario mir und allen anderen Kritikern zeigt, dass er sich geändert hat. Also "Dai Mario!!!"

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Sascha

Tuchel & England | Darum ist er der perfekte Mann

Zwei Weltkriege, eine Weltmeisterschaft und ein Deutscher als Retter Englands: Warum Thomas Tuchel genau das ist, was die Three Lions brauchen, wollen wir euch in dieser Trainer-Analyse genauer beschreiben. Werden die Britten am Ende ein Loblied auf einen Deutschen singen? (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Es ist die Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika, und ein Engländer bringt seinem Sohn in einem MTN-Werbespot die stolzeste Hymne von allen bei: „Two World Wars and one World Cup, England, England“, und zwar mit der Begeisterung, die nur die Engländer aufbringen können.

Dann, gerade als sie einen Aufzug voller deutscher Fans betreten, erstirbt das Lied auf seinen Lippen, und wie von den Fußballgöttern programmiert, nimmt sein Sohn es wieder auf. Der Vater hält dem Jungen den Mund zu, als würde er den Beginn eines Aufstandes unterdrücken. Es war lustig, wenn man bedenkt, was später im Turnier noch passieren wird.

Die Rivalität mit Deutschland

Die Rivalität zwischen England und Deutschland - sie hat alles: Krieg, Geistertore und Karma. Der Höhepunkt war natürlich Geoff Hursts „war es oder war es nicht?“-Tor im Jahr 1966, das Deutschland den Sieg bei der Weltmeisterschaft verwehrte und England das einzige Stückchen Fußballruhm bescherte.

Im Jahr 2010 kam das Karma in Form von Manuel Neuer, der einen Ball, der eindeutig hinter der Linie war, cool wegschlug und England den entscheidenden Ausgleich verwehrte. Als ob die Geschichte sagen würde: „Ja, wegen des Tores von 1966... wir sind jetzt quitt.“

Wir schreiben das Jahr 2024, und die Fußballgötter haben wieder einmal ein Einsehen und ernennen einen Deutschen - Thomas Tuchel - zum englischen Nationaltrainer, nachdem sich Gareth Southgate in aller Form verabschiedet hat. Und die englischen Fans? Nun, sie sind nicht wirklich begeistert.

Einen Deutschen zum Trainer der Three Lions zu ernennen, ist doch ein bisschen so, als würde man einen Fuchs einladen, den Hühnerstall zu bewachen, oder nicht? Aber die Sache ist die: Tuchel könnte der perfekte Mann sein, um England wieder zum Ruhm zu führen, und zwar nicht auf die glückliche Art, sondern mit Können.

Tuchels mehr als nur ein Stereotyp

Das typische Bild von deutscher Effizienz ist etwas, das man mit Industriemaschinen oder Uhrwerken assoziiert. Und Tuchel? Nun, er ist so etwas wie die fußballerische Version davon. Aber er ist auch viel mehr als nur ein hochpressender, gegenpressender Maestro. Bei Chelsea hat Tuchel eine Mannschaft, die Tore wie ein Counter-Strike-Profi schoss, in weniger als sechs Monaten zum Europameister gemacht. Sie fragen sich jetzt vielleicht: „Was hat das mit England zu tun?“ Ziemlich viel, um ehrlich zu sein.

Englands Problem ist nicht die Qualität. Sie haben genug, um drei Nationalteams zu stellen. Das Problem war immer, wie man diese Teile zu einem harmonischen Ganzem zusammenfügt, und damit hatte Southgate am Ende seine Schwierigkeiten. Thomas Tuchel hingegen liebt es, dem Chaos eine Struktur zu verleihen. Er ist der Typ, der einen Raum voller verworrener Kabel betritt und ihn mit einem perfekt funktionierenden Heimkinosystem verlässt.

Seine Chelsea-Mannschaft hatte taktische Flexibilität vom Feinsten bewiesen. Diese Anpassungsfähigkeit ist etwas, das England dringend benötigt. Unter Southgate wirkten die Engländer oft vorhersehbar, ihre Formationen waren starr, Kreativität nicht vorhanden.

