18+ | Spiele mit Verantwortung | Es gelten die AGB | Glücksspiel kann süchtig machen | Wir erhalten Provisionen von den aufgeführten Wettanbietern

Leon

Das Ende einer Ära: Droht Bayer Leverkusen im Sommer 2025 der Ausverkauf?

Bayer Leverkusen war in der Saison 2023/2024 die vielleicht größte Überraschung des europäischen Fußballs. Vorher noch als das ewige „Vizekusen“ verschrien, schafften sie es unter Trainer Xabi Alonso auf einmal nahezu alles zu gewinnen, was es zu gewinnen gab. Ungeschlagen in der Bundesliga, im DFB-Pokal bis zum Titel durchmarschiert und auch in der Europa League schaffte es die Werkself bis ins Finale. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Doch wie es oft so ist in der immer schnelllebiger werdenden Fußballwelt: Das berühmte Sepp-Herberger-Zitat „11 Freunde müsst ihr sein“ schwindet dann gerne doch häufig mit sinkendem Erfolg, insbesondere leider immer wieder bei den Mannschaften, wo der Erfolg überraschend und damit für die Fans umso schöner kam. Ob Mannschaften wie der Premier-League-Meister 2016 oder Champions-League-Überraschungssieger wie der FC Porto,, so sehr grade diese Heldengeschichten Fußballfans immer wieder begeistern, zeigt die Geschichte dann langfristig doch immer wieder, dass solche Storys oft leider nur One Hit-Wonder blieben: One-Hit-Wonder, wo am Ende dann doch schnell wieder die Real Madrids und FC Bayerns dieser Welt kamen um zu sagen „Licht aus und runter von der Bühne. War schön mit euch, doch eure Show ist vorbei“.

Die Frage ist: Droht Leverkusen, die auch ein Jahr nach ihrer unglaublichen „Invincible“- und Meister-Saison die zweiterfolgreichste Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte gespielt haben, nach dem Abgang ihres spanischen Startrainers Xabi Alonso und ihres Starspielers Florian Wirtz nun ein ähnliches Schicksal?

Teile den Post
Leon

Das Trainerkarussell im Sommer 2025 – sorgt LaLiga für Veränderungen in der Bundesliga?

Die Ordnung in der Bundesliga scheint wieder hergestellt zu sein. Nur noch wenige Tage und der FC Bayern wird zwei Jahre nach den elf Meisterschaften in Folge seine nächste Meisterschaft feiern. Auch darüber hinaus strahlt der Verein trotz des Ausscheidens im Viertelfinale der Champions League gegen Inter Mailand und des wieder einmal verpassten DFB-Pokal-Finales derzeit eine gradezu stoische Ruhe aus, wenn es um die Trainerfrage rund um Vincent Kompany. Alle loben seine positive Ausstrahlung und Gelassenheit, Ex-Spieler wie Stefan Effenberg vergleichen ihn bereits gar mit Legenden wie Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld und auch sonst deutet nichts daraufhin, dass auch nur irgendjemand im Verein – bei Uli Hoeneß angefangen – derzeit an der Personalie Kompany zweifelt. (Bild: IMAGO / Eibner)

Ist das also der Beginn einer neuen Ära, wo sich der FC Bayern wieder mal anschickt über vielleicht sogar wieder mehr als ein Jahrzehnt für jeden anderen Bundesligisten unschlagbar zu werden. Interessant ist dabei zu beobachten, dass sich mit Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und RB Leipzig alle ernsthaften Konkurrenten der Bayern derzeit in einem Trainerumbruch befinden. Nur festigt das die Dominanz von FC Bayern und Vincent Kompany dadurch umsomehr? Oder könnte der Umbruch, der beim BVB mit der Verpflichtung von Niko Kovac bereits zu Teilen abgeschlossen scheint, bei den anderen beiden Bayern-Jägern dagegen noch aussteht, auch ein Fingerzeig dafür sein, dass die Bundesliga in den nächsten Jahren wieder spannender denn je werden könnte? Hier ein Blick auf das vielleicht spannendste Trainerkarussell der letzten Jahre, was sowohl die Bundesliga als auch den europäischen Fußball diesen Sommer erwarten könnte?

Teile den Post
Leon

Braucht der FC Bayern diesen Sommer einen Backup für Harry Kane?

