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Löws letzte Chance

Löws letzte Chance

Nach dem WM-Debakel nun auch noch der Abstieg in Liga B der Nations League: Ist Bundestrainer Joachim Löw über seinem Zenit? 171 Spiele hat er als Bundestrainer auf dem Buckel, sein aktueller Vertrag läuft bis zur WM 2022.

Jogi Löw: Einer der erfolgreichsten Trainer

Nach der WM 2006 im eigenen Land übernimmt Joachim Löw als damaliger Assistenztrainer den Posten von Jürgen Klinsmann. 2008 wird er Vizeeuropameister, zwei Jahre später ist es Platz 3 bei der WM in Südafrika. Löw prägt die Generation Müller, Khedira, Kroos & Co. und etabliert Deutschland in der Weltspitze, auch wenn es 2012 wieder nur für das Halbfinale bei der EM reicht. Zwei Jahre später ist es dann endlich so weit: Löw krönt seine Schaffenszeit mit dem Weltmeistertitel in Brasilien, der Höhepunkt seiner Karriere als Bundestrainer. Damit gehört er zu den ganz großen unter den DFB-Trainern: Sepp Herberger, Helmut Schön, Franz Beckenbauer und eben Joachim Löw sind die Namen derjenigen, die Deutschland zum WM-Titel führen konnten.

Nach Brasilien: Deutschland baut ab

Es ist ein schleichender Prozess, aber dennoch erkennbar: Die deutsche Nationalmannschaft kann nicht mehr an den WM-Erfolg von 2014 anknüpfen. Die Weltmeister-Generation ist veraltet und Löw muss sich nach und nach den Vorwurf machen lassen, zu wenig auf junge Spieler zu setzen. Das Erreichen des Halbfinals bei der Euro 2016 sowie der Confed-Cup-Titel 2017 täuschen über die zunehmende Schwäche Deutschlands hinweg. Andere Nationen holen auf, doch in Deutschland scheint man zu hoffen, dass alles (personell und spielerisch) unverändert bleibt - so wie es in Rio geklappt hat. Die WM 2018 brachte letztendlich die Wahrheit ans Licht und Löw gestand sich in einer ausführlichen Analyse Fehler ein. Doch in der Nations League sind nur kleine Fortschritte zu erkennen. Der Bundestrainer bringt immerhin mehr junge Spieler zum Einsatz wie z.B. Serge Gnabry oder Mark Uth. Den Abstieg in Liga B der Nations League konnte er allerdings nicht verhindern. Deutschland befindet sich nun in Lostopf 2 der EM-Qualifikation und darf sich zumindest auf einen schweren Gruppengegner (aus Lostopf 1) gefasst machen.

Löws letzte Chance: die Euro 2020

Offiziell läuft Löws Vertrag bis 2022, laut der Süddeutschen Zeitung gibt es jedoch eine Ausstiegsklausel, bei der Löw schon 2020 nicht mehr Bundestrainer sein könnte (https://www.sueddeutsche.de/sp...). Die EM 2020 ist vermutlich Löws letzte Chance, den Europameisterschaftstitel einzufahren und damit wie Helmut Schön WM- und EM-Pokal im Trophäenschrank zu haben. Damit würde er sich nicht nur selbst ein Denkmal setzen, sondern auch ganz Fußballdeutschland nach einer enttäuschenden WM in diesem Sommer wieder aufleben lassen.

Dazu muss er allerdings erstmal die Qualifikation überstehen, was in den letzten Jahren kein Problem darstellte. Doch gerade in dieser unruhigen Zeit muss Löw jetzt beweisen, dass er die Nationalmannschaft wieder auf Kurs bringen kann. Die letzten beiden Spiele gegen Russland und die Niederlande (3:0 & 2:2) waren da schon um einiges vielversprechender als die vorherigen Auftritte.

Sollte die Europameisterschaft (oder sogar schon die Qualifikation) jedoch dermaßen in die Hose gehen wie es im Sommer in Russland der Fall war, ist es schwer vorstellbar, dass Löw seinen Job bis 2022 behalten wird. Die Gefahr ist groß, sich es bei einer weiteren Blamage endgültig mit den Fans und auch dem DFB zu verscherzen, auch wenn letzterer zur Zeit hinter ihm steht. Gelingt ihm jedoch ein Kunststück bei der EM, hat er die Möglichkeit, als gefeierter Held und mit einem positiven Gefühl zum Abschluss zu gehen - keiner würde es ihm verübeln.

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