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Leon

2. Bundesliga: Das waren die Überraschungen des 1. Spieltags

Was gibt es schöneres als eine Prognose für die 2. Liga zu machen und dann zu sehen, wie bereits am 1. Spieltag schon wieder alles anders läuft: Beide Bundesliga-Absteiger verlieren, Teams aus der unteren Tabellenhälfte, inkl. Drittliga-Aufsteiger Bielefeld kommen mit Kantersiegen um die Ecke und Schalke 04, das vermeintliche Dauersorgenkind, zeigt auf einmal wieder Tugenden, die man so gefühlt seit dem letzten Bundesliga-Abstieg nicht mehr in der Veltins-Arena gesehen hat. (Bild: IMAGO / Maximilian Koch)

Wer hierzu unsere ausführliche Zweitligavorschau noch einmal in voller Länge hören möchte, dem sei nochmal unser Podcast WER TRIFFT HAT RECHT ans Herz gelegt, wo wir alle Teams, wie auch deren Transferfenster in unserer Expertenrunde besprechen:

Hier sonst zu unseren Überraschungen des 1. Spieltags:

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Leon

VfL Wolfsburg: Aufrüsten für einen erfolgreichen Neustart?

Bereits seit vielen Jahren dümpelt der VFL Wolfsburg im Mittelfeld der Bundesligatabelle herum. Dies kritisieren Fans und Verantwortliche um so mehr, als dass - ähnlich wie die TSG Hoffenheim - auch der VFL angesichts seiner finanziellen Möglichkeiten eigentlich ganz andere Ziele anstreben könnte. Dennoch kam trotz teurer Transfers in den letzten Saisons nicht wirklich Konstanz in den Verein. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Platz 12, Platz 8, Platz 12 wie auch Platz 11 in der abgelaufenen Saison, das waren die Ergebnisse der Wölfe in den letzten vier Jahren - Ergebnisse, die mit der glorreichen Zeit unter Trainer Felix Magath, welche 2009 sogar mit einem Meistertitel gekrönt werden konnte, nur noch wenig zu tun hatten.

Um so mehr möchte man diesen Sommer nochmal auf dem Transfermarkt angreifen, beziehungsweise tut dies bereits mit wieder einmal einer Menge Risikobereitschaft. Vor allen Dingen möchte man langfristig wieder eine fußballerische Euphorie in die Autostadt zurück bringen, etwas, an was es angesichts des extrem trockenen und oft langweiligen Defensivfußballs, in den letzten Jahren oft mangelte. Hier ein Blick auf das, was diesen Sommern bei den Wölfen bereits passiert ist und möglicherweise noch passieren könnte:

Der Gouda Guardiola


Mit diesem Spitznamen haben die Fans des VFL Wolfsburg den neuen niederländischen Trainer Paul Simonis bereits liebevoll bedacht, nicht zuletzt auch wegen seiner optischen Ähnlichkeit mit Pep Guardiola. Dieser wurde diesen Sommer als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl verpflichtet, was zunächst einmal überraschend kam. Denn bislang war sein größter Erfolg ein Pokalsieg mit den „Go Ahead Eagles“ in der holländischen Liga. Das zeugt dann doch von eher wenig Erfahrung im Spitzenfußball, grade wenn man es mit Vorgängern wie z.B. Niko Kovac vergleicht. Also ein neuer Mark van Bommel?

Hier gegen spricht, dass seine fußballerischen Ambitionen schon mal deutlich anders sind. „Dominant mit und gegen den Ball, doch dabei nicht naiv“, sagte Simonis selbst über das, was er mit den Wölfen vorhabe. „Eine Viererkette soll es sein, kontrollierter Fußball“. Und: „Wir brauchen Außenspieler, die im Eins-gegen-Eins den Unterschied machen können – echte Künstler auf den Flügeln.“ Also doch Ajax-Fußball im Stile der guten alten Johann-Cruyff-Schule?

