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Shopping-Guide zu Borussia Dortmund: Welche Transfers könnten den BVB diesen Sommer verstärken?

Shopping-Guide zu Borussia Dortmund: Welche Transfers könnten den BVB diesen Sommer verstärken?

Was für eine Aufholjagd! Am Ende dann doch wieder Champions-League. Typisch BVB: Wenn es um alles geht, dann liefert man eben und lässt alle Fans, die genau das für unmöglich gehalten haben, wie die letzten Deppen dastehen. Genau wie zwei Saisons zuvor auch alle Fans, die sich sicher waren, der BVB könne die Meisterschaft nicht mehr verspielen. Oder wäre, wie eine Saison zuvor, weit entfernt davon entfernt, ein Champions-League-Finale erreichen zu können. (Bild: IMAGO / Nicolo Campo)

Also was denn nun, BVB? Ist es vielleicht das, was sich aktuell die Fans mehr denn je fragen. Ist Niko Kovac jetzt der große Heilsbringer, der die Schwarzgelben in eine neue Zukunft bringt? Und welche Spieler brauch er dafür? Knallharte Malocher – wie man im Ruhrgebiet so schön sagt – oder doch den ein oder anderen Feinfuß, wie den bereits verpflichteten Jobe Bellingham?

Fragen über Fragen. Wir von Kickfieber wollen diesen auf den Grund gehen, wie schon beim Bayern-Shopping-Guide auch hier wieder mit mehreren Fazits. Denn so viel sei schon mal vorab gesagt: Bei keinem Club haben wir so viel diskutieren müssen, wie beim BVB, wie in unserem Youtube-Podcast-Format "Wer Trifft Hat Recht" noch heute zu hören sein wird.

Warum nicht mal ein bisschen FC Augsburg sein?

Wäre das nicht schön? Eine BVB-Saison, die einfach mal ein bisschen predictable sein? Eine Saison, wo man genau weiß, gegen die und die Gegner wird man gewinnen, bei den und den Gegnern wird’s eher schwierig und auf dem und dem Tabellenplatz landet man am Ende. Aber vielleicht wäre der BVB auch nicht der BVB, wenn nicht eben genau diese Achterbahnfahrten zu einer Saison dazu gehören würde – der furiose Champions-League-Sieg gegen PSG, um wenige Tage später dann wieder in Heidenheim, Augsburg oder Kiel zu verlieren.

Und wer soll jetzt eigentlich alles gehen? „Am besten alle – der gesamte Kader und am besten Kehl, Kovac und Ricken gleich mit“, wie so mancher BVB-Streamer hin und wieder mal wütend in seine Kamera brüll oder einfach - keiner? Weil "theoretisch" können sie’s ja alle. Und wenn es dann nicht an Mentalität mangelt, dann höchstens vielleicht mal an Einstellung, wobei Moment? Ist das nicht eigentlich dasselbe?

Ein Shopping-Guide zum BVB zu machen ist daher grade in puncto Abgänge ein bisschen, wie ein Orchester zu leiten, wo jeder Musiker hin und wieder mal seinen weniger talentierten Bruder zu den Proben schickt in der Hoffnung, dem Dirigenten würde das schon nicht auffallen, wenn irgendwo am Pult des fünften Kontrafagottisten ab und zu mal jemand anderes in die Röhre tutet. Wen will man denn nun eigentlich loswerden? Julian Brandt?

Oder vielleicht doch nur seinen weniger talentierten Zwillingsbruder, der ab und zu mal vom Original-Brandt in den Bus gesteckt wird, wenn auf der Ostalb in Heidenheim mal wieder die kalte Brise weht und so mancher Spieler sich doch so gerne mal ein Wochenende am Phönix-See gönnen würde, wenn da nur nicht diese blöde Champions-League-Qualifikation wäre, die von der Vereinsführung finanziell Jahr für Jahr fest eingeplant ist.

