Was das Herstellen von Fußballtrikots betrifft, gibt es weltweit zahlreiche Ausrüster. Zu den bekanntesten und internationalsten zählen Großkonzerne wie Adidas, Nike oder auch Puma. Seit einigen Jahren etabliert sich allerdings das italienische Unternehmen Macron mehr und mehr im Fußball. Zuletzt war Macron sogar im Champions League Finale zu sehen.
Macron im europäischen Klubfußball
Die Firma wurde 1971 in Bologna gegründet. Ursprünglich lag der Fokus gar nicht auf Fußball, sondern anderen Sportarten wie etwa Baseball. Nach der Jahrtausendwende stieg man dann ins Fußballgeschäft ein. Der erste Verein, den Macron ausrüstete, war natürlich der FC Bologna und ist es bis heute noch. In Italien hat sich Macron etabliert und ist mittlerweile Ausrüster namhafter Clubs wie Lazio Rom oder Udinese Calcio. Vergangene Saison spielten fünf Teams der Serie A mit Shirts von Macron. Doch auch auf europäischer Ebene tragen viele Top-Klubs die Jerseys des italienischen Herstellers. Dazu zählen u.a. Roter Stern Belgrad und FC Brügge, welche letztes Jahr in der Königsklasse zu sehen waren, und weitere Vereine wie Sporting Lissabon, Stoke City oder PAOK Thessaloniki. In Deutschland ist Macron eher in den unterklassigen Ligen zu finden. Für die Saison 2019/20 haben in der 2. Bundesliga sowohl Hannover 96 als auch der Karlsruher SC einen Vertrag mit Macron abgeschlossen. In Liga Drei werden die Münchner Löwen in Macron auflaufen. Bereits seit 2015 trägt der TSV 1860 München die italienische Marke. Dagegen wird die langjährige Partnerschaft zwischen Macron und Union Berlin zu Ende gehen. Ab 2020 werden die Eisernen die drei Adidas-Streifen tragen. Für das kommende Jahr in der Bundesliga wird allerdings noch Macron die Berliner ausrüsten.
Internationale Präsenz
Auch bei Nationalmannschaften hat das Unternehmen aus Bologna mittlerweile seine Finger im Spiel. Bei der EM 2016 kam Macron zum ersten Mal bei einem großen Endrundenturnier zum Vorschein - nämlich als Ausrüster der Trikots von Albanien. Im Jahr 2017 starteten Macron und die UEFA eine Kooperation, bei der es um die Ausrüstung kleinerer Fußballnationen in Europa geht. Mit einem Schlag wechselten die Nationalmannschaften aus Weißrussland, Armenien, Zypern, Luxemburg, Liechtenstein, San Marino, Andorra und den Färöer-Inseln zu Macron. Zuvor trugen alle acht genannten Nationen Adidas. Außerhalb Europas versucht Macron nun ebenfalls Mannschaften für sich zu gewinnen. Seit diesem Jahr rüsten sie die Auswahl von Kenia aus.
Aber Macron beschränkt sich nicht nur auf die Fußballmannschaften selbst. Seit kurzem sind auch immer häufiger Schiedsrichter im Dress des italienischen Ausrüsters zu sehen, zuletzt sogar im Finale der Champions League sowie der Europa League. Auch bei der U21-Europameisterschaft in Italien trugen die Referees Macron. Die UEFA hat mit dem Hersteller einen Vertrag bis 2022 vereinbart, sodass Macron bei allen UEFA-Wettbewerben künftig die Schiedsrichterkleidung stellen wird. Optisch unterscheiden sie sich allerdings nicht allzu sehr vom Vorgänger-Kit von Adidas.
Gehört Macron bald zu den ganz Großen?
Die Top 3 in Sachen Fußballtrikots sind immer noch Adidas, Nike und Puma. Ganz so schnell wird sich daran nichts ändern, auch wenn Macron in einigen Bereichen, wie etwa der Schiri-Trikots oder bei einigen europäischen Nationalteams, Adidas verdrängen konnte. Schaut man sich allein die Umsätze der firmen an, so befinden sich die Top 3 im Milliarden-Bereich. Dagegen sind die 80 Mio. Euro von Macron doch überschaubar. Macron fokussiert sich vor allem auf "kleinere" Clubs und Länder und wächst daher vor allem in der Breite. Auf jeden Fall wird die Marke häufiger zu sehen sein und noch den einen oder anderen Club für sich gewinnen. An der Spitze des Fußball-Eisbergs, wo Vereine wie Real, Bayern oder ManCity stehen, werden sich wohl weiterhin Adidas und Nike um die Vormachtstellung duellieren.