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Als der SV Meppen elf Jahre ein Zweitligist war

Als der SV Meppen elf Jahre ein Zweitligist war

Eines der bekanntesten Bundesligazitate stammt vom langjährigen deutschen Nationaltorhüter Toni Schumacher, der 1988, als er beim damals abstiegsbedrohten FC Schalke 04 unter Vertrag stand, sagte: „Ich spiel‘ doch nicht in Meppen, da gehe ich lieber in die Türkei!“

Der SV Meppen galt zu jener Zeit als die personifizierte Zweitklassigkeit. Doch der kleine niedersächsische Verein aus dem Emsland hielt sich ganze 11 Jahre in der 2. Liga. Von 1987 bis 1998. (Bild: IMAGO / Rust)

Dabei gelang in der Saison 1986/87 der Aufstieg mit Spielern, die fast ausschließlich aus der Region kamen. So waren damals 19 von 22 Meppener gebürtig aus der Emsland-Region. Medien bezeichneten daher den Aufstieg des Underdogs als „Wunder“.

Aus finanziellen Gründen trat man anfangs in der 2. Liga fast nur mit Halbprofis an. Aber mit viel Einsatzwille und einem begeisterten Heimpublikum gelang in der ersten Zweitligasaison der Klassenerhalt. Auch dank der beiden nachverpflichteten Profis Marko-Olavi Myyry und des US-Amerikaners Paul Caligiuri, der sogar als Meppener an der WM 1990 teilnahm.

Vor allen Dingen durch Kontinuität auf den Schlüsselpositionen hielt sich der SV Meppen fortan in der 2. Liga und wäre in der Spielzeit 1994/95 sogar fast in die Bundesliga aufgestiegen. Präsident Wolfgang Gersmann hatte sein Amt von 1974 bis 1998 inne. Aufstiegstrainer Rainer Persike blieb acht Jahre im Verein. Sein Nachfolger Horst Ehrmanntraut trainierte die Meppener anschließend fast fünf Jahre.

Mit geringen finanziellen Mitteln, auch weil parallel das Heimstadion ausgebaut wurde, schrieben die Meppener ihr Zweitligamärchen.

Absturz in den Amateurfußball

Bis zur Saison 1997/98. Schon relativ früh gerieten die Emsländer in dieser Saison in die Abstiegsränge. Trainer Wolfgang Rolff, der im Dezember 1997 von Paul Linz übernahm, schaffte die Wende nicht und so stieg der SV Meppen als Tabellenletzter ab.

Mit einem großen finanziellen Aufwand und einem internationalen Team sollte der sofortige Wiederaufstieg gelingen. Doch die Regionalligasaison 1998/99 schloss man auf dem 11. Platz ab. Es folgten kurz darauf der Abstieg in die Viertklassigkeit und sogar 2001 die Insolvenz. Zehn triste Jahre im Amateurfußball gab es daraufhin, ehe 2017 der Aufstieg in die 3. Liga gelang. Hier hielt sich der SV Meppen ganze sechs Jahre, doch inzwischen ist man wieder ein Regionalligist. Immerhin mit einem bundesweit bekannten Namen.

Toni Schumacher spielte übrigens nach dem Schalker Abstieg 1988 dann wirklich nicht in Meppen, denn er war zu Fenerbahce Istanbul in die Türkei gewechselt. 2015 reiste Toni Schumacher dennoch zu einer Fußballbegegnung nach Meppen. Als Vize-Präsident des 1. FC Köln, der zu einem Pokalspiel in der Hänsch-Arena antreten musste.

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