Nun, bislang ist der BVB immer noch mit einem blauen Auge davon gekommen, die nächste Saison wird aber definitiv eine Weggabelung sein: Ist Borussia Dortmund überhaupt noch im Rennen, wenn es um den Bayern-Verfolger Nr. 1 geht? Oder wird irgendwann ein fünfter Champions-League-Platz oder ein Wundertrainer a la King Kovac mit sieben Siegen am Stück für das absolute Mindestziel von Aki Watzke & Co. Irgendwann nicht mehr ausreichen? Die Saison 2025/26 kann hierbei in jede Richtung gehen, mit welchem Kader soll man also in die Saison gehen?

Innenverteidiger

Entgegen so mancher Gerüchte wird zumindest Schlussmann Gregor Kobel den Schwarzgelben erhalten bleiben. Damit sollte auf dieser Position kein Bedarf sein, zumal man mit Routinier Alexander Meyer und Talent Diant Ramaj zwei gute Backups hat und mit Patrick Drewes bereits den Abgang von Marcel Lotka kompensierte.

Auf der Innenverteidigerposition sieht es da schon ein bisschen anders aus, zumal Nico Schlotterbeck den Saisonstart auf jeden Fall verpassen wird und auch danach erst einmal geschaut werden muss, wie schnell er wieder zu seiner zuletzt dargebotenen Top-Form formt. Sollte er diese erreichen, wäre er natürlich Abwehrchef und mit Sicherheit auch Kandidat Nr. 1 um den künftigen Dortmund-Kapitän. Weit entfernt von dieser Konstanz ist allerdings weiterhin Niklas Süle, beziehungsweise Emre Can, den man in den vergangenen Saison aufgrund seiner Fehlerhaftigkeit im defensiven Mittelfeld oft auf diese Position zurückgezogen hatte, auch immer ein gewisses Gamble. Als weiteren Innenverteidiger hätte man ansonsten nur noch Waldemar Anton, wie auch die beiden Talente Soumaila Coulibaly (in der letzten Saison noch an Stade Brest ausgeliehen) und Filippo Mané.

Ein weiteres junges Talent und damit ein typischer Dortmund-Gold-Digging-Transfer wäre allerdings:

Joane Gadou (18, RB Salzburg)

Dieser war bereits beim Liga-Konkurrenten RB Leipzig im Gespräch, da diese aber Europa komplett verpasst haben, Dortmund hingegen Champions League spielt, könnten die Scouts rund um Sebastian Kehl hier – trotz der Multiclub-Ownership von Red Bull rund um die beiden RB-Clubs – wie schon im Fall Karim Adeyemi und Erling Haaland den Vorteil haben, die man beide ebenfalls aus Salzburg geholt hat.

In der Jugend von Paris St. Germain ausgebildet ist der mit einem Marktwert von fünfzehn Millionen Euro taxierte 1,95-Riese derzeit eines der heißesten Innenverteidiger-Talente Europas. Seine Kombination aus Kraft, Schnelligkeit und Körpergröße sorgt dafür, dass er insbesondere bei Zweikämpfen und Kopfballduellen extrem stark ist. Zuzüglich verfügt er als Kapitän der französischen U17-Nationalmannschaft für sein junges Alter über enorme Führungsqualitäten, die schon fast an den jungen Jude Bellingham erinnern. Dazu spielt er sowohl in engen Räumen als auch bei langen Bällen klug und ist zudem im Gegensatz zum eher mit dem Ball starken Nico Schlotterbeck enorm defensiv stark. Die einzige Schwachstelle könnte seine aufgrund seines Alters fehlende Erfahrung sein.

Zeno Debast (21, Sporting Lissabon)

Ein weiteres Problem der abgelaufenen BVB-Saison war, dass viele Teams irgendwann dahinter kamen, dass quasi 80 Prozent des Spielaufbaus über Nico Schlotterbeck kam. Dies, und die Tatsache, dass auch Gregor Kobel alles andere als ein mitspielender Torwart ist, führte oft dazu, dass Schlotterbeck und Kobel sich bei Pressingversuchen des Gegners den Ball oft hin und her gepasst haben, um ihn dann irgendwie nach vorne zu schlagen, was häufig in einem Ballverlust endete.