Die Primetime für den FC Bayern steht an. Sowohl, was das „Finale dahoam“ in der Champions League angeht ist noch alles drin, als auch in der Bundesliga gilt es nun mehr denn je, den zwar souveränen aber sicher nicht uneinholbaren Vorsprung vor Bayer Leverkusen zu verteidigen. (Bild: IMAGO / Marco Canoniero)

Umso mehr plagen grade in dieser entscheidenden Zeit den FC Bayern nahezu unmenschliche Verletzungssorgen. Mit Jamal Musiala, Manuel Neuer, Alphonso Davies, Dayot Upamecano, Kingsley Coman und Alexander Pavlovic fielen den Münchnern in den letzten Wochen gleich sechs ihrer wichtigsten Spieler aus, was dafür sorgte, dass insbesondere die Verteidigung der Mannschaft alles andere als sattelfest stand. Die berechtigte Frage könnte daher lauten: Ist der Kader des Rekordmeisters eventuell zu dünn besetzt? Und was passiert eigentlich, sollte sich Bayerns derzeitig einziger Stürmer Harry Kane auch noch verletzen?

Wie bei vielen anderen Top-Mannschaften fiel auch beim FC Bayern diese Saison auf, dass die Mannschaft unter Vincent Kompany in der Liga zwar die meisten Spiele gewann, ihre Siege aber häufig auf das Konto einzelner Spieler gingen. Ob Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Bayern-New-Star Michael Olise oder eben Harry Kane, in vielen Spielen waren es eben genau diese Spieler, die die Spiele nahezu im Alleingang entschieden. Auch dass man trotz des oft sehr riskanten Spielstils von Kompany und der extrem hoch stehenden Viererkette nicht deutlich mehr Gegentore kassierte, hatte man in vielen Fällen vor allem der Schnelligkeit von Verteidigern wie Alphonso Davies und Dayot Upamecano zu verdanken.

Umso mehr bemerkte man dann im CL-Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand, wie sehr es den Bayern weh tat, dass ausgerechnet diese Weltklassespieler auf einmal fehlten. Denn, dass die Bayern – durch den Ausgleichstreffer von (ausgerechnet) Thomas Müller zum 1:1 – mitten im Euphorierausch nur wenige Minuten später in einen Konter laufen, der schließlich zum Gegentor führt, war sowohl bayern-untypisch als auch eines Champions-League-Sieg-Aspiranten eigentlich nicht würdig. Hier bemerkte man deutlich die Abhängigkeit der Bayern von einzelnen Spielern, in dem Fall ganz klar Upamecano und Davies.

Dennoch ist die Mannschaft aktuell nirgendwo so dünn besetzt, wie im Sturm. Denn wo es selbst zu Prime-Robert-Lewandowski-Zeiten immer Backup-Mittelstürmer wie Eric-Maxim Choupo-Moting gab, steht man hier, was einen Backup für Harry Kane angeht, aktuell völlig blank. Wenn überhaupt konnte der 19-jährige Matthys Tel diese Rolle noch ansatzweise ausfüllen, schaffte es aber in dieser Saison weder bei Bayern noch bei Tottenham die Versprechen zu halten, die man einst in ihm sah, womit mehr und mehr die Stimmen nach einem Backup für Harry Kane laut wurden.

Natürlich beschäftige man sich schon seit längerem mit diesem Thema, so Max Eberl am 6. April im Doppelpass, wich dann allerdings Fragen nach konkreten Namen aus. Vielleicht weil der Sportvorstand vom FC Bayern möglicherweise, was das Thema angeht, selbst noch gar keine konkrete Idee hat?

Das große Problem könnte hier sicherlich darin liegen, dass man sich insbesondere am Tegernsee natürlich schon lange einen Backup-Stürmer wünschen würde, der zumindest ansatzweise an das Level von Harry Kane herankommt, dieser sich aber gleichzeitig mit seiner Rolle als Nr. 2 auch abfinden müsste. Zuzüglich darf das berühmte „Festgeldkonto“ der Bayern nicht zu sehr belastet werden, was die Sache dann gleich dreifach schwierig macht.

Klar ist, so viele Möglichkeiten hat der Rekordmeister nicht. Hier dennoch ein paar Vorschläge, wie der Verein im Sommer das Problem lösen könnte.

