Die Urawa Red Diamonds sind in der J1 League, Japans höchster Spielklasse, wahrlich keine Giganten. Der Verein aus Saitama City hat seit der Umwandlung der japanischen First Division in die J1 League im Jahr 1992 nur einen Titel gewonnen, dafür aber schon drei Mal die asiatische Königsklasse.
In Asien ist der Klub jedoch ein Moloch: Er gewann dreimal die asiatische AFC Champions League - 2007, 2017 und 2022. Das sind die zweitmeisten Siege eines Vereins in Asien, gleichauf mit den Pohang Steelers aus der K-League und einer weniger als der Al-Hilal Saudi FC aus dem Nahen Osten.
Theoretisch sollten die Siege der Red Diamonds in der asiatischen Champions League ihnen bei der bevorstehenden Klub-Weltmeisterschaft sehr zugute kommen. Die asiatische Champions League ist vielleicht nicht so hart umkämpft wie ihre europäischen oder südamerikanischen Pendants, aber es spricht einiges dafür, dass sie körperlich anstrengender sein könnte.
Es gibt Flugstrecken von Irak bis Australien, von Japan bis Indien. Die diesjährige Klub-Weltmeisterschaft erstreckt sich über die gesamten USA, und Urawa könnte aufgrund dieser Erfahrungen einen leichten Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten in der Gruppenphase haben. Dennoch stehen die Red Diamonds mit Inter Mailand, River Plate und Monterrey in der Gruppe vor einer schweren Aufgabe.
Die Grundinformationen
Ligazugehörigkeit: Japanische J1-Liga
Teilnahme an FIFA Klub WM: 2007, 2017, 2023
Gruppe: E mit Inter Mailand, Monterrey, River Plate
Eröffnungsspiel: River Plate - 17. Juni, Seattle
System: 4-2-3-1
Trainer: Maciej Skorza (53)
¡Qué imagen! El saludo de los jugadores de Urawa Red Diamonds a su afición
— DAZN Fútbol (@DAZNFutbol) June 17, 2025
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Qualifikation:
Der kontinentale Triumph der Red Diamonds brachte ihnen einen Platz bei der erweiterten FIFA Klub-Weltmeisterschaft ein. In der ACL-Kampagne 2022 erholte sich Urawa von einem zweiten Platz in der Gruppenphase und zog eindrucksvoll in die K.o.-Runde ein. Im Finale erreichten sie gegen Al Hilal in Riad dank eines Treffers von Shinzo Koroki ein 1:1-Unentschieden, bevor sie sich mit einem 1:0-Heimsieg vor 53.000 Zuschauern den Titel sicherten.
Player to watch:
Die J1-Liga ist bekannt dafür, brasilianische Rohdiamanten zu entdecken - man denke nur an den Aufstieg des ehemaligen brasilianischen Nationalspielers Hulk in den beiden höchsten japanischen Spielklassen, bevor er in Europa für Porto und Zenit auflief und mit seinem gewaltigen Schuss die Torhüter in Angst und Schrecken versetzte.
Matheus Sávio hat zwar nicht das Kaliber eines Hulk, ist aber einer der besten Mittelfeldspieler der J1-Liga. Der ehemalige brasilianische U20-Nationalspieler mit italienischen Wurzeln, der als offensiver Mittelfeldspieler agiert, wechselte 2019 für eine Millionen Euro von Flamengo zu Kashiwa Reysol und erzielte in sechs Spielzeiten 32 Tore und 22 Vorlagen für den Verein und ist als Spielmacher unumstritten.
Seine Leistungen sind es, die ihn in dieser Saison zu Urawa geführt haben, wo er den Klub auf den vierten Platz in Japans höchster Spielklasse geführt und mit sechs Torbeteiligungen die Führung übernommen hat. Wenn sich die Red Diamonds aus der Gruppe E schleichen wollen, muss Sávio vor allem ein starker Spielmacher sein und Wege finden, auch im Angriff für Gefahr zu sorgen.
Ein weiterer Spieler, den es zu beobachten gilt, ist der einheimische Star Ryoma Watanabe. Der 28-Jährige hat in dieser Saison bereits sechs Tore erzielt und hat den Großteil seiner Karriere in Japan verbracht, abgesehen von seiner Zeit in der Jugend des FC Ingolstadt. Er ist ein weiterer Spieler, der aus dem Mittelfeld kommt und mit fünf Toren die Torschützenliste der Red Diamonds anführt.
Urawa hat Matheus Savio verpflichtet. Der 27-jährige Offensivspieler kommt mit reichlich Erfahrung nach Saitama. In 167 Spielen für Kashiwa Reysol konnte der Brasilianer 66 Torbeteiligungen sammeln.#urawareds #WeareREDS pic.twitter.com/Arw5xktc69
— Urawa Red Diamonds 🇩🇪 (@UrawaRedsDE) January 3, 2025
Realistische Erwartungen
In einer leichteren Gruppe könnte sich Urawa Red Diamonds möglicherweise das Weiterkommen sichern. In der Gruppe E treffen sie auf den diesjährigen Finalisten der UEFA Champions League, Inter, das argentinische Spitzenteam River und CF Monterrey, die zwar in der Königsklasse gegen Vancouver in den Playoffs enttäuschte, aber mit Sergio Ramos, Sergio Canales und vielen weiteren Europa-Legionären qualitativ besser aufgestellt sind als die Japaner.
Diese Gruppe ist also qualitativ sehr stark, und die Red Diamonds haben darüber hinaus keinen eiskalten Torjäger in ihrem Kader. Daher haben sie realistisch gesehen die schlechtesten Chancen aus der Gruppenphase zu kommen. Unwahrscheinlich, aber auf keinen Fall unmöglich.
Denn asiatische Teams sind traditionell stark im Kollektiv und pflügen jeden Millimeter des Spielfelds um. Mentalität und Kampfstärke werden die Samurais auch bei diesem Turnier auszeichnen und sie daher zumindest zu einem unangenehmen Gegner machen.