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Schafft Schweinsteiger mit dem VfL den Aufstieg in die 2. Liga?

Der VfL Osnabrück muss zum Abschluss des 35. Spieltag heute Abend beim SC Verl antreten und könnte mit einem Sieg bis auf den dritten Platz der 3. Liga aufrücken. Mehr als 5.000 Osnabrücker Fans reisen nach Paderborn, um ihre Mannschaft zu unterstützen. (Bild: IMAGO / osnapix)

Kein Montagsspiel in der 3. Liga verloren

Die Elf von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger hat die letzten drei Spiele in Folge gewonnen (zweimal zu Null gespielt) und mischt wieder im Aufstiegsrennen mit. Dabei hatten sie nach der 0:3-Pleite beim TSV 1860 München nach dem 31. Spieltag acht Punkte Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Da der SC Freiburg II aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz ist, aber nicht aufsteigen darf, würde sogar der vierte Platz reichen, um es zumindest in die Relegation zu schaffen.

Doch die Lila-Weißen haben nicht aufgegeben und konnten den Turnaround schaffen. Vor allem Top-Stürmer Ba-Muaka Simakala steht sinnbildlich für den aktuellen Lauf. Sechs der letzten sieben Ligatore gehen auf sein Konto, womit er aktuell bei 18 Saisontoren steht und hinter Ahmet Arslan von Dynamo Dresden (22 Tore) Zweiter der Torschützenliste der 3. Liga ist.

Schweinsteiger & Shapourzadeh als Väter des Erfolgs

Als der VfL-Sportdirektor und ehemalige iranische Nationalspieler Amir Shapourzadeh Ende August Tobias Schweinsteiger als Nachfolger von Daniel Scherning verpflichtete, gab es nicht wenige Skeptiker. Nach Stationen als Co-Trainer bei der 2. Mannschaft von FC Bayern München sowie beim 1. FC Nürnberg ist Osnabrück nämlich seine erste Station als Cheftrainer.

Der Bruder von Bayern-Legende und Weltmeister Bastian Schweinsteiger hatte dabei einen holprigen Start bei seinem neuen Job. In den ersten acht Spielen holte seine Mannschaft nur sieben Punkte (5 Niederlagen, 1 Unentschieden, 2 Siege) und kassierte dabei 18 Gegentore. Doch danach stabilisierten sie sich, konnten acht Siege in Folge einfahren und sich damit wieder den Aufstiegsrängen nähern. Nun haben sie beste Karten, um das große Ziel zu erreichen und könnten mit einem Sieg heute einen weiteren Meilenstein setzen.

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Bundesliga: FSV Mainz 05 auf dem Weg nach Europa!

Der FSV Mainz 05 ist nach dem 3:1 Heimsieg gegen FC Bayern seit zehn Spielen ohne Niederlage und schielt auf die internationalen Plätze. Rechnerisch ist sogar die Champions League noch drin! (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Vizemeister der Rückrunde

Hinter Borussia Dortmund sind die Rheinhessen mit 25 Punkten aus 12 Spielen das zweitbeste Team der Bundesliga und damit sogar auf Champions-League-Niveau. Mit den Bayern haben sie auch die zweitmeisten Tore erzielt (28) und stellen nach Union Berlin die zweitbeste Defensive der Liga. Mit Siegen gegen die Bayern, RB Leipzig und Bayer Leverkusen haben sie eundrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie mit Mannschaften mehr als nur mithalten können, die in der Regel immer in der Königsklasse spielen.

Svensson & Keyhanfar sind DAS Top Trainer-Duo der Bundesliga

Bo Svensson und Babak Keyhanfar bilden ein harmonierendes und inhaltlich auf allerhöchstem Niveau arbeitendes Trainergespann, die der Mannschaft einen klaren taktischen Plan mitgeben, mit dem sie ihre Gegner knacken können. Vor allem aber schaffen sie es, ihre Truppe die Mentalität einzupflanzen, die es benötigt, um aus dem vorhandenen Kader das Maximum rauszuholen. Diese Emotionalität leben Svensson und Keyhanfar auf dem Trainingsplatz und an der Seitenlinie vor, und verkörpern damit genau die Werte, für die Mainz 05 steht und bekannt ist.

