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Diese Baustellen muss Milan für die neue Saison beheben

Diese Baustellen muss Milan für die neue Saison beheben

In der Saison 2024/25 hat sich das erfolgreiche Grundgerüst der AC Mailand in Luft aufgelöst, so dass nur noch wenige Strukturen übrig sind, auf die der Klub in den letzten Jahren bauen konnte. Doch was müssen die Rossoneri machen um wieder erfolgreich zu sein? (Bild: IMAGO / Nicolo Campo)

Milan kann mit der Coppa Italia immer noch eine zweite Trophäe gewinnen, aber im Moment sieht es so aus, als ob es eine sehr enttäuschende Saison werden würde. Die Rossoneri liegen derzeit auf dem neunten Tabellenplatz und sind in der Playoff-Runde der Champions League gegen Feyenoord ausgeschieden.

Der Sieg in der Supercoppa Italiana in Saudi-Arabien ist nur noch eine ferne Erinnerung, und eine solch unterdurchschnittliche Saison sollte zu einer umfassenden Umstrukturierung des Managements mit einem neuen Sportdirektor und einem neuen Cheftrainer sowie zu einigen großen Veränderungen im Kader führen.

Allerdings ist es im Fußball nie eine realistische Option, alle Spieler zu entlassen und die Mannschaft von Grund auf neu aufzubauen. Worauf kann sich der neue Direktor und der neue Trainer also stützen, um das „neue Milan“ voranzubringen?

Die wahren Leistungsträger

Die beiden wichtigsten Säulen, um die herum der Kader aufgebaut werden muss, sind angesichts ihrer Leistungen in den letzten Monaten offensichtlich. Christian Pulisic wettbewerbsübergreifend mit seinen 27 direkten Torbeteiligungen und Tijjani Reijnders mit 20 Scorerpunkten müssen von der Vereinsführung einfach als unverkäuflich angesehen werden.

Der amerikanische Flügelstürmer und der holländische Mittelfeldspieler haben ihren Beitrag geleistet, als viele andere um sie herum in der Versenkung verschwanden, und sie sich als zwei der besten Spieler auf ihren Positionen in der Serie A bzw. Europas etabliert haben. Vor allem Reijnders, welcher nach Scorerpunkten zum besten Mittelfeldspieler der fünf europäischen Topligen avancierte.

Auch um ihre Zukunft muss man sich keine Sorgen machen. Reijnders verlängerte kürzlich seinen Vertrag bis 2030 und hat öffentlich nichts anderes getan, als seine Liebe zu den Rossoneri und seinen Wunsch zu bleiben zu bekunden, während Pulisic ihm bald mit einer Vertragsverlängerung und einer wohlverdienten Gehaltserhöhung folgen dürfte.

Quo vadis Rafa Leao?

Rafael Leao ist ein weiterer Spieler, den der neue Direktor und Manager wahrscheinlich gerne behalten möchte, was gleichermaßen von den Medien befeuert wird. In einer weiteren Saison mit Höhen und Tiefen scheint der Flügelstürmer in letzter Zeit einen Gang höher geschaltet zu haben und hat in seiner vierten Saison in Folge 11 Tore und 12 Vorlagen erzielt.

Trotz seiner zahlreichen Scorer, muss die Anzahl seiner verschuldeten Gegentore durch mangelnde Defensivarbeit, ebenfalls berücksichtigt werden. Phasenweise erzielten die Gegner fast jedes Spiel über die Seite von Theo und Leao ihre Tore, da beide Superstars nur halbherzig gegen den Ball arbeiteten.

Daher funktionierte das hohe Anpressen des Gegners einfach nicht, ganz im Gegenteil, sowohl Fonseca als auch Conceicao machten es den Gegner damit noch einfacher Tore zu erzielen.

Daher gehe ich davon aus, dass Leao nicht unverkäuflich ist - der Verein würde ihn wahrscheinlich nur gegen ein hohes Angebot abgeben, das sicherlich unter seiner Ausstiegsklausel (175 Mio. €) liegt, aber auch nicht zum Schnäppchenpreis, also nicht unter 100 Mio. €. Sollten Mike Maignan und Theo Hernandez gehen, könnte er sogar ein Kandidat für das Amt des Kapitäns werden.

