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SK Rapid – Das Ende einer Durststrecke?

SK Rapid – Das Ende einer Durststrecke?

Nach 16 titellosen Spielzeiten in der österreichischen Bundesliga und im österreichischen Cup strebt der Wiener Rekordmeister in dieser Saison mit attraktiver Spielweise, kluger Kaderplanung und taktischen Neuerungen den lang ersehnten großen Erfolg an. (Bild: IMAGO / GlobalImagens)

2 Finalniederlagen & Niemandsland in der Liga

Selten war die Titelchance für die Mannschaft aus Hütteldorf im letzten Jahrzehnt so greifbar wie in den vergangenen beiden Jahren. In den Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 erreichte man jeweils das Endspiel des österreichischen Cups, unterlag jedoch zweimal knapp dem amtierenden Meister Sturm Graz und ließ die Gelegenheiten ungenutzt verstreichen.

In der Liga hingegen dümpelte man im Mittelfeld. Zwar konnte sich der Verein in den letzten Jahren immer für das internationale Geschäft qualifizieren, doch ein fünfter und zwei vierte Plätze sind für den österreichischen Rekordmeister deutlich zu wenig.

Rückkehr der Legenden

17.12.2022 - Eine der größten Rapid-Legenden, kehrt an die Spitze des Vereins zurück und übernimmt die Funktion des Geschäftsführers bei den Grün-Weißen.

Steffen Hofmann, der 540 Spiele für die Wiener absolvierte und sich Rekordspieler des Vereins nennen darf, war nach seiner Karriere bereits als Talentmanager, Trainer der zweiten Mannschaft, Sportkoordinator und Co-Trainer für den Verein tätig und übernimmt nun diese verantwortungsvolle Aufgabe.

Zu einer seiner ersten Amtshandlungen gehört die Rückkehr eines altbekannten Gesichtes in den Verein: Markus Katzer, der selbst über 250 Spiele in Grün-Weiß bestritten hat, übernimmt ab Januar 2023 die Position des Geschäftsführers Sport. Der mittlerweile 44-jährige war zuvor in der zweiten österreichischen Liga bei der First Vienna unter Vertrag und verzeichnete dort ausgezeichnete Arbeit beim ältesten Fußballverein Österreichs.

Jetzt tragen die beiden, die 2007/08 beim letzten Meistertitel von Rapid noch selbst auf dem Platz standen, die sportliche Verantwortung. Mit ihrer Erfahrung und ihrer tiefen Verbundenheit zum Verein sollen sie die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen und den sportlichen Erfolg zurück nach Hütteldorf bringen.

Neuausrichtung

Saison 2023/24 – 14 Runden sind gespielt, und nach einer enttäuschenden Niederlage in Hartberg steht Rapid nur auf Platz 8 in der Tabelle. Die Konsequenz: Zoran Barisic muss seinen Posten als Rapid-Coach räumen.

Sein Nachfolger passt auf den ersten Blick nicht ins typische Schema der Grün-Weißen: Er hat keine Rapid-Vergangenheit, ist kein Österreicher und kommt aus dem RB-Kosmos.

Robert Klauß wird trotz des Unmuts der Fans als Cheftrainer bei den Hütteldorfern vorgestellt.

Die erste Saison unter dem zuvor in Nürnberg tätigen Trainer verlief allerdings alles andere als perfekt. Erst am letzten Spieltag des Grunddurchgangs gelang knapp die Qualifikation für die Meistergruppe, was die Chancen auf die Teilnahme an internationalen Wettbewerben erheblich verbesserte. Die Mannschaft nutzte diese Gelegenheit und beendete die Saison 2023/24 auf dem vierten Tabellenplatz, der zur Qualifikation für die Europa League berechtigte.

Trotz teilweise schwankender Leistungen waren nach der Verpflichtung von Robert Klauß deutliche Verbesserungen zu erkennen. Unter seiner Leitung stieg die Punktzahl pro Spiel von zuvor 1,29 unter Trainer Barisic auf 1,71. Zudem konnte die Defensive spürbar stabilisiert werden. Taktisch hielt man weiterhin am 4-2-3-1-System fest, da der deutsche Coach keine tiefgreifenden Veränderungen mitten in der Saison vornehmen wollte. Der Fokus lag auf der Stabilisierung der Mannschaft.

Auf in eine neue Ära

Nach den Abgängen von unter anderem Marco Grüll, Leo Querfeld und Fally Mayulu stand Rapid diesen Sommer vor der Herausforderung, wichtige Lücken zu füllen. In den ersten Wochen nach Saisonbeginn haben die Neuzugänge bereits vielversprechende Eindrücke hinterlassen und machen Lust auf mehr.

