Der ehemalige Mittelfeldspieler von Werder Bremen und Juventus Turin, Diego Ribas da Cunha, verzauberte früher mit seinen genialen Momenten die Fußballfans und avancierte vor allem im Weserstadion zur Vereinslegende. Doch was macht der mittlerweile 40-jährige Brasilianer eigentlich seit seinem Karriereende? (Bild: IMAGO / Nordphoto)
Wenn man an die ehemaligen Spielmacher des Fußballs denkt wie beispielsweise Ronaldinho oder Carlos Valderama, dann kommt einem sicherlich nicht der unbändige Drang zum Trainieren, Schwitzen und Rundenlaufen in den Sinn. Und doch hatte Diego Ribas da Cunha, ein brasilianisches Talent, auf das Werder 2006 im Alter von 21 Jahren setzte, bevor es nach drei Jahren und dem Gewinn der Meisterschaft zu Juventus ging, offenbar diese fatale Anziehungskraft für mörderische Anstrengungen in sich.
So sehr, dass der ehemalige brasilianische Nationalspieler heute, mit 40 Jahren, seinem neuen Leben als Langstrecken-Triathlet frönt: Mit anderen Worten, er widmet sich mit Leib und Seele den „Ironman”-Wettkämpfen und geht im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen Profis, die im Party- und Drogensumpf versinken, den anderen respektive den gesunden Weg.
Diego Ribas and Werder Bremen. Now that was a match made in heaven 💚 pic.twitter.com/hr6iqIvKX0
— COPA90 (@Copa90) May 14, 2025
Drei Monate intensive Vorbereitung
Nach drei Monaten intensiver Vorbereitung, die er auf seinem Instagram-Profil dokumentierte, schaffte Diego es, einen „Half Ironman-Kontest“ zu absolvieren – und das mit einer guten Zeit, wenn man bedenkt, dass er noch ein Anfänger ist. Dabei handelt es sich um einen Wettkampf, bei dem die Distanzen für die drei Disziplinen einfach nur halbiert sind.
Konkret hat der ehemalige Mittelfeldspieler von Porto, Werder Bremen, Wolfsburg und Atlético Madrid den Ironman 70.3 in Rio de Janeiro absolviert, der aus einem Kilometer Schwimmen (die Distanz wurde aufgrund der Meeresbedingungen gegenüber den ursprünglichen 1,9 Kilometern verkürzt), 90 Kilometern Radfahren und 21,1 Kilometern Laufen bestand. Die Distanzen eines kompletten Ironman wären hingegen 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen (also die Distanz eines Marathons).
Freund inspirierte ihn
Diego, der zugab, dass er bereits vor seinem Karriereende 2022 darüber nachgedacht hatte, an einem Ironman teilzunehmen, beendete den Wettkampf mit einer Gesamtzeit von 4 Stunden und 47 Minuten. Der Weltrekord wird von Marten van Riel mit einer Zeit von 3:26:06 gehalten, den er 2022 in Dubai aufgestellt hat.
„Ich habe einen Freund, der einen kompletten Ironman absolviert hat“, erzählte Diego weiter. „Er hat mir von dieser Herausforderung erzählt, von der Strategie, die dafür erforderlich ist, vom Training. Das hat mich gereizt, und seitdem, mit den letzten fünf Jahren meiner Karriere noch vor mir, habe ich angefangen, darüber nachzudenken, eines Tages auch selbst an diesem Wettkampf teilzunehmen.
Ich denke, die Herausforderung besteht auch darin, mich in die Lage eines Anfängers zu versetzen, was mir sehr gefällt: Schwimmtechniken, Strategien sowohl für das Radfahren als auch für das Laufen. All das macht mich noch interessierter und neugieriger, es zu versuchen. Und auch, um meine Mentalität als Sportler weiterhin unter Beweis zu stellen.“
Diego Ribas, que vestiu a camisola do FC Porto entre 2004 e 2006 e conquistou um campeonato, uma Taça de Portugal e uma Intercontinental, trocou o futebol pelo triatlo onde participou nas provas de Ironman e terminou a vertente 70.3 do Rio de Janeiro. pic.twitter.com/xoO8BcURdo
— A BOLA (@abolapt) August 11, 2025
Wie ist die familiäre Situation?
Viele ehemalige Profis arbeiten nach ihrer aktiven Karriere weiterhin im Profisport. Diego dagegen lässt es neben seinem Ironman-Training eher ruhig angehen. Der Ex-Werder-Spieler lebt heute mit seiner Frau, die ihm 2008 den Seitensprung mit Sarah Connor verzieh, und seinen drei Kindern, den zwei Söhnen Davi (14) und Matteo (12) sowie Tochter Letícia (4) in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Sao Paolo und genießt dort die Ruhe abseits der Millionen-Metropole.
Darüber hinaus ist er auf den sozialen Netzwerken, insbesondere Instagram (6,3 Mio. Follower!) sehr engagiert und betreibt einen eigenen Podcast "Podcast10efaixa", in welchen er viel aus seinem privaten Leben, aber auch aus seiner Zeit als Profi erzählt. Diego strahlt das berühmte „Angekommen-sein“ aus, wonach viele Menschen streben. Die Zeiten der Skandale und Karriere-Tiefpunkte (Juventus) scheint der Brasilianer endgültig abgeschüttelt zu haben.
Ob wir den ehemaligen Edeltechniker wieder im Fußball sehen werden, hat er bisher nicht ausgeschlossen, kündigte dies bei seinem Karriereende im November 2022 noch nicht an. Diego blickt heute auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück, so dass sicherlich viele Fans auf Diego als Trainer hoffen…