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Spielen die deutschen Frauen um den WM-Titel?

Spielen die deutschen Frauen um den WM-Titel?

Mit drei Siegen und einem Torverhältnis von 6:0 beendete die deutsche Frauennationalmannschaft die Gruppenphase als Erster der Gruppe B. Dennoch gelten weiterhin die Amerikanerinnen sowie Gastgeber Frankreich als Titelfavoriten. Können die deutschen Frauen im Laufe des Turnieres für eine Überraschung sorgen?

Dreimal weiße Weste

Vor allem Torhüterin Almuth Schult und ihre Abwehrkolleginnen dürfen nach der Vorrunde selbstbewusst sein: In allen drei Spielen hielt Schult den Kasten sauber. Dennoch zeigte sich die deutsche Abwehr vor allem in den ersten beiden Spielen stellenweise etwas nervös. Das war vor allem im Auftaktspiel gegen China zu spüren, welches das erste Spiel bei einer Endrunde mit der neuen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ist. Seit 2018 ist die ehemalige Nationalspielerin im Amt, zuvor hatte sie u.a. die Schweiz zur ersten WM- und EM-Teilnahme geführt. Dementsprechend schauten alle gespannt auf das erste WM-Spiel gegen die Chinesinnen, welche durch einen Schuss an den Pfosten kurz vor der Pause beinahe in Führung gegangen wären. In Durchgang zwei platzte dann endlich der Knoten, als Giulia Gwinn den Ball zum 1:0-Siegtor ins Netz jagte.

Gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner Spanien hatten die Deutschen ebenfalls Glück, nicht in der Anfangsphase schon in Rückstand zu geraten. Doch die DFB-Spielerinnen kämpften sich nach und nach in die Partie und bezwangen am Ende die Spanierinnen durch den Treffer von Sara Däbritz. Somit war auch der Einzug ins Achtelfinale vorzeitig perfekt, im letzten Gruppenspiel gegen Südafrika ging es nur noch um den Gruppensieg. Mit scheinbar viel Selbstbewusstsein und Spielfreude im Gepäck fuhr man einen 4:0-Sieg ein.

Pechvogel Marozsan

Die gebürtige Ungarin Dzsenifer Marozsan läuft seit 2010 im DFB-Dress auf und bringt es mittlerweile auf 91 Einsätze für die Nationalmannschaft. Doch was Weltmeisterschaften betrifft ist die Mittelfeldspielerin ein echter Pechvogel: 2011 musste sie verletzungsbedingt auf die WM im eigenen Land verzichten. Vier Jahre später zog sie sich in Kanada eine Knöchelverletzung zu, biss sich aber dennoch auf die Zähne und verwandelte u.a. noch einen Elfmeter im Viertelfinale gegen Frankreich. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass Marozsan an einem Bänderriss litt.

Die Hoffnung, bei der diesjährigen WM verletzungsfrei und fit aufzulaufen, wurde bereits im ersten Spiel begraben. Nach einem Foul der Chinesin Shanshan Wang zog sich Marozsan einen Zehenbruch zu, wie sich nach dem Spiel herausstellte. Der Mittelfeldmotor wird vermutlich auch noch die nächsten beiden Runden ausfallen. Erst ab dem Halbfinale, sollten die Deutschen sich dafür qualifizieren, käme Dzsenifer Marozsan wieder in Frage.

Der deutsche Turnierweg: Erster Brocken im Viertelfinale

Der Achtelfinalgegner der deutschen Fußballerinnen wird erst am Donnerstag feststehen. Dank des Gruppensieges werden die Deutschen auf einen Drittplatzierten treffen, wodurch die Hoffnungen auf das Viertelfinale größer werden. Allerdings stehen u.a. auch die Top-Teams aus Brasilien und Japan noch in der Verlosung, sogar nur Gruppendritter in Gruppe C bzw. D zu werden. Somit könnte der DFB-Elf schon im Achtelfinale ein namhafter Gegner drohen. Spätestens im Viertelfinale wird es, sollte sich Deutschland dafür qualifizieren, einen echten Gradmesser geben. Hier sind die Niederlande, Kanada, Schweden und die USA die vier Möglichkeiten. Als amtierender Titelträger gelten die US-Amerikanerinnen als Turnierfavorit. Aber auch die Niederlande, welche vor zwei Jahren die Europameisterschaft gewann, zählt zum Kreis der Favoriten. Ebenso Gastgeber Frankreich, was wie Deutschland die Gruppe mit 9 Punkten beendete.

Die Konkurrenz ist hart, doch die deutschen brauchen sich auch nicht zu verstecken. Mit den drei Siegen im Rücken sollten sie selbstbewusst ins Achtelfinale gehen. Die Truppe von Martina Voss-Tecklenburg besitzt auf jeden Fall die Qualität, um unter die Top 8 zu kommen. Und wer weiß, was im Laufe des Turnieres noch alles möglich wird.

Das Achtelfinale der deutschen Frauen findet am Samstag, den 22. Juni um 17:30 Uhr in Grenoble statt.

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