"Es gibt keine kleinen mehr" - Dieser Spruch ist uralt, aber dennoch beschreibt er den Turnierauftakt der Weltmeisterschaft sehr gut. Große Nationen wie Argentinien oder Brasilien bekamen dies in ihrem ersten Spiel zu spüren. Beide spielten nur 1:1 gegen vermeintliche Underdogs. Und die deutsche Elf, amtierender Weltmeister und (eigentlich) Titelkandidat patzte gegen Mexiko.
Argentinien: Remis gegen Wikinger aus Island zu wenig
Das 1:1 gegen das Überraschungsteam der letzten zwei Jahre ist natürlich deutlich unter dem Anspruch von Messi und Co. Island spielte sich 2016 auf europäischer Bühne in die Herzen der Zuschauer. In Südamerika scheint man dies nicht ganz auf dem Schirm gehabt zu haben. So wurden die Argentinier auf dem Rasen von dem starken Abwehrverbund Islands überrascht. Dennoch gehört Argentinien weiterhin zum Dunstkreis der Titelaspiranten. Die Qualität der Mannschaft vor allem im Offensivspiel war erkennbar und sie haben noch alle Möglichkeiten.
Brasilien: Die Schweiz verhindert Topstart
Die Schweiz wurde vor dem Turnier von einigen als Geheimfavorit gesehen - und das nicht zu Unrecht. Sowohl die Qualifikation als auch die Testspielphase bewältigten die Schweizer tadellos. Gegen Brasilien war beim 1:1 auch etwas Glück dabei, dennoch ist es ein Dämpfer für die Selecao um Superstar Neymar. Allerdings hatte Brasilien mit der Schweiz vermutlich den stärksten Gruppengegner vor der Brust und hat jetzt die Möglichkeit, sich zu steigern.
Deutschland: Mission Titelverteidigung schon verfehlt?
Der Auftritt des Weltmeisters gegen Mexiko war ernüchternd: Keine Körperspannung, Abstimmungsfehler und eine sehr löchrige Defensive. Die Mexikaner, die bissig und technisch stark auf Konter spielten, zeigten den Deutschen auf, wo sie stehen. Der Mannschaftsgeist, der 2014 noch zum Titel und zur Namensgebung "Die Mannschaft" führte, scheint auseinander zu fallen. Doch gerade jetzt muss Deutschland Größe beweisen. Schweden hat nach dem 1:0 gegen Südkorea drei Punkte auf dem Konto und würde mit einem Unentschieden die Deutschen auch auf Distanz halten. Deutschland hat die Qualität, aber haben sie auch die Zielstrebigkeit, gegen die sehr defensiv stehenden Schweden einen Stich zu setzen? Mats Hummels sprach in einem Interview im ZDF an, dass man sich in der Mannschaft dringend aussprechen und die Probleme ansprechen müsse. Bis Samstag hofft Deutschland nun, dass dies geschieht und die DFB-Elf gegen Schweden besser aufläuft.