Teile den Post
Leon

Die neuen Pläne von Jogi Löw

Schon seit längerem ist bekannt, dass Ex-Bundestrainer und Weltmeister Joachim Löw auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist. Nun ist es raus: Jogi Löw wird ab Juni 2025 die Nationalmannschaft von Katar übernehmen. Aber nicht nur das: Wie nun durchgesickert ist, engagiert sich Löw bereits seit langem für eine, nach dem Vorbild der Baller League orientierten, Frauen-Underground-Liga in eben jenem Land. Der Titel dieser Liga: Die One-Love-Super-League. (Bild: IMAGO / Nico Herbertz)

Lange war es ungewiss, wie der weitere Karriereweg von Joachim Löw aussehen würde. Was er, insbesondere gegenüber der BILD-Zeitung, wieder und wieder betonte, war, dass er in jedem Fall keinen Bundesligaclub mehr übernehmen würde. Ihm ging es, so Löw erst kürzlich bei einem Interview auf Welt TV, darum "dass er sich bei einem Projekt wohl fühle und das Gefühl hätte, dort etwas aufbauen zu können. Ob dass der Job als Nationaltrainer für eine große Fußballnation wäre oder die Herausforderung, etwas entwickeln zu können, wäre dabei völlig unerheblich".

Nun ist es also Katar geworden, was viele Fans des schwäbischen Fußballprofessors zunächst einmal verwundert. Dennoch, so Löws Pressesprecher Mark Wannweiler in einem Interview, ging es hier nicht nur um Fußball. Viel mehr wolle er den Weg zu Ende gehen, die die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der WM in Katar schon erfolgreich gegangen ist, nämlich Zeichen für Menschenrechte und Missstände zu setzen. Die "One Love Super League" in Katar wäre dabei genau so ein Zeichen, als Logo natürlich eine vor den Mund gehaltene Hand, die noch einmal mehr symbolisieren soll: Wir als Deutschland werden nach wie vor nicht schweigen, wenn es um Menschenrechte in anderen Ländern geht und mit dieser Liga das vollenden, was während der WM in Katar schon so begeistert aufgenommen wurde.

Ob die Protagonisten, die in jener Baller League tatsächlich auflaufen, tatsächlich weiblich, männlich oder divers sind, wäre dabei völlig unerheblich, ebenso ob diese aus Katar, aus Deutschland oder den Vereinigten Staaten kämen. "Heutzutage geht es in erster Linie erstmal um Sichtbarkeit", so Wannweiler weiter. "Nur wenn man sichtbar für Solidarität und nachhaltige Veränderung steht, kann auch etwas bewirkt und ein Zeichen dafür gesetzt werden dafür, dass weitere politische Zeichen gesetzt werden. Diese Zeichen sorgen dann wiederum für weitere Zeichen, was in vielen politischen Fragen heutzutage oft weitaus wichtiger ist als tatsächliche Veränderung".

Löws Engagement in Katar wird also weit mehr sein als der reine Posten als Nationaltrainer. Und nicht nur das: Da natürlich auch Jogi Löw als nach wie vor brillanter und leidenschaftlicher Stadionbeobachter nicht entgangen ist, dass die katarische Nationalmannschaft bei der vergangenen WM große Tempodefizite hatte, sollen alle Spieler(innen) folglich nur noch mit einem Lastenfahrrad zum Training kommen auf dem mindestens 20 große schwere Medizinbälle befestigt sind, ganz nach dem Vorbild von Ex-Bayern-Trainer und Medizinballfan Felix "Quälix" Magath: Leiden ist die beste Medizin.

"Magaths For Future", so daher auch der Name der Werbekampagne rund um diese Aktion, mit der die "One Love League" auch international mediales Aufsehen erregen soll. „So steigere man nämlich nicht nur das Leistungsvermögen der Spieler(innen), sondern setze sich zuzüglich auch noch für Klimaneutralität ein. Die Spieler(innen) leiden quasi für das Klima und zeigen damit eine deutliche Vorbildfunktion für alle die, die den Klimawandel nach wie vor auf die leichte Schulter nehmen". Dies sei grade in Zeiten von Donald Trump ein wichtiges Zeichen für die Weltöffentlichkeit, so Wannwieler.