Die Mainzer Achse

Eines der Hauptgründe, weshalb die Mannschaft im Kaldenerjahr 2023 so performt ist die zentrale Achse der Mainzer, die bevorzugt im 3-4-3 System agieren. Florian Dahmen bzw. Robin Zentner als Torwart, Stefan Bell als zentraler Innenenverteidiger der Dreierkette, Leandro Barreiro als Dreh- und Angelpunkt im zentralen Mittelfeld und dem im Winter von Racing Straßburg für 6 Millionen Euro Ablöse verpflichteten Mittelstürmer Ludovic Ajorque verleihen dem Team Stabilität und Selbstvertrauen.

Ajorque als fehlendes Puzzlestück

Gerade der 1,96m große klassische 9er gibt den Mainzern nochmal eine Komponente, die wahrscheinlich in der Hinrunde einfach gefehlt hat. Hatte er zu Beginn noch Anlaufschwierigkeiten (5 Spiele, 0 Tore, 1 Torvorlage) ist er aktuell aus der Elf nicht mehr wegzudenken und war in den letzten 8 Spielen an 8 Treffern direkt beteiligt (6 Tore und 2 Torvorlagen). Ihn macht allerdings nicht nur seine Torgefährlichkeit aus, denn mit Karim Onisiwo, Marcus Ingvartsen (beide 9 Tore) und Jae-Sung Lee (7 Tore und 5 Vorlagen) haben drei Spieler mehr Treffer erzielt, sondern vor allem seine körperliche Präsenz und Wucht. Einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass sich Ajorque schnell in die Mannschaft eingefunden hat, trägt der ehemalige Mainzer-Profi und seit Anfang des Jahres Integrations-Beauftragter Nejmeddin Daghfous.

Fazit

Die Rheinhessen strotzen nur so vor Selbstvertrauen, sind in Top-Form und gehen entsprechend mit breiter Brust in die Saison-Endphase. Das Restprogramm mit 3 Auswärtspartien hat es allerdings in sich. Mit VfB Stuttgart und FC Schalke 04 empfangen die Mainzer im heimischen zwei abstiegsbedrohte und dementsprechend gefährliche Teams. Außerdem müssen sie in Wolfsburg und in Frankfurt bei der Eintracht gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze ran, und am letzten Spieltag sind sie beim aktuellen Tabellenführer Borussia Dortmund ran, wo vermutlich auch die Deutsche Meisterschaft entschieden wird.

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Tottenham verpflichtet Julian Nagelsmann!

Julian Nagelsmann hat nach seinem Rauswurf beim FC Bayern München einen neuen Verein gefunden. Tottenham Hotspur hat sich die Dienste von Nagelsmann als Nachfolger für den kürzlich entlassenen Antonio Conte gesichert. Er bekommt einen Vertrag bis zum 30.06.2024 und soll am Montag beim Auswärtsspiel gegen FC Everton bereits auf der Bank sitzen. Es steht nur noch die Einigung zwischen den Vereinen aus. (Bild: IMAGO/ Sven Simon)

Es ging alles ganz schnell

Nachdem die Bayern Nagelsmann letzte Woche freistellten undThomas Tuchel als neuen Cheftrainer verpflichteten, wollte sich Nagelsmann eigentlich erstmal eine Pause gönnen. In den letzten Tagen kamen bereits Gerüchte auf, wonach sich die Spurs wollten die Dienste des 35 Jährigen sichern wollten, was schnell dementiert wurde. Nun also doch! Zu groß sind jetzt die Sorgen, dass man womöglich die Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison verpassen könnte und wollten schnell handeln.

Real Madrid und PSG hatten ebenfalls bereits Kontakt mit dem Deutschen aufgenommen, allerdings für die nächste Saison. Hier sahen die Spurs die Gefahr, dass ihnen Nagelsmann durch die Lappen geht. Bereits 2019 wollten sie ihn als Nachfolger für Mauricio Pochettino verpflichten und entschieden sich am Ende für den erfahreneren José Mourinho. Doch seitdem stand Spurs-Präsident Daniel Levy im Kontakt mit Nagelsmann und seinem Berater.