Mit den „Go Head Eagles“ spielte er zumindest attraktiven Fußball mit viel Zug zum Tor und schnellen Außenspielern. Zuzüglich ist er großer Fan von jungen Spielern und möchte auch in Wolfsburg vermehrt auf die Akademie setzen. Die Frage ist nur, ob dies mit den Ambitionen der Vereinsführung eingeht:

Denn diese heißen laut Geschäftsführer Sport Peter Christiansen weiterhin ganz klar:


„Europa soll es sein, das ist klar. Aber – wir müssen verstehen, dass wir nicht die Favoriten sind. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.“

Rückblick auf die Hasenhüttl-Saison

Diese Erkenntnis der Geschäftsführung kann man kaum leugnen, wenn man auf die vergangene Saison schaut. Denn war man in der Hinrundentabelle noch auf Platz 7, kam dann in der Rückrunde der unerklärliche Einbruch. Lediglich Platz 15 erreichte man und war hier in vielen Statistiken, wie z.B. Laufwerte sogar auf einem Abstiegsplatz. Und das ausgerechnet nachdem man in der Winterpause mit einer Rekordablösesumme von 14 Millionen noch den dänischen Außenbahnstürmer Andreas Skov Olsen verpflichtet hatte, ursprünglich mit der Idee damit die Offensive auch im Ballbesitz wieder zu stärken.

Dies ging leider komplett in die Hose. Stattdessen wurden viele Wolfsburg-Spiele zum Alptraum für alle Fernsehmoderatoren, die vor dem Spiel keine zwanzig Seiten voll mit Wolfsburg- oder anderen Bundeligaanekdoten vorbereitet hatten: „Koulierakis – Vavro – wieder Koulierakis – wieder Vavro - Pass ins Mittelfeld - und (*gähn*) wieder zurück“ schallte es ansonsten zum Teil minutenlang aus den Boxen der SKY- und DAZN-Streams - weil aber auch wirklich einfach nichts anderes passierte.

Selbst wenn der Ball mal im Mittelfeld landete, hing er wiederum dort fest und das gesamte langsame Hin- und Hergepasse ging dort schon wieder von vorne los. Und das obwohl grade das Zentrum mit Spielern wie Lovro Majer, Yannick Gerhardt, dem häufig dann auch ins Mittelfeld abgerückten Patrick Wimmer wie auch Neuzugang Bence Dardai eigentlich hochqualitativ besetzt war.

Auch kritisierten viele Fans, dass Ralph Hasenhüttl oft zu viel im Personal herumrotierte, beziehungsweise selbst nicht wirklich klar in seiner Spielphilosophie war. Hier spielte er z.B. oft in einem 4-3-3-System, verlangte mit dieser (auf dem Papier) Ballbesitzformation aber gleichzeitig hohes Pressing. Dazu kamen komische Rochaden in der Dreieroffensivkette, u.a. mit Spielern wie Patrick Wimmer auf der neun. Die Folge war schließlich, dass man mit dem früheren Leipzig-Erfolgstrainer nicht einmal mehr die Saison beendete, sondern ihn sogar noch vorzeitig feuerte.

Ob dies mit Paul Simonis besser wird sollen nun u.a. die Neuzugänge entscheiden. Geschäftsführer Sport Peter Christiansen schätzt am neuen Trainer vor allem seine Arbeitsethik, wie er gegenüber dem NDR verlauten ließ:

"Ich respektiere Erfahrung. Aber wichtiger ist die Art, wie du bist, deine Arbeitsethik, das Verständnis für den Fußball, den wir spielen möchten und die Fähigkeit, das dann auch auf dem Platz umsetzen."

Die Neuzugänge:

Hier steht sicherlich vor allem Jesper Lindström im Fokus. Der Flügelspieler fiel vor allem bei Eintracht Frankfurt sehr positiv auf, wo er in 57 Spielen 12 Tore und 9 Vorlagen erzielte. Trotz anschließenden deutlichen Anpassungsproblemen bei seiner nächsten Station SSC Neapel, schaffte der dänische Nationalspieler mit dem Spitznamen „Jobbe“ auf seiner Leihstation FC Everton wieder vermehrt an seine alte Form anzuknüpfen. Ganze 25 Spiele bestritt er hier für den Premier League Club.