Zu den weiteren Spielern, die ein fester Bestandteil des Kaders bleiben sollten, gehören Matteo Gabbia, der oft zuverlässig ist, wenn er gebraucht wird, sowie Strahinja Pavlovic, Youssouf Fofana, Santiago Gimenez und Warren Bondo, die in den letzten Monaten erst gekommen sind und genug gezeigt haben, um zu bleiben.

Das neue System

Beim 4:0-Sieg gegen Udinese am Freitagabend sahen wir etwas, das viele und auch ich schon lange gefordert haben: den Einsatz einer Dreierabwehrkette. Auf dem Papier scheint sie gut zum Kader zu passen, und die Ergebnisse gegen Real, Udinese, Inter und Venezia demonstrieren, dass man auf ihr aufbauen kann.

Natürlich sind 360 Minuten keine ausreichende Stichprobe, um davon auszugehen, und es bedarf weiterer Beweise, wie die kommenden Partien gegen die formstarke Roma und das Pokalfinale gegen Bologna. Da den Lombarden keine unbegrenzten Mitteln im Sommer zur Verfügung stehen, müsste man mit einem jetzt schon funktionierenden System nur punktuell nachrüsten.

Strahinja Pavlovic, Fikayo Tomori und Kyle Walker sind allesamt fähige halbzentrale Innenverteidiger, während Gabbia und Malick Thiaw die Rolle des kommandierenden zentralen Abwehrchefs übernehmen können, zumal sie auch das beste Stellungsspiel besitzen und so die Fehler ihrer Kollegen am besten ausmerzen können.

Theo Hernandez und Alex Jimenez sind aufgrund ihrer offensiven Veranlagung zweifelsohne eher als Schienenspieler geeignet, und sind so durch drei Innenverteidiger besser abgesichert, als durch einen wenig motivierten Rafa Leao, oder einen defensiv schwachen Reijnders.

Reijnders besser als Achter?

Reijnders, obwohl er in der Rolle der Nr. 8 vielleicht etwas „freier“ ist, kann in einer Doppelsechs neben einem eher defensiv ausgerichteten defensiven Mittelfeldakteur spielen (da muss der Mercato vielleicht nachhelfen), und ein zusätzlicher Innenverteidiger als Rückendeckung verbessert die Tiefe des Kaders.

Wenn Leao und Pulisic als hängende Spitzen agieren, können sie sich frei bewegen, den Mittelstürmer im Zentrum unterstützen, Reijnders mehr ins Spiel bringen und die Läufe der Außenverteidiger überlappend nutzen.

Es hängt natürlich ganz vom Trainer ab, ob Max Allegri zum Beispiel ein 3-4-3 spielen lässt, während Vincenzo Italiano ein 4-2-3-1 spielt. Auf der Suche nach defensiver Stabilität, die die Rossoneri seit über zwei Jahren vermissen lassen, scheint eine Dreierabwehr jedoch die beste Lösung zu sein.

Auf Suche nach Identität

Es ist an der Zeit, dass Milan wieder mehr auf einen ‚einheimischen‘ Kern von Spielern setzt. Die Zeit, in der man mit Trainern und Spielern, die (natürlich) Zeit brauchen, um sich an die Serie A zu gewöhnen, große Risiken eingeht, sollte spätestens jetzt vorbei sein: Jetzt ist der Moment gekommen, in dem man wieder Identität braucht.

Auch intern gibt es Möglichkeiten, damit zu beginnen. Neben Gabbia stehen in der Mailänder Futuro- und Primavera-Mannschaft italienische Talente wie Francesco Camarda, Kevin Zeroli, Filippo Scotti, Diego Sia, Davide Bartesaghi und Mattia Liberali.

In der Jugendabteilung befindet sich das, was in den nächsten Jahren den Kern der Azzurri bilden könnte. Inter hat mit Spielern wie Francesco Acerbi, Alessandro Bastoni, Nicolo Barella, Federico Dimarco, Davide Frattesi, Matteo Darmian und anderen bewiesen, dass ein italienischer Kern in der Serie A zum Erfolg führt.