Nagelsmann-Transfer wird teuer

Er ist jetzt schon der teuerste Fußballtrainer aller Zeiten, weshalb die Bayern auf eine hohe Ablösesumme horren werden, um einen nicht unerheblichen Teil der ihrerseits an RB Leipzig gezahlten Summe wieder rauszuholen. Allerdings ist der Premie League Club nicht grade Knapp bei Kasse und möchten den Transfer so schnell wie möglich eintüten. Auch Nagelsmanns Assisstenten, Dino Toppmöller und Xaver Zembrod, sollen ihn begleiten und haben bereits unterschriftsreife Verträge vorliegen.

Eine schnelle Einigung ist in Sicht. Weil Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn stets ein sehr gutes Verhältnis zu ihm pflegten, möchte man ihm keine Steine in den Weg legen und den Transfer realisieren lassen. Vielleicht auch, um sich im Sommer eine Ausgangsposition bei einem möglichen Wechsel von Harry Kane an die Säbener Straße zu sichern.

Hinweis: Wir haben uns einen kleinen Aprilscherz erlaubt.
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Europa League: Schlägt Azmoun wieder zu?

Bayer 04 Leverkusen empfängt heute Abend (18:45 Uhr) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League den ungarischen Meister Ferencváros Budapest. RTL+ überträgt das Spiel live. (Bild: IMAGO / Team 2)

Prunkstück Offensive

In den letzten 6 Pflichtspielen erzielte die Werkself insgesamt 15 Tore also 2,5 Tore pro Spiel. Nach dem herausragenden 4:1 Sieg in der Bundesliga gegen Hertha BSC Berlin soll nun der nächste Sieg folgen. Nachdem man in der letzten Runde AS Monaco im Elfmeterschießen bezwang, geht Bayer um Cheftrainer Xabi Alonso als Favorit ins Match.

Dabei haben die Leverkusener etwas gut zu machen. Denn das letzte Aufeinandertreffen mit Ferencváros (Europa League-Gruppenphase 21/22) verlor man mit 1:0.

Azmoun wie Phönix aus der Asche

Neben den sowie immer stark aufspielenden Leistungsträgern Moussa Diaby und Florian Wirtz präsentiert sich Sardar Azmoun in Topform. Der iranische Nationalspieler traf zuletzt zweimal in Folge und scheint seit seinem Wechsel vor einem Jahr endlich angekommen zu sein. Trotz der Rückkehr des Topstürmers Patrick Schick ist Azmoun derzeit im Sturmzentrum gesetzt.

Bei Sardar merkt man aktuell, dass er einen guten Fitnesszustand hat, was auch sehr wichtig ist. Dazu kommt ein gewisses Selbstvertrauen. Er hat jetzt zwei Tore geschossen und darf gerne so weitermachen. (Robert Andrich)

Dabei war Irans WM-Fahrer im Winter fast weg. Mit Olympique Marseille schien alles klar sein, doch der Iraner entschied sich in letzter Sekunde zu bleiben. Nach einer von Verletzungen geplagten Zeit sowie persönlich schwierigen Zeiten wegen der Revolution im Iran, wollte Sardar nicht aufgeben und es allen zeigen. Nun ist er der Stürmer Nr. 1 bei Bayer und hofft, seine Torserie heute auszubauen.

Bayer in der Favoritenrolle

Der aktuelle Tabellenführer aus Ungarn geht als Außenseiter in die Partie. Die Elf von Stanislav Cherchesov kam am Wochenende zuhause nicht über ein 1:1 gegen den Tabellensiebten Mezókövesd hinaus. Unterschätzen sollte man die Truppe allerdings nicht. Immerhin hat Ferencváros in der EL-Gruppenphase auch gegen AS Monaco gespielt und dabei einen 1:0 Auswärtssieg eingefahren.

