Knapp 100 Millionen Euro haben die Abgänge von Luka Jovic und Sebastien Haller der Eintracht in die Kasse gespült. Doch die zwei Stürmer-Stars müssen adäquat ersetzt werden. Zudem ist die Zukunft von Spielern wie Rebic, Trapp oder Hinteregger offen.
Wundertüte Joveljic
Nach dem Hammer-Transfer von Luka Jovic zu Real Madrid hat man mit Dejan Joveljic bereits einen Nachfolger gefunden. Der 19-Jährige Mittelstürmer ist ebenfalls Serbe und hat wie Jovic seine Jugend bei Roter Stern Belgrad verbracht. Vergangene Saison traf Joveljic 14-mal für seinen Club und wurde mit Belgrad serbischer Meister. Er durfte sogar ein paar Minuten in der Champions League schnuppern. Ob er in die Fußstapfen von Luka Jovic treten kann und sich auch in der Bundesliga behaupten wird, bleibt abzuwarten. Die Integration ins Team dürfte ihm dank seinen Landsmännern Gacinovic und Kostic wohl etwas leichter gemacht werden. Die ersten Eindrücke vom Youngster aus dem Trainingslager sind positiv.
Boateng als Haller-Ersatz?
So sehr der 1,90m-große Haller die Fans letzte Saison begeisterte, so traurig war man über den Wechsel auf die Insel zu West Ham. Doch aktuell kursiert ein Gerücht, was sicherlich viele begrüßen würden. Eine Rückkehr von Kevin-Prince Boateng steht im Raum. Bei Sassuolo hielt es den gebürtigen Berliner nur ein halbes Jahr, ehe er für die Rückrunde zum großen FC Barcelona ging, wo er auf vier Einsätze kam. Bei Frankfurt würde er neben seiner Rolle als Stimmungsmacher und Fanliebling auch auf dem Platz bedeutend sein. Der wuchtige Mittelstürmer könnte Haller ersetzen, oder aber auch wie bei seiner Zeit bei der Eintracht den Mittelfeldmotor geben. Und solange Ante Rebic bleibt, hätte Boateng wieder seinen kongenialen Sturmpartner an seiner Seite.
Bei Sassuolo rechnet man sogar mit einem Abgang, doch Boatengs Vertrag läuft noch bis 2021, sodass die Italiener wahrscheinlich die Hand aufhalten werden. Der Marktwert vom "Prinzen" liegt derzeit bei 7 Millionen Euro.
Fragezeichen in der Defensive
Das erste Fragezeichen beginnt bei der Torhüter-Position. Nach der Leihe von Kevin Trapp kehrt dieser zunächst einmal wieder zu Paris Saint-Germain zurück. Bei PSG wird er hinter Areola allerdings nur die zweite Geige spielen, sodass ein Transfer zur Eintracht nicht unrealistisch ist. Doch auch der FC Porto ist an Trapp interessiert, als Nachfolger für Iker Casillas. Ansonsten verfügen die Hessen noch über den 22-jährigen Frederik Rönnow, welcher letztes Jahr als Neuzugang etwas zu kurz kam.
Auch Martin Hinteregger konnte bei Frankfurt überzeugen, seine Leihe ist jedoch ebenfalls abgelaufen. In Frankfurt würde man ihn gerne verpflichten, doch Hinteregger fühlt sich auch in Augsburg wohl. Am Ende könnte die Transfersumme entscheiden. Bei einem tatsächlichen Deal würde "Hinti" je nach Verhandlungen um die zehn Millionen Euro kosten. Was die aktuelle Transferbilanz betrifft, schreibt der FCA rote Zahlen und wäre somit mit einer hübschen Summe zu verlocken.
Des weiteren fallen Namen wie Sebastian Rode oder Jesus Vallejo, welche zurückkehren sollen. Vor allem Innenverteidiger Vallejo könnte interessant werden, wenn keine Verpflichtung von Martin Hinteregger zustande kommt. Für Rode würde es allerdings nicht so leicht werden, sich im Kader durchzusetzen. Fredi Bobic und Co. haben bereits Geld in die Hand genommen, um Dominik Kohr von Leverkusen sowie Djibril Sow von den Young Boys zu verpflichten. Beide Sechster haben gute Referenzen vorzuweisen. Außerdem wird ein neue Linksverteidiger im Dress der Adler auflaufen, welcher schon ein wenig in Vergessenheit geraten ist: Erik Durm, 2014 im Weltmeisterkader der deutschen Nationalmannschaft, kommt ablösefrei von Huddersfield an den Main.
Vor allem der Verlust von Jovic und Haller schmerzt, doch Eintracht Frankfurt hat aus den Erlösen noch über 60 Millionen Euro in der Hand und bereits für Ersatz gesorgt. Doch es müssen definitiv noch ein Stürmer sowie ein bis zwei Defensiv-Stabilisatoren her. Auch die Verpflichtung von Trapp als Rückhalt wäre sinnvoll. Es gibt viele Optionen und Möglichkeiten, nun ist es an den Verantwortlichen, die entscheidenden Transfers zu tätigen. Denn bereits Ende Juli geht es für die Eintracht in die Europa-League-Qualifikation gegen Tallinn.