Tuchel hingegen geht mit Formationen um wie ein Kleinkind mit Legosteinen - er stellt sie immer wieder neu zusammen, je nach Situation. Er liest die Taktik des gegnerischen Trainers wie ein Scanner und hat wie ChatGPT sofort eine Antwort parat – Southgate war da eher wie ein Virus der eine teure Software lahm legt.

Positionsspiel: Englands neuer Ansatz für Kreativität

Erinnern Sie sich noch daran, wie Southgate oft den sprichwörtlichen Bus geparkt hat, wenn England gegen Spitzenteams antrat? Tuchel hat mehr drauf als eine veraltete Mourinho-Taktik. In seiner Philosophie dreht sich alles um das Stellungsspiel, die Raumbeherrschung und die Kontrolle über das Spiel. Unter Tuchel werden Spieler wie Trent Alexander-Arnold nicht nur Verteidiger sein, sondern auch Spielmacher. Vorbei sind die Zeiten, in denen Englands beste Spieler orientierungslos über den Platz stolpern.

Tuchels England wird wahrscheinlich Spieler sehen, die bestimmte Zonen besetzen, die Gegner aus ihrer Position drängen und Räume schaffen, die Spieler wie Phil Foden und Bukayo Saka ausnutzen können. Das ist weit entfernt von der starren, defensiv ausgerichteten Spielweise, die England oft „klein gehalten“ hat.

Apropos Stellungsspiel: Vergessen wir nicht, dass Tuchel bei Chelsea auf Außenverteidiger setzte. Reece James - wenn er nicht gerade im Lazarett verweilte - und Ben Chilwell waren für sein System unverzichtbar, da sie nach vorne marschierten und für Unruhe sorgten. England mit seiner Fülle an talentierten Außenverteidigern könnte von diesem Ansatz massiv profitieren.

Stellen Sie sich vor, Kieran Trippier und Luke Shaw oder Alexander-Arnold und Ben White würden ständig über die Flanken stürmen, die Verteidiger in die Breite ziehen und in der Mitte Raum für Tormaschinen wie Harry Kane schaffen.

Zielgerichtetes Pressing: Der Tuchel-Weg

Eine Sache, die man unter Tuchel erwarten kann, ist, dass England mehr auf ein hohes Pressing setzen wird. Southgates England hat sich oft zurückgezogen und sich damit begnügt, den Druck des Gegners zu absorbieren und die Mannschaften auszukontern. Tuchel spielt nicht auf diese Weise. Seine Mannschaften pressen zielgerichtet, aggressiv, intelligent und als Einheit.

Selten sieht man einen einsamen Stürmer, der wie ein kopfloses Huhn hinter den Verteidigern herjagt. Stattdessen ist das Pressing unter Tuchel koordiniert, eine Symphonie aus Druck, die Fehler erzwingt und den Ball in gefährlichen Bereichen zurückgewinnt.

Nehmen wir den Champions-League-Sieg von Chelsea im Jahr 2021 als Beispiel. Sie haben die Mannschaft in die Knie gezwungen, Passwege abgeschnitten und Fehler erzwungen. Spieler wie Declan Rice und Jude Bellingham, die bereits fantastische Ballgewinner sind, werden in Tuchels System noch wichtiger werden. Ihre Fähigkeit, Bälle zu erobern und Gegenangriffe zu starten, wird der Schlüssel zum Erfolg Englands sein.

Anpassung des englischen Angriffs: Von der Vorhersehbarkeit zum Spielfluss

Englands Angriff unter Southgate war zwar zeitweise effektiv, wirkte aber oft vorhersehbar. Man verließ sich zu sehr auf individuelle Glanztaten von Kane oder Bellingham. Tuchel hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass er flüssige, dynamische Angriffe kreiert. Seine Mannschaften bewegen sich im Gleichschritt, tauschen die Positionen und schaffen numerische Überzahl vor allem auf den Flügeln.

