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Die Bundesliga ist so sexy wie nie

Die Bundesliga ist so sexy wie nie

Volle Stadien, internationale Topstars und attraktiver Fußball machen die Bundesliga aktuell zur vielleicht sexiesten Liga Europas! An den ersten beiden Spieltage fielen insgesamt 61 Tore, macht im Schnitt 3,39 Tore pro Partie! Die Stadien waren im Durchschnitt zu 90% ausgelastet, somit war fast jedes Spiel ausverkauft! Die Bundesliga brennt förmlich und zieht Topstars und Supertalente an. Mit Eintracht Frankfurt ist der amtierende Europa-League-Sieger ein Bundesligist, und zum ersten Mal in der Bundesligahistorie vertreten fünf Mannschaften den deutschen Fußball in der UEFA Champions League. (Foto: IMAGO / Passion2Press)

Bundesliga: Wohlfühloase

Die Bundesliga ist in aller Munde. Es gibt zahlreiche Beispiele, die belegen, dass die Bundesliga eine noch nie dagewesene Stahlkraft hat. Deutschlands Fußballer des Jahres 2022, Christopher Nkunku von RB Leipzig, hätte nach seiner grandiosen Saison zu jedem europäischen Topklub (der ihn sich leisten kann) wechseln können. An Interessenten mangelte es ihm keineswegs, dennoch entschied er sich nicht nur beim DFB-Pokalsieger aus Leipzig zu bleiben, sondern sogar seinen 2023 auslaufenden Vertrag bei RB zu verlängern. Natürlich dürfte es mit der nun verankerten Ausstiegsklausel zu tun, durch die ein Transfer nicht mehr von der Zustimmung des Vereins abhängt, doch auch die sportliche Perspektive sowohl national als auch international haben Nkunku hauptsächtlich zum Bleiben bewegt.

Genauso verhält es sich z.B. auch bei Patrick Schick, dem tschechischen Topstürmer bei Bayer 04 Leverkusen. Der 26-Jährige erzielte in der abgelaufenen Saison 24 Saisontore und landete in der Torschützenliste hinter Robert Lewandwoski und vor Erling Haaland auf dem zweiten Rang. Konkretes Interesse gab es nicht nur aus der Bundesliga von Borussia Dortmund (als Haaland-Ersatz) oder FC Bayern (als Lewy-Ersatz), sondern aus nahezu allen europäischen Top-Ligen hatten namhafte Vereine ihr Interesse hinterlegt. Eigentlich schien ein Wechsel nur eine Frage der Zeit so zu sein, bis die Werkself plötzlich am 26.05.2022 die Vertragsverlängerung bis zum 30.06.2027 verkündete. Auch hier wurde zwar eine Ausstiegsklausel verankert, dennoch hätte er auch ohne eine Klausel in diesem Sommer wechseln können, wenn ein Verein die berühmtberüchtigte "Summe, bei der man schwach wird" gezahlt hätte. Weitere Beispiele von Top-Spielern, die im Ausland heiß begehrt sind oder waren, aber in der Bundesliga bleiben, sind Jude Bellingham (BVB), Florian Wirtz, Moussa Diaby (Bayer 04), Kingsley Coman, Serge Gnabry (FCB), David Raum (RBL).

Wieso bleiben diese Spieler?

Weil die Bundesliga einfach GEIL ist! Hier herrscht vergleichsweise innerhalb der Vereine zumeist ein gesunder Konkurrenzkampf, wo nach Leistungen und nicht nach Gehältern aufgestellt wird. Als Top-Spieler hat man quasi eine Stammplatzgarantie und braucht sich wenig Sorgen um wenig Einsatzzeiten zu machen. Gleichzeitig können sich Talente in der Bundesliga mit viel Spielzeit in Ruhe weiterentwickeln und reifen, und im Gegensatz zu früher bleiben sie auch hier. Gerade wegen der Möglichkeit auf viel Spielpraxis auf hohem Niveau, sowohl national als auch international, hat sich die Bundesliga für junge hochtalentierte Spieler zur vielleicht begehrtesten Liga Europas entwickelt.