Die 30 Millionen Euro Marktwert von Zeno Debast mögen daher erst mal abschreckend klingen, die Vorstellung neben dem deutschen Schlotterbeck ab nächster Saison auch noch den belgischen Schlotterbeck in der Startelf zu haben, dann aber umso weniger. Denn das und nichts anderes ist Debast, sowohl von seiner Erfahrung (trotz jungen Alters bereits Stammspieler beim RSC Anderlecht wie auch in der belgischen A-Nationalmannschaft gewesen) als auch von seinem Spielstil. Neben einer Passquote von 92,8 Prozent, spielt er zuzüglich 0,92 Keypasses, also fast einen entscheidenden Pass pro Spiel, was ihn auch im Angriffsspiel enorm gefährlich macht. Sein Expected-Assists-Wert liegt zudem im Top 9 Perzentil im europäischen Vergleich, dazu noch 68 Pässe pro Spiel in der portugiesischen Liga: Das alles sind Werte, die vielleicht nicht für einen Kovac-typischen Abräumer stehen.

Hier muss sich der BVB aber fragen, was man will? Möchte man nicht mittelfristig wieder eine Mannschaft werden, die auch durch Ballbesitzdominanz andere Teams erdrücken kann und hinten trotzdem stabil steht? Dann wäre ein Innenverteidiger Duo aus Schlotterbeck und Debast eine mehr als hervorragende Basis und könnte das Fehlen eines mitspielenden Torwarts mehr als ausreichend kaschieren.

Des Weiteren könnten auch Innenverteidiger wie Matin Vitik (22, Sparta Prag), Lilian Brassier (25, Stade Brest), Cameron Carter-Vickers (27, Celtic Glasgow), Ousmane Diomandé (21, Sporting Lissabon) wie auch Konstantinos Mavropanos (27, West Ham United) interessant sein, letzter vor allem dan, sollte man doch noch mal nach einem physischen Abräumer suchen, der in der Innenverteidigung vor allem eins tut: Verteidigen.

Außenverteidiger

Auf den Außenverteidigerpositionen ist man hingegen mit Ramy Bensebaini und Daniel Svensson auf der linken Seite, wie auch Julian Ryerson und Yan Couto auf der rechten Seite zumindest in der Breite ausreichend besetzt, wobei die linke Seite durchaus noch ein bisschen Erfahrung gebrauchen könnte.

Mein Ansatz war hier daher zumindest für die Linksverteidigerposition noch einen Spieler zu finden, der genau diese Bundesligaerfahrung hat, nicht so teuer ist, dass er den in der Rückrunde sehr überzeugenden Daniel Svensson Richtung Auswechselbank verdrängen könnte, trotz aber – ähnlich wie ein Julian Ryerson - klar defensiv denkt:

Anthony Caci (27, Mainz 05)

Caci wäre in einem Kovac-typischen 3-4-2-1-System ganz klar der, der neben Ryerson den linken Flügel zumacht, insbesondere dann, wenn man gegen konterstarke Gegner wie Leverkusen oder Frankfurt spielt. Der große Vorteil für Dortmund wäre, dass Caci bereits verlauten ließ, dass er gerne – am liebsten in der Bundesliga – nochmal einen nächsten Schritt gehen würde, wie auch nur noch ein Jahr Restvertrag bei den 05ern hat. Bei einem Marktwert von zwölf Millionen Euro wäre das aktuelle Transferfenster somit die letzte Chance für Mainz, den viermaligen „Man Of The Match“ (laut Kicker) in der abgelaufenen Saison noch irgendwie zu Geld zu machen.

Für Dortmund könnte daher eine Ablösesumme von zehn bis fünfzehn Millionen Euro absolut machbar sein. Hinzu hätte man noch einen Spieler, der unglaublich vielseitig einsetzbar wäre und auch in der Innenverteidigung wie auch auf der linken Seite in einer Dreierkette auflaufen könnte. Hinzu ist er kein „Highlight-Spieler“, sondern als absoluter Team-Player, der seine Rolle komplett dem Erfolg der Mannschaft unterordnet und bereit ist, hier auch physisch und läuferisch an seine absoluten Grenzen zu gehen: Mit anderen Worten – ein perfekter Niko Kovac Spieler.