Mamadou Sangare: Der Malier überzeugte in der vergangenen Saison beim TSV Hartberg, wohin er von RB Salzburg verliehen wurde, als Stammspieler und konnte erstmals in der Liga sein Potenzial zeigen. In diesem Sommer dann der Schritt nach Wien, wo er sich bereits nach wenigen Wochen als Königstransfer etabliert hat. In der laufenden Saison hat er sich hervorragend mit Lukas Grgic auf der Doppel-Sechs eingespielt und kaum Minuten verpasst. Mit durchschnittlich 3,3 erfolgreichen Ballabnahmen und 2,7 abgefangenen Pässen pro Spiel zählt er in diesen Kategorien zu den besten der Liga und zeigt seine starke defensive Präsenz.

Serge-Philippe Raux-Yao: Der 1,97 Meter große Innenverteidiger, der ablösefrei aus Frankreich kam, etablierte sich sofort als Stammspieler bei den Hütteldorfern. Neben seiner beeindruckenden defensiven Präsenz überzeugt er auch durch präzises und sicheres Passspiel. Mit einer Passgenauigkeit von 91 % belegt er unter allen Verteidigern in der Liga den siebten Platz.

Dion Beljo: Der 22-jährige Stürmer, der mit großen Vorschusslorbeeren aus der deutschen Bundesliga kam, konnte bisher nicht alle Erwartungen erfüllen. Zwar verzeichnet er mit 3,3 erwarteten Toren in vier Ligaspielen den höchsten Wert in dieser Statistik, doch in der Bundesliga hat er bislang „erst“ zweimal getroffen. Zusammen mit seinen 2,4 Torschüssen pro 90 Minuten zeigt dies jedoch, dass er regelmäßig zu guten Chancen kommt. Wenn es ihm gelingt, sein Visier besser einzustellen, können sich die Rapid-Anhänger auf eine Reihe von Toren des Kroaten freuen.

Mit Louis Schaub und Bendeguz Bolla hat man sich zusätzlich prominent verstärkt. Der 24-jährige ungarische EM-Teilnehmer Bolla konnte sich sofort als Stamm-Rechtsverteidiger etablieren, während Louis Schaub nach einer Verletzung noch um seinen Stammplatz kämpfen muss.

Taktische Umstellung

Nachdem Robert Klauß im Vorjahr noch auf ein 4-2-3-1 setzte, um zu viele Veränderungen zu vermeiden, hat er die taktische Grundformation in der Sommervorbereitung auf ein 4-2-2-2 umgestellt. Das Ziel: eine offensiv attraktive Spielweise, hohe Ballgewinne und Dominanz auf dem Platz.

Dass diese Strategie aufgeht, zeigen die Statistiken der laufenden Saison deutlich:

  • Durchschnittlich 66,5% Ballbesitz = Ligabestwert

  • 15 Großchancen herausgespielt = Ligabestwert

  • 8,9 erwartete Tore = Ligabestwert

  • 149 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum = Ligabestwert

Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigt die Chancenauswertung: Aus den 8,9 erwarteten Toren wurden lediglich 4 Tore erzielt, und mit 12 vergebenen Großchancen führt man diese Negativstatistik in der Liga deutlich an.

Ausrufezeichen in Europa

Nun Butter bei den Fischen, wo steht der SK Rapid momentan?

Die Hütteldorfer legten einen fulminanten Saisonstart hin und blieben in den ersten acht Spielen wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Besonders die Siege gegen Trabzonspor und den amtierenden Meister Sturm Graz erregten Aufmerksamkeit. In der Bundesliga fast makellos und international voll auf Europa-League-Kurs.

Doch dann folgte eine Woche, die die Grün-Weißen auf den Boden der Tatsachen zurückholte: Zunächst kassierte man im Europa-League-Playoff die erste Saisonniederlage gegen den portugiesischen Vertreter SC Braga, gefolgt von einer 3:0-Klatsche gegen den letztjährigen Aufsteiger Blau-Weiß Linz.

Bereit für einen Titel?

Der SK Rapid präsentiert sich in dieser Saison dank guter Kaderplanung und einer neuen Spielidee deutlich stärker als in den vergangenen Jahren. Dennoch befindet sich die Mannschaft aus Hütteldorf noch am Anfang ihrer Entwicklung. Ob der vergleichsweise dünne Kader der dreifachen Belastung standhalten und tatsächlich um Titel mitspielen kann, wird sich erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

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