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Auftakt nach Maß in den Asien-Cup 2024: Iran gewinnt mit 4:1 gegen Palästina

Das erste Gruppenspiel hat die Nationalmannschaft der I.R. Iran vor 27.691 Zuschauern erwartungsgemäß mit einem deutlichen 4:1 (3:1) Sieg für sich entscheiden und teilt sich die Tabellenführung der Gruppe C mit VA Emirate. Mit einem Sieg im nächsten Gruppenspiel gegen Hongkong (19.01.24 - 18:30 Uhr) könnten Sie das Weiterkommen vorzeitig perfekt machen. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Bereits nach 12 Minuten mit 2:0 Führung

Die Iraner wurden vom Trainer Amir Ghalenoi in einem offensiven 4-4-2 ins Rennen geschickt, bei dem überraschenderweise Karim Ansarifard anstatt Sardar Azmoun neben Mehdi Taremi vorne stürmte. Saeid Ezatolahi und Saman Ghoddos agierten im Mittelfeldzentrum während Alireza Jahanbakhsh und Mehdi Ghayedi über die Flügel stürmten. Im Tor kehrte der zuletzt noch angeschlagene Alireza Beiranvand zurück.

Ansarifard dankte das Vertrauen des Trainers und sorgte bereits in der 2. Spielminute mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck nach Vorlage vom starken Saman Ghoddos für die frühe Führung. Ghoddos war es auch, der das zweite Tor (12. Minute) durch den Innenverteidiger Shoja Khalilzadeh mit einem ruhenden Ball von der rechten Seite das zweite Tor mustergültig vorbereitete.

Kurze Zeit später (44.) musste Khalilzadeh angeschlagen vom Platz, nachdem er von den sehr agressiven und größtenteils unfairen Palästinensern am Knöchel getroffen wurde, und wurde durch Majid Hosseini ersetzt. Vorher erzielte der kleine und wendiger Linksaußen, Mehdi Ghayedi, nach Vorlage von Alireza Jahanbakhsh in der 38. Spielminute für das 3:0 und sorgte bereits für die frühzeitige Entscheidung. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45´+5) konnte Tamer Sayem nach ungewollter Vorlage von Ezatolahi mit einem Kopfball den Ehrentreffer erzielen.

Joker Azmoun tütet ungefährdeten Sieg ein

In der Halbzeitpause kamen Azmoun und Mohebi für die leicht angeschlagenen Torschützen Ansarifard und Ghayedi in die Partie, und Azmoun traf dann in der 55. Spielminute zum 4:1. Die Iraner hatten zwar noch einige Chancen, konnten aber keine weiteren Treffer mehr erzielen.

Insgesamt präsentierten sich die Iraner in einer guten Verfassung, wobei gemessen an der Qualität der Spieler der Sieg noch zu knapp ausfiel. Im vorderen Drittel agierte man trotz der komfortablen Führung einige Male überhastet und hektisch. Im Spielaufbau ist definitiv noch Luft nach oben, denn die Innenverteidiger spielten sich den Ball oft hin und her, obwohl der Gegner vorne kein hohes Pressing spielte. Die Außenverteidiger und die Mittelfeldzentrale waren zwar anspielbar, doch es fehlte ein Stück weit die Verbindung zu den Offensivspielern, damit man sich mit schönen Kombinationen nach vorne spielen könnte. Insbesondere in der zweiten Halbzeit fehlte im Spiel mit dem Ball etwas Struktur, sodass der Sieg letzendlich eher auf der individuellen Klasse beruhte.

I.R. Iran - Palästina: Die Daten zum Spiel

Iran: Beiranvand - Moharrami (81. Rezaeian), Kanaani, Khalilzadeh (44. M. Hosseini), Hajsafi - Jahanbakhsh, Ezatolahi, Ghoddos (90. Ebrahimi), Ghayedi (46. Mohebi) - Ansarifard (46. Azmoun), Taremi

Palästina: Hamdeh - Al-Battat, Termanini, Hamed (46. Saleh), Saldana (46.Khalil) - Seyam (84. Zubaida), Kharoub, Rashid, Abu Warda - Qunbar (65. Alaa Aladdin Hassan), Shihab Qumbor (65. Dabbagh)

Tore: 1:0 Ansarifard (2./Ghoddos), 2:0 Khalilzadeh (12./Ghoddos), 3:0 Ghayedi (38./Jahanbakhsh), 3:1 Seyam (45´+5), 4:1 Azmoun (55.)