Defensives Mittelfeld

Nanu – Bellingham wieder zurück in Dortmund? Nun – nicht ganz, denn in dem Fall hat man tatsächlich einfach mal den jüngeren Bruder geholt, ob aber den weniger talentierten, bleibt abzuwarten. Denn schon bei den drei Gruppenspielen in der Club-WM konnte Jobe Bellingham nicht nur mit einem Tor und einem Assist glänzen, sondern bewies ähnlich wie damals sein Bruder, dass er mit bereits 19 Jahren eine Mannschaft anführen kann und eine Abgeklärtheit auf dem Platz hat, wie nur wenige in seinem Alter.

Diese Position ist daher schon belegt, die großen Fragezeichen beginnen dann allerdings in der Zentrale, wie auch vor allem im defensiven Mittelfeld. Julian Brandt, Marcel Sabitzer, Emre Can, Pascal Groß – alles keine Konstanten auf der Position, am ehesten dann noch Felix Nmecha, der aber wiederum in seiner Debüt-Saison ein Jahr zuvor komplett enttäuschte. Warum also nicht all-in gehen und Niko Kovac seinen absoluten Wunschtransfer realisieren.

Ardon Jashari (22, FC Brügge)

Hier könnte es sein, dass bereits beim Erscheinen dieses Shopping-Guides der AC Mailand bei einer Ablöse von 35 Millionen Euro zugeschlagen hat. Allerdings haben der italienische Traditionsgigant in der vergangenen Saison nicht einmal Europa gespielt, der BVB hingegen – Fans wissen, wie die Geschichte ausging. Dennoch sollte man sich beeilen, um nicht – wie schon im Rennen um Rayan Cherki – abermals leer auszugehen. Bei Jashari, der 2025 zum Spieler des Jahres in Belgien gewählt wurde, kann man fast so weit gehen, ob man hier nicht sogar einen defensiven Mittelfeldspieler verpflichtet, der in zwei bis drei Jahren mindestens das Doppelte wert ist.

Was ihn vor allem auszeichnet ist seine Pressingresistenz, seine Fähigkeiten, das Spiel zu lesen, wie auch seine überragende Passquoten – spielentscheidende Pässe, abgeschlossene Pässe – überall ist er hier in den Top 8 Prozent Europas, quasi ein Granit Xhaka in the making mit dazu noch einem Hauch Toni-Kroos-Vibes, ein Transfer, wo die BVB-Verantwortlichen sich aber ganz genau überlegen sollte, ob man hier nicht über Jahre hinweg die Baustelle im defensiven Zentrum schließen könnte.

Aleksandar Stankovic (19, Inter Mailand)

Einen kurzen Moment hatte ich überlegt, eine Bundesliga-Rückkehr von Hakan Calhanoglu in die Bundesliga zu callen – bis auf einmal dieses junge ebenfalls bei Inter Mailand unter Vertrag stehende Talent in mein Blickfeld geriet. Tatsächlich gibt es aber durchaus die ein oder andere Parallele des jungen Serben mit Calhanoglu, der in der vergangenen Saison an den FC Luzern ausgeliehen wurde und dessen Vater Dejan Stankovic (derzeit Trainer bei Spartak Moskau) eine absolute Inter-Mailand-Ikone war.

Für Aleksandar Stankovic, dessen größten Stärken in seiner Gelassenheit gegen den Ball, wie auch in seinen Standards liegen, hingegen könnten die nächsten Jahre absolut entscheidend sein. Denn zwar haben die Luzerner eine Kaufoption von ca. 1,5 Millionen Euro, den großen Karrieresprung würde Stankovic aber nicht machen. Inter Mailand hingegen ist u.a. mit eben Calhanoglu auf dieser Position schon ausgelastet und auch generell nicht als Verein bekannt, der Jahr um Jahr unbekannte Jugendspieler nach oben bringt. Für den BVB wäre er bei einem Marktwert von elf Millionen Euro hingegen ein absoluter Schnapper und ein Spieler, den man ohne Risiko aufbauen und zu eben diesem Top-Spieler aufbauen könnte, wie ihn sein Vater schon war.