Vor allem der BVB hat es in den letzten Jahren immer wieder geschafft, junge Talente, die bei europäischen Topklubs gehandelt wurden, nach Dortmund zu locken. Bellingham, Sancho, Dembelé, Haaland um nur ein paar Beispiele zu nennen. Doch auch die Bayern, RB Leipzig und auch der 1. FSV Mainz 05, die dafür bekannt sind, junge französische Spieler zu verpflichten und für hohe Ablösesummen weiterzuverkaufen, sind beliebte Ziele für junge Talente. Einen gewissen Anteil haben sicherlich auch der FC Bayern München (CL-Sieger 2020) und Eintracht Frankfurt (EL-Sieger 2022), die mit ihren internationalen Trophäen das Standing der Bundesliga nochmal auf eine neue Sphäre hievten.

Bellinham Haaland Sancho Borussia Dortmund

Bellingham, Haaland und Sancho waren einst zusammen für den BVB im Einsatz. (Bild: IMAGO / Poolfoto)

Plötzlich kommen auch Stars (zurück)

Mit den Transfers von Sadio Mané und Mathis de Ligt zum FCB hat nicht nur der Rekordmeister, sondern die Bundesliga selbst ein starkes Statement gesetzt. Es ist nicht selbstverständlich, dass Stammspieler vom FC Liverpool oder von Juventus Turin in die Bundesliga wechseln. Eigentlich war es in der Regel immer andersherum. Mané ist nicht irgendwer, sondern ein Weltklassespieler, der bei allen Topvereinen auf dem Zettel stand. Ähnliches gilt für de Ligt, der mit seinen 22 Jahren ein noch junger, aber hochkarätiger und erfahrener Spieler mit internationaler Klasse ist.

Manche kommen auch wieder zurück, weil sie im Nachhinein merken, was ihnen die Bundesliga geben kann. Prominentestes Beispiel ist die Rückkehr von Timo Werner vom FC Chelsea zu RB Leipzig. Auch die Rückkehr von WM-Siegtorschützen Mario Götze zeigt, welchen Stellenwert die Bundesliga aktuell hat.

Nicht außer Acht lassen darf man den Fakt, dass die Bundesliga in den letzten Jahren deutsche Top-Trainer hervorgebracht, wie zum Beispiel die Champions-League-Sieger Jürgen Klopp, Thomas Tuchel und Hansi Flick, sowie Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick.

Nicht jeder möchte bleiben

Ja, auch in diesem Transfersommer haben Top-Spieler die Bundesliga verlassen, um in eine der Top-5-Ligen Europas zu wechseln wie zum Beispiel Lewandowski, wobei er insgesamt elf Jahre in der Bundesliga gespielt hat, bevor er in diesem Sommer zum FC Barcelona gewechselt ist. Während dieser Zeit hatte Lewy zahlreiche Möglichkeiten ins Ausland zu wechseln, doch die Bayern haben es stets geschafft, ihn von der Bundesliga zu überzeugen und in München zu behalten. Mit Erfolg, wenn man sich anschaut, welche Rekorde er gebrochen und wieviele Trophäen er gewonnen hat. Lediglich der Gewinn des Ballon d´or blieb ihm verwehrt, was tatsächlich an der fehlenden Akzeptanz der Bundesliga im internationalen Top-Fußball liegen könnte, jedenfalls aus Sicht der französischen Journalisten, die den Weltfußballer wählen. Immerhin zum "Weltfußballer", wo die Nationaltrainer und Kapitäne ihre Stimmen abgeben, wurde Lewandowski 2020 gekürt.

