Heute Abend kommt es zum großen Showdown zwischen dem Tabellensechzehnten der ersten und dem Tabellendritten der zweiten Bundesliga in der Voith-Arena. Der FC Heidenheim empfängt den SV Elversberg im Hinspiel der Relegation und kann die schwache Saison eventuell noch retten. Doch warum die Saarländer nicht zu unterschätzen sind, bekommt ihr von uns zusammen mit allen Daten und Fakten zur Partie in diesem Artikel (Bild: IMAGO / RHR-Foto).
Der Favorit?
Von 26 Relegationsspielen wurden 20 von den Erstligisten gewonnen (77 Prozent), was Heidenheim zum statistischen Favoriten macht. Tatsächlich wurden 11 der letzten 12 Relegationspartien von der Mannschaft gewonnen, die den Abstieg vermeiden wollte, obwohl der Zweitligist mit einer positiveren Erfahrung anreist. Die Qualität zwischen erster und zweiter Liga scheint daher weit auseinanderzuklaffen.
So klein war die Relegation noch nie
Heidenheim mit 50.000 Einwohnern gegen Elversberg mit 13.000 Einwohnern - das ist das „kleinste“ Abstiegs-/Aufstiegsendspiel aller Zeiten zwischen der Bundesliga und der zweiten Bundesliga! Sollte sich Elversberg durchsetzen, wären die Saarländer außerdem der „kleinste“ Bundesligist aller Zeiten und die 59. Mannschaft, die jemals in der Bundesliga gespielt hat.
Horst Steffen über das Spiel gegen Heidenheim
„Sie haben einen guten Kader zusammengestellt, der sowohl in der Bundesliga als auch in der Conference League spielen kann. Sie sind sehr flexibel und können phasenweise umschalten. Wir werden unser Bestes geben, um das Spiel mit unserer Leistung zu beeinflussen und dann müssen wir hoffen, dass der Gegner vielleicht nicht so gut drauf ist und wir das ausnutzen können.“
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Frank Schmidts Gedanken zu Horst Steffen
„Für mich ist [Steffen] der Trainer des Jahres. Wenn ich sehe, was er mit Elversberg erreicht hat, wie er es geschafft hat, eine Mannschaft zusammenzustellen, die so erfolgreich Fußball spielt. Ich habe großen Respekt vor ihm. Deshalb freue ich mich auch auf dieses Duell, weil wir zeigen können, dass wir mit ihnen mithalten können.“
Direkte Duelle
Diese beiden Mannschaften sind erst zweimal aufeinander getroffen, in der 3. Liga 2013/14. In der Hinrunde hatte Heidenheim mit 1:0 die Nase vorn, das Rückspiel endete 1:1-Unentschieden.
Pieringer Heidenheims Topscorer
Mit sieben Toren und drei Vorlagen ist der Stürmer nicht nur der beste Torschütze der Heidenheimer, sondern auch der Topscorer der Badener in dieser Saison. Frank Schmidt hofft natürlich, dass der 25-jährige Deutsche hier den Unterschied ausmachen kann.
Mehr als nur Asllani
Bei den Elversbergern sticht Fisnik Asllani mit 18 Toren und 8 Vorlagen ganz klar aus der Mannschaft als Topscorer und drittbesten Torjäger der zweiten Liga hinter Davie Selke (22) und Martijn Kaars (19) heraus. Allerdings muss hier ergänzt werden, dass das ganze Team von Trainer Steffen sehr torgefährlich ist.
Ob Tom Zimmerschied (4T,5V), Muhammed Damar (9T,3V) oder die beiden Flügelverteidiger Maurice Neubauer (3T,7V) und Elias Baum (3T/5V) - das ganze Team ist extrem effektiv. Selbst die beiden Sechser Sahin (7) und Fellhauer (8) konnten ungewöhnlich viele Scorer sammeln. Heidenheim muss also hellwach sein, denn hier darf niemand aus den Augen gelassen werden.
🔵 Borussia Mönchengladbach, Stuttgart and 4 other Bundesliga teams are interested in on-loan Elversberg striker Fisnik Asllani. (Bild)
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⚽️ 18 goals and 9 assists for 3rd place Elversberg in the 2.Bundesliga.