Dass dies in Katar, insbesondere natürlich von Emir Tamin bin Hamad al Thani, begeistert aufgenommen wurde, versteht sich von selbst, ist man doch unter seiner Führung schon lange bestrebt in das Genfer Klimaabkommen einzutreten, sich aus der Abhängigkeit vom Erdöl zu lösen und sich stattdessen alternativen Energien zu widmen.

Auch Gianni Infantino hat sich bereits auf X zur Thematik Löw und Katar geäußert und zwar mit den wie immer rhetorisch brillanten Worten „I am man, I am woman, I am diverse: No! I am bycicle, I am: One love league." Ob diese Formulierung allerdings ernst gemeint oder wieder einmal infantino-typischer Zynismus war, scheiden sich allerdings die Geister.

Wir von Kickfieber wünschen Jogi Löw in diesem Sinne alles Gute für dieses innovative Projekt und natürlich auch für seine künftige Anstellung als katarischer Nationaltrainer. Denn Hand aufs Herz, was wäre es für eine Geschichte, wenn es Löw gelingen sollte, bei der WM sogar bis ins Finale zukommen und dort dann ausgerechnet auf Julian Nagelsmann zu treffen. Ob die deutschen Fans dann noch einmal vier Jahre warten müssten bis sie Weltmeister werden? Bevor das passieren könnte, müsste sich dieser Aprilscherz allerdings zunächst einmal bewahrheiten. In diesem Sinne: April April.

Teile den Post
Leon

2. Bundesliga: Das Grande Finale – wer steigt am Ende auf?

Wann hat man das in Deutschland das letzte Mal erlebt? Dass acht Spieltage vor Schluss immer noch nur acht Punkte zwischen dem 9. und dem 1. Platzierten einer Ligatabelle stehen und somit alle neun Teams der 2. Bundesliga noch absolut realistische Chancen auf den Aufstieg haben? Dass trotz dieses engen Rennens mit Schalke 04 und Hertha BSC zwei der größten Namen dennoch nicht mal dabei sind? Dass zudem sogar die pessimistischsten HSV-Fans auf einmal wieder ernsthaft anfangen von Bundesliga-Spielen gegen Bayern München und Borussia Dortmund zu träumen? (Bild: IMAGO / Matthias Koch)

Und mittendrin – wie der kleine Wimpelfisch zwischen den Blauwalen - immer noch dieses kleine saarländische Dorf mitmischt, in das es nicht einmal eine Regionalbahnverbindung gibt: Spiesen-Elversberg – ein Verein, der sich anschickt, das noch viel „frechere“ Heidenheim zu werden und damit wieder mal beweist, was gute kontinuierliche Arbeit bewirken kann. Hinzu noch der erfolgreichste WM-Torschütze als Trainer, ein Verein, der als einziger Verein Europas seine Fans kostenlos in die Stadien lässt, wie auch ein Club, der drauf und dran ist, der erste Bundesliga-Club aus Sachsen-Anhalt und der nächste Club nach Union Berlin zu werden, der es als großer ehemaliger DDR-Traditionsverein wieder nach ganz oben schafft: Solche großartigen Geschichten kann eben nur die 2. Liga schreiben.

Deswegen mal ein kleiner Blick auf die neun Aufstiegskandidaten im vielleicht spannendsten Aufstiegskampf aller Zeiten.

Teile den Post
Leon

Nations League 2025: Kann Deutschland den Titel gewinnen?

Die Playoffs sind gespielt und Deutschland qualifiziert sich zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Turniers für das Final Four der Nations League. Zum Teil furios präsentierte sich das Team von Julian Nagelsmann in den beiden Playoff-Duellen gegen Italien. Doch wie sehr kann sich Deutschland bereits als Favorit bezeichnen? Und inwiefern hat sich damit die Gesamtwahrnehmung der Deutschen auf die Nations League geändert? (Bild: IMAGO / osnapix)

Die Nations League nur eine Fake-EM?

