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Klinsmann und Kahn – da war doch etwas

Klinsmann und Kahn – da war doch etwas

Die Bundesliga schreibt manchmal die schönsten und spannendsten Geschichten. Zum Beispiel die von Otto Rehhagel, der bei den Bayern mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde und zwei Jahre später, 1998, mit dem 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger sensationell Deutscher Meister wurde und die Münchner hinter sich ließ.

Nun gibt es wieder eine Story, in der viel Brisanz steckt und die vor einem halben Jahr undenkbar schien. In ihren neuen Funktionen, Jürgen Klinsmann als Hertha-Trainer, und Oliver Kahn als Vorstandsmitglied der Bayern, treffen am Sonntag (15.30 Uhr Live bei Sky) zwei Akteure des Fußballs aufeinander, die sicherlich eine tiefe Abneigung verbindet.

Der einzige Makel in der Karriere des Oliver Kahn

Beide spielten gemeinsam von 1995 bis 1997 für die Münchner. Der „Titan“ stand sogar von 1994 bis 2008 im Tor des deutschen Rekordmeisters.

In Klinsmanns Spielerzeit in der Isarstadt ist eine Auseinandersetzung entstanden, die sich bis in die Nationalmannschaft gezogen hat und die bis heute andauert. Protagonisten dieser Fehde auf der einen Seite sind zum Beispiel Lothar Matthäus, der 1996 wettete, dass „Klinsi“ weniger als 15 Tore in der Saison 1996/97 schießt, Sepp Maier und Oliver Kahn. Auf der anderen Seite stehen die Nicht-Bayern Berti Vogts, Andreas Köpke, Jürgen Klinsmann und sogar Jens Lehmann, der aus seiner Abneigung gegen die Münchner keinen Hehl macht.

Bei der EURO 1996 verzichtete der damalige Bundestrainer Berti Vogts auf die Dienste von Lothar Matthäus, der als Intimfeind von Jürgen Klinsmann galt. Das Motto lautete „Der Star ist die Mannschaft“ und am Ende verlief das Turnier in England mit dem Gewinn des EM-Titels auch erfolgreich. Im Tor des DFB-Teams stand jedoch nicht Oliver Kahn, den viele Experten schon damals als besten Keeper der Welt einschätzten, sondern „Andy“ Köpke, der mit seinen Vereinen mehrmals abgestiegen war.

Jürgen Klinsmann wurde schließlich 2004, als der deutsche Fußball am Boden lag, Bundestrainer und eine seiner ersten Amtshandlungen war es, Bundestorwarttrainer Sepp Maier, der dieses Amt 16 Jahre ausübte und in gleicher Funktion von 1994 bis 2008 für den FC Bayern tätig war, zu entlassen und Andreas Köpke als Bundestorwarttrainer zu inthronisieren.

Bei der anschließenden Heim-WM stand dann eben nicht der dreimalige Welttorhüter Oliver Kahn im Kasten der deutschen Nationalmannschaft, sondern Jens Lehmann. Als ein Grund für diese Entscheidung, die Andreas Köpke maßgeblich mitgetragen hatte, wurde das bessere Feldspiel Lehmanns genannt, doch der „Titan“ war tief geknickt und auch die damals sehr meinungsstarke Bayernfraktion um Karl-Heinz Rummenigge verstand die Welt nicht mehr. Es war wohl für Oliver Kahn die bitterste Erfahrung seiner ruhmreichen Karriere und der einzige Makel. Er, der immer die Nummer eins war, sollte sich auf einmal hintenanstellen und so trat Oliver Kahn nach der WM enttäuscht aus der deutschen Nationalmannschaft zurück.

Klinsmanns kurzes Intermezzo als Bayerntrainer

Zwei Jahre später hängte Oliver Kahn seine Torwarthandschuhe an den Nagel. Da ließen seine Bayern mit der Nachricht aufhorchen, dass Jürgen Klinsmann ab der Saison 2008/09 die Münchner trainieren würde. Die Klubbosse um Uli Hoeneß erhofften sich viel von „Klinsi“, der als Motivator galt und die deutsche Nationalmannschaft mit neuen Methoden aus einem Dornröschenschlaf geweckt hatte.

Doch die Zusammenarbeit brachte nicht den gewünschten Erfolg und Jürgen Klinsmann wurde nach einem 0:4 beim FC Barcelona und einem 1:5 beim VfL Wolfsburg im April 2009 entlassen. Nicht wenige Bayernfans sehen heute in ihm sogar den schlechtesten Bayerntrainer der letzten 40 Jahre.

Jürgen Klinsmann zog es derweil in die Vereinigten Staaten. Dort betreute er die US-Auswahl und brachte sie zur WM 2014.

Oliver Kahn legte seinen Fokus nach dem Karriereende auf den wirtschaftlichen Bereich. Er studierte, brachte Motivationsbücher heraus und gründete eine eigene Firma, die sich mit dem Torwartspiel beschäftigte. Nebenher arbeitete der heute 50-Jährige als TV-Experte.

Nun kommt es also am Sonntag zu diesem brisanten Aufeinandertreffen und insbesondere für Jürgen Klinsmann wäre ein Erfolg über seinen Ex-Klub ein ganz besonderer. Bei den Wettanbietern ist seine Hertha allerdings der krasse Außenseiter. Tipico zahlt im Fall eines Berliner Dreiers bei einem Einsatz von 10 Euro einen Gewinn von 90 Euro aus. Ein Erfolg der Bayern brächte lediglich eine Quote von 1,30.

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