Dennoch entschlossen die Gli Azzurri sich Lindström noch einmal eine weitere Saison zu verleihen - diesmal an den VFL Wolfsburg. Ob die Formkurve nun weiter nach oben gehen wird, wird sich zeigen. Zumindest was die „Soft Factors“ angeht, sollte der VFL aber sehr gut zu ihm passen, trifft der Däne dort mit Joakim Maehle, Jonas Wind und Andreas Skov Olssen gleich auf gleich drei seiner Nationalmannschaftskumpels, wodurch sich – auch unter dem dänischen Sportdirektor – mit der Zeit eine echte Achse bilden könnte.

Ein weiterer sehr interessanter Neuzugang könnte der Brasilianer Vinicius Souza werden. Der Mittelfeldspieler kam vor wenigen Wochen vom englischen Zweitligisten Sheffield United und unterschrieb bei den Niedersachsen einen Vertrag bis Juni 2030.

Souza ist ein typischer Abräumer im Mittelfeld, der weniger durch spielstarke Kreativität als vor allem durch seine Robustheit und Zweikampfstärke auffällt. Er verbindet dabei defensive Stabilität mit solidem Aufbauspiel. Das macht ihn besonders wertvoll für Teams, die Balance im Mittelfeld suchen. Hinzu ist der 1,87 große Hüne extrem gut in Kopfballduellen, wobei er zwar aggressiv, aber stets kontrolliert in Zweikämpfe geht. Er könnte für die Wölfe daher auch bei der Verarbeitung von Ecken und Freistößen interessant werden, etwas was der neue Trainer ebenfalls ausbauen möchte.

Der spielerisch interessanteste Spieler könnte jedoch der erst 20jährige Aaron Zehnter vom SC Paderborn sein, einer der absoluten Leistungsträger der abgelaufenen Zweitligasaison. Unter seinem Trainer und Entdecker Lukas Kwasniok, mittlerweile Cheftrainer beim 1. FC Köln, absolvierte er in Paderborn 30 Pflichtspiele, in welchen er drei Tore erzielen konnte. Weitaus mehr fiel aber seine enorme Cleverness mit dem Ball auf, was insbesondere seine zwölf Assists unter Beweis stellen.

Zehnter kann dabei sowohl als linker Schienenspieler als auch bei Bedarf auch als linker Mittelfeldspieler agieren. Kritisch an dem Transfer anmerken könnte man höchstens, dass er unter Kwasniok bisher ausschließlich Dreierkette gespielt hat und daher für seinen Offensivdrang auf dem Flügel hier eine gewisse Absicherung gewöhnt ist. Wie aber oben bereits erwähnt plant Paul Simonis laut eigener Aussage klar mit einer Viererkette. Wie das dann zusammen harmoniert ist daher noch ein kleines Fragezeichen. Hier sonst ein paar Highlights des Spielers, den ich bislang für den spannendsten und besten Transfer der Wölfe halte:

Ein echter Königstransfer könnte allerdings noch die Verpflichtung vom Ex-Bremer Josh Sargent werden, der bereits seit längerem bei den Wölfen auf dem Zettel steht. Dieser machte bei Norwich City in der vergangenen Saison eine beeindruckende Entwicklung. Unter anderem konnte er hier in 32 Spielen mit ganzen 15 Toren in der Champions Ship glänzen. Für ganze 20 Millionen will der VFL sich daher die Dienste des Stürmers sichern, des Weiteren ist von einem langfristigen Vertrag bis 2029 die Rede.

🚨🐺 VfL Wolfsburg have reached a full verbal agreement with Josh #Sargent. 25 y/o striker from Norwich can sign a contract until 2029, with Wolfsburg pushing hard for the deal.

Negotiations are advanced, with discussions ongoing over a fee close to €20m. Wolfsburg are trying… pic.twitter.com/W3xIojlVBp

— Florian Plettenberg (@Plettigoal) July 18, 2025
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Leon

Mit Machino und Fluppe zurück in die Erfolgsspur? Wie geht es weiter bei Borussia Mönchengladbach?

Borussia Mönchengladbach ist auf dem Transfermarkt derzeit ordentlich am Kochen, sowohl was die Abgänge als auch was die Zugänge angeht. Die aktuellste Nachricht ist hier die Verpflichtung von Holstein-Kiel-Goalgetter Shuto Machino, der für die Störche trotz Abstieg ganze 11 Tore in der abgelaufenen Saison ablieferte. Doch wird dies ausreichen, um die Fohlen wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen? (Bild: IMAGO / kolbert-press)

Ein Warnschuss - oder nur mein Florian-Neuhaus-Moment?