Weitere interessante Kandidaten könnten Alan Varela (23, FC Porto) und Billy Gilmore (24, SSC Neapel) sein.

Oder man ruft als Saisonziel für 2025/26 zur Abwechslung mal das Ziel „Die Fans schon vor der Saison maximal auf die Palme bringen“ aus. Das würde derzeit wohl am besten funktionieren, wenn man wieder mal ausschließlich in der Bundesliga fischt und z.B. Arthur Vermeeren (20, RB Leipzig), Florian Grillitsch (29, TSG Hoffenheim) oder Eric Martel (23 1. FC Köln) in ein paar Wochen als Königstransfer verkündet. Wobei - dann vielleicht doch lieber Kenan Karaman nach Dortmund holen. Dann freuen sich wenigstens die Schalke-Fans.:)

Offensives Mittelfeld

Hier wäre die naheliegendste und sicherlich einfachste Lösung zunächst einmal folgende: Man verpflichtet anstelle eines neuen Spielers einfach mal einen Astrologen, der eine genaue Statistik darüber erstellt, welche Sterne und Transzendenten immer dann am Himmel stehen, wenn Julian Brandt in einem Spiel mal wieder aussieht, wie der deutsche Prime-Neymar und überredet die DFL, die Spiele irgendwie genauso zu legen. Ein anderer Weg wäre sich hier dann vielleicht doch nochmal nach einem weiteren Leistungsträger im offensiven Mittelfeld umzuschauen:

Omari Hutchinson (21, Ipswich Town)

Und wer könnte die Position neben Jobe Bellingham besser ausspielen, als sein Landsmann Hutchinson vom Premier-League-Absteiger Ipswich Town. Damit hätte der BVB zwar wahrscheinlich die jüngste Doppel-Acht aller europäischen Top-Ligen, dafür eine, die mit Sicherheit Spektakel und Spritzigkeit verspricht. Denn das hat Hutchinson bereits vielfach bewiesen, was nicht zuletzt die deutsche U21-Nationalmannschaft im Finale gegen England schmerzvoll erfahren musste, als er so ziemlich an jedem gefährlichen Konterangriff beteiligt war und nicht zuletzt das Tor zum 2:0 schoss.

Der Engländer mit jamaikanischen Wurzeln ist zusätzlich noch ein unglaublich listiger Fuchs, wenn es darum geht, Bälle anzutäuschen und selbst gestandene Premier-League-Spieler wie Kreisligaspieler aussehen zu lassen – mit anderen Worten ein absoluter Spektakelspieler, wie ihn der BVB in der Form lange nicht mehr hatte.

Kenneth Taylor (21, Ajax Amsterdam)

Dies wäre nach Ardon Jashari mein zweiter All-In-Transfer, ein Transfer, mit dem man quasi die Stärken von Jude Bellingham auf zwei Personen aufteilen würde? Denn was war es denn, was den heutigen Real-Madrid-Star – der aktuell der drittteuerste Spieler der Welt ist – so ausgezeichnet hat? Absolutes technisches Können, wie auch Führungsqualitäten. Das technische Können könnte rein vom Talent her sicherlich sein kleiner Bruder Jobe Bellingham mitbringen, Kenneth Taylor als – mit 21 Jahren – aktueller Kapitän von Ajax Amsterdam hingegen wäre ein Spieler, der alleine aufgrund seiner Ausstrahlung eine Offensive anführen kann.