Und dann ist da noch der Mercato, auf dem sich die größten Hinweise ergeben könnten. Wird sich das Management zum Beispiel für Cristhian Mosquera von Valencia oder Pietro Comuzzo von der Fiorentina für die Innenverteidigerposition entscheiden? Beide sind gleich alt, aber der eine ist Italiener und hat bereits bewiesen, dass er sich in Italien durchsetzen kann. Daher könnte die Anpassungszeit wesentlich schneller vorbei sein.

Kommt Ricci im Sommer?

Im Mittelfeld stechen italienische Namen wie Samuele Ricci hervor, und das aus einem guten Grund: Sie sind im italienischen Fußball mit all seinen Eigenheiten hervorragend. Lorenzo Lucca und Moise Kean werden nach wie vor als Stürmer gehandelt, um Gimenez zu unterstützen, aber auch, um in der Startelf zu stehen. Darüber hinaus empfiehlt sich Luca Jovic dank seiner starken Leistungen für einen neuen Vertrag, welcher im richtigen System absolute Weltklasse bringen kann.

Ein italienischer Pass alleine ist jedoch keine Voraussetzung. Der Däne Morten Frendrup zum Beispiel hat seine Ausbildung in Genua abgeschlossen und ist bereit für den Meisterbrief, und er würde dank seiner Zweikampfstärke den Kader ungemein aufwerten. Dodo von der Fiorentina könnte ein fähiger rechter Außenverteidiger sein, der ebenfalls viel Offensivpotenzial mitbringt.

Der gemeinsame Nenner, der die genannten Namen verbindet, ist, dass sie keine Zeit brauchen, um sich an die Serie A anzupassen. Vielleicht bräuchte jeder von ihnen ein paar Spiele, um sich an Milan zu gewöhnen, aber das ist nichts im Vergleich zu einem 20-jährigen Yunus Musah, der aus Valencia kam.

Natürlich ist das Geschäft mit anderen Vereinen in Italien oft nicht günstig, und Talente können aus dem Ausland für weniger Geld beschafft werden. Was in die zu zahlende Prämie einfließt, ist die Tatsache, dass der Verein, in diesem Fall Milan, einen fertigen Spieler unter Vertrag nimmt, der sofort einsatzbereit ist.

Fan-Unterstützung

Wenn wir sagen würden, dass es eine Mannschaft gibt, die in Mailand spielt, die in der Liga die meisten Zuschauer hat und der einzige Verein ist, der im Durchschnitt mehr als 70.000 Zuschauer pro Heimspiel hat, dann würdest du sicherlich vermuten, dass es sich um den Tabellenführer und Champions-League-Halbfinalisten Inter handelt, oder?

Falsch. Die AC ist zwar Neunter in der Tabelle, aber Spitzenreiter bei den Zuschauerzahlen in den Ligaspielen 2024/25, obwohl die Fans aufgrund einer Saison, die weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, weitgehend verärgert sind.

Die Chancen auf einen Champions-League-Platz haben sich schon vor Wochen in Luft aufgelöst, und die Rossoneri sind auf dem Weg zu ihrem schlechtesten Tabellenplatz seit der Saison 2014/15 unter Pippo Inzaghi. Trotzdem kommen die Fans immer noch zahlreich zu den Spielen und unterstützen ihren Herzensverein.

Letzte Chance Cardinale & Co?

Es gibt einige Vorbehalte, wie z. B. Angebote für Eintrittskarten und Dauerkarteninhaber, die gezählt werden und vielleicht nicht kommen (obwohl fast jedes Spiel quasi voll war). Es zeigt jedoch, dass die Begeisterung und die Passion der Fans nach wie vor vorhanden sind.

Jetzt muss sie in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Stefano Pioli, Paulo Fonseca und nun auch Conceicao haben alle davon gesprochen, wie wichtig es ist, ein Gefühl der Einheit zu schaffen, und dazu gehört, die Fans auf seiner Seite zu haben. Deren Geduld ist jedoch nicht unendlich, und die Skepsis gegenüber den Eigentümern ist verständlicherweise groß.

Es steht also ein großer Sommer bevor, in dem die Eigentümer und das Management die Chance haben, mit klugen Entscheidungen und Investitionen zu zeigen, dass sie an einem Sieg interessiert sind und dass sie den brennenden Wunsch haben, die guten Zeiten wieder aufleben zu lassen.

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