Knapp zwei Wochen ist es her und der Autor dieses Artikels sitzt gedankenverloren an einem malerischen Strand im Süden von Montenegro in einem Kaffee am Rande eines Zypressenwaldes. Doch statt die Sonne und die hohen Mittelmeerwellen zu genießen sitzt er wie vom Blitz getroffen vor dem Tabellenrechner des Kickers und dem Ergebnis seines ersten kompletten Bundesliga-Hinrunden-Tippspiels. Wieder und wieder klickt er sich ungläubig durch seine einzelnen Spieltagstipps, während in der Ferne die Abendglocken läuten, die Touristen den Strand verlassen, welcher stattdessen von einer Schar kreischender Möwen beherbergt wird. Doch wieder die Frage:

Ist es vielleicht einfach nur ein technischer Fehler der Kicker-Seite, die dieses Ergebnis anzeigt? Oder erlebe ich hier grade nach drei Stunden in der Sonne liegen und einem Glas Limoncello Spritz grade meinen persönlichen Florian-Neuhaus-Moment?

Denn dort in der Kicker-Tabelle stand eindeutig: Borussia Mönchengladbach am Ende der Hinrunde auf einem direkten Abstiegsplatz.

Ein klarer Grund für mich nun endlich mal in die Analyse zu gehen, ob es für diese Prognose nicht vielleicht doch ganz andere Gründe gegeben haben könnte, die mit bierseligen Spieleraussagen vom Ballermann über ihre spendablen Vorgesetzten oder zu wenig Sonnencreme meinerseits dann doch eher weniger zu tun haben?

Ein neues Leck in der Offensive:

Dass es den Ligaalltag nicht grade erleichtert, wenn man neben der zweitschwächsten Defensive der Vorsaison, was Expected Goals Allowed angeht, mit Alassane Pléa auch noch seine Lebensversicherung in der Offensive (11 Tore, 4 Vorlagen) verliert, sollte erstmal logisch erscheinen. Wenn dann aber auch noch Tim Kleindienst (16 Tore, 7 Vorlagen) ganze vier Monate verletzungsbedingt ausfällt und damit einen Großteil der Hinrunde verpasst, dann wird es schon richtig brenzlig.

Zudem waren auch die Schienenspieler unter Trainer Gerardo Seoane in den vergangenen Spielzeiten immer ein Riesenproblem, da sein Spielstil quasi nur auf die Schienen ausgelegt und somit von den meisten Teams innerhalb kürzester Zeit entschlüsselt waren. Kreative Kombinationen übers Zentrum oder vielleicht auch mal ein Überraschungsschuss aus der Ferne: Fehlanzeige. Als eine der wenigen wirklich kreativen Aktionen kann man hier höchstens noch das Tor von Rocco Reitz beim 4 : 4 gegen die TSG Hoffenheim bezeichnen, was zu Recht schon jetzt als eines der schönsten Tore des Jahres 2025 bezeichnet werden darf (siehe Minute 1:13/Video)

Dass das Tor von den Fans so gefeiert wurde, hing aber natürlich auch ein bisschen damit zusammen, dass ein solches Offensivfeuerwerk wie dieses 4 : 4 sonst leider eher zur Seltenheit im Spiel von Gerardo Seoane gehörten. Stattdessen wurden auf den Flügeln meist Spieler wie Franck Honorat oder Robin Hack gesucht, die dann per Flanke irgendwie Tim Kleindienst bedienen sollten. Hinzu fehlte häufig auch das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive.

Mit 885 Pässen ins letzte Drittel war man hier über die ganze Saison hinweg z.B. nur Platz 15 in der Liga, ein Problem, welches Gerardo Seoane übrigens auch schon bei Bayer Leverkusen hatte, wo am Ende komplett jede kreative Angriffsbemühung nur noch über Florian Wirtz lief. Dass sich um Wirtz herum dann auf einmal der berauschende Kombinationsfußball im offensiven Mittelfeld mit Xhaka, Palacios, Frimpong und Grimaldo entwickelte, der letztendlich im Meistertitel endete, war dann erst das Werk seines Trainernachfolgers Xabi Alonso.

