Igor Tudor ist der Meinung, dass Juventus drei Verstärkungen braucht, um in der nächsten Saison ein ernstzunehmender Titelanwärter zu werden, doch die 2:5-Niederlage gegen Manchester City hat gezeigt, dass die Bianconeri mehr als nur drei neue Gesichter benötigen. Wir erklären euch, welche Baustellen die alte Dame noch zu beheben hat. (Bild: IMAGO / Nicolo Campo)
Juventus Turin wurde letzte Woche mit einer 2:5-Niederlage gegen Pep Guardiolas Manchester City auf eine harte Probe gestellt. Die Bianconeri hatten sich nach Siegen gegen Al Ain und Wydad bereits für das Achtelfinale der Klub-Weltmeisterschaft qualifiziert und benötigten nur noch ein Unentschieden, um die Gruppe G zu gewinnen.
Auch wenn Juventus im November unter Thiago Motta Manchester City in der Champions League noch besiegt hatte, war der jüngste Sieg des Premier-League-Riesen keine wirkliche Überraschung, abgesehen von der Höhe des Triumphs.
Das Ergebnis sagt alles über das Spiel aus, mehr noch als die 24 Schüsse von Man City gegen fünf von Juventus und die sieben Paraden von Michele Di Gregorio gegen keine von Ederson. Zwar hatte Igor Tudor die Mannschaft kräftig durchrotiert und einige Schlüsselspieler auf die Bank gesetzt, darunter Kenan Yildiz, Randal Kolo Muani und Andrea Cambiaso, und den angeschlagenen Teun Koopmeiners, Nico Gonzalez und Dusan Vlahovic vielleicht eine letzte Chance gegeben.
Tudor bekräftigte zu Beginn der Klub-Weltmeisterschaft und sogar noch davor, nach dem letzten Serie-A-Spiel der Saison gegen Venezia, dass die Bianconeri drei Neuverpflichtungen brauchen, um in der nächsten Saison ein echter Titelanwärter zu sein. Das Ergebnis und die Leistung gegen Manchester City sprechen jedoch dagegen.
#Tudor: "Non siamo venuti qui per partecipare. L'ambizione della #Juventus è quella di vincere".
— Daniele De Felice (@DanieleBibo) June 15, 2025
Finalmente qualcosa di juventino. pic.twitter.com/7l1s0s6pVP
Rückkehr von Bremer macht Hoffnung
In der Abwehr wird Gleison Bremer wie eine Neuverpflichtung wirken, der nach einer komplizierten Bänderverletzung im Oktober wieder ins Geschehen eingreifen kann. Wenn jedoch Pierre Kalulu in einer 3-4-2-1-Formation als rechter Innenverteidiger aufläuft, brauchen die Bianconeri ein neues Gesicht in der Abwehr, es sei denn, Federico Gatti wird auf der linken Seite der Abwehrreihe eingesetzt oder der unbeständige Lloyd Kelly übernimmt diese Aufgabe.
Im Mittelfeld braucht Juventus sicherlich einen rechten oder linken Außenverteidiger, da Andrea Cambiaso auf beiden Seiten spielen kann. Auf der rechten Seite hat Alberto Costa bei der Klub-WM vor allem im letzten Drittel des Spielfelds gute Ansätze gezeigt, aber seine Leistung gegen Manchester City zeigt, dass er in der Defensive noch einige Defizite besitzt.
Nico Gonzalez war einer der Flügelspieler, die zusammen mit Thiago Motta im letzten Sommer verpflichtet wurden, aber der Argentinier hat Schwierigkeiten, sich an die Position des rechten Schienenspielers anzupassen, der mehr defensive Aufgaben hat als ein gewöhnlicher offensiver Flügelspieler, und er hat es im Gegensatz zu Francisco Conceiçao auch nicht geschafft, sich als offensiver Mittelfeldspieler durchzusetzen.
Wohin mit Koopmeiners?
