Es ist wieder soweit, das jährliche IFAB-Treffen steht an. Am 29. Februar berät das Gremium in Belfast wieder über mögliche Änderungen des Fußball-Regelwerks. Die Beschlüsse werden vermutlich im Juni dieses Jahres in Kraft treten.
Viel Diskussion um den Videobeweis
Seit seiner Einführung sorgt der VAR für ordentlich Diskussion und erntet regelmäßig Kritik. Das soll natürlich geändert werden und so liegen einige Vorschläge auf dem Tisch, über welche die Regelhüter vom International Football Association Board am 29. Februar entscheiden werden:
VAR-Entscheidungen per Stadiondurchsage verkünden
Um für mehr Transparenz zu sorgen, könnten sowohl Bild- als auch weiteres Tonmaterial es dem Zuschauer erleichtern, die Entscheidung des Schiedsrichters in Echtzeit nachzuvollziehen. Allerdings könnte allein die technische Umsetzung einen großen Aufwand darstellen, die gesprochenen Worte des Referees zu übertragen. Und es besteht immer noch die Gefahr, dass eine über die Stadionsprecher verkündete Entscheidung von einem gellenden Pfeifkonzert übertönt wird und der Effekt somit hinfällig wär. Ohnehin sollte letztendlich das Wichtigste die Aufklärung der Spieler auf dem Feld über die Schiri-Entscheidung sein.
Kommt das Challenge System zur Testphase?
In anderen Sportarten existiert es bereits: Beim Challenge System stehen den Teams pro Spiel eine bestimmte Anzahl an gewünschten VAR-Eingriffen zur Verfügung. Vor allem aus der italienischen Serie A kommt der Wunsch nach einer Testphase dieses Systems.
Allerdings hört man auch immer wieder Beschwerden über zu lange Spielunterbrechungen durch den Videobeweis. Durch das Challenge System würde ein Fußballspiel vermutlich noch mehr zu Stückwerk werden. Trainer könnten ihr Recht auf Überprüfung auch aus taktischen Gründen, z.B. um in der Schlussphase den Spielfluss bewusst zu unterbrechen und Zeit zu schinden, ausnutzen. Dass es tatsächlich zu einer Testphase des Challenge Systems kommt, ist unwahrscheinlich.
Toleranzgrenze beim Abseits
Es sind manchmal Millimeter, welche über Abseits oder nicht entscheiden. Die Frage ist dabei auch immer, kann man mit den technischen Geräten absolut sicher sagen, wann der Pass gespielt wurde und ob die Fußspitze schon über der Linie ist. Durch eine Toleranzgrenze von bis zu 20 cm sollen weniger Tore zurückgenommen werden.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin spricht sich ebenfalls für eine solche Toleranzgrenze. Gleichzeitig steht er auch dem Videobeweis kritisch gegenüber. Ceferin zufolge ist der VAR gut, um klare Fehlentscheidungen richtig zu stellen. Doch bei Millimeter-Entscheidungen sei es völlig in Ordnung wenn der Schiedsrichter auf dem Platz die Entscheidungshoheit besitzt.
Ob die IFAB die Idee der Toleranzgrenze aufgreifen wird, zeigt sich dann am 29. Februar.