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Sascha

Das sind die 5 spannendsten Talente vom FC Bayern München

Der FC Bayern München hat in den letzten Jahren bewiesen, dass der eigene Nachwuchs ein Goldschatz ist. Unter Trainer Vincent Kompany blühen junge Spieler auf, die nicht nur die Akademie, sondern bereits die Profimannschaft bereichern. Nach dem Durchbruch von Stars wie Jamal Musiala und Aleksandar Pavlović rücken nun neue Perlen aus dem Campus in den Fokus. In einer Zeit, in der der Klub auf Nachhaltigkeit setzt, präsentieren wir euch die fünf größten Talente:

Lennart Karl (17) - Der Torjäger mit Messis Flair

Lennart Karl, der 17-jährige Offensiv-Allrounder aus Frammersbach, ist der Shootingstar der Saison 2025/26. Mit 34 Toren und 11 Assists in 30 Jugendspielen der Vorsaison hat er sich nicht nur in der U19, sondern direkt bei den Profis durchgesetzt. Sein Debüt bei der FIFA Klub-WM im Sommer 2025 gegen Auckland City war der Auftakt zu einer Historie:

Mit nur 17 Jahren und 242 Tagen wurde er der jüngste Torschütze des FC Bayern in der Champions League – gegen Club Brügge. Bislang hat er in 21 Profieinsätzen fünf Tore und zwei Assists erzielt, darunter ein Meilenstein gegen Sporting CP, wo er als jüngster Spieler je in drei aufeinanderfolgenden UCL-Partien traf.

Kompany lobt Karls “Frechheit und Unbekümmertheit”, die an Lionel Messi erinnert – sein Idol, ergänzt um Martin Ödegaards Übersicht. Der Linksfüßer, der als Zehner oder Rechtsaußen glänzt, hat bereits die U21 Deutschlands erobert: Ein Doppelpack im Debüt gegen Malta unterstreicht sein Potenzial. Bis 2028 läuft sein Vertrag, und mit einem Marktwert von 20 Millionen Euro könnte Karl das größte Talent des deutschen Fußballs seit Jahrzehnten sein.

Wisdom Mike (17) - Der explosive Flügelstürmer

Wisdom Mike, der 17-jährige Linksaußen aus der Jugendakademie, erinnert an pures Dynamit. Mit 17 Toren und sechs Assists in nur 14 U17-Spielen der Vorsaison hat er sich als einer der explosivsten Flügelspieler etabliert – Vergleiche zu Jérémy Doku sind naheliegend.

Sein Profidebüt gegen Werder Bremen im September 2025 machte ihn zum zweitjüngsten Bayern-Debütanten aller Zeiten, nur zwei Tage nach seinem 17. Geburtstag. In Trainingseinheiten mit Stars wie Harry Kane und Luis Díaz beeindruckt er durch Leichtfüßigkeit und präzise Abschlüsse.

Intern wird Mike als fester Bestandteil des Talent-Trios mit Karl und Kiala gehandelt, das Kompany bewusst fördert. Seine bronzene Fritz-Walter-Medaille 2022 zeugt von früherer Anerkennung, und in der aktuellen Saison hat er bereits in Testspielen geglänzt. Mit seiner Geschwindigkeit und Ballkontrolle könnte Mike bald die Lücke auf dem Flügel schließen – ein Wunderkind, das die Bundesliga zittern lassen wird.

Cassiano Kiala (16) - Der reife Innenverteidiger

Cassiano Kiala, der 16-jährige Innenverteidiger mit angolanischen Wurzeln, ist die defensive Säule der Zukunft. Seit seinem Wechsel von Hertha BSC im Sommer 2024 hat er sich als Schlüsselspieler der U17 etabliert: 21 Einsätze in der Vorsaison, darunter alle Spiele im Bundesliga-Finale, wo Bayern nur knapp scheiterte. Stark, schnell und athletisch, erinnert er an Dayot Upamecano – kein Wunder, dass er bereits in den Champions-League-Kader nominiert wurde, als jüngster Spieler seit Paul Wanner.

Sein Debüt bei den Profis steht unmittelbar bevor: Im Testspiel gegen Lyon im Sommer 2025 zeigte er spielerische Reife, so dass Kompany ihn regelmäßig ins Training integrierte. Als Kapitän der U16-Nationalmannschaft Deutschlands bringt Kiala Intelligenz und Führungsqualitäten mit – bei 1,86 Metern Körpergröße ist er der ideale Partner für Upamecano.

Mit nur 16 Jahren wurde er für die Klub-WM nominiert und ist seit dieser Saison in die U19 des deutschen Rekordmeisters befördert worden – Kiala zeigt, dass er auf der Überholspur ist und mit Nachdruck in den Profikader drängt. Der nächste Sommer könnte für ihn daher schon den Sprung in den Profifußball bedeuten, wenn seine Entwicklung weiterhin so rasant voranschreitet.

Guido della Rovere (18) - Der italienische Mittelfeld-Dirigent

Der 18-jährige Italiener aus Cremona, ist der kreative Kopf, der Kompany als potenziellen Goretzka-Nachfolger sieht. Für 250.000 Euro von US Cremonese geholt, wo er in 20 U19-Spielen fünf Tore und acht Assists lieferte, hat sich nahtlos eingelebt. Sein Profidebüt in der Serie B 2024 gegen Citadella war nur der Startschuss.

