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Berlin fiebert dem Derby entgegen

Berlin fiebert dem Derby entgegen

Ganze 42 Jahre gab es in der 1. Bundesliga kein Berliner Derby mehr. Am 16. April 1977 musste die Hertha im Olympiastadion gegen Tennis Borussia eine 0:2-Niederlage einstecken, durch Tore von Jürgen Schulz und Winfried Stradt. TeBe stieg am Saisonende ab, auch die Hertha fand sich wenig später in den Niederungen des Fußballs wieder, die „Alte Dame“ kickte zwischenzeitlich sogar drittklassig, sodass es in der Saison 1986/87 kein Berliner Derby in der höchsten deutschen Spielklasse gab, als Blau-Weiß 90 in der ersten Bundesliga spielte.

Dagegen fanden in der DDR-Oberliga in den 1980er-Jahren häufig Berliner Duelle zwischen dem BFC Dynamo und Union Berlin statt. Bekanntlich verachten und hassen sich die Fans beider Vereine.

So ausgeprägt ist die Abneigung zwischen den Anhängern der Hertha und Union Berlin nicht. Was wohl auch daran liegt, dass sich beide Clubs erst viermal in Ligaspielen gegenüberstanden. Zwischen 2010 und 2013 traf man sich in der 2. Liga, wobei die Bilanz mit jeweils einem Sieg und zwei Unentschieden ausgeglichen ist.

Dennoch spürte man in der Hauptstadt nach dem Aufstieg der Eisernen eine riesengroße Vorfreude auf zwei bevorstehende Stattderbys. Die Spannung stieg in den letzten Wochen an und nachdem beide Clubs ihre Aufgaben im DFB-Pokal bewältigt haben, gilt nun der Fokus auf die Berliner Stadtmeisterschaft. Die Partie ist seit Wochen restlos ausverkauft. Für die zahlreichen Fans, die keine Karten ergattern konnten, dürfte die Tatsache tröstlich sein, dass es im März noch ein Berliner Derby gibt. Das findet dann im Olympiastadion statt, dass über 74000 Zuschauern Platz bietet, im Gegensatz zur viel kleineren Alten Försterei, wo lediglich 22000 Besucher hineinpassen.

Es geht am Samstag jedoch auch um Bundesligapunkte. Die Hertha hat mit elf Zählern aus neun Partien und Platz elf einen durchwachsenen Saisonstart erlebt. Union liegt mit sieben Punkten auf Rang 15, was vor der Saison durchaus realistisch schien. Das Ziel der Eisernen am Samstag muss es auch sein, mit einem Heimsieg gegen die Hertha den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu schaffen.

Union mit einem Festtag nach dem anderen

Bis zum Sommer haben die Köpenicker ihr Dasein in der 2. Liga gefristet, was für die Verantwortlichen und die Fans der Eisernen absolut in Ordnung war, weil der Club schon ganz andere Zeiten erlebt hat, gerade in finanzieller Hinsicht.

Dann gelang jedoch in der Relegation gegen den VfB Stuttgart der Coup, und Union stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die traditionsreiche Fußballbundesliga auf. Die Freude bei den Union-Anhängern war dementsprechend groß. Unvergessen sind die Bilder vom zuschauergetränkten Platz in der Alten Försterei nach dem gelungenen Aufstieg. Rasenstücke wurden als Erinnerung herausgerissen und man spürte, dass da gerade etwas Historisches ablief.

Zudem war klar, dass Union mindestens eine Saison in der 1. Bundesliga spielen wird. Das bedeuten zum Beispiel Gastspiele in Deutschlands Fußballtempeln wie dem Dortmunder SIGNAL IDUNA PARK, der Arena auf Schalke oder der Münchner Allianz Arena, aber auch stimmungsvolle Heimspiele gegen nahezu jeden Bundesligaclub.

In dieser Saison war schon der BVB in der Alten Försterei und musste sogar eine Niederlage einstecken. Am letzten Wochenende spielte Union in der Allianz Arena bei den Bayern vor und erntete viel Lob. Dazu gab es am Dienstag das etwas überraschende Weiterkommen im DFB-Pokal beim SC Freiburg und den daraus resultierenden Einzug ins Achtelfinale. Als Zweitligist war dagegen im DFB-Pokal oft schon vorher Endstation, doch in dieser Saison dürfen sich die Eisernen auf mindestens eine weitere Pokalpartie freuen.

Durch den Aufstieg von Union konnten auch die Berliner Fans mit zwei Stadtderbys planen. Genau eine Woche vor dem Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“ findet nun also das erste von zwei Berliner Duellen in dieser Saison statt. Dabei ist die Hertha bei den Wettanbietern leichter Favorit. Betway zahlt zum Beispiel bei einem Sieg der "Alten Dame" eine Quote von 2,50 aus. Ein Dreier von Union brächte bei Betway eine Quote von 2,80. Ein Unentschieden 3,40.

Ein Klassiker ist das Derby zwischen der Hertha und Union Berlin jedoch noch nicht. Dazu fanden zu wenig Duelle zwischen beiden Teams bisher statt, doch was Vorfreude und Brisanz angehen, und auch die Rivalität zwischen den Anhängern beider Clubs, ist dieses Duell zweifellos ein Highlight, nicht nur für Berlin. Am Samstag schauen auch andere Länder auf die Alte Försterei. Dabei werden die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch sein. Die Hertha kommt zum Beispiel mit eigenen Sicherheitsleuten nach Köpenick und die Polizei plant seit Wochen akribisch diese Veranstaltung. So richtig weiß niemand, was im und um das Stadion am Samstag vor, während und nach dem Spiel passieren wird.

Und auch bei den Spielern ist die Vorfreude auf das Derby hoch. Und vielleicht wird jemand zum Derbyheld, so wie es vor 42 Jahren Jürgen Schulz und Winfriedt Stradt waren.

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