Hinzu gehören seine gute Positionierung, sein gutes Passspiel und eine Maschinenraum-Mentalität, die vor allem eins klar macht: „Ich bin hier der Boss im Mittelfeld, versucht zu pressen, wie ihr wollt: Meine Mitspieler und ich bestimmen was abläuft. Ende der Diskussion.“

Natürlich wäre dies ein auch für den BVB bei einem Marktwert von 28 Millionen Euro und einem Vertrag bis 2027 ein kostspieliger Transfer. Die Alternative aber wäre in jeder Hinsicht darauf zu spekulieren, dass Jobe Bellingham das offensive Mittelfeld schon in seiner ersten Saison anführt, so wie es sein Bruder getan hätte.

Mit einem Kenneth-Taylor-Transfer würde man dieses Risiko umgehen – und: die 55-60 Millionen Euro, die man durch den Abgang von Jamie Gittens bekommt plus die Einnahmen aus der Club-WM in eine Zentrale aus Ardon Jashari, Kenneth Taylor und Jobe Bellingham zu investieren? Das wäre mit Sicherheit eines der krassesten Transferstatements des BVBs seit langem in Richtung Bayer Leverkusen, Bayern München und Co. Ausbildungsverein – gerne – aber eben trotzdem auf absolutem europäischem Top-Niveau.

Auch Konstantinos Karetsas (17, KRC Genk), James McAtee (22, Manchester City), Oscar Gloukh (21, RB Salzburg), Andrija Maksimovic (18, Roter Stern Belgrad), Harvey Elliott (22, FC Liverpool) - wie auch eine Leihverlängerung von Carney Chukwumueka (21, FC Chelsea) könnten für den BVB interessant sein, sollte sich seine körperliche Verfassung unter Niko Kovac weiterhin positiv entwickeln.

Angriff:

Nun aber steht die Königsfrage an: Die Frage um einen Ersatz für Jamie Gittens, dessen Transfer für 50-60 Millionen Euro zum FC Chelsea so gut wie durch ist. Dieser Erlös, wie auch die Einnahmen durch die Klub-WM, bieten also durchaus Handlungsspielraum für einen echten Königstransfer. Das Interessante ist, dass das Profil für einen linken Flügelstürmer im Grunde fast identisch ist mit dem für den FC Bayern, da auch Borussia Dortmund durch den Abgang von Youssoufa Moukoko nun auch keinen Mittelstürmer-Backup zu Serhou Guirassy mehr hat, da auch auf Leih-Rückkehrer Sebastien Haller eher nicht mehr gesetzt werden soll.

Ideal wäre also ein Spieler, der beides kann – Gittens ersetzen, wie auch im Worst Case Guirassy. Hier unsere persönlichen Top 4 an Kandidaten (ohne Reihenfolge):

Malick Fofana (20, Olympique Lyon)

„Vous vous voyez toujours deux fois, Monsieur Textor“ könnte hier die Message an den Lyon-Präsidenten John Textor lauten, hat dieser den BVB doch vor kurzem noch beim Werben um deren Wunschspieler Rayan Cherki nicht nur abgewatscht, sondern die Dortmunder Vereinsführung dabei als unseriös betitelt.

Nun aber hat die Tatsache, dass sich Lyon wegen finanzieller Mauscheleien grade kurz vor einem Zwangsabstieg befinden, die Verhandlungsposition ein wenig geändert, leider zwar nicht mehr beim bereits von Manchester City verpflichteten Cherki, um so mehr aber, was die Verhandlungsposition von Lyon generell angeht. Denn auch Lyon-Flügelflitzer wird sicherlich keine Lust haben mit Lyon in irgendwelchen unteren französischen Ligen rumzudümpeln, nur weil seine Bosse ihre Finanzen nicht in den Griff kriegen. Hinzu würde er von der Position extrem gut passen und – trotz eines Marktwerts von 30 Millionen und einem Vertrag bis 2028 – wahrscheinlich günstig wie nie zu haben sein. Nicht umsonst sind auch Clubs wie Chelsea, Neapel, Nottingham und der FC Bayern an dem Spieler dran.

