Nach zwei Jahren Abwesenheit kehrt Borussia Mönchengladbach wieder ins internationale Geschäft zurück. Um für die Europa League entsprechend gerüstet zu sein, werden die Fohlen einige Einkäufe tätigen müssen. Vor allem der Transfer von Thorgan Hazard zum BVB, welcher mit 25,5 Mio. € Ablöse den zweitteuersten Abgang der Vereinsgeschichte Gladbachs darstellt, muss kompensiert werden.
Zwei U21-Nationalspieler im Visier
Mit 12 Toren war Stürmer Alassane Plea vergangene Saison Mönchengladbachs Top-Torschütze. Da im Spielsystem des neuen Coaches Marco Rose allerdings eine Doppelspitze vorgesehen ist, suchen die Fohlen nach einem geeigneten Sturmpartner für Plea. Nicht zuletzt auch, weil mit dem Hazard-Abgang der zweitbeste Torschütze verloren geht. Besonders im Fokus der Gladbacher sind hierbei die U21-Nationalmannschaften Europas. So ist z.B. der in Hamburg geborene Mittelstürmer Lukas Nmecha im Gespräch. Aktuell kickt der 20-Jährige bei der U23 von Manchester City, bei der U21-EM in Italien/San Marino wird er im DFB-Dress auflaufen. Dabei hatte er bis vor kurzem noch für englische U-Mannschaften gespielt. 2017 schoss er im Finale der U19-Europameisterschaft sogar das Siegtor für England. Doch offenbar scheint es ihn in sein Geburtsland Deutschland zu ziehen. Gegenüber dem "kicker" zeigte er Interesse, einmal in der Bundesliga zu spielen. Nmechas Marktwert liegt derzeit bei 1 Mio. Euro und wäre damit leistbar.
Real-Talent in die Bundesliga?
Ein weiteres Gerücht kursiert um Martin Ödegaard, welcher einigen bekannt sein dürfte. Vor vier Jahren sorgte der damals 16-Jährige mit seinem Wechsel zu Real Madrid für Furore. In der Saison 2018/19 wurde der Norweger an den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim verliehen. Ähnliches wäre für die kommende Saison mit Mönchengladbach denkbar. Ödegaard ist als Linksfuß im Offensivbereich flexibel einsetzbar und würde damit wunderbar ins Konzept von Rose passen, welcher gerne auch auf ein 4-3-3 umstellt. Der 20-Jährige Ödegaard kann definitiv schon einiges an Erfahrung vorweisen, denn über Real Madrid und Norwegens U21 hinaus hat er sich auch in Norwegens A-Nationalmannschaft etabliert. Sein Marktwert liegt aktuell bei 8 Mio. €. Allerdings ist neben Borussia Mönchengladbach auch Bayer Leverkusen an dem Youngster interessiert. In jedem Falle wäre Martin Ödegaard eine echte Bereicherung für die Bundesliga.
Doch Nmecha und Ödegaard sind nicht die einzigen, an denen Max Eberl und Co. dran sind. Es werden u.a. Namen aus der Bundesliga wie Dodi Lukebakio (Leihgabe an Düsseldorf zu Ende) oder Maximilian Philipp genannt. Letzterer kommt bei Dortmund kaum zum Zug und könnte bei Mönchengladbach nicht nur im Sturm, sondern auch als hängende Spitze im 4-3-1-2-System fungieren.
Xaver Schlager als Rose-Schützling im Gespräch
Mit RB Salzburg konnte Mönchengladbachs neuer Cheftrainer Marco Rose das Double in Österreich einfahren. Nun will der 42-Jährige die Bundesliga aufmischen. Was den Kader betrifft, könnte Mittelfeldmann Xaver Schlager von Salzburg Rose an den Niederrhein folgen. Auf jeden Fall betonte Schlager, dass es auf jeden Fall von Vorteil sei, wenn man den Trainer schon kennt. Der 21-Jährige Linzer gilt sogar als Lieblingsschüler von Marco Rose. Schlager ist ein Mann für das zentrale Mittelfeld mit vielerlei Qualitäten, sowohl offensiv wie defensiv. Unter Rose würde er sicher seinen Platz im Team finden. Allerdings ist die Verlockung, weiterhin für RB Salzburg zu spielen, groß. Denn nächstes Jahr winkt die Champions League für den Schwesternverein von RB Leipzig. Bei Mönchengladbach steht dagegen nur die Europa League auf dem Programm. Es existiert eine Ausstiegsklausel, mit der Xaver Schlager für 12 Mio. € den Verein vor Auslauf des Vertrages 2021 verlassen dürfte. Schlager selbst ist sich noch unschlüssig und will sich erstmal auf die U21-Europameisterschaft mit Österreich konzentrieren.
Verstärkung auf außen
Sollte sich bei der Borussia wieder die Viererkette etablieren, so bedarf es womöglich auch auf der Position des rechten Außenverteidigers einer neuen Personalie. Zuletzt hatte dort Louis Beyer aus der zweiten Mannschaft ausgeholfen. Im oft gespielten 3-4-1-2-System kam vor allem Patrick Herrmann auf Rechtsaußen zum Einsatz, welcher jedoch eher ein Offensivspieler ist. Ein Kandidat für den Posten ist Valentino Lazaro von der Hertha. Bei Berlin spielte Lazaro sowohl als Rechtsverteidiger als auch im rechten Mittelfeld. Sein Marktwert liegt bei ordentlichen 17 Mio. €. Der Vertrag mit Hertha BSC Berlin läuft noch bis 2021.
Auf dem linken Flügel gilt es vor allem, Thorgan Hazard zu ersetzen. Die Fohlen sind dabei an Leandro Trossard vom KRC Genk interessiert. Der 24-Jährige hat einiges mit Hazard gemeinsam. Nicht nur, dass er ebenfalls Belgier ist, sondern auch, dass er hauptsächlich auf dem linken Flügel oder gar im Angriff aktiv ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Trossard den Verein trotz Vertrag bis 2021 im Sommer verlassen wird. Was die linke Verteidigerposition betrifft, sind die Gladbacher am Spanier Marc Cucurella dran, welcher letztes Jahr vom FC Barcelona an SD Eibar verliehen wurde.