The Shooting Machine – a reason to dream?

Vielleicht wäre meine Bundesligaprognose in puncto Borussia Mönchengladbach für die kommende Saison ein wenig glimpflicher ausgefallen, hätte Sportdirektor Roland Virkus dort bereits „The Shooting Machine“ verpflichtet – Shuto Machino, den japanischen Angreifer von Holstein Kiel, der mit seinen 11 Toren in der vergangenen Saison für Furore sorgte und den Aufsteiger lange auf den Klassenerhalt hoffen ließ.

Die Mischung aus schnellem Flügelspieler und torgefährlichem Mittelstürmer, was Machino definitiv ist, könnte dem Angriff der Gladbacher auf jeden Fall ein neues Gesicht verleihen. Denn wenn man den Störchen unter Marcel Rapp in der vergangenen Saison trotz Abstiegs auf jeden Fall eines nicht vorwerfen konnte, dann war es mangelnde Kreativität in der Offensive. Eine lustige Randnotiz, die das beweist wäre zum Beispiel die, dass Holstein Kiel trotz Abstieg am Ende der Saison genauso viele Tore geschossen hat wie der SC Freiburg – ein Verein, welcher es mit nur zwei Gegentoren weniger am Ende der Saison sogar in die Champions League geschafft hätte.

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Leon

Rückblick Frauen EM 2025: Wie gut sind die DFB-Frauen aktuell?

Die Frauen EM ist vorbei und in einem packenden Elfmeterschießen gegen Spanien schafften es schließlich erneut die Engländerinnen den EM-Titel zu verteidigen. Auch Deutschland hat sich mit einer Halbfinalplatzierung zumindest ergebnistechnisch am Ende gut präsentiert. Dennoch gab es auch Spiele, wie z.B. das 1 : 4 gegen Schweden, die Fans der DFB-Frauen große Sorgen bereiteten. Große Schwächen im Positionsspiel in der Viererkette, wie auch schlecht zu Ende gespielte Angriffe der Deutschen trafen hier auf eine schwedische Mannschaft, die an diesem Abend in jeder Hinsicht besser und effizienter war. (Bild: IMAGO / MIS)

Wo also steht das DFB-Team aktuell auch im Hinblick auf kommende Turniere? Kann man es schaffen, langfristig wieder die unangefochtene Nr. 1 in Europa zu werden? Oder war auch im Frauenfußball die Jugendförderung in Spanien, Frankreich und England in den letzten Jahren schlichtweg besser? Hier ein Rückblick auf das abgelaufene Turnier:

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Leon

Shopping-Guide zu Werder Bremen: Welche Transfers könnten die Grünweißen diesen Sommer noch verstärken?

Wie hoch sind die Ambitionen bei Werder Bremen mittlerweile wieder, wenn es um die nächste Bundesliga-Saison geht? Diese Grundfrage beschäftigt derzeit eine Menge Fans, wenn es um den Transfersommer rund um die jüngst eher chronisch klammen Bremer geht, die in der letzten Saison mit Platz 8 Europa nur äußerst knapp und mit nur einem Punkt Abstand auf einen Conference-League-Platz verpasst hatten. Ist man zufrieden mit den Ergebnissen der letzten Jahre unter Ole Werner, wo man sich zumindest immer im gesicherten Mittelfeld der Tabelle befand? Oder dient die Verpflichtung vom Elversberger Erfolgstrainer Horst Steffen dem Ziel langfristig wieder ein Verein zu werden, der dauerhaft um die Europaplätze mitspielt? (Bild: IMAGO / Nordphoto)

Letzteres wäre zumindest insofern interessant, da laut eigener Aussage ein Grund für den Abgang von Ole Werner zu RB Leipzig mangelnde Ambitionen der Vereinsführung war. Insbesondere, was die Transferphilosophie angeht, kritisierte Werner hier mehrfach, dass Wunschtransfers von ihm keine Berücksichtigung bekämen und ihm allgemein die Herangehensweise an neue (teurere?) Transfers von Geschäftsführer Sport Clemens Fritz und Sportdirektor Peter Niemeyer zu risikoarm wäre. Wir brauchen eine andere Konkurrenzsituation - und zwar möglichst schnell, äußerste sich der 31-Jährige beispielsweise einst im Januar 2024 nach einer 1 : 3 Testspielpleite gegen Eintracht Braunschweig.