Für England bedeutet dies, dass Spieler wie Jack Grealish, Saka und Foden in einem System aufblühen könnten, in dem sie nicht nur auf festen Positionen spielen müssen. Bei Tuchels Chelsea zum Beispiel drifteten Spieler wie Kai Havertz und Mason Mount ständig in verschiedene Bereiche des Spielfelds, verwirrten die Verteidiger und schufen Raum für andere.

Kane, der oft dafür kritisiert wird, dass er sich zu tief fallen lässt, wird die Freiheit haben, als echte Nummer neun zu spielen oder sich ins Mittelfeld fallen zu lassen, wenn es nötig ist, in der Gewissheit, dass Flügelstürmer wie Saka und Foden den Raum, den er freimacht, nutzen werden.

Defensive Solidität: Der Grundstein von Tuchels Erfolg

Eine Sache, die man Tuchel nicht absprechen kann, ist seine Fähigkeit, eine solide Abwehr aufzubauen. Unter ihm könnte sich Englands Verteidigung verändern. Seine Dreierkette könnte England mehr Sicherheit geben, aber auch die Flexibilität, bei Bedarf auf eine Viererkette umzustellen.

Eine Dreierkette aus Stones, White und Maguire (oder Guehi) könnte die Grundlage dafür bilden, dass England aus der Abwehr heraus spielen kann, während es gleichzeitig defensiv eng bleibt. Und vergessen wir nicht, wie wichtig der Torhüter in Tuchels System ist. Jordan Pickfords Verteilungsvermögen, das oft übersehen wird, wird entscheidend sein, um Angriffe schnell einzuleiten, was Tuchel zweifellos auszunutzen versuchen wird.

Warum er ein schief gelaufenes deutsches Experiment sein könnte

Nun, wir wollen nicht zu viel erwarten. Tuchel mag ein Genie sein, aber er ist auch dafür bekannt, dass er ein schwieriger Charakter ist. Seine Beziehung zum Vorstand des FC Chelsea war so harmonisch wie Pizza mit Nutella. Er hat sich auch mit Spielern gestritten, was die englische Boulevardpresse auf den Plan gerufen hat, denn diese liebt diese Art von Drama.

Und seien wir mal ehrlich, Englands Abwehr ist nicht gerade für ihre Ruhe unter Druck bekannt. Sicher, John Stones ist ein ballsicherer Innenverteidiger, aber können er und Harry Maguire mit der von Tuchel geliebten hohen Abwehrreihe zurechtkommen? Oder ist die Katastrophe vorprogrammiert? Die englischen Fans könnten Albträume davon bekommen, wie Maguire versucht, von hinten herauszuspielen, während er von einem schnellen, rücksichtslosen Gegner unter Druck gesetzt wird.

Und von den englischen Medien will ich gar nicht erst anfangen. Wenn Tuchel nicht sofort durchstartet, werden sie ihn bei lebendigem Leibe auffressen. Die Boulevardpresse hätte sicherlich Schlagzeilen parat wie beispielsweise: „Tuchel stürzt ein wie die Mauer von Berlin“. England hat vielleicht schon früher ausländische Manager akzeptiert, aber ein Deutscher an der Spitze? Das ist eine ganz andere Toleranz-Prüfung.

Eine große Frage ist auch, ob Tuchels Defensivphilosophie, die auf präziser Positionierung und unerbittlichem Arbeitstempo beruht, mit Englands aktuellem Kader effektiv umgesetzt werden kann. Es ist eine Sache, eine Abwehr in der Premier League mit endlosen Trainingseinheiten zu schulen, aber eine andere, dies in der komprimierten Zeitspanne der Länderspielpausen zu tun.

Das Endspiel: Tuchels England könnte endlich über die Linie kommen

Seien wir ehrlich: Die englischen Fans haben es satt, immer knapp zu verlieren. Das WM-Halbfinale 2018, das EM-Finale 2021, das EM-Aus 2024 - sie alle waren grausame Erinnerungen daran, wie nah und doch so fern England vom fußballerischen Triumph ist. Doch die Ernennung von Tuchel könnte der Wendepunkt sein. Seine taktische Flexibilität, seine Anpassungsfähigkeit und sein Talent, das Beste aus seinen Spielern herauszuholen, machen ihn zum perfekten Mann, um England zur Weltmeisterschaft 2026 und zur Europameisterschaft 2028 zu führen.