Die Saison 2025/26 wird zu della Roveres Breakout-Jahr. Bei Bayern II ist er der unumstrittene Star: In 16 Pflichtspielen erzielte er vier Tore und bereitete neun vor – eine Quote, die selbst Profis neidisch macht. In der UEFA Youth League glänzte er mit 2 Toren in 3 Spielen, darunter ein Doppelpack gegen FC Paphos in Zypern (3:0), wo er erstmals als Sturmspitze agierte: Seine Vielseitigkeit – von der Zehn in die Spitze – macht ihn unersetzlich, und Trainer Holger Seitz lobt seine “Motivation, egal in welcher Rolle”.

Regelmäßige Trainingseinheiten mit den Profis und eine bevorstehende Kader-Nominierung machen ihn zum nächsten Campus-Juwel. Trotz Sprachbarrieren – überwunden mit Hilfe von Landsmann Davide Dell’Erba – hat della Rovere eine Verletzungspause genutzt, um sich anzupassen. Als Linksfüßer mit 1,87 Metern bringt er Physis, Übersicht, Pass- und Abschlussstärke mit und könnte nach Lennart Karl das nächste Talent aus dem Campus sein, das sich in Rekordgeschwindigkeit bei den Profis durchsetzt.

Maurice Krattenmacher (20) - Das vielseitige Stehaufmännchen

Der 20-jährige Offensiv-Allrounder, ist der Underdog mit Durchhaltevermögen. Nach einer schweren Verletzungspause in Jahr 2023 startete er in der 3. Liga mit Unterhaching (1 Tor, 7 Vorlagen) durch – und stand sofort im Fokus. In der 2. Liga bei Leihklub SSV Ulm überzeugte er mit Tempo und Abschlussstärke, und sammelte unglaubliche drei Tore und acht Vorlagen! Krattenmacher, der links und rechtsaußen agiert, empfahl sich damit für eine weitere Zweitliga-Spielzeit.

Im Juli 2025 folgte daher der Wechsel zu Hertha BSC in die 2. Bundesliga – ein Leihgeschäft bis Juni 2026, um weitere Minuten zu sammeln. Freund betonte: “Talente brauchen Spielpraxis – Maurice hat die richtige Einstellung für eine tolle Karriere.” Bei der Hertha explodierte er in der DFB-Pokal-Runde gegen Kaiserslautern (6:1) im November 2025. Er steuerte ein Tor und eine Vorlage bei, und das als Einwechselspieler ab der 72. Minute.

Technisch exzellent und beidfüßig, versteht Krattenmacher es, engste Räume mit schnellen Dribblings und präzisen Pässen zu knacken. Besonders auffällig: seine Spielintelligenz und Ruhe am Ball, die ihn auch unter Druck zu gefährlichen Vorlagen oder Abschlüssen befähigt.

Dazu kommt ein starkes Tempo mit und ohne Ball sowie eine bemerkenswerte Übersicht, die ihn sowohl als hängende Spitze als auch auf beiden Flügeln einsetzbar macht. Nach seiner schweren sechsmonatigen Verletzung ist er physisch robuster denn je und bringt jene bayerische Mentalität mit, die Vincent Kompany so schätzt: immer eine Lösung finden, immer weiterlaufen - ein moderner Offensiv-Alleskönner made in Bayern.

Diese fünf Talente sind mehr als Hoffnungsträger – sie sind die Prämisse für Bayerns Erfolg der nächsten Jahre. Mit Kompanys Förderung und Eberls Strategie könnte die Saison 2025/26 zur Ära des “Neuen Campus” werden. Den Fans wird es gefallen und auch wirtschaftlich spielt es dem Verein in die Karten. Statt hunderte Millionen für Transfers auszugeben, wie beispielsweise die Premier League-Klubs, backt sich Bayern im Barca-Stil nun eigene Talente und das mit großem Erfolg!

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Sascha

Milans neuer kolumbianischer Theo? | Juan David Arizala (20) im Porträt

Der AC Mailand gab überraschend den Transfer Juan David Arizala (20) von Independiente Medellin für drei Millionen Euro Ablöse bekannt. Niemand hatte nur annähernd diesen Transfer in der Milan-Bubble erwartet, zumal die Medien nur über Innenverteidiger und Mittelstürmer berichteten, die in den Fokus der Rossoneri geraten sind. Doch wer ist dieses junge kolumbianische Talent und warum hat Manager Igli Tare den linken Flügelspieler verpflichtet? (Bild: IMAGO / Photosport)

Die Wellen des Pazifiks brechen unermüdlich gegen die Ufer von El Charco, einem vergessenen Fleckchen Erde im kolumbianischen Nariño-Department, wo Armut und Traumtänzer um die Wette blühen. Hier, geboren am 10. Oktober 2005, wuchs Juan David Arizala Micolta auf – ein Junge mit einem linken Fuß, der schon früh die Sandplätze Kolumbiens unsicher machte.

Mit 1,83 Metern Körpergröße und einer Explosivität, die an einen Sprinter erinnert, hat der 20-Jährige nun den Sprung gewagt, der Millionen von Kolumbianern elektrisiert. Für drei Millionen Euro plus einer Weiterverkaufsklausel wechselt er vom Independiente Medellín zum AC Mailand.

"Milan ist ein Riesenklub und ich bin bereit alles für den Klub zu geben", so der Neuzugang entschlossen. Diese Direktheit unterstreicht die Ambition des Neuzugangs.