Johan Bakayoko (22, PSV Eindhoven)

Auch hier – wie auch bei seinem Vereinskollegen Noa Lang (25, PSV Eindhoven) fragt man sich schon seit Jahren, wann denn endlich mal der Zeitpunkt für den nächsten Schritt ist. Beide spielen gefühlt jede Saison so, dass man sie am Ende bei irgendeinem ganz großen Verein sieht, letztendlich passiert es dann aber doch nicht. Warum daher nicht ein fast (!) ganz großer Verein, zumindest verglichen mit Playern wie Chelsea, Manchester City oder Paris. St. Germain, wo der Name auch schon auf dem Zettel stand.

Bakayoko ist hinzu schon seit Jahren Leistungsträger in der belgischen Nationalmannschaft, des Weiteren genau dieser Hybrid, den der BVB eigentlich so unbedingt brauch: Kann auf dem rechten Flügel spielen, ähnlich gut aber auch auf dem linken Flügel wie auch im Zentrum als verkappter Zehner rund um Guirassy herumwirbeln. Hinzu ist er genau der Typ Spieler, der auch in engen Räumen Lösungen findet und mit dessen Hilfe die Schwarzgelben mal wegkommen könnten von dem ständig nur über die Außen kommen und entweder auf einen genialen Sprint von Adeyemi zu warten oder mit Flanken irgendwie Guirassy zu erreichen. Hinzu wäre mit grade mal 22 Jahren und einem Marktwert von 30 Millionen Euro auch sein Wiederverkaufswert enorm.

Lucas Stassin (20, AS St. Atienne)

Hier liegt die Betonung ganz klar auf: Inverser Mittelstürmer, ein Stürmer, der zwar durchaus auch vor dem Tor zu gefährlichen Abschlüssen kommt, sich aber ebenso gerne in die Halbräume fallen lässt, wie auch auf die Flügel ausweicht. Hinzu hat er mit 16 Scorern in 28 Spielern mehr als ordentliche Statistiken für einen Französischen Club, der grade auf dem vorletzten Platz in die Ligue 2 abgestiegen ist.

Hinzu ist der Belgier noch sehr jung und – er könnte im Gegensatz zu den anderen Kandidaten eben auch als reiner Mittelstürmer fungieren, sollte sich Serhui Guirassy mal verletzen, wäre daher genau die perfekte Mischung aus vielversprechendem Nachwuchsstürmer (sollte Guirassy doch eines Tages zu einem größeren Club abwandern) und Soforthilfe in Sachen Backup.

Jadon Sancho (25, Manchester United)

Bei Jadon Sancho hat man manchmal ein ähnliches Gefühl wie bei einem Reisenden, der irgendwo gedankenverloren mit Rucksack aufs Meer schaut, die Wellen beobachtet und – obgleich er jeden Tag in einem anderen Hotel übernachtet – tief im Inneren eigentlich nur ein Zuhause sucht? Ein Club, wo er sich einfach wohl fühlen kann und der sein kann, der er ist. Wo ist dieses gefühlt ewige Kind geblieben, was BVB-Fans in seiner ersten Saison 20../20… so viel Freude bereitet hat – ein Spieler, der einfach nur Spaß auf dem Platz haben wollte und zum Teil selbst kaum fassen konnte, was für eine riesige gelbe Wand ihm da zujubelt? War der BVB am Ende vielleicht doch Sancho’s einzig wahres Zuhause?

Denn weder bei Manchester United, noch beim FC Chelsea, noch bei der englischen Nationalmannschaft hatte man das Gefühl, den echten Jadon Sancho zu sehen, so dass man sich schon fast fragte, ob dieser unter dem Druck insbesondere der englischen Medien und Fans komplett verloren gegangen war? Auch mentale Probleme beherrschten den Flügelflitzer, so dass man schon Angst hätte, er könne vielleicht einen ähnlichen Weg gehen, wie das ebenfalls einstige englische Megatalent Dele Alli?

Klar ist, dass ein Rückkauf von Jadon Sancho selten so günstig war, wie in diesem Jahr, da Manchester United ganz klar nicht mehr mit ihm plant und auch sein Marktwert „nur“ noch bei 28 Millionen Euro liegt. Könnte es also tatsächlich noch mal zu einer endgültigen Rückkehr des verlorenen Sohnes kommen? Und sind nicht genau diese Spieler, die am Ende doch für immer Dortmunder bleiben wollen, nicht genau die, wonach sich die Fans so sehr sehnen?

