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Was macht eigentlich Johan Micoud?

Was macht eigentlich Johan Micoud?

Er war ein echter Zauberfuß. Ein wahrer Meister auf dem Platz und ein Spielmacher der alten Schule. Mit Johan Micoud hat der SV Werder Bremen goldene Zeiten erlebt und unter anderem in der Saison 03/04 das Double geholt. Was machte Micoud seitdem bzw. was macht er heute?

Der Maître des schönen Fußballspiels

Im Sommer 2002 kam der bis dato noch relativ unbekannte Johan Micoud an die Weser und wurde vom AC Parma losgeeist. Es folgten vier wunderbare Jahre in Norddeutschland, die mit dem Double-Gewinn im Sommer 2004 gekrönt wurden. Insgesamt kam der französische Zehner auf 31 Tore und 39 Vorlagen in 123 Bundesligaspielen. Auch wenn heutzutage der klassische Spielmacher so gut wie ausgestorben ist, lassen jedem Werder-Fan die Gedanken an Micoud sofort warm ums Herz werden. Nachdem er 2006 noch einmal in die Heimat zu Girondins Bordeaux gewechselt war, folgte schließlich wiederum zwei Jahre später das wohlverdiente Karriereende mit Mitte Dreißig. Obwohl es laut seiner eigenen Aussage ein paar Angebote aus Frankreich gab, war es für ihn der richtige Moment dafür. Ein Abschied aus einem Geschäft, welchem er immer eher distanziert gegenüberstand. Er sah sich selbst nie als Star und stellte vielmehr die Wichtigkeit des Kollektivs für den Erfolg heraus.

Zeit fürs Hobby nach dem Fußball

Wie in Frankreich vielerorts üblich, ist auch Johan Micoud großer Wein-Fan. Nachdem die Profikarriere zu Ende war, konnte er sich dem interessanten Hobby der Winzerei widmen und kaufte in Pomerol, nahe Bordeaux, mit anderen Fußballspielern ein Weingut. Bereits seit 2009 kann man Weine von ihm kaufen. Es handelt sich um sehr hochpreisige sowie qualitative Weine. Um eine Vorstellung zu bekommen: man kann beispielsweise einen 2010er Merlot für knappe 380 € pro Flasche ergattern. Micoud sagte einst dazu: „Ich wollte keinen guten Wein machen, sondern einen Großen“.

Nichts mehr mit dem Fußball zu tun?

Zwar ist der ehemalige Star-Spielmacher unter die erfolgreichen Winzer gegangen, doch wie so oft bei ehemaligen Fußballern ging es nicht ohne den Sport! Im Sommer 2016 ist der aus Südfrankreich kommende Micoud zurück zu seinem Jugend- bzw. Heimatverein AS Cannes gewechselt. Nicht etwa zur Altherrenmannschaft, sondern als Vereinspräsident. Zwar spielt der Verein mittlerweile nur noch im Amateurbereich (National 3 bzw. fünfte Liga), doch auch in diesen Gefilden handelt es sich beim Präsidentenamt durchaus um eine verantwortungsvolle Rolle.

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Nach 3,5 Jahren, im Januar dieses Jahres, verkündete Micoud dann jedoch den Rücktritt als Präsident. Somit war die zweite Trennung des Vereins perfekt, den er einst 1994, als AS Cannes noch in der höchsten Spielklasse Frankreichs unterwegs war, in den UEFA-Cup geführt hatte. Es kam ein Zeitpunkt, an dem seine Pläne, den Klub mithilfe von Investoren mittelfristig zurück in den Profifußball zu führen, intern auf zu viel Widerstand gestoßen seien. „Ich räume meinen Posten, um mich anderen Horizonten zuzuwenden“, sagte der einstige offensive Mittelfeldspieler. Welche das sein können, wird sich wohl noch zeigen!

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