Sicherlich wird man sich über die Ironie eines Deutschen lustig machen, der England zu Ruhm und Ehre führt, aber ist das nicht ein Teil der Schönheit des Fußballs? So wie Englands Geistertor von 1966 Deutschland bis zu Neuers „Nicht-Tor“ 2010 verfolgte, ist Tuchel vielleicht hier, um das Drehbuch umzudrehen.

Am Ende könnte es ein Deutscher sein, der England zu seiner zweiten Weltmeisterschaft führt. Und wenn das passiert, wird der Vater aus der MTN-Werbung vielleicht endlich ohne zu zögern „Zwei Weltkriege und zwei Weltmeisterschaften und ein Deutscher“ singen.

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Sascha

Zu viele Gegentore | Was ist los mit Inter?

Kenan Yildiz jubelte, denn er hatte soeben ein unglaubliches Comeback mit zwei späten Toren für Juventus gemeistert. Für Inter war es vermeidbar, und die Tifosi auf den Rängen waren dementsprechend enttäuscht. Denn es war nicht das erste Mal in dieser Saison. Doch was ist los mit dem amtierenden italienischen Meister? (Bild: IMAGO / Gonzales Photo)

Als die Spieler in den Mittelkreis zurückkehrten, schauten die meisten von ihnen auf den Boden wie Fünfjährige, die ins Bett gehen sollten, weil sie sich nicht benommen haben. Nach einer 4:2-Führung im Derby D'Italia kassierten die Nerazzurri zwei späte Tore – untypisch für das routinierte Team des amtierenden italienischen Meister der seiner Form aus der Vorsaison hinterherläuft. Das Problem für Simone Inzaghi ist, dass dies nicht das erste Mal ist, dass seine Mannschaft nach einer Führung den Fokus verliert.

Statt die individuellen Fehler in diesem Spiel zu analysieren, sollten wir über den Tellerrand hinausschauen. In der letzten Saison kassierten die Nerazzurri 22 Gegentore in 38 Spielen, eine mehr als beachtliche Leistung. In dieser Saison haben sie bereits 13 Gegentore kassiert. Das ist eine Frage, die schnell beantwortet werden muss. Dass es sich um Müdigkeit aus der letzten Saison handelt, scheint nicht die Universalantwort auf diese Frage zu sein.

Fünftschlechteste Mannschaft nach Gegentoren

Die Statistik ist, wenn man sie auspackt, ernüchternder als man denkt. Das Stadio Giuseppe Meazza war und ist eine stimmungsvolle und einschüchternde Heimstätte für die Gegner der Nerazzurri, und dennoch haben in dieser Saison nur Parma, Cagliari, Lecce, Genua und Verona zu Hause mehr Tore kassiert.

Für Inzaghi ist das erschreckend, zumal die meisten dieser Tore vermeidbar waren. Vielleicht war das erste Spiel der Saison gegen Genua richtungsweisend, als Yann Sommer beim 2:2-Unentschieden einen eklatanten Fehler beging, als er die Flugbahn des Balls nicht richtig einschätzte und der Ball an die Latte prallte, was die Mannschaft ein Tor kostete.

Dies setzte sich auch im Spiel gegen Juventus Turin fort, als die Außenverteidiger zu weit nach vorne gingen. Auch dies war ein häufiger Faktor, da die Außenverteidiger in dieser Saison anders verteidigen. Anstatt die Angreifer wie in der letzten Saison auf die Außenbahnen zu drängen, haben sie sich dafür entschieden, sie im Zentrum nur passiv zu stellen, bis sie fast am Strafraum sind. Doch warum ist das so?

Es gibt eine gewisse Unkonzentriertheit, das ist sicher, vor allem in den späten Phasen der Spiele. Von den 13 Gegentoren, die Inter kassiert hat, fielen sechs in der ersten Halbzeit, aber noch schockierender ist, dass die sieben Gegentore in der zweiten Halbzeit alle nach der 70. Minute fielen. Woran liegt es, dass man Spiele nicht zu Ende spielen kann? Müdigkeit? Unwahrscheinlich.