Brauchen wir das? Oder kann nicht einfach alles so bleiben wie es war? Dies ist eine Frage, die sich deutsche Fußballfans in jüngerer Zeit bei vielen Neuerungen im Profifußball gestellt haben. Gefühlt wird alles im Fußball immer mehr, immer größer, immer teurer, während die wahre Leidenschaft für den Fußball immer geringer wird: Dieses Gefühl, wo sich jeder Fußballfan nostalgisch an seine Kindheit erinnern kann, an sein erstes großes WM- oder EM-Turnier, wo man mit wehender Fahne jubelnd und singend mit dem Autokorso mitgefahren ist oder vor dem Brandenburger Tor mit tausenden anderen Fans mitgefiebert oder, wie zum Beispiel beim Halbfinale des Sommermärchens 2006, mitgetrauert hat.

Die Frage, ob die Nations League Nationalmannschaftsfußball wieder attraktiver macht, ist daher ähnlich wie die nach dem Strandurlaub am Meer. Sind zwei Wochen am roten Meer in Ägypten so schön und erholsam, weil das rote Meer wirklich so schön ist oder weil man sie eben nur einmal im Jahr erlebt oder - wieder auf den Fußball bezogen - ist eine WM oder eine EM vor allem deswegen so ein besonderes Erlebnis, weil man Länderspiele wie Deutschland gegen Italien, bei denen es sogar um einen Titel geht, eben nur alle zwei Jahre erlebt? Viele Fußballfans vertreten diese These, hier muss man aber auch sagen: Wenn die menschliche Psyche so funktioniert, dann dürfte man sich theoretisch auch nur alle zwei Jahre verlieben, das für 1-2 Monate genießen, um dann wieder 22 Monate Single zu sein. Die Wahrheit liegt also, wie immer, irgendwo in der Mitte.

Was man grundsätzlich beim Thema Nations League nicht vergessen darf: Sicherlich ist der Fußball in erster Linie für die Fans da, ausführen tun ihn aber immer noch die Spieler. Und sich hier einerseits darüber zu beschweren, dass Länderspiele vom fußballerischen Niveau, im Vergleich zu Champions League Spielen auf höchstem Niveau, immer unattraktiver werden, gleichzeitig aber Länderspiele auf Top-Level nur alle zwei Jahre haben zu wollen, halte ich für schwierig. Denn wie soll eine Nationalmannschaft bei einer WM- oder EM nur ansatzweise an das Niveau einer Vereinsmannschaft kommen, wenn Spiele gegen große Gegner, bei denen es auch um was geht, nur alle zwei Jahre stattfinden?

Gerade der Zusammenhalt eines Teams unter Druck ist hier von zentraler Bedeutung. Auch müssen Teamhierarchien gebildet werden, Abläufe zwischen den Mannschaftsteilen trainiert werden und nicht zuletzt auch das In-Game-Coaching eines Trainers während eines K.O.-Spiels muss sich entwickeln.

Wie aber soll das gehen, wenn eine Nationalmannschaft, die bei einem großen Turnier vielleicht sogar um den Titel mitspielen soll, bis auf 2-3 Testspiele vorher, den Ernstfall eines K.O.-Spiels noch nie gemeinsam durchlebt hat? Wie soll eine Mannschaft wie zum Beispiel Deutschland 2026 Chancen auf den WM-Titel haben, wenn die Spieler erst dort merken, dass K.O.-Spiele gegen große Gegner sich zwei Jahre zuvor noch ganz anders angefühlt haben, wo in kniffligen Situationen beispielsweise noch Führungsspieler wie Toni Kroos, Thomas Müller oder Manuel Neuer auf dem Platz standen? Dies und andere Dinge kann eine Mannschaft nun mal nicht bei einem Freundschaftsspiel, wo es bestenfalls um Prestige geht, oder einem WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein trainieren.

Die Nations League ist also in erster Linie extrem wichtig, damit das fußballerische Level von Länderspielen auch in Zukunft noch mit dem von Champions-League-Spielen mithalten kann und hier muss sich auch der Vereinsfußball irgendwann mal anpassen. Insbesondere den Franzosen und den Engländern merkte man bei der vergangenen EM an, dass viele der Spieler, die gerade eine komplette Premier-League, La-Liga-, Bundesliga-, oder Ligue-1-Saison mit einem Top Team hinter sich hatten, schlicht und einfach überspielt waren. Kylian Mbappé, Jude Bellingham, Harry Kane, Phil Foden, Aurélien Tchouameni, Kevin de Bruyne oder auch Bernardo Silva – was hatte man für Erwartungen an diese Superstars bei der vergangenen EM, dennoch konnte keiner der Stars sein Potenzial bei diesem Turnier abrufen. Und das nur, weil die Premier League neben dem FA-Cup, der Meisterschaft, dem FA-Supercup unbedingt noch einen weiteren Pokalwettbewerb brauch? Meines Erachtens wird hier viel zu viel Priorität auf den Vereinsfußball gelegt, der ohnehin schon mit Spielen und Wettbewerben überfrachtet ist.