Arizala, der in den Jugendmannschaften von Cyclones FC in Cali seine Sporen verdiente, bevor er 2023 zu DIM stieß, ist der Inbegriff des modernen Flügelspielers: Vielseitig, dynamisch und mit einer Progression, die für sein Alter außergewöhnlich ist. Als linker Mittelfeldspieler, Außenstürmer oder sogar Verteidiger einsetzbar, hat er in 50 Profieinsätzen für Medellín drei Tore erzielt und eine Vorlage gegeben – Zahlen, die bescheiden klingen, doch seine Heatmaps auf Plattformen wie Sofascore enthüllen ein anderes Bild:

Endlose Überlappungen, präzise Pässe und eine Arbeitsrate, die selbst erfahrene Profis neidisch macht.

“Er hat die Schnelligkeit eines Jaguar und die Intelligenz eines Schachmeisters”, lobte ein Scout des AC Mailand nach Arizalas Auftritten bei der U20-Weltmeisterschaft 2025 in Chile, wo Kolumbien den dritten Platz holte und er als Stammkraft auf der linken Seite glänzte. Mit 22 Länderspielen für die U20-Auswahl trägt er die Erwartung einer Nation, die Stars wie James Rodríguez oder Luis Díaz hervorgebracht hat.

Stärken

Arizalas größte Qualitäten liegen in seiner progressiven Spielweise, Dynamik und Flexibilität. Experten loben seine beeindruckende Pace, die ihn zu einem gefährlichen Konterspieler macht, sowie seine Fähigkeit, nahtlos zwischen Positionen zu wechseln – vom linken Außenverteidiger über den Flügelstürmer bis hin zum linken Schienenspieler. Gute Positionierung und eine hohe Progression, mit einer Passgenauigkeit von über 83 Prozent, machen ihn in der Offensive zu einem Biest!

Bei der U20-WM 2025 zeigte er diese Qualitäten, indem er als Schienenspieler glänzte und eine Menge Chancen schuf. Solche Attribute passen ideal zu modernen, flankierenden Systemen wie denen von Milan unter Massimiliano Allegri. Bartesaghi, ebenfalls ein aufstrebender Rohdiamant, bringt viel Physis, Defensivstärke und gute Flanken mit, wirkt jedoch offensiv etwas limitiert, während Estupinan seit zweieinhalb Jahren unter seiner Verletzungsanfälligkeit leidet.

Genau da könnten die Qualitäten des Neuzugangs ansetzen. Zum einen ist er wesentlich schneller als beide Kontrahenten und hätte in beiden Phasen des Spiels etwas zu bieten. Zudem ist er für Allegris Konterspiel am besten geeignet, angesichts seiner Theo Hernandez` ähnlichen Geschwindigkeit, Workrate und seiner enormen Ausdauer.

Schwächen

Trotz seines Offensivpotenzials hinkt Arizalas defensives Spiel hinterher – eine klare Schwäche, ist seine fehlende taktische Disziplin, die Manndeckung und seine defensive Übersicht. Seine Zweikampfstärke am Boden darf mit knapp 52 Prozent ebenfalls zulegen. Da unser Protagonist eigentlich ein gelernter Flügelstürmer ist, überrascht das wenig. Er muss daher einfach seine defensiven Fähigkeiten weiterentwickeln.

In der kolumbianischen Liga, wo er nur eine Flankengenauigkeit von 14 Prozent erreichte und nur 33 Prozent seiner Dribblings gewann, offenbarte sich eine gleichermaßen fehlende Effektivität auf Profiniveau. Darüber hinaus unterlaufen Arizala immer wieder Konzentrationsaussetzer, was aber bei jungen Spielern häufig vorkommt.

Der Übergang zur Serie A birgt Risiken: Die höhere Intensität und das Lesen von Spielsituationen werden ihn herausfordern. Mit nur 20 Jahren ist Zeit für Entwicklung da, doch ein Leihgeschäft könnte notwendig sein, um ihn an den europäischen Rhythmus zu gewöhnen, ohne ihn sofort zu überfordern.

"Diese WM war ein Traum der wahr wurde, aber ich weiß, dass Europa ein anderes Level hat. Ich werde hart arbeiten, um mich anzupassen", so der Youngster. Worte die Reife zeigen trotz seines jungen Alters - kein Prahlen, sondern Demut und Entschlossenheit.

Lob von den Gazzetten

Der Deal, der am 4. Dezember von Transfer-Guru Fabrizio Romano mit einem “Here we go!” besiegelt wurde, kam wie aus dem Nichts, obwohl die Lombarden schon länger Interesse zeigten. Angebote aus der Premier League und der belgischen Pro League wurden abgelehnt; Arizala wählte das San Siro, wo er im Januar ankommen und zunächst im U23-Team Milan Futuro (unter der Ägide von Trainer Max Allegri) Wurzeln schlagen soll – mit Option auf eine Leihe zur Akklimatisierung.

Die Gazzetta dello Sport titelte prompt: “Arizala gefällt uns. Im Januar für drei Millionen?” Milan, das unter Allegri auf junge Südamerikaner setzt, sieht in ihm die ideale Alternative für die linke Außenbahn – einen “low-risk, high-reward”-Deal, der an Erfolge wie Yáser Asprilla erinnert. Sein Marktwert liegt derzeit bei einer Million Euro, doch Experten prophezeien: Mit der richtigen Entwicklung könnte sein Marktwert bald, ähnlich wie damals bei Kalulu (von 500 Tausend auf 35 Mio. Euro), förmlich explodieren.