Ole Werner kein Talentförderer?

Umgekehrt gab es allerdings auch seitens der Werder-Fans durchaus Kritik am mittlerweile beim (ausgerechnet!) Talententwickler-Club RB Leipzig angestellten Trainer Ole Werner. Insbesondere die Einbindung von jungen Spielen sei etwas, was immer klar zur Vereinsphilosophie von Werder Bremen gehöre, so Clemens Fritz als Reaktion auf Werners mehrfache Kritik gegenüber der Deichstube, was viele Fans durchaus als Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Denn grade im Vergleich zu seinem Nachfolger Horst Steffen ist hier schon auffällig, wie wenig Ole Werner in den letzten Jahren auf junge Spieler setzte.

Prominentestes Beispiel ist hier ganz klar Nick Woltemade. Neben weiteren hochveranlagten Spielern wie Fisnik Asllani, Muhammed Damar, Elias Baum und Paul Wanner ist nämlich auch Woltemade ein Spieler der Elversberger Talentschmiede von Horst Steffen. Bei 31 Einsätzen schoss er hier bereits in seiner ersten Saison ganze 10 Tore und half so mit entscheidend beim Aufstieg der Elversberger in die zweite Liga mit.

Unter Ole Werner bekam er in der Saison darauf wiederum grade mal sechs Startelfeinsätze, so dass man sich in Bremen schließlich dazu entschied, das Kapitel Woltemade zu beenden und ihn schließlich ablösefrei nach Stuttgart ziehen ließ.

Wie diese Geschichte weiter ging weiß wohl jeder, der in den letzten Wochen auch nur im geringsten deutschen Fußball verfolgt hat: Eine Marktwerterhöhung auf 30 Millionen Euro laut Transfermarkt, wie auch eine Gesamtsumme von mindestens 65 Millionen, die der VFB derzeit von Clubs wie Bayern München haben möchte: Vielleicht eine der schnellsten Aufstiege eines Bundesligastürmers aller Zeiten und für Werder Bremen, die ohne jegliche Weiterverkaufsbeteiligung bei all dem komplett leer ausgehen, natürlich ein finanzielles Debakel.

Da neben Woltemade auch andere junge Werder-Talente wie Keke Top (hier auch verletzungsbedingt), Isak Hanssen-Aroen und Leon Opitz unter Ole Werner kaum eine Chance bekamen, sollte es daher nicht verwundern, dass sich viele Bremen-Fans mittlerweile fragen: Wie konnte Werner ein solches Talent wie Woltemade eigentlich so verborgen bleiben? Und war der Wechsel zu einem junge Spieler fördernden Trainer nicht vielleicht sogar schon lange überfällig?

Philosophiewechsel bei den Werderanern?

Mit ein wenig gesundem Zynismus könnte man hier durchaus so gemein sein zu sagen, dass die Grundvoraussetzung für einen Philosophiewechsel auf dem Transfermarkt die wäre, dass es in den letzten Jahren überhaupt eine Philosophie bei Werder-Einkäufen gab.

Denn wenn man sich so einige Transfers der letzten Jahre anschaut – von nach wie vor großen Fragezeichen wie Alvaro Skelly bishin zu extrem verletzungsanfälligen Spielern wie Olivier Deman oder Naby Keita, der quasi schon als Dauerpatient nach Bremen kam - könnte es einem als Fan durchaus hin und wieder schwerfallen hinter all diesen Transfers eine wirkliche Strategie zu sehen.

Auch die 10 Millionen, die Werder Bremen diesen Sommer bereits an Juventus Turin für die Dienste vom Belgier Samuel Mbangula überwies, werfen zumindest Fragen auf, hieß es doch seitens der Vereinsführung zunächst, dass man sich lieber auf verschiedenen Positionen zu weniger höheren Preisen verstärken möchte.

Ganze sechs Spieler wollte man holen, u.a. auf Positionen wie den beiden Außenverteidigerpositionen, dem offensiven Mittelfeld und dem Sturm. Dies war zumindest die Maßgabe der lokalen Investoren, die für 18 Prozent der Anteile am Verein 38 Millionen Euro beigesteuert hatten - allerdings mit der ganz klaren Bedingung, dass diese in Transfers fließen sollten, die in einigen Jahren gewinnbringend wieder verkauft werden könnten.