In diesem Sinne: Ein Hoch auf die UEFA Nations League, einem der aktuell besten und spannendsten Wettbewerbe, der sich in den nächsten Jahren hoffentlich noch weiter etablieren wird und natürlich Glückwunsch an Deutschland, sich zum ersten Mal für das Final Four Turnier qualifiziert zu haben.

Deutschland und die Nations League

Denn ein Schelm ist, wer vermutet, dass die Tatsache, dass die Nations League grade in Deutschland so unbeliebt war, möglicherweise auch was damit zu tun haben könnte, dass Deutschland in diesem Wettbewerb vorher noch nie über die Ligaphase hinausgekommen ist. Eine Party, zu der nur „die coolen“ eingeladen sind, man selbst aber nicht, ist halt in erster Linie immer erstmal uncool. Hier muss man den Erfindern der Nations League zumindest vorwerfen, dass das Timing ein bisschen schlecht war, sich bei deutschen Fans beliebt zu machen. Denn ausgerechnet im Jahr 2018/2019, wo die erste Nations League stattfand, begann mit dem Ausscheiden der Deutschen in der Vorrunde bei der WM in Russland, eine sechsjährige Dauermisere der deutschen Nationalmannschaft, die Fans nur noch frustrierte und sowohl Jogi Löw als auch wenig später seinem Nachfolger Hansi Flick den Job kostete. Insbesondere Deutschlands Auftritte in der Nations League, gekrönt vom 0:6 gegen die Spanier, waren hier in den letzten Jahren schlichtweg peinlich.

Dazu gehörten auch die ständigen Absagen von Nationalspielern vor Länderspielpausen, die genau dann auf einmal Kopfschmerzen am Fuß oder irgendwelche anderen Zipperlein hatten, weswegen sie, kaum dass eine Nations-League-Pause anstand, auf einmal keinen Fußball spielen konnten.

Auch den Spielern, die sich dennoch erbarmten zu erscheinen, merkte man sowohl neben als auch auf dem Platz an, dass sie im Kopf schon die Tage zählten, wo sie endlich wieder mit ihrem Verein trainieren konnten. Kurzum: Aus dem berühmten Satz „Ein Spiel hat 90 Minuten und am Ende gewinnen immer die Deutschen“ wurde „Ein Spiel hat 90 Minuten und am wenigsten Bock drauf haben die Deutschen.“

Dass damit der Unmut der deutschen Fußballfans über Nations-League-Spiele größer und größer wurde, erscheint angesichts dessen schon fast logisch. Bis schließlich der Mann kam, der alles veränderte: Julian Nagelsmann.

Nicht nur, dass er es schaffte mit Hilfe der Heim-EM 2024 wieder eine Euphorie in Deutschland zu erschaffen oder aus jungen Talenten wie Jamal Musiala und Florian Wirtz zwei absolute Identifikationsfiguren für Deutschland zu machen, er betonte vor allem immer: „Wir wollen alles gewinnen, jedes Turnier, auch die Nations League.“ Und in einem gibt ihm die Historie auf jeden Fall Recht: Ausgerechnet Deutschlands Angstgegner Spanien hat es nämlich schon vorgemacht. Denn wie Trainer und Spieler bis heute betonen, war der Gewinn der Nations League 2023/24 für Spanien gleichzeitig auch der Startschuss der neuen spanischen goldenen Generation rund um Nico Williams, Pedri und Lamine Yamal, die direkt darauf Deutschland zu Hause den EM-Titel buchstäblich in einem Spiel aus den Händen riss. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland die nächste Nation sein könnte, denen das das Double aus Nations League und WM-Sieg gelingt? Die Fans trauen dem Team jedenfalls einiges zu, wie unsere Umfrage zeigt.