📍 Hoffenheim would like to keep the striker. pic.twitter.com/MmjCWI8gcP
Was für eine Geschichte
Elversberg hat eine lange Reise hinter sich, um an der ersten Liga schnuppern zu dürfen. In der Saison 2021/22 spielten sie noch in der Regionalliga Südwest, der vierthöchsten Spielklasse des deutschen Fußballs gegen Teams wie Eintracht Trier. Nach jahrelanger Kontinuität und guter Arbeit, stieg der SV letzte Saison bereits in die zweite Liga auf. Dies ist also erst die zweite Saison in der 2. Bundesliga in der sich die Saarländer mit Traditionsklubs wie Kaiserslautern oder Schalke messen durften. Können sie noch einen Schritt weiter gehen und sich bald mit dem FC Bayern duellieren?
Offensive Gefahr
Heidenheim muss sich vor der Offensivkraft von Elversberg in Acht nehmen. Nur Köln hat mehr als die 64 Tore erzielt, davon 18 allein durch Fisnik Asllani. Auf der anderen Seite steht die zweitbeste Abwehr der Liga mit nur 37 Gegentreffern. Die Relegation verspricht auf jeden Fall torreich zu werden, zumal die Heidenheimer die viertschlechteste Defensive der ersten Liga bildeten. Ein Tipp auf über 2,5 Tore in diesem Spiel wäre daher eine realistische Einschätzung.
Die aktuelle Form der beiden Teams
Heidenheim
Die Badener konnten aus ihren letzten fünf Partien zwei Siege, unter anderem gegen den VfB Stuttgart und eine deutliches 3:0 gegen Union Berlin, sammeln. Das torlose Unentschieden gelang gegen den Tabellenletzten aus Bochum. Während es gegen die Bayern ein 0:4 setzte, kam der Tabellensechzehnte am letzten Spieltag mit 1:4 unter die Räder von Werder Bremen, daher könnte das Selbstbewusstsein noch etwas angeknackst sein.
Elversberg
Die Saarländer dagegen sollten mental mit einer gehörigen Portion Rückenwind zum Relegationsspiel anreisen. Nachdem man sich gegen den Düsseldorf und Paderborn mit einem 1:1-Remis zufrieden geben musste, gewann der Tabellendritte seine letzten drei Partien gegen Nürnberg (3:1), Braunschweig (3:0) und dem FC Schalke 04 mit 2:1. Dank dieser kleinen Siegesserie konnte man den dritten Platz gegen zahlreiche Verfolger erfolgreich verteidigen.
„Besondere Momente, in denen man viel erreichen kann!“ – Bei der heutigen PK hat Frank Schmidt unter anderem über die SV Elversberg & deren Cheftrainer Horst Steffen gesprochen.
— 1. FC Heidenheim 1846 e. V. (@FCH1846) May 21, 2025
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Conference League auf Kosten der Bundesliga?
Vor knapp einem Jahr eroberte Heidenheim die Bundesliga im Sturm. Der Neuling belegte den achten Platz und qualifizierte sich damit für die Playoffs der UEFA Conference League. Frank Schmidt führte sein Team sensationsgleich in den Wettbewerb, aber die intensiven europäischen Nächte gingen auf Kosten der heimischen Bundesliga. Nach der Hälfte der Spielzeit schwebte Heidenheim über der Abstiegszone und verbrachte die meiste Zeit im Februar und Anfang März in den unteren Tabellenregionen, bevor zwei Siege und ein Remis in den letzten 4 Partien die Relegation sicherte.
Elversberg auf den Spuren von Heidenheim?
Elversberg, das erst zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga spielt - nach dem 11. Platz vor einem Jahr -, verteidigte in der Saison 2024/25 erfolgreich den dritten Platz und sicherte sich damit einen Platz in der Relegation. Die Schützlinge von Horst Steffen holten 58 Punkte aus 34 Spielen und lagen damit nur einen Punkt hinter Vizemeister Hamburg, der neben Meister Köln automatisch aufstieg. Die Saarländer schlossen die reguläre Saison mit der zweitbesten Torausbeute von 64 Treffern ab und stellten mit nur 37 Gegentoren auch die zweitbeste Abwehr.
Prognose:
Es scheint als hätte Elversberg mehr zu bieten als die Zweitligisten der letzten Jahre. Daher könnten die Saarländer dieses Jahr die große Überraschung schaffen. Heidenheim offenbarte gegen offensivstarke Mannschaften eklatante Probleme gegen den Ball. Die Saarländer dagegen bringen erstklassiges Offensivpotenzial mit. Spieler wie Asllani, Baum oder Damar besitzen absolute Qualität und könnten dafür sorgen, dass nach Wiedereinführung der Relegation erstmals wieder der Erstligist absteigt.