Ob dies im Fall Mbangula möglich sein wird ist zumindest ein Gamble. Denn mit Blick auf sein Spielerprofil: 7 Scorer in der vergangenen Saison als linker Flügelspieler unter 34 km/h Endgeschwindigkeit, 1 : 1 Situationen, die von ihm eher über die Athletik als übers Dribbling gelöst werden, wie auch ein starker Fokus auf Flanken: Das sind schon alles nicht unbedingt Attribute, die besonders zum häufig gespielten 4-2-4-Spielstil von Horst Steffen passen. Dieser zeichnete sich nämlich in Elversberg eher dadurch aus, dass er lange Bälle auf Stürmer und offensive Mittelfeldspieler wie Damar und Asllani schießen ließ, die dann wiederum häufig technisch starke und vor allem schnelle (!) Flügelspieler zur Vollendung eines Angriffs suchen sollten.

Dennoch werden viele Werder-Fans kommende Saison natürlich gespannt auf den (nach Davy Klaassen, 13,5 Millionen) zweitteuersten Transfer der Vereinsgeschichte blicken:

Hinzu kommt noch die extrem bittere Kreuzbandverletzung von Mitchell Weiser, der unter Horst Steffen eigentlich ab kommender Saison als Hybridspieler fungieren sollte, der mal als Rechtsverteidiger, mal auf dem rechten Flügel aufläuft.

Auch ein Verbleib von Führungsspielern wie Stürmer Marvin Ducksch und Mittelfeldmotor Romano Schmid steht derzeit noch in den Sternen, womit dann natürlich noch deutlich mehr Positionen als die linke Flügelposition zu den Baustellen bei Werder Bremen gehören würden - Baustellen, für die ein Großteil des Transferbudgets dann eben schon weg wäre:

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Leon

Shopping-Guide zu Eintracht Frankfurt: Welche Transfers könnten die SGE diesen Sommer verbessern?

Eintracht Frankfurt hat 2024/25 die erfolgreichste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte gespielt. Platz drei und die Qualifikation für die Champions League sind eine beeindruckende Leistung des noch jungen und lange in der Kritik stehenden Trainers Dino Toppmöller. Spätestens jetzt sollte daher klar sein, dass man dem Ex-Bayern-Jugendtrainer und Sohn der ehemaligen Frankfurt-Legende Klaus Toppmöller vertrauen sollte, wenn es um die Zukunft der Eintracht geht. Über allem sollte hier aber die Leistung von Manager Markus Krösche genannt werden. Mit Omar Marmoush, Randal Kolo Muani und Willian Pacho schaffte er es gleich drei zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung noch supergünstige Talente innerhalb kürzester Zeit zu absoluten Rekordtransfers zu machen, weitere, wie z.B. Hugo Larsson oder sein Namensvetter Hugo Ekitiké könnten zeitnah folgen. Doch wie geht es weiter mit der Eintracht? Können „Die Adler“ das hohe Abschneiden in der abgelaufenen Saison in den nächsten Jahren fortsetzen? Und inwiefern beeinflusst dieser Trend die Anspruchshaltung der Fans? (Bild: IMAGO / osnapix)

Ist Eintracht Frankfurt das neue Borussia Dortmund?

Lange Zeit war der BVB das Aushängeschild Nr. 1, wenn es darum ging, junge Spiele besser zu machen. Mit Ousmane Dembelé, Erling Haaland und Jude Bellingham sind aktuell gleich drei Spieler in der Top 10 der laut Transfermarkt teuersten und erfolgreichsten Fußballer der Welt, die alle eins gemeinsam haben: Für sie alle war Borussia Dortmund das Sprungbrett zu einer Weltkarriere. In den letzten Jahren aber scheint es so als würde Frankfurt mit ihrer hervorragenden Scouting-Abteilung durchaus Anstalten zu machen den BVB, was diese Marktlücke in Deutschland auf höchstem Niveau angeht, zu verdrängen.

