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Zum Auftakt der Nations League: Welche Teams profitieren vom neuen Wettbewerb?

Zum Auftakt der Nations League: Welche Teams profitieren vom neuen Wettbewerb?

Die erste Auflage der Nations League hat begonnen. Die 55 Nationalmannschaften Europas messen sich in den Ligen A bis D. Doch ist die Nations League wirklich ein Gewinn für alle? Wer profitiert am meisten, wer am wenigsten?

Top Teams: Duelle auf hohem Niveau

Das Aufeinandertreffen von hochklassigen Fußballnationen verspricht sowohl Attraktivität sowie größere Herausforderungen für die Spieler. Anspruchsvolle Begegnungen wie Deutschland gegen Frankreich oder England gegen Spanien lockten am ersten Spieltag viele Zuschauer ins Stadion und auch Liga B bot bisher spannende und torreiche Fights. Doch lohnt sich der Aufwand für diese Teams überhaupt?

Die Gruppensieger der ersten Liga spielen immerhin im Sommer 2019 den Nations League Gesamtsieger aus, doch dass der Wettbewerb bei weitem nicht so einen hohen Stellenwert hat, ist klar. Der Sieger räumt dafür immerhin 7,5 Millionen Euro ab. Aber ist der Wettbewerb eine Belastung für die Spieler? Natürlich stellen Pflichtspiele gegen gleichstarke Gegner eine höhere Belastung als Freundschaftsspiele dar. Allerdings haben die Mannschaften der ersten beiden Ligen nur vier Pflichtspiele in der Nations League, da sie in Dreiergruppen aufgeteilt sind. An Spieltagen, wo ein Team spielfrei hat, bleibt also noch Platz für ein Testspiel, wie zum Beispiel Deutschland gegen Peru am 2. Spieltag. Immerhin bestimmen die Ergebnisse der Gruppenphase auch die Zusammensetzung der Lostöpfe für die Qualifikation zur WM.

Der Punkt, dass die Gruppensieger bzw. die nächstbesten, noch nicht qualifizierten Teams in einem Final-Four-Turnier einen EM-Startplatz ausspielen, könnte auch für das eine oder andere Team aus Liga A oder B von Vorteil sein. Wenn die normale Qualifikation missglückt, bleibt dieses Hintertürchen offen. Wahrscheinlich muss man sogar nicht einmal Gruppensieger werden, da die meisten Teams aus den oberen Ligen sich wahrscheinlich schon in der Qualifikation durchsetzen und somit das "Wasserfall-Prinzip" greift, dass der nächstbeste (noch nicht qualifizierte) diesen Platz einnimmt.

Untere Ligen: Ansporn für Luxemburg und Co.

In den Ligen C und D kamen am ersten Spieltag auch kleinere Mannschaften zum Zug und haben erstmals Hoffnung auf eine mögliche EM-Teilnahme. Die Färöer-Inseln starteten zum Beispiel mit einem 3:1-Heimerfolg über Malta, Luxemburg besiegte Moldawien sogar 4:0. Es wurde deutlich, dass gerade die "Underdogs" diesen Wettbewerb ernst nehmen und in der Nations League ihre Chance wittern.

Für wen die Nations League am uninteressantesten scheint ist tatsächlich Liga C. Die Zuschauerzahlen bei Begegnungen wie Slowenien-Bulgarien oder Rumänien-Montenegro waren erschreckend schwach. Liga C steht ein wenig zwischen den Stühlen: In den oberen Ligen, wo aller Voraussicht nach viele Mannschaften nachrutschen werden, können Mannschaften sich noch qualifizieren, ohne zwingend Gruppensieger zu werden. Doch das "Wasserfall-Prinzip" aus den höheren Ligen wird Liga C höchst wahrscheinlich nicht mehr erreichen. Die starken Teams aus der dritthöchsten Spielklasse werden die Chance nutzen, sich über das Playoff-Turnier ihrer Liga für die Euro zu qualifizieren. Doch für die schwächeren Teams aus Liga C ist ihre Zugehörigkeit zu dieser Liga ein Nachteil. Sie werden nicht um den Gruppensieg mitspielen, die Gegner sind im Vergleich zu Liga D zu stark. Für einige Mannschaften könnte es sich mit blick auf die nächste Saison sogar lohnen, abzusteigen. In Liga D hätten sie unter schwächeren Nation eine höhere Chance auf den Gruppensieg und den Sieg beim Final-Four-Turnier.

Man darf gespannt sein, wie sich die Attraktivität der Nations League entwickelt und welche "kleinen" Teams für eine Überraschung sorgen können.

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