Ansonsten gäbe es natürlich noch weitere Namen über die man diskutieren könnte, wie z.B. Eliesse Ben Seghir (20, Monaco, LA), Alberto Moleiro (21, UD Las Palmas), Marvin Ducksch (31, Werder Bremen) oder. Dan Ndoye (24, FC Bologna), alles Spieler, die dem BVB irgendwo helfen könnten. Auch ein Transfer von Enzo Millot (22, VFB Stuttgart) wäre sicherlich nicht ganz dumm, wobei man sich dann wirklich langsam fragen könnte, ob Sebastian Kehl Ambitionen hat als unkreativster BVB-Kaderplaner aller Zeiten in die Geschichte einzugehen.

Letztendlich bleibt beim BVB alles wie immer eine Philosophie-Frage: Auf gestandene Spieler oder auf Talente setzen?

Und apropros Talent – hier final noch ein Geheimtipp: Mohamed Kader Meite (17, Stade Rennes). Ein noch extrem junges Talent, der vielleicht in der nächsten Saison noch kein Stammspieler wäre, aber vielleicht der BVB-Transfer auf den diesen Sommer noch niemand schaut, der sich aber in den nächsten Jahren umso mehr auszahlen könnte?

Fazit: Mit jungen herausragenden Talenten zurück ins Meisterschaftsrennen
Leon Buche

Leon Buche

Der BVB sollte vor allen Dingen erst mal wieder zu einem zurückkehren: Zu einem Verein, der Stars macht, seinen Spielern aber gleichzeitig das Gefühl zu geben ob ihrer Leistung schon Stars zu sein. Denn das war es, was diesen Verein immer stark gemacht hat – ob zu Zeiten von Jürgen Klopp mit Spielern wie Nuri Sahin, Shinji Kagawa und dem jungen Robert Lewandowski – oder vor einigen Jahren mit Spielern wie Erling Haaland, Jude Bellingham und nicht zuletzt Jadon Sancho.

Der Transfer von Jobe Bellingham war hier ganz klar wieder ein Schritt in die richtige Richtung, doch diese Richtung muss fortgesetzt werden: Ardon Jashari, Malick Fofana, Joane Gadou plus noch ein weiterer Anführer im Zentrum der Marke Kenneth Taylor: Das wäre ein Kader mit dem ich den BVB wieder ganz oben im Meisterschaftsrennen sehen würde.

Meinung: Der BVB braucht noch reichlich Verstärkungen
Florian

Florian

Der personelle Umbruch im Sommer 2024 kann nur der Anfang gewesen sein, in diesem Jahr müssen nun zwingend die nächsten Veränderungen folgen. Das bedeutet für mich mindestens noch einen klaren defensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten und auch einen Offensivspieler, der sowohl auf der Außenbahn als auch als zweiter Zehner neben Julian Brandt oder Jobe Bellingham funktionieren kann. Rayan Cherki wäre hier tatsächlich die perfekte Lösung gewesen.

Jüngste Medienberichte sprechen nun davon, dass die Suche nach einem klaren Sechser nicht mehr höchste Priorität haben soll und man ein „Überangebot" habe, doch ich hoffe, dass sich diese Meldung als Ente erweist. Genau hier braucht man dringend einen Strategen mit Defensivqualitäten und gepflegtem Aufbauspiel, und zwar schon seit ein paar Jahren.

Verstärkt sich der BVB noch auf diesen Positionen und bekommt auch die Einbindung und Entwicklung junger Spieler besser hin, könnte durchaus eine erfolgreiche Saison bevorstehen. Man muss jedoch hoffen, dass sich die Verantwortlichen die vergangene Saison aufgrund des Saison-Endspurts nicht wieder schön geredet haben und dadurch notwendige Veränderungen blockieren. Das wäre brandgefährlich.

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