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Asien-Cup 2024: Darum gehört I.R. Iran erstmalig nicht zu den Favoriten

Der Iran trifft im Auftaktspiel auf die Nationalmannschaft von Palästina (Anstoß um 18:30 Uhr MEZ) und geht mit großer Hoffnung ins Turnier. Mit Hongkong und VA Emirate als weitere Gruppengegner ist der Einzug für Iran (als Gruppensieger) in die K.O. Phase Pflicht, doch andere Themen begleiten die iranischen Fußballer. Wie weit kommt das Team Melli? (Bild: IMAGO / ITAR-TASS)

Noch keine Finalteilnahme der I.R. bei Asienmeisterschaften

Mit 3 gewonnenen Asien-Cups (1968, 1972, 1976) gehört Iran zu den stärksten Mannschaften Asiens und damit auch stets zu den Turnierfavoriten. Bereits seit über 6 Jahren belegt Irans Nationalmannschaft außerdem in der FIFA-Weltrangliste (aktuell: 21.) den ersten Platz unter den asiatischen Teams. Für die WM hat man sich zudem unter Cheftrainer Carlos Quieroz dreimal in Folge sehr souverän qualifiziert, und dennoch gelang es den Iranern bei den vergangenen Asien-Cups nicht für den lang ersehnten Titel. Beim letzten Turnier schied man im Halbfinale aus (0:3 gegen Japan), davor war dreimal in Folge jeweils im Viertelfinale Schluss; im Finale stand man seit dem letzten Triumph (und seit Gründung der Islamischen Republik) nie wieder! Denn die letzten Erfolge stammen allesamt aus der Zeit vor der Revolution 1979, wo der Iran unter der Regie des Shah eine Monarchie war und der Sport noch eine große Rolle spielte.

Bei den letzten Turnieren schien es so, als ob es mit einem Finaleinzug einfach nicht sein solle (oder nicht dürfe?). Eigentore, unberechtigte Platzverweise, strittige Elfmeterentscheidungen oder einfach gebrauchte Tage waren die Gründe für das Ausscheiden. Möglicherweise durften die Iraner auch nicht den Titel gewinnen?!

Die Legionäre sind nicht in Form

Die Anzahl an iranischen Legionären in Europa hatte in den letzten Jahren erheblich zugenommen und nicht wenige von ihnen, haben jahrelang konstant auf gutem bis hohem Niveau performt. Aktuell gibt es allerdings wenige Spieler, die viel und gut gespielt haben, was die Aufgabe für den Trainer Amir Ghalenoi wesentlich schwieriger macht, der seit seinem Amtsantritt eine offensivere Herangehensweise für das iranische Team, das in den vergangenen Jahren ihren Erfolg einer verteidigenden Spielweise zu verdanken hatte, implementiert.

Mehdi Taremi ist zweifelsohne der stärkste und wichtigste Spieler der Iraner und war in den letzten Jahren stets Top Scorer beim FC Porto, insbesondere auch in der Champions League. Doch in dieser Saison ist ein wenig die Luft raus beim flexiblen und spielstarken Mittelstürmer, der in 24 Pflichtspielen nur 6 Tore (und 4 Assists) erzielen konnte.

Auch für den von Bayer 04 Leverkusen an AS Rom ausgeliehenen Stürmer Sardar Azmoun läuft es in dieser Saison alles andere als rund. Bei der Roma kommt er, auch aufgrund von Verletzungsproblemen, nur auf 13 Spiele und 1 Tor, wobei er kein einziges Mal von Beginn an starten durfte.