Sollte die Bayer-Offensive an die letzten Spiele anknüpfen können, dürfte dennoch ein deutlicher Heimsieg zu erwarten sein. Vielleicht netzt Azmoun doppelt?

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Champions League Achtelfinale Vorschau: Wer zeigt RB Leipzig gegen Manchester City?

Als letzte deutsche Mannschaft bestreitet RB Leipzig heute sein Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City und zeitgleich muss der FC Porto bei Inter Mailand ran. Die Spiele werden live im TV und Live-Stream übertragen. Während die Roten Bullen trotz Heimvorteils als Außenseiter in die Partie gehen, wird das Italienisch-Portugiesische Duell ein Spiel auf Augenhöhe werden. (Bild: IMAGO / motivio)

Gewinnen die Citizens dieses Jahr die Königsklasse?

Jedes Jahr aufs neue oder "neues Jahr neues Glück?!" heißt es für Pep Guardiola und Manchester City. Doch zunächst müssen sie erstmal die Roten Bullen aus Leipzig bezwingen, was kein leichtes Unterfangen sein wird. Seit Marco Rose das Zepter von Domeneco Tedesco übernommen hat läuft es bei den Leipzigern. Mit erfrischendem Offensivfußball, wie man es von der RB-Schmiede gewohnt ist, sind sie wieder auf der Erfolgsspur und wollen ihre starke Form nahtlos fortsetzen. Dabei kommt es auch zum Duell von Erling Haaland gegen seinen Ex-Trainer und "Ex-Verein", da er beim Partnerverein in Salzburg seinen internationalen Durchbruch erleben konnte.

Von allen Achtelfinal-Teilnehmern stellt Leipzig mit 9 Gegentoren die schwächste Defensive, während ManCity mit 2 Gegentoren zusammen mit den Bayern die stärkste Hintermannschaft hat. In der Champions League Saison 21/22 trafen die beiden Klubs in der Gruppenphase schon einmal aufeinander, wo die Leipziger ihr Heimspiel sogar mti 2:1 gegen Peps Truppe für sich entscheiden konnte. Das Hinspiel in Manchester hatten sie noch mit 6:3 verloren gehabt. City geht als klarer Favorit in die Partie, doch ein Selbstläufer dürfte es nicht werden. Hinten reinstellen werden sich beide Teams nicht, sodass es ein packendes Spiel mit vielen Torchancen und Toren werden könnte.

Goelgetter Mehdi Taremi soll´s richten

Was haben beide außer die blaue Farbe in ihren Vereinswappen gemeinsam? Mehr als man glauben mag. Beide belegen in ihren nationalen Ligen den zweiten Platz, haben am vergangenen Samstag jeweils ihr Heimspiel gewonnen, haben in der Champions League Gruppenphase jeweils 7 Gegentore kassiert, hatten in ihren Gruppen eine deutsche Mannschaft als Gegner und haben eine spanische Topmannschaft aus dem Wettbewerb gekegelt. Während Inter sich gegen FC Barcelona behaupten konnte und hinter dem FC Bayern München den zweiten Platz belegte, ließen die Portugiesen Atletico Madrid und Bayer 04 Leverkusen hinter sich und qualifizierten sich als Gruppensieger für das Achtelfinale. Und da wäre natürlich noch José Mourinho, der mit beiden Mannschaften die Champions League gewinnen konnte.

In der Champions League trafen die Klubs viermal aufeinander, alle vier Spiele fanden 2005 statt. Die Statistik spricht zwar mit zwei Siegen und einem Unentschieden für Inter, doch dieses Jahr dürfte es ein Spiel auf Augenhöhe sein. Die Portugiesen befinden sich derzeit in bestechender Form und haben nicht nur die letzten 10 Pflichtspiele allesamt gewonnen und insgesamt nur drei Gegentore hinnehmen, sondern sind seit dem 21. Oktober 2022 ungeschlagen (0:1 Niederlage gegen Benfica Lissabon). Der mit bereits 5 Treffern (2 Assists) viertbeste Torschütze im laufenden Wettbewerb, Mehdi Taremi, ist dabei der Spieler auf den es ankommen wird. Inter Mailand hat sich nach einem missglückten Saisonstart wieder gefangen, liegt in der Serie A allerdings mit 15 Rückstand auf den Tabellenführer SSC Neapel weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Umso mehr werden die Nerazzurri alles dransetzen, um in der Königsklasse das Viertelfinale zu erreichen.

