Wenn Julian Nagelsmann am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga um 18:30 Uhr auf den formstarken VfB Stuttgart (7 Punkte aus den letzten 3 Spielen) und seinen ehemaligen Co-Trainer bei der TSG Hoffenheim, Pellegrino Matarazzo, trifft, muss er im Mittelfeld auf eine "Not-Doppelsechs" setzen. Mit Corentin Tolisso (Oberschenkelprobleme), Joshua Kimmich (Folgen der Corona-Infektion) und Leon Goretzka (Patellasehenprobleme) fallen drei etatmäßige Mittelfdelspieler aus, genauso wie Josip Stanisic, der die Position auch kennt. Der zuletzt überzeugende Jamal Musiala wird trotz eines Mittelhandknochenbruchs spielen können. Fraglich ist, wer neben ihm starten wird. (Foto: IMAGO / ULMER Pressebildagentur)
🗣️ @J__Nagelsmann zum Personal vor #VFBFCB: "@JamalMusiala hat sich den Mittelhandknochen gebrochen. Das wird geschient. Wir müssen abwarten und dann auch entscheiden, wie es weiter behandelt wird. Er könnte theoretisch spielen, aber wir müssen abwarten." pic.twitter.com/Ww5eE3qbls
— FC Bayern München (@FCBayern) December 13, 2021
Mögliches Startelfdebüt für Marc Roca
Roca wäre die erste Option auf der Sechser-Position. Nachdem er in dieser Saison bislang so gut wie gar nicht berücksichtigt wurde, bekam er zuletzt zwei Kurzeinsätze in der Champions League gegen den FC Barcelona und Dynamo Kiew und durfte am vergangenen Spieltag gegen FSV Mainz sein Bundesligadebüt feiern (ab der 65. Minute). Julian Nagelsmann hat ihn für seinen Einsatz im Training gelobt, obwohl er kaum Spieleinsätze bekam. Mit seinem starken linken Fuß würde er auch für mehr Flexibilität in der Schaltzentrale des Rekordmeisters sorgen.
Tanguy Nianzou als defensive Variante - Sabitzer nur Notlösung
Eine weitere Option ist der gelernte Innenverteidiger, da er auch auf der Sechs spielen kann. Er wäre die defensivere Variante als Roca und würde im Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen. Allerdings ist der junge Franzose nach wie vor sehr fehleranfällig. Nagelsmann mahnte bereits mehrfach an, dass Nianzou noch zu fehlerbehaftet sei, das in seinen bisherigen Einsätzen dazu führte, dass er immer mal wieder für leichtfertige Ballverluste oder Fehlpässe gut war, die seine Mannschaft unnötig in Bedrängnis brachte. Doch im Verein genießt er nach wie vor das Vertrauen und auch Nagelsmann lobte ihn z.B. nach seinem Startelfeinsatz gegen Benfica Lissabon in der Champions League.
Marcel Sabitzer wird zwar im Kader stehen, allerdings musste der bislang als "Fehleinkauf" abgestempelte Österreicher wochenlang verletzungsbedingt zuschauen und kehrte erst am Montag ins Mannschaftstraining zurück. Für einen Startelfeinsatz wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht reichen, da er noch nicht fit ist.
#FCBayern-Flop vor dem Absprung: Zieht es #Cuisance im Winter nach Italien? https://t.co/YiLawLmupn
— FCBInside (@fcbinside_de) December 14, 2021
Cuisance ohne Chance
Mit Michael Cuisance haben die Bayern zwar einen weiteren Mittelfeldspieler im Kader, allerdings ist es mehr als unwahrscheinlich, dass er heute zum Einsatz kommt. Sowohl unter Hansi Flick als auch unter Nagelsmann spielt der 22-Jährige Franzose überhaupt keine Rolle. Er besticht mit schlechten Leistungen im Training und konnte sich auch während seiner Leihe bei Olympique Marseille in der letzten Saison nicht aufdrängen.
Im Sommer 2019 verpflichtete Brazzo ihn aus Gladbach, da "in seinem linken Fuß richtig Musik drinne ist". Davon hat man herzlich wenig gesehen, sodass ein Ghettoblaster vermutlich eine bessere Investition gewesen wäre. Bereits zu seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach fiel er überwiegend mit Disziplinlosigkeiten und mangelndem Trainingseinsatz auf. Schon da hätte Brazzo eigentlich klar sein müssen, dass er keinen "Bayern-Spieler" verpflichtet, weshalb er berechtigte Kritik einstecken musste.
Fazit
Es deutet vieles darauf hin, dass Nagelsmann auf Nummer sicher gehen und mit Musiala und Roca starten wird. Sollte Musiala kurz vorm Spiel doch nicht einsatzfähig sein, würde Nianzou seinen Part übernehmen und mit Roca die Doppelsechs bilden.