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Cristiano Ronaldo löst Erdbeben im Iran aus - Fußball wird mal wieder zum Politikum

Cristiano Ronaldo löst Erdbeben im Iran aus - Fußball wird mal wieder zum Politikum

Im Gruppenspiel Dienstabend der AFC Champions League gewann der saudische Verein Al Nassr bei Persepolis Teheran mit 2:0. Das Spiel selbst war allerdings Nebensache - es drehte sich eigentlich alles um Cristiano Ronaldo, der in dem Spiel torlos blieb. Doch es ging um viel mehr als nur um Fußball. (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)

Einen solchen Hype gab es noch nie

Die Ankunft von Cristiano Ronaldo in Teheran hat eine Lawine ausgelöst, die sogar dazu geführt hat, dass die Mannschaft das Training wegen Sicherheitsproblemen absagen musste. Die Iraner empfingen den Weltstar in Massen und stürmten sogar die Hotellobby, nur um CR7 zu sehen. Hätte jemand keine Ahnung vom Fußball, würde er denken, die Revolution im Iran hat die nächste Stufe erreicht.

Leider fand das Spiel dabei ohne Zuschauer statt, da Persepolis wegen eines Social-Media-Posts aus der Saison 2021/2022 zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft wurde. Ins Azadi-Stadium passen mehr als 100.000 Zuschauer, und mit hoher Wahrscheinlichkeit wären mehr Leute ins Stadion gekommen, als eigentlich reinpassen.

Fußball und Politik gehen im Iran Hand in Hand

Seit Beginn der Proteste vor genau einem Jahr, ausgelöst durch den Mord an Mahsa Amini, steht der Sport sinnbildlich für die Lage im Iran. Die Nationalmannschaften der Islamischen Republik im Fußball, Futsal, Volleyball, Basketball und anderen Sportarten verzichteten auf das Mitsingen der Nationalhymnen bei Sportkämpfen. Berühmte ehemalige Fußballer wie Ali Daei und Ali Karimi, und auch aktuelle Spieler wie Sardar Azmoun solidarisierten sich mit dem Volk und riskierten dabei sogar ihr Leben. Auch bei der WM 2022 in Katar stand nicht etwa der sportliche Wettkampf im Fokus, sondern etwaige Zeichen der Fußballer.

Da am 16. September 2023 der Jahrestag von Mahsa Aminis Tod war, schaut die ganze Welt nach Teheran - jetzt umso mehr. Und Cristiano Ronaldos Anwesenheit könnte im Land etwas auslösen.

Das Regime benutzt CR7 für seine Propaganda - das Volk wittert die Möglichkeit zum Protest

Der Fußballverband der Islamischen Republik Iran überreichte CR7 ein Willkommmensgeschenk - natürlich ein Perserteppich, und natürlich kein gewöhnlicher. Seine Ankunft wurde zelibriert und übertraf sogar Staatsbesuche von hochrangingen Politikern. Gefundenes Fressen für die Mullahs, um das eigene Volk und auch die Welt von den Protesten abzulenken, und mit einem Weltstar Werbung zu betreiben. Da kam es ihnen auch gerade recht, dass das Spiel ohne Zuschauer stattfand und den Menschen somit die Möglichkeit genommen wurde, im Stadion politische Zeichen zu setzen.

Beruhigt zurücklehnen konnten sich die Mullahs allerdings nicht ganz. Denn das iranische Volk nutzte die Gunst der Stunde, um auf die Straßen zu gehen und den Protest "nachzuholen". Schließlich kann das Regime, bei aller Brutalität und Gnadenlosigkeit, nicht während der Anwesenheit von Cristiano Ronaldo, Gewalt gegen die eigene Bevölkerung ausüben. Gerade weil keine Zuschauer ins Stadion durften, versammelten sich die Iraner:innen vor dem Stadion und riefen Parolen.

Die Straßen Teherans füllten sich mit Fußballfans, und denen, die für ihre Menschenrechte kämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass in einem freien Iran auch endlich Männer UND FRAUEN ins Fußballstadion dürfen, um ihre Mannschaften anzufeuern.

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