Arizala: „Ich will lernen und kämpfen!“

In Kolumbien brodelt es vor Stolz. Auf X explodierten die Feeds: “Von El Charco zum San Siro – Juan, du bist unser Held!”, postet ein Fan-Account, während Videos von seinen U20-Highlights Tausende Views sammeln. Arizala selbst bleibt dabei bescheiden: In einem kürzlichen Interview mit Claro Sports betonte er:

“Medellín hat mich geformt, aber Europa ist mein Traum. Ich will lernen und kämpfen.”

Seine Stärken machen ihn zum Prototyp des zeitgenössischen Flügelspielers. Doch die Serie A birgt Fallstricke: Die physische Intensität und taktische Vorgaben könnten den Neuling überfordern. Zudem haben es junge Spieler bei den stärksten Vereinen der höchsten italienischen Spielklasse extrem schwer Spielpraxis zu sammeln. Könnte ihm da die Verletzungsanfälligkeit von Estupinan in die Karten spielen?

Dennoch bleibt Juan David Arizala mehr als ein gewöhnlicher Winter-Transfer – er ist ein Versprechen an die Zukunft der Rossoneri. Aus den Mangroven von El Charco, in das scudetto-Rennen des AC Milan. Sollte er seinen linken Fuß auch in Italiens höchster Spielklasse tanzen lassen, dann werden ihn die Tifosi schnell in ihr Herz schließen: Das San Siro erwartet ihn gespannt – nun liegt der Ball bei ihm…

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Sascha

Warum Sandro Wagner den FC Augsburg nach nur fünf Monaten verlassen musste

Ein ambitioniertes Projekt, das mit großen Erwartungen begann, endet in einem Fiasko: Der FC Augsburg hat sich im gegenseitigen Einvernehmen von seinem Cheftrainer Sandro Wagner getrennt. Der 38-Jährige, der erst im Sommer den Sprung vom Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft in die Bundesliga wagte, hält nach nur 14 Pflichtspielen die kürzeste Amtszeit eines Augsburger Trainers im 21. Jahrhundert. Doch was sind die Gründe für das Scheitern? (Bild: IMAGO / STEINSIEK.CH)

Hintergrund ist eine dramatische Saisonkrise, die durch die 0:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim am Wochenende endgültig eskaliert ist. Doch was ging schief in der WWK-Arena? Sandro Wagner, der Ex-Stürmer des FC Bayern München und der deutschen Nationalelf, galt als der Mann für frischen Wind. Im Juli 2025 stellte der FCA ihn als Nachfolger des vorzeitig entlassenen Jess Thorup vor – mit einem Vertrag bis 2028.

“Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig”, betonte Wagner bei seiner Präsentation. Geschäftsführer Michael Ströll feierte den Ex-Nationalspieler als “Menschenfänger”, der das Image der “grauen Maus” in der Liga endgültig abschütteln sollte.

Wagner opferte dafür seinen Posten als Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann – ein Jahr vor der WM 2026 in Nordamerika. Er wollte “die unfassbare Chance” beim FCA nutzen, um sich als Cheftrainer zu beweisen. Der Start verlief verheißungsvoll: In den ersten Spielen zeigten die Fuggerstädter Engagement und Offensivstärke. Doch schon bald zeichneten sich Risse ab. Defensiv wackelte alles, und die Ergebnisse kippten.

Acht Niederlagen, Abstiegsangst und ein katastrophaler Pokal-Aus

Die Bilanz unter Wagner spricht Bände: In 12 Bundesliga-Spielen holte der FCA nur zehn Punkte – der schwächste Punkteschnitt seit dem Aufstieg 2011. Dazu kam ein blamables 0:1 im DFB-Pokal gegen Zweitligist VfL Bochum in der zweiten Runde. Insgesamt gab es acht Niederlagen, darunter fünf aus den letzten sechs Pflichtspielen. Nach dem 12. Spieltag dümpelt Augsburg auf Platz 14, nur drei Punkte vor dem Abstiegsstrich.

Der Auslöser für die Trennung war die 0:3-Pleite in Hoffenheim am Samstag. Alle Tore fielen in einer “katastrophalen” ersten Halbzeit, wie Wagner selbst zugab:

“Wir hatten 25 katastrophale Minuten, wo wir das ganze Spiel kaputt machen. Sowas wie die erste Halbzeit geht nicht, das können wir nicht akzeptieren.”

Die Mannschaft kassierte früh drei Treffer und fand in der zweiten Hälfte keinen Weg zurück. Defensivschwächen, fehlende Konzentration und mangelnder Siegeswillen – das waren die Vorwürfe, die Wagner selbst nach dem Spiel äußerte.

In internen Gesprächen nach dem Spiel fehlte es an “Glaube und Überzeugung”, den Turnaround in der aktuellen Konstellation zu schaffen, wie Ströll erklärte. Sportdirektor Benni Weber lobte Wagners Engagement – “er hat wichtige Prozesse angestoßen” –, betonte aber, dass der eingeschlagene Weg weiterverfolgt werden müsse.

Wagner selbst räumte ein: “Wir wollten gemeinsam viel verändern, leider ist uns das in der kurzen Zeit nicht wie erhofft gelungen.” Es war nicht die erste Krise; schon zuvor hatte Wagner Zweifel an Lösungen geäußert, was den Verein zum Handeln zwang.

Manuel Baum als Interims-Lösung und offene Fragen

Mit Wagner verlassen auch seine Assistenten Thomas Kasparetti und Sven Palinkasch den Klub. Interimsweise übernimmt Manuel Baum bis zur Winterpause. Der 46-Jährige, der den FCA bereits von 2016 bis 2019 trainierte, ist seit Juni 2025 als “Leiter Entwicklung & Fußballinnovation” im Verein und kennt die Strukturen. Die nächsten Herausforderungen sind nicht ohne: Am Samstag ist Bayer Leverkusen zu Gast, danach folgen Spiele in Frankfurt und gegen Werder Bremen.