Alireza Jahanbakhsh erlebt in dieser Spielzeit auch eine Saison zum vergessen (13 Spiele, 1 Tor) und spielt beim Feyenoord Rotterdamm kaum eine Rolle. Wirklich läuft es aktuell nur bei Offensivspieler Saman Ghoddos (FC Brentford) in der Premier League, der seit seiner Versetzung auf die Außenverteidigerposition gesetzt ist und aktueller Leistunsträger ist.

Team Melli oder "Team Mullah"? Fußball wird im Iran mal wieder zum Politikum

Ob Sport und Politik vermischt werden darf ist eine heiß kontrovers diskutierte Frage, wo es auf beiden Seiten nachvollziehbare Argumente gibt und nicht eindeutig mit "ja" oder "nein" beantwortet werden kann. Und es gibt (aktuell) kein Land, bei dem die Politik die Sportler und insbesondere die Fußballer so sehr begleitet, als im Iran. Das geht sogar so weit, dass seit Beginn der Mahsa-Amini-Protestbewegungen (oder gar Revolution), viele Iraner:innen die iranische Nationalmannschaft als „Team Mullah“ bezeichnen. Wieso?

Es begann alles im Vorfeld der WM 2022 in Katar. Bei einem Vorbereitungsspiel verzichteten die Nationalspieler auf das mitsingen der Hymne und zogen eine schwarze Jacke über das Trikot als Zeichen der Trauer über die unzähligen Hinrichtungen und Festnahmen und als Zeichen der Solidarität. Auch die Basketballer, Volleyballer und viele andere Sportler schwiegen bei der Nationalhymne der Islamischen Republik. Das iranische Volk fühlt sich von dieser Regierung, und damit auch nicht von der offiziellen Flagge und Nationalhymne präsentiert. Und so forderten viele von der iranischen Fußballern sogar, dass sie als Zeichen der Solidarität zum Volk nicht bei der WM antreten. Beim ersten Gruppenspiel gegen England sang niemand die Hymne mit, doch trotzdem feierten im Iran die Menschen die 2:5 Niederlage.

Und jetzt? Die Fußballverrückten Iraner:innen scheinen sich überhaupt nicht für das Turnier interessieren. Weder die Qualifikation wurde im Land gefeiert noch erkennt man die eigentlich übliche Euphorie aller Iraner:innen weltweit auf social media. Natürlich werden sich viele Iraner:innen das Spiel im Stadion live anschauen, doch wir werden mit Sicherheit politische Zeichen, wie z.B. Iran Flaggen mit Mahsa-Amini-Schriftzug oder woman-life-freedom Aufkleber sehen, Pfiffe gegen die Spieler insbesondere beim Abspielen der Nationalhymne dürften ebenfalls zu hören sein. Gerade für Fußballer ist der Support ihrer Fans, insbesondere denen im Stadion unglaublich wichtig, sind sie doch der 12. Mann der Spieler. Und deshalb wird es für die iranischen Fußballer nicht einfach, den Fokus aufs Spiel zu legen.

Politischer kann das erste Spiel nicht sein

Ausgerechnet gegen Palästina könnte die Schlagzeile der ersten Partie sein. Im Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästina gilt die Islamische Republik als zentrale Schlüsselfigur. Sie sind der Finanzierer und Unterstützer der Hamas sowie der Huthi-Rebellen im Yemen und des Hizbollah im Libanon. Mit ihren schiitischen Milizen in diesen Ländern und im Irak und in Syrien haben die Mullahs die "Achse des Widerstands" gebildet und bedrohen damit das Land Israel. Deshalb gilt die Islamische Republik auch als Auslöser und Ursache der aktuell bedrohlichen politischen, aber auch humanitären Situation in dieser Region.

Dass die Mullahs pro Palästina sind, ist hinlängst bekannt. Seit dem 7. Oktober 2023 mussten die iranischen Nationalspieler stets bei Länderspielen einen Palästinenserschal um den Hals tragen und mit schwarzem Trauerflor am Trikotärmel spielen. Politik ist im iranischen Fußball schlicht untrennbar. Es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass die Mullahs den Spielern befehlen, nur knapp zu gewinnen oder sogar die Partie Unentschieden zu bestreiten und den Palästinensern einen Punkt zu schenken, da man gegen die beiden anderen Gegner problemlos gewinnen dürfte.