Portugal: Deutschlands Halbfinalgegner

Portugal ist Deutschlands Gegner für das Halbfinale der Final 4 in München und im Gegensatz zu den Spaniern, gegen die man seit 1988 kein einziges Pflichtspiel mehr gewann, so etwas wie Deutschlands Lieblingsgegner bei großen Turnieren. Denn auch wenn Portugal in diesen Duellen nahezu immer mit der größeren Starpower antrat (man denke an Luis Figo 2006 oder Prime Cristiano Ronaldo 2014, als man den Deutschen mit 0:4 unterlag), hier galt dann doch noch der alte Satz: Am Ende gewinnen halt immer die Deutschen.

Dennoch ist Portugal als Gegner nicht zu unterschätzen. Trainiert vom Ex-Belgien-Trainer Roberto Martinez gewannen die Portugiesen in der gesamten Ligaphase der Nations League ausnahmslos jedes Spiel. Erst im Hinspiel der Playoffs kassierte man gegen Dänemark seine erste Niederlage. Auch im Rückspiel zeigte sich eine, sich diese Saison auch im Verein durchziehende, Formschwäche von Bruno Fernandes (Manchester United) und Bernardo Silva (Manchester City) und auch einem 40-jährigen Cristiano Ronaldo merkte man wieder mal an, dass selbst ein Spieler wie er den Zahn der Zeit nicht besiegen kann. Nicht einmal an seine unnachahmliche Kaltschnäuzigkeit als Elfmeterschütze konnte er im Rückspiel mehr anknüpfen und wirkt somit mehr und mehr wie ein Spieler, der nicht loslassen kann. Zu seiner Verteidigung muss man aber auch sagen, dass die Tatsache, dass er dennoch immer noch Stammspieler in der Nationalmannschaft ist, auch dem geschuldet ist, dass seine potenziellen Nachfolger im Sturm Gonzalo Ramos (Bankdrücker bei Paris St. Germain)und Rafael Leao (AC Milan) derzeit alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, von Joao Felix (FC Chelsea) ganz zu schweigen, der schon seit Jahren nicht mehr das einlöst, was man einst in ihm sah.

Somit sollte ein Sieg der Deutschen in ihrer absoluten A-Besetzung gegen Portugal eigentlich möglich sein, vorausgesetzt man schafft es die klare Ballbesitzmannschaft zu sein. Denn dies zeigte sich insbesondere beim Playoff-Rückspiel gegen Italien: Wenn Deutschland einer technischen spielstarken Mannschaft den Ball überlässt, wird es gefährlich. Hier hat Deutschland, im Vergleich zu anderen Top-Teams, derzeit noch nicht die Mittel, solche Angriffswellen souverän weg zu verteidigen, insbesondere nicht ausgeführt von einem in seiner Gesamtheit so herausragend besetzten Sturm wie dem von Portugal. Dauerdruckphasen wie die von Italien in der zweiten Halbzeit des Rückspiels gilt es also gegen Portugal unbedingt zu vermeiden, dann lieber den ein oder anderen Toni-Kroos-Gedächtnisquerpass mehr. Sonst kann das Ziel Nations-League-Finale 2025 für Deutschland auch ganz schnell schief gehen.

Das andere Halbfinale ist quasi die Revanche für das Halbfinale der EM 2024, als die beiden bei diesem Turnier zweifelsohne neben Deutschland spielstärksten Mannschaften aufeinander trafen: Frankreich und Spanien.

Frankreich: Schon fast zu viel des Guten?

Bei Frankreich steht und fällt bei diesem Turnier, welches auch in die letzte Amtszeit von Trainer Didier Deschamps fällt, alles mit einer geordneten Hierarchie und einer eingespielten Mannschaft.

Denn grade in der jüngeren Vergangenheit zeigte sich mehr und mehr, dass trotz aller Starpower von Spielern wie Kylian Mbappé, Antoine Griezman, Ousmane Dembelé oder dem auch in der Nationalmannschaft immer mehr aufblühenden Neu-Bayern-Star Michael Olise. die Leistungen der Franzosen im letzten Jahr alles andere als konstant waren. So verlor man schon das erste Spiel in der Nations-League-Ligaphase im September 2024 mit 1:3 gegen Italien, im November folgte ein spielerisch mehr als dürftiges 0:0 gegen Israel. Auch im Hinspiel der Playoffs gegen Kroatien verlor man mit 0:2 und konnte diesen Rückstand nur maximal knapp im Elfmeterschießen noch drehen.

