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Ist wegen des Coronavirus die EM in Gefahr?

Ist wegen des Coronavirus die EM in Gefahr?

In knapp 100 Tagen soll die Fußballeuropameisterschaft mit der Partie zwischen Italien und der Türkei beginnen. Doch dass dieses Fußballfest, welches erstmals in zwölf Ländern ausgetragen wird, überhaupt stattfindet ist derzeit alles andere als klar.

Schuld ist das Coronavirus, das sich momentan auf dem ganzen Erdball ausbreitet. Auswirkungen auf den Fußball gibt es bereits. So fanden beispielsweise schon Partien der Europa League ohne Zuschauer statt. Diese sogenannten Geisterspiele wird es in der italienischen Serie A den ganzen März geben. In der Schweiz wurden sogar alle Begegnungen der 1. und 2. Liga bis Anfang April abgesagt. Auch die französische Ligue 1 ist inzwischen von Spielabsagen betroffen. So muss Paris St. Germain auf seine Champions-League-Generalprobe gegen Racing Straßburg verzichten.

Derzeit hält man sich bei der UEFA, die das EM-Turnier ausrichtet, bedeckt. Doch intern wird sich bereits mit einem Szenario einer Absage intensiv beschäftigt. Das wäre der Super-GAU, nicht nur für Fußballfans. Der UEFA würden viele Millionen verlorengehen, die sie für Fernsehrechte erhält. So gab auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin unlängst zu Protokoll:

„Sie wissen gar nicht, wie viele Sorgen wir haben, Sicherheit, politische Stabilität, Virus. Wir kümmern uns darum, und wir sind zuversichtlich, dass wir damit umgehen können.“

UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis ergänzte:

„Wir haben verschiedene Szenarien. Wir wollen aber diese im Moment nicht öffentlich diskutieren.“

Eine Verlegung der EM ist wegen des engen Terminkalenders keine Option. Eventuelle Geisterspiele würden auch keinen glücklich machen, doch dass die Europameisterschaft in zwölf Ländern stattfindet, macht die Sache nicht einfacher. Teams und Fans wären während des Turniers permanent in Flugzeugen unterwegs und könnten das Coronavirus quer über den Kontinent verbreiten.

Auch im Stadion ist die Ansteckungsgefahr gegeben. „Die Zuschauer treten in engen Kontakt, wenn sie sich etwa nach einem Tor der eigenen Mannschaft in die Arme fallen“, erklärt zum Beispiel Professor Tim Meyer, der Arzt bei der deutschen Nationalmannschaft ist. Unter dessen Leitung ist inzwischen eine „Taskforce“ entstanden, vom DFB initiiert, und mit ständigem Kontakt zum Robert-Koch-Institut.

Doch letztendlich muss die UEFA entscheiden, ob sie das Risiko eingeht, eine Europameisterschaft in diesem Sommer zu veranstalten.

Eine Absage der EM hätte historische Dimensionen. Seit 1960 gibt es die kontinentalen Titelkämpfe und noch nie fielen sie aus. Fußballweltmeisterschaften werden seit 1930 ausgetragen und nur wegen des 2. Weltkrieges konnten sie zweimal nicht stattfinden (1942 und 1946), seit 1950 gab es jedoch keine Unterbrechung.

Auch dass die Bundesliga und die Champions League in dieser Saison zu Ende gespielt werden können, ist nicht sicher. Eine Absage des Testspiels der deutschen Nationalmannschaft Ende März gegen Italien steht ebenso im Raum. Dann werden auch die letzten Tickets für die EM vergeben. An den Play-off-Spielen nehmen insgesamt 24 Nationen teil. Hier könnte es einen Fingerzeig bezüglich einer stattfindenden Europameisterschaft geben.

Endgültige Klarheit würden die Endspiele der Champions League und der Europa League Ende Mai bringen. Sollten diese wie gewohnt ausgetragen werden, stünde einer EM im Juni und Juli nichts im Weg.

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