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Der BVB in der Formkrise

Der BVB in der Formkrise

Der BVB wollte mit dem Trainerwechsel ein Zeichen setzen und noch mal ganz oben angreifen. Was zuletzt erst einmal gut aussah, ist jetzt bereits mehr als verpufft. Dortmund in der Formkrise. Was sind die Ursachen und was die Learnings aus dem Borussenduell? Wir schauen genauer drauf.

Vor allem bei BVB-Fans werden böse Erinnerungen wach, wenn man an das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart vom 11. Spieltag der laufenden Saison denkt. Eine schallende 1:5-Ohrfeige gab es für die Schwarz-Gelben. Stuttgart überzeugte mit Spielfreude und tollem Konter- bzw. Offensivfußball, Dortmund dagegen enttäuschte auf ganzer Linie. Die Reaktion nach dem Spiel: Trainer Lucien Favre musste seinen Hut nehmen. Übernommen wurde das Team kurzerhand von Edin Terzic, der bis dato als Co-Trainer fungierte. Nach guten Eindrücken und einem (zugegeben weniger überzeugenden) Sieg gegen Werder Bremen konnte man den Start als gelungen betrachten. Doch schon das Folgespiel zeigte wieder große Schwächen auf und legte einen Grundstein für die aktuell enttäuschende Verfassung, die sich besonders stark im Spiel bei der anderen Borussia aus Mönchengladbach zeigte.

Standard-Probleme wieder einmal deutlich gemacht

Besorgniserregende 42 % der 26 Gegentore, die der BVB in dieser Saison in der Bundesliga kassiert hat, stammen aus Standardsituationen. Dortmunds mangelnde Pressingresistenz führt zu oft zu unnötigen Fehlern im Defensivdrittel, was wiederum zu unnötigen Freistößen und Ecken führt. Die Mannschaft von Terzic stellt sich bei gegnerischen Freistößen mit einer hohen Abseitsfalle auf, um Bürki den nötigen Freiraum für hohe Flanken zu geben. Doch wie man gegen Gladbach sehen konnte, ist die Antizipation, gerade bei zweiten Bällen im Dortmunder Strafraum, nicht die beste. Deutliche Beispiele dafür sind ebenfalls die jeweils zwei Gegentore nach Ecken bei Union Berlin und dem 1. FC Köln (damals noch unter Favre). Es fehlt schlichtweg an Organisation in der Abwehrreihe, was Spiel für Spiel deutlich wird.

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Schwaches In-Game-Management

Borussia Mönchengladbach zeigt in dieser Saisonphase, wie man spielen muss, um mit Verfolgern bzw. direkten Konkurrenten mitzuhalten. Der BVB dagegen zeigt zu oft die gleichen Schwächen: besonders die letzten beiden Spiele verliefen ähnlich, da Dortmund jeweils sehr früh in Rückstand geraten ist. Der Warnschuss fiel bereits in der ersten Minute, als Neuhaus ein – dann doch zurecht aberkanntes – Tor erzielte. Trotzdem bekam Dortmund seine Probleme, zumindest defensiv, nicht wirklich in den Griff. Als dann in der 50. Minute die Rheinländer wieder in Führung gingen, kamen die Westfalen nicht mehr wirklich ins Spiel. Hier muss auch Edin Terzic in die Pflicht genommen werden, der erst in der 71. Minute reagierte und Reyna brachte. Nicht etwa für einen Defensiven, sondern für Marco Reus, der, zugegeben, ein schwaches Spiel gezeigt hat. Ein früherer Wechsel hätte durchaus noch einmal Feuer in die Partie bringen können.

Haaland und Sancho tragen das Team

Man kann dem Spiel immerhin auch etwas Positives abgewinnen: Erling Haaland und Jadon Sancho befinden sich in guter Form und konnten gemeinsam trotz Niederlage überzeugen. Haaland als eiskalter Chancenverwerter und Sancho als agiler, dribbelstarker Vorbereiter. Zwei Tore gab es für den einen, zwei Assist für den anderen. Es hätte sogar in Person von Sancho zu einem weiteren Treffer, gleichbedeutend mit einer 2:3-Führung für Schwarz-Gelb, führen können, doch der Treffer fiel nicht und das Spiel entwickelte sich bekanntermaßen anders. Der norwegische Stürmer steht jetzt bei 14 Toren und zwei Assists in 13 Spielen, der englische Flügelspieler bei zwei Toren und sieben Assists in 16 Spielen (zwei Drittel der Scorer in den letzten fünf Partien). Durchaus überzeugende Quoten, auf die es für das gesamte Dortmunder Team aufzubauen gilt!

Der Ausblick auf die nächsten Spiele

Wo geht es für Terzic und Dortmund hin? Aktuell findet sich der BVB auf einem enttäuschenden 7. Platz wieder, und das obwohl nach Siegen gegen Wolfsburg und RB Leipzig von viel Größerem geträumt wurde. Das kann den Ansprüchen, mindestens in die Champions League zu kommen, natürlich nicht genügen. Besonders die nächsten drei Partien in der Liga werden daher entscheidend für die weitere Tendenz sein. Zunächst geht es zu Hause gegen Augsburg, dann nach Freibug und dann wieder in Dortmund gegen Hoffenheim. Drei Spiele, in denen Schwarz-Gelb schon fast zum Siegen verdammt ist. Sollten hier wieder die Defensiv- und Standardschwächen auffallen und positive Ergebnisse ausbleiben, könnte es auch für Trainer Terzic äußerst eng werden!

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