Mit dem 3:0-Sieg gegen Liechtenstein schrieb die finnische Nationalmannschaft am Freitagabend in Helsinki Geschichte. Das Ticket zur Euro 2020 ist gelöst. Zum ersten Mal hat sich das Land aus dem hohen Norden für ein großes Turnier qualifiziert.
Unter Kanerva zum Erfolg
Seit 2016 wird die Auswahl Finnlands vom ehemaligen Nationalspieler Markku Kanerva trainiert. Zuvor war der 55-Jährige bereits bei der finnischen U21 als Coach tätig. Seine Bilanz bei der A-Nationalmannschaft kann sich sehen lassen. Aus 32 Spielen fuhren die Finnen unter Kanerva stolze 18 Siege ein. Bereits in der Nations League Gruppenphase überraschten die Finnen positiv, als sie in Liga 3 den Gruppensieg und damit den möglichen Startplatz am Play-Off-Turnier ergatterten. Auf diesen können sie nun verzichten, da sie sich auf direktem Wege für die EM 2020 qualifiziert haben.
"Unsere Zeit ist gekommen" - Finnland freut sich auf die erste EM-Teilnahme
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Ex-Schalker Pukki ein echter Goalgetter
Einigen ist er vielleicht noch ein Begriff - zwischen 2011 und 2013 kickte Teemu Pukki in der Bundesliga bei Schalke 04. Inzwischen steht der Stürmer beim englischen Erstligisten Norwich City unter Vertrag. Doch vor allem in der finnischen Nationalmannschaft spielt Pukki eine entscheidende Rolle. Mit neun erzielten Treffern in neun bestrittenen Quali-Spielen ist er maßgeblich an dem Erfolg der Finnen beteiligt. Über die Hälfte der insgesamt 15 erzielten Treffer gehen auf das Konto von Teemu Pukki. Auch gegen Liechtenstein netzte der Stürmer-Star am Freitag doppelt zum 3:0-Entstand.
Hradecky sechsmal zu null
Auch der Schlussmann von Bayer Leverkusen, Lukas Hradecky, kann eine stolze Statistik vorweisen: Bei den sechs Siegen der Finnen hielt er alle sechs mal seinen Kasten sauber. Finnland überzeugt vor allem mit seiner kompakten Defensive und erinnert dabei doch stark an Island 2016. Taktisch ist die Truppe von Kanerva exzellent eingestellt und wird auch auf der großen Bühne im Juni/Juli kommenden Jahres versuchen, einige "Große" zu ärgern.
Allerdings musste Finnland auch drei Niederlagen einstecken: Gegen Italien war man zweimal unterlegen, in Bosnien geriet man mit 4:1 zum ersten Mal unter die Räder. Doch das wird ihnen nun herzlich egal sein, genau so wie das letzte ausstehende Quali-Spiel am Montag in Griechenland. Das Verfolger-Trio um Armenien, Griechenland und Bosnien ist bereits zu weit weg, um Finnland am letzten Spieltag noch von Platz 2 zu verdrängen.