Für ganze 95 Millionen Euro verkaufte man den zuvor noch ablösefrei gekommene Randal Kolo Muani zu Paris St. Germain – nur um dann ein halbes Jahr später den ägyptischen Nationalspieler Omar Marmoush für ebenfalls ganze 80 Millionen Euro an Manchester City zu verkaufen. Alleine diese beiden Rekordtransfers beweisen, dass hier ein neuer „Big Player“ in Sachen Transfererlöse erzielen auf dem europäischen Markt ist, mit dem aktuell nur wenige andere Vereine mithalten können.

Die große Frage ist nun aber auch bei Eintracht Frankfurt die, ob hier die letzten Jahre wirklich nur hervorragendes Scouting oder nicht auch ein klein bisschen Glück dabei war. Transfers, wie die Winterverpflichtung von Elye Wahi, der für stattliche 26 Millionen Euro von Olympique Marseille kam, bislang aber unter Toppmöller noch überhaupt nicht funktionierte, zeigten dann zumindest bisher (!), dass auch ein Manager wie Markus Krösche mal verkehrt liegen kann. Auch kamen viele der lukrativen Abgänge wie der von Marmoush sehr plötzlich – in dem Fall sogar mitten in der Saison. Dino Toppmöller musste also mehrmals sein gesamtes Spielsystem umändern – in dem Fall von einer Doppelspitze aus Marmoush und Ekitiké hin zu einem flexiblen 3-4-2-System mit Ekitiké in der Spitze und zwei schnellen inversen Flügelspielern um ihn herum – eine durchaus radikale Spielumstellung, die wohl nicht jeder Trainer auf Anhieb so leicht gemeistert hätte.

Jugend forscht zu forsch?

Grundsätzlich muss man daher schon klar sagen, dass sich die Eintracht grade extrem auf das Diamantenauge ihres Managers Krösche und seines Scouting-Teams verlässt. Verhältnismäßig wenig wird hingegen nach wie vor auf die eigene Jugend gesetzt. Mit Elias Baum war zwar immerhin ein Spieler aus der Frankfurter Jugend bei der diesjährigen U21-EM im deutschen Team dabei (der als Frankfurt-Leihspieler auch den saarländischen „Dorfverein“ SV Elversberg als einer der Führungsspieler schlechthin fast bis in die Bundesliga geschossen hat) andere Spieler, die man vermeintlich mit herausragender Frankfurter Jugendarbeit verbindet, wurden aber alle in anderen Jugendakademien ausgebildeten. Sowohl Ansgar Knauff als auch Nnamdi Collins hat man sich hier zum richtigen Zeitpunkt aus der Dortmunder Jugend geholt und auch der so hochbejubelte Frankfurter Linksverteidiger Nathaniel „Nene“ Brown wurde, wie auch sein Kollege Can Uzun, wurden beim FC Nürnberg ausgebildet. Neben Elias Baum, der nun aus seiner Elversberg-Leihe zurückgekehrt ist, sind sonst mit Nacho Ferri (10 Einsätze) und Noah Fenyo (0 Einsätze) nur noch zwei Spieler im aktuellen Frankfurt Profi-Kader aufgelistet, die bei Frankfurt II ausgebildet wurden.

Der große Vorteil könnte allerdings die erneute – diesmal direkt über die Liga verdiente - Champions-League-Teilnahme sein. Nicht nur, dass die Eintracht dadurch auch finanziell mehr und mehr in höheren Sphären investieren kann – die Chance sich in Frankfurt nicht nur ins Blickfeld der Top-Clubs spielen zu können, sondern dies auch noch auf der größtmöglichen Bühne der Welt zu tun, könnte hier nochmal ein weiteres riesiges Pro-Argument für junge Talente sein.

Die größte Problemstelle könnte sich allerdings bei einem Abgang von Stürmer Hugo Ekitiké auftun, der in der Rückrunde nicht nur der Goalgetter Nr. 1 war (15 Tore), sondern mit seiner Geschwindigkeit über die Außenbahnen auch einer der wichtigsten Spieler im System von Dino Toppmöller war. Auch Hugo Larsson im Mittelfeld könnte für die Eintracht ein großer Verlust sein, wobei es hier nicht ganz so unwahrscheinlich ist, dass man ihn eventuell noch eine Saison halten kann. Doch schauen wir erst einmal auf die einzelnen Segmente im Kader:

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