Wird Inzaghi ausgecoached?

Inzaghi hat den Kader so oft wie möglich rotieren lassen, da Inter über eine große Kadertiefe verfügt. Vielleicht ist das das Problem? Ist die Tiefe des Kaders nicht gut genug? Auch das ist unwahrscheinlich, wie die letzte Saison gezeigt hat. Zu der Enttäuschung und dem Dilemma kommt noch hinzu, dass von den sieben Toren vier von gegnerischen Auswechselspielern erzielt wurden, was darauf hindeutet, dass die gegnerischen Trainer diese Schwächen erkannt haben.

Wenn man Inters Offensive beobachtet, dann fällt auf, dass man sich auch dort nicht auf dem Niveau der Meistersaison befindet. Das ist es vielleicht, was Inzaghi zusätzlich frustriert, denn während Marcus Thuram eine unglaubliche Saison spielt, ist Lautaro Martinez nicht auf der Höhe und hat auch im Giuseppe Meazza eine längere Durststrecke hinter sich.

L. Martinez mit Heimkomplex?

Seit dem 28. Februar, also seit neun Spielen, hat er in der Serie A zu Hause kein Tor mehr erzielt, was für seine Verhältnisse extrem schlecht ist. Nach seiner Rückkehr aus dem Sommer wirkte er träge und nicht mehr so fokussiert wie früher, aber das liegt nicht nur an ihm. Inter hätte gegen Juventus mehr als vier Tore schießen müssen!

Denzel Dumfries war nicht der einzige, der eine große Chance vergab, und das setzt sich vom Spiel gegen die Young Boys bis nach Genua fort. Inter hat in den meisten Spielen über weite Strecken gut gespielt, aber Phasen wie in der ersten Hälfte des Derby Della Madonnina haben sie teuer zu stehen gekommen.

Inzaghi sagte: „Als Trainer ist man verbittert; ich muss analysieren und morgen mit den Spielern sprechen.“ Er bestätigte die Frustration über die Defensivleistung, sagte aber auch, dass er auf den positiven Aspekten aufbauen müsse.

Es gibt einige, das ist sicher. Inter kämpft, wie schon gegen Roma, Young Boys und Juventus - die Einstellung scheint nicht das Problem zu sein. Konzentration? Vielleicht. Vielleicht hat die Mannschaft den absoluten Hunger auf den Scudetto verloren und das sind die wenigen Prozente die am Ende eine Partie entscheiden.

Zu wenig Konkurrenzkampf?

Darüber hinaus hatte die halbe Inter-Stammelf im Sommer die Europameisterschaft in den Knochen und wirkte dort schon nicht fit – weder geistig noch körperlich. Ein weiterer Punkt könnte die fehlende Konkurrenz im Kader sein. Qualität und Tiefe sind auf jeden Fall da, allerdings setzt Inzaghi in den großen Partien meist auf die Meisterelf – die etablierten Kräfte wissen trotz Rotation, dass sie die erste Geige spielen und in den wichtigen Partien in der Startformation stehen.

Daher könnte es sein, dass viele Akteure zu selbstsicher in Bezug auf ihren Status sind und dann der absolute Wille und Fokus verloren geht. Alles nur Theorien – am Ende ist es jeder einzelne Spieler von Inter der morgens in den Spiegel schauen muss und sich hinterfragen sollte, welche Teilschuld er an dieser Minikrise besitzt.

Empoli wurde zu null geschlagen, eine Truppe die durchaus Offensivpotenzial besitzt und den ein oder anderen "Großen" schon ärgern konnte. Darauf gilt es jetzt aufzubauen - die richtigen Prüfsteine stehen mit Arsenal, Napoli, RB Salzburg und der Fiorentina schon bereit. Diese Spiele sind der Indikator, ob Inter seine Defensivprobleme wirklich schon behoben hat...

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