Mit dem Wechsel von Erling Haaland zu Manchester City, was eigentlich schon seit der Ankunft in Dortmund irgendwie klar in der Luft lag, und dem von Europapokalheld Filip Kostic von Eintracht Frankfurt zu Juventus Turin verzeichnet die Bundesliga auch in diesem Jahr Abgänge namhafter Spieler. In den letzten Jahren verließen auch Stars wie Kai Havertz, Thiago Alcantara, David Alaba, Jadon Sancho, Cristian Pulisic, Ousmane Dembele, Pierre-Emerick Aubameyang und nicht zu vergessen Kevin de Bruyne die Liga, um bei internationalen Topklubs mit hochdotierten Verträgen zu spielen. Doch das gehört schlicht zum Fußballgeschäft dazu und geschieht umgekehrt auch in den europäischen Top-Ligen, wo begehrte Spieler in "schlechtere" Ligen wechseln. Und nicht jeder Spieler kann dem Ruf des Geldes nicht folgen und der Versuchung widerstehen, was aber auch irgendwo verständlich ist, wenn man bedenkt, dass sie im Gegensatz zu "normalen" Bürgern nicht bis zum Rentenalter arbeiten und Geld verdienen, sondern spätestens mit Ende 30 Schluss ist.

Trotz oder gerade wegen der 50+1 Regel?

Durch die 50+1-Regel lohnen sich hohe Investitionen in deutsche Vereine durch privaten Investoren nicht so sehr, wie in den anderen Top-Ligen. Das liegt daran, dass durch die 50+1-Regel Investoren maximal 49% anteilsberechtigt sein können, da der Mutterverein die Stimmenmehrheit behalten muss. Damit können Investoren keinen uneingeschränkten Einfluss auf die Vereine ausüben und ihre eigenen Interessen im Sinn haben. Das führt auf der einen Seite dazu, dass die Vereine in der Bundesliga bei weitem nicht die finanziellen Mitteln haben, wie zum Beispiels Teams aus der Premier League, der Serie A, La Liga oder Katar St. Germain (oder auch "PSG" genannt). Dadurch ist es nicht möglich, in der Bundesliga astronomische Gehälter zu verdienen oder mit 12,13 internationalen Topstars in einer Mannschaft zu spielen, jedenfalls abgesehen von den Bayern. Daher war die Bundesliga nicht immer die lukrativste Liga und wurde überwiegend als Karrieresprungbrett betrachtet.

Auf der anderen Seite führt die 50+1-Regel dazu, dass die Vereine mehr den Fans "gehören" als Privatpersonen, Unternehmen oder ganzen Staaten. Die Fußballvereine hierzulande werden als Fußballvereine und Wirtschaftsunternehmen geführt, und nicht nur als Unternehmen wie in den anderen Ligen. Vereinsmitglieder haben nach wie vor die Möglichkeit auf die Geschicke ihres Vereins einzuwirken, indem sie an Mitgliederversammlungen teilnehmen und ihre Stimmrechte ausüben. Die Stadionkarten sind vergleichsweise wesentlich einfacher zu ergattern und zu bezahlen, sodass ein Steht- oder Sitzplatz im Stadion allen Teilen der Gesellschaft möglich bleibt. Auch deshalb sind die Stadien stets mit Fans und nicht bloß "Zuschauern" gefüllt und nicht selten durchgehend ausverkauft.

Fazit

Die Kommerzialisierung im Fußball führt dazu, dass eine Distanz zwischen den Fans und dem Sport entsteht, und diese Kluft immer größer zu werden scheint. Genau darin unterscheidet sich die Bundesliga von anderen europäischen Top-Ligen und Vereinen. Hier geht es immer noch um den Fußball selbst, den wir alle so sehr lieben. Die Vereine gehören keinen privaten Investoren, sondern sind eingetragene Vereine. Fans können als Vereinsmitglieder auf die Geschicke ihres Herzensvereins Einfluss nehmen und Top-Talente kommen nicht hauptsächlich des Geldes wegen nach Deutschland, sondern weil die Liga einfach Spaß macht. Ausverkaufte Stadien, "brennende" Stimmung und attraktiver Fußball lassen die Bundesliga glänzen.

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