Für Wagner, der mit 153 Tagen im Amt die kürzeste Trainerzeit seit Dirk Schuster 2016 aufweist, ist das ein harter Schlag. Der viertentlassene Bundesliga-Coach dieser Saison muss nun überlegen, ob er in der 2. Liga oder als Assistent weiterarbeitet – der DFB-Posten ist passé. Beim FCA lauten die Fragen: War der Wechsel zu forsch? Passte Wagners Stil nicht zum Kader? Und findet Baum den Ausweg aus der Krise?

Fazit:

Sicherlich kann man nach dieser kurzen Zeit konstatieren, dass der Kader für das hohe Pressing und Ballbesitzfußball einfach nicht geeignet war. Wagner hat versucht aus einer passiven Schildkröte einen angreifenden Löwen zu formen, dieses Projekt hätte wesentlich mehr Zeit und neues Spielermaterial benötigt.

Die Fuggerstädter besitzen weder einen qualitativ hochwertigen Kader noch die finanziellen Mittel dies in kurzer Zeit zu realisieren. Wagner hätte daher seine Spielidee erst an die Fähigkeiten des Kaders anpassen müssen und seine Spielidee daher nur phasenweise umsetzen können. Der Umbruch war einfach zu brachial und ohne Feingefühl. Dieses Projekt hätte in mehreren Etappen ablaufen müssen.

Die Trennung unterstreicht die Härte der Bundesliga: Ambitionen allein reichen nicht, Ergebnisse zählen. Augsburg sucht nun Stabilität, bevor der Abstiegskampf eskaliert. Der FCA-Fan? Der atmet erst mal durch – und hofft sicherlich auf ein Weihnachtswunder.

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Sascha

Der beste Spieler der U17-WM | Mateus Mide (17) im Porträt

Portugal gewann die U17-WM in Qatar knapp mit 1:0 über Österreich. Der herausragende Mann und Gewinner des „Goldenen Schuhs“ war Mateus Mide. Der 17-jährige Mittelfeldspieler ist seit dem Turnier auf sämtlichen Notizblöcken der Scouts gelandet, weshalb wir euch den besten Spieler der WM-Endrunde genauer vorstellen wollen. (Bild: IMAGO / Ulmer/Teamfoto)

Doha, Katar – 30. November 2025. Die Schreie der jubelnden Fans hallen noch in den Ohren nach, als Mateus Mide, der 17-jährige Mittelfeldzauberer aus Porto, den "Goldenen Ball" in den Händen hält. Vor gerade einmal drei Tagen hat er mit der portugiesischen U17-Nationalmannschaft Geschichte geschrieben: Ein knapper 1:0-Sieg gegen Österreich im Finale der FIFA-U17-Weltmeisterschaft, der erste Weltmeistertitel in dieser Altersklasse für Portugal.

Mide, der als bester Spieler des Turniers gekürt wurde, war nicht nur der kreative Kopf dieser “Goldenen Generation”, sondern auch derjenige, der mit vier Toren und zwei Assists in sechs Spielen den Rhythmus vorgab. Doch hinter der strahlenden Fassade des Youngster verbirgt sich eine Geschichte von unterschiedlichen Wurzeln, Disziplin und dem unstillbaren Hunger nach mehr.

Er war immer der Kleinste auf dem Platz“

Mateus Souto Mide wurde am 10. Mai 2008 in Porto geboren – einer Stadt, die Fußball atmet wie andere Orte Luft. Sein Vater, Adriano Mide, ein ehemaliger brasilianischer Fußballer und Futsalspezialist, kam 2002 nach Portugal und pflanzte den Samen der Leidenschaft früh ein. Mit nur vier Jahren trat der kleine Mateus der Jugendakademie des FC Porto bei, dem Ort, der schon Legenden wie Deco oder Hulk hervorbrachte.

“Er war immer der Kleinste auf dem Platz, aber der Mutigste”, erinnert sich ein ehemaliger Trainer der Dragon Force-Akademie. Beidfüßig, technisch versiert und mit einer Übersicht, die an Xavi Hernández erinnert – ironischerweise derjenige, der Mide den "Goldenen Ball" überreichte –, entwickelte sich der Junge zu einem offensiven Mittelfeldspieler, der Spiele liest wie ein Buch. Seine Stärke? Die Fähigkeit, Räume zu finden, wo andere nur Wände sehen.

Portugal oder Brasilien?

Die Entscheidung für Portugal fiel nicht leicht. Mit brasilianischen Wurzeln hätte Mide auch die Seleção Amarela wählen können, doch die Bindung an das Land seiner Geburt und die Qualität des portugiesischen Nachwuchsprogramms siegten. “Portugal ist mein Zuhause, hier bin ich gewachsen”, sagte er nach dem Finale in einem emotionalen Interview mit Canal 11.

Schon in der UEFA-U17-Europameisterschaft 2025 in Albanien glänzte er: Portugal holte den Titel mit einem 3:0-Finalsieg gegen Frankreich, und Mide war der Dirigent im Mittelfeld. Weniger als sechs Monate später folgte der Weltmeister-Traum in Katar. In einem erweiterten 48-Mannschaften-Format bewies die Mannschaft unter Trainer Bino Maçães, was Disziplin und Talent erreichen können.