DAZN überträgt beide Spiele

Beide Partien werden sowohl als Einzelspiel als auch in der Konferenz übertragen Die Vorberichte beginnen ab 20:15 Uhr; Anpfiff ist wie gewohnt um 21:00 Uhr

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Keyhanfar im Interview: "In Leverkusen alles raushauen, mutig sein und unseren Fußball spielen"

In unserer Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." wollen wir Euch in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene präsentieren. Dabei erwarten Euch interessante Einblicke hinter die Kulissen der Welt des Fußballs, die mit Sicherheit den einen oder anderen von Euch zum Nachdenken bringen werden.

In der heutigen Ausgabe ist dieser Protagonist Babak Keyhanfar, Co-Trainer beim 1.FSV Mainz 05.

Babak Keyhanfar 1 FSV Mainz 05

Salam Babak jan, ihr habt zuletzt in der Bundesliga 7 von 15 Punkten geholt und, seid dazu DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die Bayern ausgeschieden. Wie bewertest Du den Auftakt ins neue Jahr?

Für die Vereine war das jetzt eine neue Situation mit der langen WM-Pause und damit einhergehend eine andere Art der Vorbereitung. Deshalb war es nicht einfach einzuschätzen, wo man steht. Leistungstechnisch sind wir mit den letzten Spielen sehr zufrieden und wir haben es geschafft, dass durch die Pause keine Delle entstanden ist und wir gut im Saft sind. Das ist grundsätzlich schon eine gute Punktausbeute für uns. Auch die Leistung stimmt uns sehr zufrieden, insbesondere das letzte Spiel gegen Augsburg (3:1 für Mainz 05) war sehr wichtig und von der Performance her das vielleicht beste Spiel in dieser Saison. Die Niederlagen gegen die Spitzenteams Union Berlin und Borussia Dortmund (beide Spiele mit 1:2 verloren) waren sehr knapp und wir hätten sicherlich mehr verdient gehabt.

Was ist euer Saisonziel? Was habt ihr euch vorgenommen? Woran habt ihr in der Winterpause euren Fokus gelegt? Zum 7. Platz, der möglicherweise für das internationale Geschäft reicht, habt ihr nur 4 Punkte Rückstand.

Für uns ist es erstmal wichtig, dass wir uns inhaltliche Ziele setzen. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir stabiler werden als noch in der Hinrunde und die Verteidigung der gesamten Mannschaft zu verbessern. Genau das hat uns die zwei Jahre zuvor ausgemacht, allerdings hatten wir viele verletzungsbedingte Wechsel zur neuen Saison und mussten uns auch wegen den Abgängen in der Abwehr von Moussa Niakhaté und Jeremiah St. Juste, die eine wichtige Rolle gespielt hatten, erstmal finden und die Abwehrzentrale umbauen. Wir möchten wieder zurück zu den Basics und sind auf einem guten Weg. Als Mainz 05 ist es wichtig, sich auch kurzfristige Ziele zu setzen und auf die Punktausbeute zu schauen, aber im Vordergrund steht die Weiterentwicklung der Mannschaft als langfristiges Ziel und deshalb beschäftigen wir uns nicht damit, wo wir am 34. Spieltag stehen werden.

Jetzt spielt ihr am Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen, euren direkten Tabellennachbarn und einen eigentlichen Europapokal-Teilnehmer. Inwieweit verspürt ihr nach der 0:3 Heimniederlage im Hinspiel eine extra Motivation euch zu revanchieren?