Im zentralen Mittelfeld scheinen Manuel Locatelli und Khephren Thuram die designierten Stammspieler zu sein, aber Juventus braucht mehr Qualität im Zentrum des Spielfelds, und eine Verstärkung für Locatelli sollte nicht außer Frage stehen. Könnte Teun Koopmeiners der Mann sein, der Locatelli als Spielmacher der Mannschaft ersetzt? Fraglich, vor allem weil der Niederländer fünf seiner sechs Spiele unter Tudor als offensiver Mittelfeldspieler bestritten hat und eher da seine Stärken besitzt.
Kenan Yildiz wird in der nächsten Saison sicherlich der Mann sein, auf den man in Turin achten muss. Im Spiel gegen Manchester City bereitete er Dusan Vlahovic zweimal vor, wobei der Serbe die erste Chance vergab und mit seinem zweiten Versuch das Tor traf. Aber wer könnte Yildiz hinter einem einzelnen Stürmer unterstützen?
Auch hier ist Koopmeiners eine Option, aber er muss dringend sein Selbstvertrauen zurückgewinnen und besitzt zu wenig Geschwindigkeit, während Conceiçao bei der Klub-Weltmeisterschaft gute Leistungen gezeigt hat.
Der Portugiese ist jedoch an Juventus ausgeliehen, das 30 Millionen Euro
zahlen muss, um ihn dauerhaft aus Porto zu verpflichten. Laut der
Gazzetta ist die erste Alternative zu „Chico“ der von Manchester United, zuletzt an Chelsea verliehene Jadon Sancho.
❗️ Igor Tudor is the main advocate for Ronald Araújo’s signing at Juventus.
— Barça Universal (@BarcaUniversal) June 25, 2025
— @DBR8 pic.twitter.com/GEEGsMD95H
Kolo Muani der Schlüssel in der Transferstrategie
Zu guter Letzt ist da noch der Angriff. Kolo Muani ist noch bis zum Ende der Klub-WM von PSG ausgeliehen, und Juventus muss mit dem Ligue-1-Klub über einen langfristigen Vertrag verhandeln, da der französische Nationalspieler gerne im Allianz-Stadion bleiben würde. Auf der anderen Seite soll Vlahovic den Verein verlassen, da sein Vertrag 2026 ausläuft und er keine Lust hat, bei der Alten Dame zu bleiben.
Doch der Abgang des Serben scheint kompliziert zu sein. Denn die Teams wie beispielsweise Milan, die Interesse bekundet haben, sind nicht bereit die hohen Gehaltsforderungen des Stürmers zu erfüllen. Unter dieser Prämisse scheint Vlahovic seinen Vertrag bei Juventus lieber aussitzen zu wollen, wenn man den Medien glauben mag.
Das bedeutet, dass Juventus einen neuen Mittelstürmer braucht, falls Kolo Muani bleibt, und der Serbe geht. Sollte dieser jedoch seinen Vertrag aussitzen, könnte das den Transfer des Franzosen verkomplizieren und dem italienischen Rekordmeister am Ende einiges an Gehaltsbudget kosten. Darüber hinaus würde man Vlahovic nächstes Jahr ablösefrei verlieren, während man jetzt noch knapp 25-30 Millionen an Ablöse einnehmen könnte.
Viele Spieler nicht Juve-würdig
Der wichtigste Name, der derzeit mit einem Wechsel zu Juventus Turin in Verbindung gebracht wird, ist Jonathan David. Dieser soll laut Transferguru Fabrizio Romano bereits eine Einigung mit dem Serie-A-Riesen erzielt haben, und wird ab nächster Saison Tudor ablösefrei zur Verfügung stehen, was den Druck auf Vlahovic weiter erhöhen wird.
Da die Bianconeri in der nächsten Saison wieder in drei Wettbewerben antreten werden, darunter auch in der Champions League, ist es absehbar, dass sie mindestens vier oder fünf Neuzugänge brauchen, um nach dieser langen und körperlich zehrenden Saison 2025/26 wieder konkurrenzfähig zu sein.
Die jüngste Niederlage gegen Manchester City hat deutlich gezeigt, dass viele der Spieler, die in der Startelf standen, in der nächsten Saison keine Garantie für einen Platz in der Elf der Bianconeri mehr haben und einfach nicht Juventus-würdig sind.