Der Weg zum Titel war kein Spaziergang. In der Gruppenphase zerlegte Portugal Marokko mit 6:0 – Mide traf doppelt, einmal per Elfmeter. Im Viertelfinale gegen die Schweiz, die von Stars wie Mladen Mijajlovic getragen wurde, netzte er kurz vor der Pause ein und ebnete den 2:0-Sieg. Das Halbfinale gegen Brasilien, die südamerikanischen Rivalen, endete torlos, doch im Elfmeterschießen hielt Romário Cunha, der ebenfalls ausgezeichnete Torhüter, die Nerven – und Mide traf eiskalt.

Das Herz des Teams

Im Finale gegen Österreich, das von Anfang an aggressiv presste, war es eine präzise Aktion: Ein langer Ball von Verteidiger Mauro Furtado, ein Zweikampf mit Mide, eine Flanke von Duarte Cunha und der Treffer von Anísio Cabral zum 1:0. Mide selbst verpasste Chancen, doch sein Einfluss auf das Spiel war omnipräsent.

“Er ist der Herzschlag des Teams”, lobte Maçães. Die FIFA-Beobachter, die Mide zum besten Spieler wählten, zollten Tribut: “Seine Kreativität und Kontrolle im Mittelfeld waren atemberaubend.”

In Portugal wird dieser Triumph als Wendepunkt gefeiert. Nach Jahrzehnten von “Fast-Überraschungen” bei U17-Weltmeisterschaften – von frühen Aus im Viertelfinale bis hin zu verpassten Qualifikationen – signalisiert der Sieg die Früchte massiver Investitionen in Jugendakademien.

Der Traum vom Profidebüt

Der FC Porto, Mides Wirkungsstätte in der U19-Mannschaft, postete stolz: “Parabéns, Dragão! Mateus Mide, bester Spieler der U17-WM.” Cristiano Ronaldo, das ewige Idol, gratulierte der Mannschaft öffentlich: “Ihr seid die Zukunft!” Und selbst Vitinha, der PSG-Mittelfeldspieler, der Mide optisch ähnelt, feierte: “Fier du Portugal!”

Auf X explodierte die Debatte – von Scouting-Accounts, die Mides Potenzial als “zweiten Vitinha” priesen, bis hin zu Analysen, die warnen: “U17-Weltmeistertitel sind ein Sprungbrett, aber der Druck ist enorm.”

Doch Mide bleibt geerdet. “Das ist das beste Jahr meines Lebens, aber ich habe noch keine Worte dafür”, gestand er, Tränen in den Augen. Mit 17 Jahren träumt er vom Profidebüt beim FC Porto, vielleicht sogar von der A-Nationalmannschaft. Seine Vorbilder? “Ronaldo für den Willen, Messi für die Magie.”

In einer Generation, die mit Talenten wie José Neto, Daniel Banjaqui und Rafael Quintas glänzt, ist Mide der Anker. Er symbolisiert nicht nur den Aufstieg des portugiesischen Fußballs, sondern auch die universelle Geschichte eines Kindes, das ganz oben angreifen möchte. Während das Konfetti in Doha mittlerweile verweht ist, blickt Mide in eine vielversprechende Zukunft. Der nächste Schritt? Die Welt erobern – Tor für Tor, Pass für Pass...

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Sascha

Der Torschützenkönig der U17-WM | Johannes Moser (17) im Porträt

In den staubigen Arenen Dohas, wo die Sonne der Wüste gnadenlos auf den Rasen brennt, hat ein 17-Jähriger aus Klagenfurt am Wörthersee Österreichs Fußballträume neu entfacht. Johannes Moser, der eiskalte Offensiv-Allrounder des FC Liefering, war der herausragende Akteur der U17-Nationalmannschaft bei der WM 2025 in Katar, weshalb wir ihn euch genauer vorstellen wollen.

Mit acht Toren in sieben Spielen – darunter ein Doppelpack im Halbfinale gegen Italien, das Österreich ins Finale brachte – hat er nicht nur die Torschützenkrone errungen, sondern auch den Goldenen Schuh und den Silbernen Ball als zweitbester Spieler des Turniers hinter Portugals Mateus Mide.

Geboren am 16. Januar 2008, begann Mosers Weg beim kleinen SK Treibach, führte über den KAC 1909 in die renommierte Akademie von Red Bull Salzburg und letztlich zur Zweitliga-Mannschaft Liefering. Sein Profidebüt im April 2025, gekrönt mit einem Traum-Freistoß im Derby gegen Austria Salzburg, war nur der Auftakt zu diesem globalen Feuerwerk.

Tore die Geschichte schreiben

„Ich hätte mir das nie erträumen können“, gestand der 1,79 Meter große Kärntner nach dem 2:0-Sieg gegen Italien, einem Meilenstein, der Österreich erstmals in ein WM-Finale katapultierte. Selbst die A-Nationalmannschaft schaffte dieses Kunsstück in ihrer Geschichte nicht. Der größte Erfolg war der dritte Platz bei der WM 1954 als man im damaligen „Trostrundensystem“ Uruguay mit 3:1 schlug.

Mosers WM-Reise ist ein Meisterwerk aus Präzision und Unermüdlichkeit. Als vielseitiger Angreifer – einsetzbar als zentraler Mittelfeldspieler, Linksaußen oder sogar als Flügelverteidiger – hat er Österreichs Offensivmaschine mehr als gewinnbringend angekurbelt: Sieben Siege, 17:1-Tore, null Gegentore in der K.o.-Runde, ausgenommen das Finale.