Fazit

Fußballerisch müssen die Iraner mindestens ins Halbfinale kommen, da man zusammen mit Japan, Südkorea und Australien zu den 4 Top Teams in Asien gehört. Doch aufgrund der Formschwäche ihrer Leistungsträger sowie dem psychischen Druck, der aus diversen Gründen auf den Spielern lastet, wird es kein einfaches Turnier werden und womöglich wird man sich das Finale höchstens anschauen können. Doch vielleicht klappt es dieses Mal tatsächlich mit dem Titel? Wenn sie denn dürfen...

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Cristiano Ronaldo löst Erdbeben im Iran aus - Fußball wird mal wieder zum Politikum

Im Gruppenspiel Dienstabend der AFC Champions League gewann der saudische Verein Al Nassr bei Persepolis Teheran mit 2:0. Das Spiel selbst war allerdings Nebensache - es drehte sich eigentlich alles um Cristiano Ronaldo, der in dem Spiel torlos blieb. Doch es ging um viel mehr als nur um Fußball. (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)

Einen solchen Hype gab es noch nie

Die Ankunft von Cristiano Ronaldo in Teheran hat eine Lawine ausgelöst, die sogar dazu geführt hat, dass die Mannschaft das Training wegen Sicherheitsproblemen absagen musste. Die Iraner empfingen den Weltstar in Massen und stürmten sogar die Hotellobby, nur um CR7 zu sehen. Hätte jemand keine Ahnung vom Fußball, würde er denken, die Revolution im Iran hat die nächste Stufe erreicht.

Leider fand das Spiel dabei ohne Zuschauer statt, da Persepolis wegen eines Social-Media-Posts aus der Saison 2021/2022 zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft wurde. Ins Azadi-Stadium passen mehr als 100.000 Zuschauer, und mit hoher Wahrscheinlichkeit wären mehr Leute ins Stadion gekommen, als eigentlich reinpassen.

Fußball und Politik gehen im Iran Hand in Hand

Seit Beginn der Proteste vor genau einem Jahr, ausgelöst durch den Mord an Mahsa Amini, steht der Sport sinnbildlich für die Lage im Iran. Die Nationalmannschaften der Islamischen Republik im Fußball, Futsal, Volleyball, Basketball und anderen Sportarten verzichteten auf das Mitsingen der Nationalhymnen bei Sportkämpfen. Berühmte ehemalige Fußballer wie Ali Daei und Ali Karimi, und auch aktuelle Spieler wie Sardar Azmoun solidarisierten sich mit dem Volk und riskierten dabei sogar ihr Leben. Auch bei der WM 2022 in Katar stand nicht etwa der sportliche Wettkampf im Fokus, sondern etwaige Zeichen der Fußballer.

Da am 16. September 2023 der Jahrestag von Mahsa Aminis Tod war, schaut die ganze Welt nach Teheran - jetzt umso mehr. Und Cristiano Ronaldos Anwesenheit könnte im Land etwas auslösen.

Das Regime benutzt CR7 für seine Propaganda - das Volk wittert die Möglichkeit zum Protest

Der Fußballverband der Islamischen Republik Iran überreichte CR7 ein Willkommmensgeschenk - natürlich ein Perserteppich, und natürlich kein gewöhnlicher. Seine Ankunft wurde zelibriert und übertraf sogar Staatsbesuche von hochrangingen Politikern. Gefundenes Fressen für die Mullahs, um das eigene Volk und auch die Welt von den Protesten abzulenken, und mit einem Weltstar Werbung zu betreiben. Da kam es ihnen auch gerade recht, dass das Spiel ohne Zuschauer stattfand und den Menschen somit die Möglichkeit genommen wurde, im Stadion politische Zeichen zu setzen.