Ich denke nicht, dass das Hinspiel bei uns in den Köpfen steckt, sondern wir fokussieren uns darauf, an die starken Leistungen der letzten Spiele, insbesondere gegen Augsburg, nahtlos anzuknüpfen und denselben Mut und die Gier an den Tag zu legen. Leverkusen ist ein starker Gegner und hat eine unglaubliche Qualität im Kader, auch wenn sie zu Beginn der Saison Schwierigkeiten hatten und aktuell nur im Tabellenmittelfeld stehen. Es wird eine große Aufgabe, aber wenn wir alles raushauen, mutig sind und unseren Fußball spielen, können wir dort mit Sicherheit etwas mitnehmen.

„Es ist aber grundsätzlich wichtig, wie du mit den Spielern umgehst." (Babak Keyhanfar)

In deiner aktiven Spielerkarriere hast Du unter anderem bei Basara Mainz und dem SV Gonsenheim in der Oberliga gespielt, was auch die höchste Spielklasse für dich war. Später hast Du dann beim SV Gonsenheim in den Saisons 2016/17 und 2017/18 auch als Cheftrainer gearbeitet. Inwieweit beeinträchtigt dich deine fehlende Erfahrung im Profifußball im Umgang mit gestandenen Bundesligaspielern? Was für ein Trainertyp bist Du?

Das wichtigste ist, dass man mit Spielern wie mit "ganz normalen" Menschen umgeht, authentisch bleibt und keine Rolle spielt. Ich versuche offen und ehrlich mit den Jungs umzugehen, ihnen klar sagen, was man von ihnen erwartet und dadurch ein gutes Verhältnis aufzubauen. Die Art und Weite, wie man den Spielern begegnet, bekommt man von ihnen auch zurück.

Natürlich stimmt es, dass ich keine aktive Profikarriere hatte, war aber sehr lange im gehobenen Amateurfußball unterwegs und viele Abläufe sind identisch zu den Profis. Klar gibt es einiges, was neu dazugekommen ist und das ich gelernt habe. Im Endeffekt ist es wichtig, dass man selbst jeden Tag voll abruft, wenn man auf dem Platz steht, professionell auftritt und das vorlebt, was man von den Spielern auch erwartet. Dann spielt es keine Rolle, ob man mit Spielern aus der 3. Liga arbeitet oder mit Spielern, die an einer WM teilgenommen haben.

Das ist ja auch ein Trend der letzten Jahre, dass man nicht mehr zwingend selbst eine Profikarriere als aktiver Spieler gehabt haben muss, um im Profifußball erfolgreich als Trainer zu arbeiten. Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco sind da die besten Beispiele in der Bundesliga.

Letztendlich muss man einfach der Typ dafür sein. Cheftrainer zu sein, ist eine große Aufgabe, weshalb man stets fokussiert sein muss und auch die Persönlichkeit mitbringen muss, um diesen Aufgaben gewachsen sein zu können. Klar ist Erfahrung dabei auch sehr wichtig und hilfreich, wenn man im Staff auch einige Trainer hat, die Profierfahrung haben, weil man gewisse Dinge besser nachvollziehen kann. Genau das macht ja auch ein Trainerteam aus.

Du hast Bo Svensson bereits bei der U19 des FSV Mainz und danach auch beim FC Liefering in Österreich als Co-Trainer assistiert. Nun arbeitet ihr auch zusammen beim 1.FSV FSV Mainz 05. Wie ist das Verhältnis mit Bo? Und wie kam es zu dem Kontakt zwischen euch?

Als ich bei SV Gonsenheim Cheftrainer war, trainierte Bo die U19 von Mainz und war auf der Suche nach einem Co-Trainer und hat mich dann angesprochen. Wir haben uns mehrfach getroffen und uns unterhalten und gemerkt, dass es zwischen uns passen könnte. Deshalb habe ich das Angebot dann auch angenommen und mit ihm die U19 trainiert. Weil wir gut miteinander ausgekommen sind, sind wir zusammen nach Salzburg zum FC Liefering und haben unsere Zusammenarbeit fortgesetzt. Dort haben wir sehr viel Zeit verbracht, da wir ohne unsere Familien dorthin sind und deshalb auch oft gemeinsam gependelt sind. Daraus ist dann eine Freundschaft geworden und das ist auch einer der Gründe, wieso wir harmonieren und gemeinsam ein gutes Trainerteam bilden.

