Der 3:1-Erfolg der SGE über dem FC Bayern am Samstag in Berlin ist nicht nur ein historischer Erfolg für die Eintracht, auch in der Fußballwelt ist es ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung. Im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion siegte der Underdog mit klassischen Fußballtugenden, nämlich Kampf und Siegeswille.
Der Wille der Eintracht in ganz Berlin spürbar
Von den Anhängern her hatte Frankfurt am Finaltag ein ganz klares Übergewicht in der Hauptstadt. Am frühen Vormittag wurden Bootstouren auf der Spree für Eintracht-Fans kostenlos angeboten. Es wurden Lieder angestimmt und mit anderen Eintracht-Fangruppen zusammen gefeiert. Die Bayern machten dagegen kaum auf sich aufmerksam. Zwar sah man natürlich hier und da Leute im Münchner Trikot, doch so eine ausgelassene Vorfreude auf das Spiel wie bei den SGE-Fans war nicht zu erkennen.
Eintracht-Stimmung im Stadion überwältigend
Nachdem die Hessen tagsüber Berlin schon erobert hatten, ging es dann am Abend zum Schauplatz des Spektakels. Im Olympiastadion erkannte man jedoch dasselbe Bild wie auf den Straßen Berlins zuvor: Die Fankurve der Eintracht sorgte für ordentlich Stimmung. Bayern hatte den ungünstigeren Platz, das Olympiator durchtrennte praktisch die Münchner Kurve. Doch auch so konnte man meinen, es sei ein Heimspiel der Eintracht gewesen. Jede gelungene Szene der Spieler in Weiß-Schwarz wurde gefeiert. Allerdings überschattete Pyrotechnik aus beiden Fanlagern in der Halbzeit das Ereignis.
Frankfurt schafft das Wunder
Die Leidenschaft der Eintracht-Fans hat sich eins zu eins auf die Spieler übertragen. Während einige noch befürchteten, dass das Spiel zu hoch (für die Bayern) ausgehe, jubelten die SGE-Anhänger nach 11 Minuten umso mehr, als Ante Rebic das überraschende 1:0 gelang. Man sah den Bayern zwar ihre enorme Qualität und individuelle Klasse an, aber der Einsatz der Frankfurter war um einiges stärker. Nach der Pause kam dann jedoch der Dämpfer für die Eintracht durch den Ausgleich von Lewandowski. Bayern war nun klar spielbestimmend und hatte auch etwas Pech, doch sie bekamen den Ball nicht ein zweites Mal über die Linie. Und so setzte sich Rebic erneut gegen die hoch aufgerückte Bayern-Defensive durch. Und spätestens nach dem 3:1 von Gacinovic brach der ganz große Jubel aus. Die Spieler belohnten nicht nur sich selbst, sondern auch die leidenschaftlichen Fans mit dem Titel. Der FC Bayern dagegen, dessen Etat um ein Vielfaches größer ist, ging leer aus.