Beruhigt zurücklehnen konnten sich die Mullahs allerdings nicht ganz. Denn das iranische Volk nutzte die Gunst der Stunde, um auf die Straßen zu gehen und den Protest "nachzuholen". Schließlich kann das Regime, bei aller Brutalität und Gnadenlosigkeit, nicht während der Anwesenheit von Cristiano Ronaldo, Gewalt gegen die eigene Bevölkerung ausüben. Gerade weil keine Zuschauer ins Stadion durften, versammelten sich die Iraner:innen vor dem Stadion und riefen Parolen.

Die Straßen Teherans füllten sich mit Fußballfans, und denen, die für ihre Menschenrechte kämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass in einem freien Iran auch endlich Männer UND FRAUEN ins Fußballstadion dürfen, um ihre Mannschaften anzufeuern.

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FC Bayern verpflichtet Daniel Peretz - Wer ist der neue Torwart und was kann er?

Für eine kolportierte Ablösesumme von fünf Millionen Euro plus Boni haben die Bayern Peretz von Maccabi Tel Aviv losgeeist und ihn mit einem 5-Jahresvertrag bis zum 30. Juni 2028 ausgestattet. Der 23 Jährige soll hinter Sven Ulreich die neue Nummer 2 werden und die Planlücke auf der Torhüterposition schließen. Kann er sogar langfristig Manuel Neuer beerben? (Bild: IMAGO / Artur Stabulnieks)

„Mit Daniel Peretz sind wir in unserem Torwart-Team perspektivisch sehr gut aufgestellt - für diese Saison und für die Zukunft. Daniel Peretz ist ein Torwart mit großem Potenzial. In seinen jungen Jahren hat er sein Können nicht nur in nationalen, sondern auch bereits in internationalen Wettbewerben unter Beweis gestellt." Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern

Nein zu Ortega, De Gea und Bono - und nein von Kepa

Die Diskussion um einen neuen Torwart waren nach Harry Kane das meist diskutierste Thema an der Säbener Straße. Nachdem die Rückkehr von Neuer nach wie vor ungewiss ist und Yann Sommer zu Inter Mailand gewechselt ist, war man verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Torwart. Das Profil war ganz einfach: Gut genug als Nummer 1 und bereit die Nummer 2 zu werden, wenn Neuer zurück ist. Außerdem nicht zu teuer und wenn möglich Leihe mit Kaufoption. Und Ulreich soll weiterhin Ersatztorwart bleiben.

Kepa Arrizabalaga war bereit diesen Kompromiss einzugehen, entschied sich aber unter denselben Bedigungen für Real Madrid, nachdem Thibaut Courtois mit einem Kreuzbandriss lange ausfallen wird. Stefan Ortega durfte nicht wechseln, De Gea war schlicht zu teuer und Bono hatte kein Bock ins zweite Glied zu rücken und ist nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal gewechselt. Deshalb entschied man sich bis zur Rückkehr von Neuer auf Sven Ulreich als Nummer 1 zu setzen und eine kostengünstige Nummer 2 zu verpflichten. Natürlich auch um Manuel Neuer nicht zu verärgern, indem man einen Top-Torwart verpflichtet.

Wir wollen auf hohem Niveau konkurrenzfähig sein, aber nur mit Ulle können wir das nicht gewährleisten (...). Thomas Tuchel

Sepp Maier hatte jüngst in einem Interview eine Lanze für Ulreich gebrochen und ihn als "super Torwart, den man nicht so klein machen darf" bezeichnet. Weiter meinte die Torwartlegende, dass er "toll gehalten hat, als Neuer schon mal länger verletzt war. Er ist ein richtig guter Keeper. Tuchel soll Ulreich spielen lassen."

Deshalb kommt Daniel Peretz

Mit 23 Jahren kann man beim 1.90m großen Keeper noch von einem Talent sprechen, der großes Potenzial hat. Er bringt allerdings auch schon viel Qualität und Erfahrung mit. Seit 2 Jahren ist er Stammtorhüter des israelischen Klubs und hat bereits 71 Ligaspiele absolviert, in denen er 29 Mal Zu-Null gespielt hat. Daneben hat er auch 29 Partien Pflichtspiele in internationalen Wettbewerben bestritten (Europa Conference League, Champions League Quali) und ist seit zudem auch israelischer Nationalspieler (1 Länderspiel).