Kommen wir mal zu einem anderen Thema, was weniger mit Fußball zu tun, dich allerdings persönlich betrifft: Seit über fünf Monaten findet im Iran, deiner zweiten Heimat, eine von Frauen angeführte Revolution statt. Die Menschen im Iran kämpfen um Freiheit und riskieren dabei ihr Leben, weil das Regime mit Brutalität antwortet. Über 20.000 Verhaftungen und über 500 Tote gibt es mittlerweile. Du hast selbst gemeinsam mit dem 1.FSV Mainz 05 vor einiger Zeit ein Video veröffentlicht, wo Du deine Solidarität zum iranischen Volk erklärt hast. In der Folge hast Du auch einige Interviews mit iranischen Nachrichtensendern sowie Aktivisten gegeben. Inwieweit beschäftigt dich das Thema heute? Und wie geht es Deiner Familie im Iran?

Meine Familie wohnt größtenteils in Deutschland, sodass ich wenige Verwandte im Iran habe und bin etwas beruhigter, dass ich mir zumindest über meine Familie keine großen Sorgen machen muss. Allerdings ist diese (Frauen-)Revolution etwas einzigartiges und besonderes, auch wenn es in den letzten Jahren immer wieder kleinere Proteste gab. Natürlich hat mich das vor allem in der Anfangszeit sehr beschäftigt und geht nach wie vor nicht spurlos an mir vorbei. Ich bin zwar hier aufgewachsen, habe aber durch meine Familie viele Berührungspunkte mit meinen Wurzeln gehabt, insbesondere die persische Kultur und Geschichte. Wenn man sieht, dass die Rechte und Freiheiten, die wir hier genießen und als selbstverständlich erachten, im Iran mit den Füßen getreten werden und die Menschen mit letzter Kraft um ihre Freiheit kämpfen, ist das sehr beeindruckend und ich zolle den Frauen, Männern und Kindern meinen allergrößten Respekt. Deshalb versuche ich dort wo ich kann zu helfen und die Menschen im Iran weiterhin zu unterstützen.

In Deutschland spielt mit Sardar Azmoun ein Iraner in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen und mit Mehdi Mahdavikia oder Vahid Hashemian sind auch einige ehemalige iranische Fußballer in Deutschland aktiv gewesen. Stehst Du mit ihnen in Kontakt?

Ja, mit Sardar habe ich sehr viel Kontakt und habe natürlich versucht, ihm zu helfen sich hier in Deutschland einzuleben. Auch mit Mehdi stehe ich regelmäßig im Austausch, der ja im Iran eine Legende ist …

.. und auch beim HSV!

Richtig. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung vor allem in der Bundesliga und in Deutschland kann ich sehr viel von ihm lernen und bin froh, dass wir uns gegenseitig austauschen.

Zu guter letzt noch eine persönliche Frage: Wie siehst Du deine Trainerzukunft? Hast du die Ambitionen auch mal als Cheftrainer zu arbeiten? Du genießt mittlerweile einen exzellenten Ruf und viele trauen Dir auch zu, eine Mannschaft als Chef zu leiten.

(lacht) Wann folgt das nächste Interview? Wenn Du so weitermachst können wir noch zwei bis drei weitere Interviews führen, danke für die positive Energie.

Ich bin mit meinem derzeitigen Job und in der derzeitigen Konstellation sehr zufrieden und fühle mich in meiner Rolle sehr wohl. Ich gehe dabei total auf und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bo macht mir unglaublich viel Spaß. Das ist denke ich das Wichtigste, dass man Freude an seinem Beruf hat und sich aktiv einbringen kann. Deshalb denke ich an nichts anderes. Klar weiß man im Fußball bekanntlich nie was kommt, aber zurzeit macht mir das mit der Mannschaft und im Trainerteam unglaublich viel Spaß und ich genieße die Arbeit im Verein.

Vielen Dank für deine Zeit!

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