Sein Freistoß im 93. Minute gegen Italien, der den Ball präzise ins Eck jagte, war der dramatische Höhepunkt eines Turniers, in dem er acht der 17 Treffer beisteuerte. Experten wie Dorian Schuster von Transfermarkt.de bezeichneten ihn als „eine große Überraschung“: Seine Standardsituationen sind tödlich, doch es ist die Kombination aus Tempo, Technik und Teamgeist, die ihn auszeichnet.

Bayern und Hoffenheim melden Interesse an

International debütierte er 2022 in der U16, seit September 2024 in der U17 – mit 18 Länderspielen und herausragenden 12 Toren. Unter Trainer Hermann Stadler, der die Jungs zu einer „Maschine“ formte, wurde Moser zum Antreiber: „Wir verändern nichts, wir bleiben bei unserem Plan“, sagte er vor dem Viertelfinale gegen Japan, das mit 1:0 endete.

Sein Marktwert von 300 Tausend, spiegelt sein Potenzial wider; daher melden sich nun wenig überraschend Klubs wie Bayern München oder Hoffenheim – Christoph Freund, einst in Salzburg, kennt sein Können nur zu gut und wird sich durch die herausragende WM bestätigt fühlen.

Moser ist ein explosiver, beidfüßiger Offensiv-Alleskönner mit tödlichem Rechtsschuss, überragendem Freistoß-Gen, eiskalter Abschlussstärke in entscheidenden Momenten, hoher Laufbereitschaft im Pressing und der seltenen Gabe, enge Räume durch Dribbling und Tempo zu sprengen – kurz: ein kompletter moderner „10er“, der Spiele allein entscheiden kann.

Vom Klassenzimmer in die Champions League?

Doch hinter dem Helden lauert ein Teenager, der zwischen Schule und Training balanciert. „Ich bin noch immer im falschen Film“, verriet Moser nach dem Halbfinale, und sprach von einem „unglaublichen Gefühl“. Die WM endete freilich bittersüß: Im Finale am 27. November unterlag Österreich Portugal und holte Silber – ein historischer zweiter Platz, der die „neue goldene Generation“ erstmals ins Rampenlicht rückt.

Moser, der in Liefering, dem Ausbildungsverein von RB, bisher ein Tor und eine Assist in neun Spielen verbuchte, steht vor dem großen Sprung: Red Bull Salzburg als Sprungbrett, oder vielleicht ein Leihgeschäft in die Bundesliga? Seine Stärken machen ihn zum Prototyp des modernen Offensivspielers, doch die Herausforderung heißt Konstanz auf Seniorenniveau.

Für Österreich ist Moser mehr als ein Torschütze: Er ist der Funke, der zeigt, dass selbst in der Wüste Helden wachsen können, die die Alpennation wieder träumen lässt. Der österreichische Fußball hat mit Johannes Moser ein absolutes Weltklasse-Talent herausgebracht und wird in den kommenden Jahren noch viel Freude an ihm und der goldenen Generation haben.

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Sascha

Der bosnische Lennart Karl? | Esmir Bajraktarevic (20) im Porträt

Zu den zahlreichen Talenten des PSV gehört auch Esmir Bajraktarevic, ein junges bosnisches Talent, das in der MLS groß geworden ist und bereits mit Messi verglichen wird. Beim unglaublichen Sieg des PSV gegen Liverpool in der Champions League war das junge bosnische Talent ebenfalls auf dem heiligen Grün, weshalb wir ihn euch genauer vorstellen wollen. (Bild: IMAGO / ANP)

In der neuen und vielversprechenden Generation, die Italien als letzte Hürde auf dem Weg zur Weltmeisterschaft begegnen könnte, zeichnet sich die Schnelligkeit und technische Qualität eines Jungen ab, der fußballerisch in der MLS groß geworden ist und in der Liga von Lionel Messi schnell den Spitznamen „Milwaukee Messi“ erhalten hat.

Gefährliche und unnötige Vergleiche machen keinen Sinn, aber das Tor, das er am 15. November in der 80. Minute gegen Rumänien erzielte, machte ganz Europa auf das Potenzial des Jungen aufmerksam: Er erhielt den Ball an der rechten Strafraumgrenze, umspielte zwei Gegenspieler, zog nach innen und schoss den Ball direkt in den Winkel. Dieses Tor sicherte Bosnien die Playoffs im März und wurde zum schönsten Tor aller europäischen Qualifikationsspiele gewählt.

Technik, Beweglichkeit, Schnelligkeit und auch Spielübersicht haben den PSV Eindhoven davon überzeugt, über 3 Millionen Euro zu investieren, um ihn im Januar 2025 nach Holland zu holen, in der Überzeugung, ein weiteres großes Talent im Kader zu haben, das in der Eredivisie wachsen kann.

Vom Krieg nach Wisconsin

Esmirs Familie stammt aus Bosnien, genauer gesagt aus Srebrenica, wo im Juli 1995 das blutigste Massaker des gesamten Balkankrieges stattfand, bei dem viele seiner Verwandten ums Leben kamen, die er nie mehr kennenlernen wird. Mit etwas Glück gelang es seinen Eltern jedoch, nach Amerika zu fliehen, und am 10. März 2005 wurde in Appleton ein äußerst lebhaftes Kind geboren, das von Kindesbeinen an nie ohne seinen Fußball zu sehen war.