Besonders bei der U21-Europameisterschaft 2023, wo Israel erst im Halbfinale gegen den Europameister England ausschied, konnte er mit starken Paraden auf sich aufmerksam machen. Beim Vorrundenspiel gegen die deutsche U21 (1:1) parierte er die Elfmeter von Jessic Ngankam und Yousouffa Moukoko und war so der Matchwinner der Partie. Vermutlich dort sind die Scouts des Rekordmeisters auf ihn aufmerksam geworden. Wenn er sich weiterentwickelt könnte er womöglich auch Neuer-Nachfolger werden.

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Wird FCB-Supertalent Frans Krätzig der neue David Alaba?

(Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Krätzig ist einer der Entdeckungen und großen Gewinner der Vorbereitung. Mit seinen guten Leistungen und insbesondere seinem Traumtor gegen FC Liverpool beim 4:3 Sieg hat der 20-jährige gehörig auf sich aufmerksam gemacht. Dabei hatte ihn bis vor wenigen Wochen kaum einer auf dem Zettel.

Ein Franke aus der Bayern-Jugend

Der gebürtige Nürnberger wechselte 2017 in Jugendabteilung der Bayern und durchlief dort als eher offensiver zentraler Mittelfeldspieler alle Stationen. Gespielt hat er zwar oft, groß aufgefallen ist er dabei aber nie wirklich. Wenn über die großen FCB-Talente und potenziellen neuen Thomas Müller, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger gesprochen wurde, fielen meistens andere Namen.

Zur Saison 22/23 wurde Krätzig dann zu den Amateuren hochgezogen wurde und spielte in der Regionalliga Bayern, wo er allerdings anfangs keine große Rolle einnahm und in der gesamten Hinrunde nur einmal über die vollen 90 Minuten zum Einsatz kam (6:0 Sieg gegen SV Heimstetten, 1 Assist).

Plötzlich Linksverteidiger

Als in der Winterpause der bis dato Stamm-Linksverteidiger David Herold leihweise zum SCR Altach wechselte, kam Cheftrainer Holger Seitz auf die Idee, Krätzig nach links hinten zu beordern, obwohl er diese Position nie bekleidete. Und der gebürtige Franke zahlte das Vertrauen mit einer grandiosen Rückrunde zurück. Krätzig war fortan gesetzt, stand in jeder Partie in der Anfangself (15 Einsätze, 2 Tore, 2 Vorlagen) und war absoluter Leistungsträger.

„Es ist wirklich eine außergewöhnliche Situation, weil ich nie damit gerechnet und keine Erfahrung auf dieser Position habe..“

Die Paralellen zu Alaba

Der Österreicher kam genauso wie Krätzig aus der Bayern-Jugend und spielte im zentralen Mittelfeld, bevor Louis van Gaal ihn nach links hinten beorderte und er sich zu einem der Weltklassespieler entwickelte. Mit seinem Förderer und "großen Bruder" Franck Ribèry bildete er die vermutlich beste linke Seite Europas.

Genau wie Alaba besticht auch Krätzig mit einem enormen Tempo, einem starken linken Fuß, unglaublichen Offensivdrang und genau das, was man braucht man, um sich beim FC Bayern durchzusetzen. Selbstvertrauen, Mut und eine gesunde Portion Frechheit. Gegen die Topteams ManCity und Liverpool zeigte der 20-jährige keine Scheu, trieb den Ball mit seinem tiefen Schwerpunkt immer wieder nach vorne und traute sich ins Eins-gegen-eins.

Wie geht es mit ihm weiter?

Ein richtigen Back-Up für Alphonso Davies haben die Bayern aktuell nicht im Kader. Josip Stanisic und auch Noussair Mazraoui können auch hinten links spielen, sind aber beides Rechtsfüßer. Seit dem Abgang von Lucas Hernandez fehlt ein weiterer Linksfuß für diese Position, weshalb Krätzig vor allem nach seiner bisher eindrucksvollen Performance in der Vorbereitung durchaus gute Chancen hat, einen festen Kaderplatz bei den Profis zu bekommen. Er wird allein durch das Training profitieren und könnte auch seine Einsatzminuten erhalten, weshalb eine Leihe zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sinn macht. Macht er so weiter, hat er eine große Zukunft beim FCB vor sich.

