Morgan Rogers katapultierte seinen Marktwert innerhalb von nur einem Jahr von acht auf 50 Millionen Euro und sorgte dafür, dass sich Aston Villa für das Viertelfinale der Champions League qualifizierte. Wir wollen euch das spannende englische Talent genauer vorstellen, welches die Gegenspieler wie Kegel umfallen lässt. (Bild: IMAGO / Sportimage)
Declan Rice und Thomas Partey liegen am Boden nachdem sie versuchten ihn aufzuhalten. In England ist dies das Bild, das allen die physische Wucht und technische Stärke von Morgan Rogers vor Augen führte und durch die Medien ging. Dieses Supertalent begeistert Fans und Medien gleichermaßen.
„Wenn er den Ball abfing und Gegner umkurvte, war es, als würde man Jonah Lomu in seinen besten Jahren sehen“, sagt der ehemalige Liverpooler Jamie Redknapp über ihn.
Innerhalb eines Jahres spielte er für Middlesbrough in der Championship und erzielte im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League im Parc des Princes gegen PSG das Tor zur 1:0 Führung. Zwar ging das Spiel gegen die Franzosen mit 1:3 verloren, aber der 22-jährige Engländer hinterließ eine klar zu vernehmende Duftmarke.
Mit einer aktuellen Bilanz von 14 Toren und 12 Vorlagen in allen Wettbewerben gilt Morgan Rogers als eines der größten Talente der Villans und dem englischen Fußball. Ein bisschen wie sein großer Freund Cole Palmer, der seinen ikonischen Jubel dem Rechtsaußen von Aston Villa zu verdanken hat.
Morgan Rogers is CEO of the 'cold' celebration, and Cole Palmer is his second in charge 😏🥶 pic.twitter.com/wXBAVwQ98P
— B/R Football (@brfootball) February 6, 2025
Von der zweiten Liga in die Köngisklasse
Aufgewachsen in West Bromwich, wechselte er nach neun Jahren in die Akademie von Manchester City, bevor er in die League One und in die Championship ausgeliehen wurde. Nachdem er die letzte Saison bei Middlesbrough gespielt hatte, wechselte er zu Aston Villa. Hier hat er sich dank seiner technischen Fähigkeiten, aber auch dank einer ehernen Mentalität einen wichtigen Platz erobert:
„Ich spiele in jedem Spiel mit Weltklassespielern, auch in meiner eigenen Mannschaft. Aber die Mentalität, die ich mir angeeignet habe, lautet: 'Warum nicht ich? Warum kann ich nicht in jedem Spiel der beste Spieler auf dem Platz sein?“
Diese Entschlossenheit hat ihn dazu gebracht, sich ständig zu verbessern, ein wesentlicher Faktor, um sowohl in der Premier League als auch in der Champions League zu bestehen. In seinem ersten Jahr in Europas höchstem Vereinswettbewerb erzielte er im Spiel gegen Celtic gleich einen Hattrick. Aber das ist noch nicht alles. Er war der erste Spieler in der Geschichte des Turniers, der in den ersten fünf Minuten ein Doppelpack erzielte (das dritte Tor fiel in der 91. Minute).
Cole Palmer hat seinen Jubel gestohlen
Um diese magische Nacht zu feiern, jubelte er wie Cole Palmer. Oder besser gesagt, es ist Cole Palmer, der wie er jubelt.
„Er hat mir den Jubel gestohlen. Cole ist frech, aber das muss ich ihm lassen. Er hat ungefähr 40 Tore geschossen, also würde ich sagen, dass ich da nichts zu sagen habe“, verrät er gegenüber TNT Sports.
Die beiden sind sehr gut befreundet, denn sie haben in den Juniorennationalmannschaften Englands und in den zwei Jahren, die Rogers in der Akademie der Citizens verbrachte, zusammen gespielt. „Ich wusste, dass Cole es ganz nach oben schaffen kann. Ich bin stolz auf ihn, und ich glaube, er ist auch stolz auf mich.
"Bevor ich in die Premier League kam, hat er mich immer gefragt, wie ich gespielt habe, sogar in Spielen, die niemand in der Championship oder League One kannte. Ich freue mich über alles, was er tut, und ich möchte auch seinen Status erreichen.“
Morgan Rogers
— Ous (@fukxumean) December 21, 2024
Cole Palmer
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Wie Morgan Rogers ein Spitzenspieler werden kann
Was für Palmer die Abschlusstärke ist, ist für Rogers die physische Stärke. Das Ligaspiel gegen Arsenal im Villa Park ist bezeichnend dafür. Mehrmals bringt der Flügelstürmer der Villans den Ball in Richtung des Strafraums der Gunners, und Rice und Partey sind nicht in der Lage, ihn zu stoppen. Partey, welcher selber eine körperliche Maschine ist, sieht kein Land gegen den englischen Youngster.
Bei jedem Zusammenprall fallen die beiden zu Boden wie Kegel. Noch mehr als das Dribbling liebt er den Körperkontakt: Er setzt seinen Körper wuchtig ein, um jeden loszuwerden, der sich ihm in den Weg stellt. Seine Athletik in Verbindung mit einer guten Technik machen ihn zu einem Albtraum für gegnerische Verteidiger.
Wenn er den Ball bekommt, dreht er sich in Sekundenbruchteilen um und startet einen seiner typischen Tempodribblings in den gegnerischen Strafraum. An diesem Punkt wird es zu einer fast unlösbaren Aufgabe, ihm den Ball abzunehmen.
„Seine Fähigkeit, auf den letzten Metern vor dem Tor seine Physis auszunutzen, ist einzigartig, aber seine Konsequenz im Abschluss ist noch nicht auf dem gleichen Niveau wie seine Ballbehandlung. Aber ich weiß, dass er daran arbeiten wird“, sagt Brian Barry-Murphy, sein Trainer in der Jugendakademie von City, über ihn.
Die Mittel, um ein Spitzenspieler wie sein Freund Palmer zu werden, sind alle vorhanden. Er hat sich das Ziel gesetzt. Und wer weiß, vielleicht bekommt er dann in Zukunft auch seinen Jubel zurück und Cole Palmer muss sich was neues überlegen.