Beim FC Bayern läuft es seit 15 Jahren mehr oder weniger gut. Auch in der jüngeren Vergangenheit. In der vergangenen Saison wurden die Münchner überlegen Deutscher Meister und kamen in der Champions League unter die besten acht Mannschaften. Auch den Transfersommer kann man durchaus als gelungen bezeichnen, obwohl nicht jeder Wunschspieler verpflichtet werden konnte. Aber immerhin konnte Sportdirektor Max Eberl mit seinem Team einiges an Gehältern und Kosten einsparen. (Bild: IMAGO / Ulrich Hufnagel)
Doch egal, was die Bayern in den letzten Jahren machen. Begleitet wird fast alles durch ein mediales Dauerfeuer. Hier tut sich vor allen Dingen die „Bild“-Zeitung hervor. Aber auch einige sogenannte Experten. Und hier besonders die Riege um die Ex-Bayern-Spieler Didi Hamann und Lothar Matthäus, zu denen sich hin und wieder Mario Basler und Markus Babbel dazu gesellen. Alles Akteure der FC-Hollywood-Ära, die Mitte der 1990er-Jahre fast täglich Schlagzeilen produzierte.
Nach Tod von Beckenbauer: Lothar Matthäus bewirbt sich offiziell um Kaiser-Nachfolge
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Erwähnenswert ist hier, dass mit dem FC Hollywood Schluss war, als Ottmar Hitzfeld 1998 Bayern-Trainer wurde und mit ihm Stefan Effenberg als neuer Leitwolf verpflichtet wurde und genannte Spieler nach und nach die Münchner verließen.
Auch die Lahm-/Schweinsteiger-Generation bot wenig Boulevard-Schlagzeilen. Wie die Spielergeneration um Joshua Kimmich, Robert Lewandowski oder Thomas Müller.
Alle zwei Tage eine Meinung
Erinnert sei an die Spielerzeit von Lothar Matthäus, der häufig von sich gerne in der dritten Person gesprochen hat („Man hat heute nicht den wahren Lothar Matthäus gesehen“). Der Weltfußballer von 1990 konnte an keiner Kamera vorbeigehen, ohne etwas zu sagen. Besonders redefreudig war Lothar Matthäus mit einem „Bild“-Redakteur, dem er viele Dinge, Bayern-Interna und Kabinengespräche, mitteilte.
Den Vogel schoss aber „Loddar“ mit seinem 1997 erschienenen Tagebuch ab, in dem unter anderem eine sehr persönliche Erkrankung von Thomas Helmer öffentlich wurde.
Auch in der Gegenwart sucht Lothar Matthäus permanent die Öffentlichkeit und gibt gefühlt alle zwei Tage eine Aussage ab. Obwohl der 64-Jährige schon lange nicht mehr beim FC Bayern unter Vertrag steht, ist Lothar Matthäus beim deutschen Rekordmeister allgegenwärtig. Transfers, Trainer, Vereinsphilosophie- zu allem hat Lothar Matthäus eine Meinung, die er per Sky, „Bild“ und RTL kundtut. Diese Medienunternehmen reiben sich natürlich die Hände, denn es werden Schlagzeilen produziert.
Manches erinnert jedoch an einen Kindergarten, wenn sich beispielsweise Lothar Matthäus mit Uli Hoeneß zofft.
Zusätzlich Öl ins Feuer gießt häufig Didi Hamann, den „Pep Guardiola des deutschen Fußballs“ (O-Ton Hoeneß), der gerne auf den FC Bayern draufhaut. Didi Hamann verließ übrigens 1998 die Münchner, bevor eine sehr erfolgreiche Zeit startete.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele zu diesen Experten. Michael Ballack oder Sami Khedira üben hin und wieder Kritik. Dies tun sie aber sachlich und konstruktiv.
Eine Erkenntnis ist aber nicht neu und seit den 1970er-Jahren in der Isarstadt präsent. Es helfen nur Siege, Erfolge und Titel, dass möglichst Ruhe im Club herrscht. Und im Endeffekt verdienen die Münchner auch mit ihrer Medienpräsenz und ihren vielen Schlagzeilen Geld bzw. generieren Fans. Sozusagen eine Win-Win-Situation. Trotzdem wäre es mal interessant zu sehen, wie sich ein Lothar Matthäus oder ein Didi Hamann in verantwortlichen Positionen in der Bundesliga schlagen würden.