Er hatte klare Vorstellungen und ebenso offensichtliche Qualitäten, sodass er nach einer kurzen Zeit in der Jugendmannschaft des New England Revolution mit gerade einmal 17 Jahren sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Von da an erzielte er 5 Tore und 4 Vorlagen in 57 Einsätzen und war dank seiner zahlreichen Dribblings und seiner Schnelligkeit eine ständige Gefahr für seine Gegner. Auch in den Jugendnationalmannschaften der USA zeigte er hervorragende Leistungen, bis er Anfang 2024 in einem Freundschaftsspiel gegen Slowenien sein Debüt für Bosniens A-Team gab.

Die Sehnsucht nach der Heimat und die Ankunft in Europa

Die Verbindung zwischen Esmir und Bosnien riss nie ab. Er organisiert nicht nur Initiativen für die Gemeinde Srebrenica, sondern trägt auch immer eine Halskette mit bosnischen Symbolen, die ihm seine Eltern geschenkt haben, und erklärte in einem Interview:

„Bosnien ist in mir und mein Idol ist Edin Dzeko!"

Im September letzten Jahres wurde er von Trainer Sergej Barbarez für die Nations League nominiert und erzielte bei seinem Debüt eine Vorlage für sein Idol bei der 2:5-Niederlage in den Niederlanden.

Um seine Position in der Nationalmannschaft zu festigen und sich weiter zu entwickeln, war es an der Zeit, den Sprung in den europäischen Fußball zu wagen, und der richtige Anruf kam von Peter Bosz, der ihn für das ideale Talent für den neuen Angriff seines PSV hielt.

Seit Januar hat er bereits einen niederländischen Meistertitel, 2 Tore, 2 Vorlagen und erste Einsätze in der Champions League gegen Arsenal, Neapel und eben Liverpool gesammelt. Ein Weg des stetigen Wachstums, um so schnell wie möglich Stammspieler der Rot-Weißen zu werden und der neue Diamant Bosniens zu sein. Doch was genau zeichnet den kleinen Dribbelkünstler aus?

Technik und Überraschungspotenzial

Bajraktarevićs größtes Kapital liegt in seiner technischen Finesse und seiner Unberechenbarkeit auf dem Flügel. Der Linksfüßer glänzt als Dribbler, der mit Tempo und Präzision ins Zentrum zieht, um entweder selbst zu schießen oder präzise Flanken zu liefern – wie sein Doppelpack gegen Groningen im August 2025 bewies.

Seine Passsicherheit (oft über 85 Prozent) und die Fähigkeit, Chancen zu kreieren, machen ihn zu einem Kreativmotor, der PSVs schnellen Konterfußball enorm bereichert. International für Bosnien-Herzegowina (12 Länderspiele) hat er bereits mit einem Traumtor gegen Rumänien im November 2025 für Schlagzeilen gesorgt und gezeigt, dass er auch aus der Distanz mit Kunstschüssen treffen kann.

Lernbereitschaft und Professionalität, gelobt von seinem Ex-Trainer in New England, runden sein Profil ab: Er ist kein Rohdiamant mehr, sondern ein Spieler, der mit 175 Zentimetern Körpergröße und 63 Kilo Agilität gerne die Gegner überrascht und aus jeder Lage treffen kann, was ihn schon jetzt zu einer absoluten Offensivwaffe macht.

Erfahrung und Defensivarbeit

Trotz seines Potenzials kämpft Bajraktarević mit typischen Jungtalent-Herausforderungen. Seine geringe Einsatzzeit bei PSV (neun Einwechslungen in der laufenden Saison, zwei Tore und ein Assist) deutet auf mangelnde Konstanz hin. Mut machte sein erster Startelfeinsatz am 30. November gegen Volendam, bei dem er vor den Augen von Nationaltrainer Sergej Barbarez mit einer Vorlage eine starke Performance zeigte.

Er neigt noch dazu, zu risikofreudig zu spielen und Chancen zu vergeuden, wie Kritiker nach manchen Partien bemängeln. Defensiv ist er noch unausgereift: Mit seiner Statur fehlt es an körperlicher Durchschlagskraft, was ihn gerade gegen den Ball limitiert. Zudem wirkt er in der hohen Intensität der Champions League (Debüt gegen Arsenal im März 2025) noch unsicher, was auf eine notwendige Akklimatisierung hindeutet. Dennoch: Mit 20 Jahren hat er noch eine Menge Zeit, diese Lücken zu schließen.

Prognose

Trotz des Hypes lauern Hürden, die seinen Aufstieg bremsen könnten. Mit nur neun Einwechslungen und nur einem Start kämpft er um Bosz’ Vertrauen. Seine Defensivarbeit muss wie gesagt noch reifen und er muss lernen bessere Entscheidungen auf dem Platz zu treffen. Ein Leihgeschäft zu den Go Ahead Eagles, wie in Fan-Diskussionen spekuliert, könnte sicherlich hilfreich sein, um weitere Minuten zu sammeln.

Von seiner Spielweise her würde unser Protagonist sehr gut in die Premiere League passen, weshalb das Interesse des FC Bournemouth als absolut realistisch bewertet werden kann. Zudem haben die „Cherries“ schon einige Spieler aus der Eredivisie auf das nächste Level befördert, wie beispielsweise Milos Kerkez (22), der nun das Trikot des amtierenden englischen Meister Liverpool tragen darf.

Vom Potenzial her, ist dem jungen Bosnier internationale Klasse zuzutrauen – viel Talent und ein spannendes Offensivprofil. Doch das Weltklasse-Potenzial eines Lennart Karl verkörpert Bajraktarevic, obwohl er schon drei Jahre älter ist, nur ansatzweise. Daher ist er ein Level unter dem deutschen Ausnahme-Rookie einzuordnen.

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