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Wirrwarr um Aufstiegsregelung in die 3. Liga

Wirrwarr um Aufstiegsregelung in die 3. Liga

Ab der kommenden Saison soll ein neues System die vier Aufsteiger aus den fünf Regionalligen bestimmen. Das hat der DFB unter der Woche beschlossen. Ob die neue Regelung wirklich die gerechteste Lösung ist, lässt sich allerdings bezweifeln.

Kein Losentscheid, dafür Dreijahreszyklen

Seit der Spielzeit 2012/13 ist die Regionalliga fünfgleisig, woraus das Problem resultiert, dass nicht alle Meister der einzelnen Regionalligen den Aufstieg in die 3. Liga vollziehen können. Mittlerweile hat die dritte Liga den vierten Abstiegsplatz eingeführt, sodass immerhin vier aus den fünf Meisterteams den Gang in Liga 3 antreten können. Die Verteilung der Direktstartplätze sorgte jedoch für ordentlich Diskussion. 2018/19 wurde per Los entschieden, dass der Meister der West-Liga, in diesem Fall Viktoria Köln, neben Südwest-Meister Mannheim und Nordost-Meister Chemnitz direkt aufsteigen darf. Die verbleibenden Meister der Nord- und Bayern-Staffel ermittelten in einem Play-Off den vierten Aufsteiger. In diesem Fall setzte sich die zweite Mannschaft vom FC Bayern durch.

Zukünftig soll nicht mehr der Losentscheid - also praktisch der Zufall - bestimmen, welche Staffel das Glück hat, einen direkten Aufstiegsplatz zu besitzen. Doch ob der neue Entwurf des DFB gerechter ist, ist fraglich. Hiernach werden der Regionalliga West und Südwest jeweils ein fester Aufstiegsplatz zugesprochen. Mannschaften wie Saarbrücken oder Elversberg, welche in den vergangenen Jahren mehrmals in den Aufstiegs-Play-Offs gescheitert sind, können nun also einen Direktaufstieg anpeilen. Für die verbleibenden drei Staffeln (Nordost, Nord und Bayern) gilt ein Dreijahreszyklus: Abwechselnd wird einem der drei Ligen von vorne herein der direkte Aufstiegsplatz zugesprochen, während die zwei anderen Ligen in einem Play-Off den vierten Aufsteiger ermitteln.

Ist das neue System wirklich gerecht?

Die erste Frage, die man stellen kann ist, warum die West- und Südwestliga einen festen Aufstiegsplatz zugesprochen bekommen haben. Natürlich stellen der Westen und auch der Südwesten starke und dicht besiedelte Regionen dar, jedoch kann das allein noch keine Rechtfertigung auf einen sportlichen Vorteil sein. 2018 z.B. scheiterte der damalige Südwest-Meister Saarbrücken im Entscheidungsspiel an 1860 München. Ein Jahr zuvor zogen sogar drei Vertreter aus den Regionen West und Südwest in den Play-Offs jeweils den Kürzeren.

Die Regionalligen Nordost, Nord und Bayern wissen, dass sie nur alle drei Jahre um einen direkten Aufstiegsplatz in die 3. Liga spielen. Manch ein Verein mit Aufstiegsambitionen sagt sich da vielleicht, warum dieses Jahr investieren wenn erst nächste Saison der Direktaufstieg möglich ist. Zwei von drei Regionalligen wird es dadurch an Attraktivität mangeln.

Vor allem der Nordostdeutsche Fußballverband kämpfte lange für einen direkten Aufstiegsplatz in seiner Regionalliga. Dieser Wunsch wird nun alle drei Jahre erfüllt. Gleichzeitig plädierte der Verband aber auch für die Bewahrung der Nordost-Staffel. Denn es gab bereits Überlegungen, die Nordost- Nord- und Bayern-Staffel zu zwei Ligen zusammenzulegen. Auf der anderen Seite wurde 2017 geprüft, ob man einen fünften Abstiegsplatz in der 3. Liga einführen könne. Diese Überlegungen wurden jedoch abgelehnt.

Für die Regionalliga Südwest und West ist die neue Regelung ein Gewinn, da man mit einem festen Aufsteiger rechnen kann. Umso bitterer trifft es dafür die restlichen drei Regionalligen. Als Meister einer Liga nicht den direkten Aufstieg in der Tasche zu haben ist nicht wirklich gerecht. Dieses Phänomen existiert auch nur an der Schwelle von der Regionalliga in die dritthöchste Spielklasse. Durch den neuen Entwurf wurde diese Ungerechtigkeit nicht wirklich bekämpft und es wird weiterhin Gegenstimmen geben.

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