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Was wird aus dem Elversberger Top-Duo Asllani und Damar?

Was wird aus dem Elversberger Top-Duo Asllani und Damar?

Die Kaiserlinde war ein Baum, rund 15 km nördlich von Saarbrücken, der zum 25jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II. am 15. April 1913 gepflanzt wurde. Bei dem Orkan „Niklas“ wurde die Linde in der Nacht des 31. Mais 2015 entwurzelt und stürzte in den nahen Kreisverkehr. Am 28. Januar 2021 wurde an der gleichen Stelle eine neue Kaiserlinde gepflanzt, die bei der Setzung 20 Jahre alt und 12 Meter hoch war.

Wen interessiert das denn, wird sich so manch ein ungläubiger Leser jetzt vielleicht denken?

Möglicherweise bereits in wenigen Tagen 17 Bundesligavereine und deren Auswärtsfans. Denn dieser Baum war Namensgeber eines sehr beschaulichen Stadions, dessen gesamte Kapazität etwa der des Nordrangs vom Weserstadion entspricht und in welches es für Harry Kane, Serhou Guirassy, Florian Wirtz & Co. schon bald ein paar nette oder auch mal weniger nette Wochenendausflüge geben könnte.

Dies würde passieren, wenn der FC Heidenheim seine Relegationsspiele am 22. und 26. Mai verliert und es damit heißen würde: Kölsch und Weißbier auf der Kaiserlinde - oder auch - SV Elversberg, Willkommen in der Bundesliga. (Bild: IMAGO / Fussball-News Saarland)

Muhammed Damar – Elversbergs Baller im Team

Doch wer waren die Helden auf dem Platz, die nun kurz davor sind, das Unmögliche wahr zu machen und ein 10.000-Seelen-Dorf an all den Schalke 04‘s und Hertha BSC’s dieser Welt vorbei direkt in die Bundesliga zu schießen?

Zum einen wäre da Muhammed Damar, der als offensiver Mittelfeldspieler mit 15 Scorern der kreative Spielmacher des Teams war. Ganze 31 Zweitligaspiele spielte er für den Verein und insbesondere seine Passstatistik von 76,1 %, wie auch 1,8 Keypasses pro 90 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Nur zum Vergleich: Sollte er diese Statistiken auf die 1. Liga übertragen, wäre er damit jetzt schon etwa auf einem Level mit Mittelfeldstars wie Mario Götze (1,8) oder Xavi Simons (2.1).

Der 21-Jährige, dessen Vor- und Nachname ein wenig an einen gewissen ägyptischen Superstar vom FC Liverpool erinnert, wurde in Berlin geboren und in der Jugend von Hertha BSC ausgebildet. Später wechselte er in die Jugend von Eintracht Frankfurt Eintracht, wo er bereits 2022 erste Länderspiele für die DFB-U19 bestritt.

2023 wechselte er dann schließlich zur TSG Hoffenheim, die ihn zunächst zum Zweitligisten Hannover 69 verliehen. Dort allerdings erkannte man sein Potenzial nicht, so dass das Talent nach nur 4 Spielen nur noch für die zweite Mannschaft auflaufen durfte. Ein Jahr später verlieh Hoffenheim ihn schließlich nach Elversberg, allerdings nicht ohne ihn vorher bereits mit einem Profivertrag bis 2026 auszustatten.

Denn in Hoffenheim wusste man bereits Bescheid, dass in jenem mysteriösen Dorfklub aus dem Saarland mehr steckte als nur eine Legende über einen alten Baum, ein bisschen Maggi und ein besseres Kreisligastadion. Denn in den Jahren zuvor waren bereits Spieler wie Nick Woltemade und Paul Wanner auf dieser vermeintlichen Landluft-Kur in Elversberg. Die Folge: Nur kurze Zeit nach ihrer einjährigen Elversberg-Leihe starteten beide Spieler so durch, dass sich kurz darauf sogar Julian Nagelsmann mit ihnen im Hinblick auf die WM 2026 und die Zukunft der DFB-Elf beschäftigte.

Der große Talentschmied hieß auch hier bereits Horst Steffen, der den damals noch Regionalligisten 2018 übernommen hat und anschließend als Trainer Schritt für Schritt immer weiter nach oben geführt hat. Nun könnte Mohamed Damar nach Woltemade und Wanner also der nächste Rohdiamant sein, den Horst Steffen nach nur einem Jahr in Elversberg zum absoluten Mega-Talent geschliffen hat.

Doch wohin zieht es den Mittelfeldspieler, der ähnlich wie Wanner nach wie vor für zwei Nationalmannschaften auflaufen könnte (Deutschland und Türkei) als nächstes? Wie nun offiziell wurde, hat Damar eine Entscheidung getroffen haben. Der 21-Jährige hat einen neuen Vertrag unterschrieben, der ihn bis 2029 an den Verein bindet, der ihn als erstes zu den Profis hochgezogen hat: Die TSG Hoffenheim.

