Die Deutsche Meisterschaft scheint den Bayern wohl nur noch theoretisch zu nehmen sein. Zu groß ist der Vorsprung auf die Verfolger, und zu dominant präsentierten sich die Münchner seit dem Re-Start. Es wäre der achte Titel in Folge, was es so in Deutschland noch nie gab. Lange stand die Bestmarke bei drei Deutschen Meisterschaften in Serie, bis die Bayern diesen Rekord 2016 brachen.
Doch es gibt in der Bundesliga einen Uralt-Rekord, an dem sich seit fast 40 Jahren die Teams die Zähne ausgebissen haben. In der Saison 1971/72 erzielte die große Bayernmannschaft um Franz Beckenbauer und Gerd Müller unglaubliche 101 Tore. Das aktuelle Team der Münchner hat in der laufenden Spielzeit 86 Tore geschossen. Bei noch fünf ausstehenden Partien könnte also zum zweiten Mal in der Bundesligahistorie die 100-Tore-Marke geknackt werden. Auch in Sachen Tordifferenz steht wohl ein neuer Rekord bevor. 1971/72 betrug diese bei der Meistermannschaft der Bayern +64. Aktuell hat das Flick-Team eine Tordifferenz von +58 vorzuweisen.
Duo Lewandowski/Gnabry mit 40 Toren
Vor 38 Jahren war das Gespann Gerd Müller/Uli Hoeneß Erfolgsgarant des Bayernteams, welches mehr als 100 Tore schoss. Beide erzielten damals zusammen 53 der insgesamt 101 Treffer. Mittelfeldspieler Franz Roth steuerte zwölf Tore bei, Franz Beckenbauer weitere sechs.
2019/20 ist Robert Lewandowski der alles überragende Stürmer des deutschen Rekordmeisters. Der Pole traf schon 29-mal in den gegnerischen Kasten, was wohl nicht für den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller reichen wird, trotzdem ein herausragender Wert ist. Die offensiven Mittelfeldspieler der Münchner geizten zudem in dieser Saison auch nicht mit Toren und gaben viele Assists. Serge Gnabry (11+11), Philippe Coutinho (8+6) und Thomas Müller (7+18) waren bisher an sehr vielen Toren beteiligt.
Möglich ist dies auch durch eine Defensive, die unter Hansi Flick äußerst stabil geworden ist. Gerade im Zentrum sichern Spieler wie Thiago, Leon Goretzka oder Joshua Kimmich oft ab, sodass die Offensivreihe ihre Gegner durcheinanderwirbeln kann. Gerade in der letzten Partie gegen Fortuna Düsseldorf (5:0) lief ein Angriff nach dem anderen, abgesichert durch eine sattelfeste Abwehr, die es in dieser Saison nicht immer gab.
Zwei eher schwierige Spiele vor der Brust
Fünf Spieltage sind noch zu absolvieren, in denen die Bayern mindestens 14 Tore schießen müssten, um die Marke von 100 Saisontoren zu brechen. Das ist nicht unrealistisch, heißen die letzten drei Gegner Werder Bremen, SC Freiburg und VfL Wolfsburg. Vorher warten aber mit Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach zwei Champions-League-Aspiranten. Viele Tore sind in diesen beiden Partien nicht unbedingt zu erwarten.
Doch die Bayern strotzen derzeit vor Selbstbewusstsein und können aktuell fast mit der Idealbesetzung antreten. Sicherlich kennen die Bayernstars auch den Bundesligarekord aus der Saison 1971/72 und werden alles daransetzen diesen zu brechen. Dass die Münchner auch gegen Bayer Leverkusen treffsicher sind, ist vielleicht eine Wette wert. Betway bietet für den Fall von drei Bayerntoren eine Quote von 2,10 an. Schießt der deutsche Rekordmeister vier Tore, winkt sogar eine Quote von 3,60.