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Wie geht es mit dem FCB-Talent Paul Wanner weiter?

Mit gerade einmal 16 Jahren und 15 Tagen debütierte Paul Wanner beim Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach im Januar 2022 und avancierte zum jüngsten Spieler der Vereinsgeschichte und zweitjüngsten Bundesligaspieler aller Zeiten. Es folgten noch ein paar wenige Kurzeinsätze; für mehr reichte es noch nicht. Wie plant Thomas Tuchel mit ihm?

(Bild: IMAGO / Lackovic)

Auf seiner Position herrscht zu große Konkurrenz

Der Deutsch-Österreicher ist gelernter Offensivspieler und spielt hauptsächlich auf der Zehn, wird aber auch häufig auf den Flügelpositionen eingesetzt. Beim jüngsten Testspiel gegen Manchester City (1:2) auf der Asien-Reise wurde er in der Halbzeitpause positionsgetreu auf der rechten Außenbahn für Leroy Sané eingewechselt. Mit seinem starken linken Fuß zog er immer wieder in die Mitte und setzte in der 67. Minute mit einem starken Diagonalball Sadio Mané ein, der aus der Möglichkeit allerdings nichts machte.

Bei seinem CL-Debüt gegen Viktoria Pilsen wechselte Julian Nagelsmann ihn als Linksverteidiger ein, wo er zwar noch nie zuvor gespielt hatte, aber keine schlechte Figur abgab. Schnell wurde er als Back-Up für Alphonso Davies in Betracht gezogen, doch es blieb bei diesem einzigen Einsatz auf dieser Position.

Verletzungen warfen das Supertalent zurück

In der abgelaufenen Saison kam er auf lediglich 4 Kurzeinsätze für die Profis und 5 Einsätze (1 Torvorlage) in der Regionalliga Bayern für die FCB-Amateure sowie 6 für die U19 (2 Tore, 4 Vorlagen). Ansonsten setzten ihn diverse Verletzungen größtenteils außer Gefecht. Doch gerade jetzt braucht er für seine weitere Entwicklung viel Spielpraxis im Profibereich.

Nagelsmann hielt zwar große Stücke auf ihn und prophezeite ihm eine große Zukunft, stellte allerdings auch immer wieder klar, dass man als junger Spieler beim FCB Geduld braucht und extrem fleißig sein muss.

Wenn ich jetzt noch 16 wäre und die Chance hätte, bei Bayern München bei
den Profis zu trainieren (...) versuche ich, jeden Tag im Training das
Beste daraus zu machen. Julian Nagelsmann, 2022

Eine Leihe wäre für ihn das Beste

Sein Vertrag läuft noch bis 2027, was schon mal zeigt, dass die Bayern fest an ihn und sein Potenzial glauben. Bei den Profis wird es allerdings extrem schwer in dieser Saison auf genügend Einsätze zu kommen, um sich weiter zu entwickeln. Spielpraxis in der Regionalliga werden ihm auch nicht viel bringen; er muss im Profibereich spielen.

Die 2. Bundesliga wäre für ihn optimal, da viele eigentliche Bundesligisten wie der HSV, Schalke 04 oder Hertha BSC Berlin dort vertreten sind und eine extrem hohe Qualität hat. Bei einem dieser Topteams, die in dieser Saison auch vermehrt auf junge Talente setzen werden, zur Stammelf zu gehören, würde Wanner am meisten helfen. Gerade um Schalke rankten sich in letzter Zeit vermehrt Gerüchte um eine Leihe. Doch auch eine Saison bei Red Bull Salzburg könnte ihm helfen, vor allem könnte er dort sogar internationale Erfahrung sammeln; vielleicht hat der neuer FCB-Sportdirektor Christoph Freund genau das vor?

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