Trotz Offerten vom VFB Stuttgart, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach spürt er dort offensichtlich am meisten die Wertschätzung der Verantwortlichen. Des Weiteren sieht er dort für sich die Chance, die Rolle des zur nächsten Saison zum FC Bayern wechselnden Tom Bischof zu übernehmen, was sportlich und von der Position her durchaus Sinn machen könnte.

Fisnik Asllani – Der eiskalte Knipser der SV07

Der andere, vielleicht sogar noch entscheidendere Leistungsträger, für den Erfolg der Elversberger war der 22-jährige Deutsch-Kosovare Fisnik Asllani. Auch er wurde in Berlin geboren, allerdings wurde er nicht von der Hertha ausgebildet, sondern vom Stadtrivalen Union Berlin. Auch für Fisnik Asllani kam der große Karrieresprung erst auf dem zweiten Bildungsweg. Denn dass Union-Trainer Urs Fischer zwar der bislang mit Abstand erfolgreichster Coach der Vereinsgeschichte war, das Thema Jugendeinbindung allerdings nicht sein Lieblingsthema war, musste auch Asllani spüren. So erhielt er keinen Platz bei den Profis und wurde stattdessen an die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim verkauft, wo er dann auf seinen späteren Elversberg-Teamkollegen Muhammed Damar traf.

Dass die beiden sich schon in Hoffenheim gut verstanden und 2024 dann gemeinsam an die SV Elversberg verliehen wurden, war für Trainer Horst Steffen schließlich der Sechser im Lotto. Oft im Zusammenspiel mit Damar erzielte Asllani ganze 18 Tore und 9 Vorlagen und war damit der Spieler mit den zweitmeisten Scorerpunkten in der gesamten Liga. Damars Spielaufbau plus Asllanis Torgefahr plus dann noch die brandgefährlichen Flanken von Elias Baum, einem weiteren Leihspieler von Eintracht Frankfurt, dies waren die mitentscheidenden Puzzlestücke für Horst Steffens Erfolgsstory.

Somit würde es nun eigentlich auf der Hand liegen, dass das Traumduo nun auch gemeinsam wieder nach ihrer einjährigen Leihe nach Hoffenheim zurückkehrt. Hier sieht es allerdings so aus, als ob sich die Wege diesen Sommer trennen könnten.

Denn wohingegen bei Damar durch den schon genannten Bayern-Transfer von Tom Bischof genau die für den Mittelfeldspieler vakante Stelle im Kader frei wird, ist das bei Asllani alles andere als klar. Denn solange Adam Hlozek und Winter-Neuzugang Gif Orban die Plätze im Hoffenheim-Sturm belegen und als Backup zuzüglich noch Haris Tabakovic, wie auch der erst 19-jährige Max Moerstedt die Plätze im Sturm belegen, würde Asllani mindestens erst mal ein knallharter Konkurrenzkampf erwarten. Eine Garantie auf eine Startelf: Fehlanzeige. Hinzu werben auch der 1. FC Köln, wie als auch Asllanis Ausbildungkclub Union Berlin kräftig um den Angreifer mit.

Für die kosovarische Nationalmannschaft hat sich der Angreifer bereits entschieden, was seine nächste Vereinsstation angeht, möchte er sich allerdings bislang noch nicht in die Karten schauen lassen. Selbst ein Verbleib in Elversberg scheint für ihn, aufgrund seiner besonderen Verbindung zu Horst Steffen und im Falle eines Aufstiegs umso mehr, nicht ausgeschlossen.

„Es gibt keine Tendenz, ich bin offen für alles. Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen. Mein Fokus liegt auf Elversberg und ich konzentriere mich nur darauf, wie wir es noch besser machen können. Ich will mit Toren, Vorlagen und guten Leistungen vorangehen, alles weitere werden wir sehen.“ (Fisnik Asllani, Quelle: Fußballtransfers.de)

Im Fall Asllani könnte es also noch zu einem Tauziehen kommen bei denen selbst Clubs aus dem Ausland, wie der OSC Lille und Sporting Lissabon, die den Goalgetter bereits beobachten, noch mitmischen könnten. Für Asllani hingegen ist klar, dass er unbedingt zu einem Verein will, wo er Spielzeit bekommt und sich weiter entwickeln kann.

Zum Ende noch eine schöne Randnotiz: Hätte das Ergebnis im letzten Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und dem FC Heidenheim nicht 4:1, sondern 1:3 zugunsten Heidenheims gelautet, würde es, grade im Hinblick auf Damar und Asllani, nun nochmal zu einer richtig pikanten Konstellation kommen. In dem Fall wäre nämlich der Relegationsgegner für die Elversberger nicht Heidenheim, sondern die TSG Hoffenheim geworden.

Was wäre das für eine verrückte Geschichte gewesen, wenn am Ende ausgerechnet Hoffenheims derzeit talentierteste Leihspieler Damar und Asllani dann die Spieler gewesen wären, die ihren (vertraglich gesehen) eigenen Verein nach 17 Jahren schlussendlich aus der Bundesliga geschossen hätten? Aber solche Geschichten kann eben selbst der Fußball manchmal nicht ganz bis zu Ende schreiben.

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