Zu oft verliebt man sich in brotloses Ballbesitzspiel, was es für Mannschaften wie Kroatien einfach macht, sich hinten hineinzustellen und auf Konter zu lauern. Vergleicht man zudem die Startaufstellung der Franzosen zwischen dem Israel-Spiel und dem Kroatien-Spiel, fällt einem zudem auf, dass nur 2 Feldspieler bei beiden Partien in der Startelf standen. Gewiss, man sagt nicht umsonst, Frankreich könne aufgrund der Fülle an Talenten auch mit 4 verschiedenen Nationalmannschaften um einen Nations-League-Titel mitspielen, nur funktioniert diese Einstellung, gepaart mit ständiger Rotation, in der Praxis nur bedingt. Ganz entscheidend für einen Erfolg der Franzosen in der Nations League und darüber hinaus wird daher sein, dass man es schafft eine Achse zu bilden, oder wie Julian Nagelsmann zu sagen pflegt: „Jeder Spieler muss seine Rolle im System kennen“.

Ganz entscheidend für das weitere Jahr 2025 sollte auch die Rückkehr von Kylian Mbappé in die Nationalmannschaft sein, der im Herbst 2024, obwohl nicht verletzt, nicht mal nominiert war, derzeit bei Real Madrid aber wieder aufblüht. Auch der weitere Verlauf der Champions-League-Saison von Paris St. Germain könnte von entscheidender Bedeutung sein, hat sich der Club doch vom ehemaligen Harlem-Globetrotter-Club rund um Messi und Neymar zu vielleicht aktuell der (!) Wiege für junge französische Talente entwickelt. Insbesondere die Entwicklung von Bradley Barcola (22), Desiré Doué (19) und Warren Zaïre-Emery (19) bei PSG sollte daher auch für Les Bleus von entscheidender Bedeutung sein.

Spanien: Deutschlands Angstgegner

Und Spanien? Nun, hier müsste man ja schon fast sagen: Wenn es einen Fußballgott gibt, müsste er ja schon beinahe dafür sorgen, dass Spanien ins Finale kommt, dort auf Deutschland trifft und hier dann am Ende wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters mit 2:1 verliert, so wie es umgekehrt im Viertelfinale der Heim-EM 2024 der Fall war. Dennoch ist Spanien natürlich von all den drei verbliebenen Gegnern auch im Jahr 2025 der am schwierigsten zu schlagende Gegner. Für die Deutschen könnte höchstens das Fehlen vom aktuellen Ballon-d’or-Sieger Rodri ein Vorteil sein, der wegen seines Kreuzbandrisses auch das Finalturnier der Nations League verpassen wird. Allerdings sollte man aufpassen, denn im Gegensatz zu Manchester City haben die Spanier noch eine Reihe vergleichbarer Spieler im Kader, die Rodri’s Rolle als Holding Six zwar nicht komplett Eins-zu-Eins so ausfüllen können wie ihr Kapitän, dennoch – man denke an Spieler wie Martin Zubimendi, Fabian Ruiz, Pedri, Gavi wie auch an den nochmal weitaus offensivgefährlicheren Ex-Leipzig-Star Dani Olmo – den Deutschen mindestens genauso gefährlich werden können.

Meine Prognose daher: Deutschland schafft es 2025 das Finale der Nations League zu erreichen. Dort allerdings wird man erneut auf Spanien treffen, wo ich das Ergebnis derzeit bei 50/50 sehe. Auch ein Elfmeterschießen halte ich für nicht für ausgeschlossen, wo für Deutschland sprechen könnte, dass auch bei Spanien derzeit kein Keeper auf absolutem Weltklasseniveau zur Verfügung steht. Was aber viel wichtiger ist: Alle Spiele finden in Deutschland statt. Warum also nicht nochmal ein bisschen was von dem warmen Sommerwind der Heim-EM einatmen und die Spiele einfach genießen? Und wer weiß, vielleicht kann ja die Geschichte bei diesem Final-4-Turnier für Deutschland zumindest ein bisschen neu geschrieben werden, und damit weiterhin Hoffnung auf den WM-Titel 2026 machen.

Teile den Post