Am 23.04.2025 sollte es wieder soweit sein und Hannover 96 trennte sich mit Andre Breitenreiter erneut von einem Cheftrainer. Dieses Szenario ist bei den Niedersachsen keine Seltenheit, da man innerhalb der letzten zehn Jahre zwölf verschiedene Cheftrainer hatte. (Bild: IMAGO / Focus Images)
In der laufenden Spielzeit hat Hannover 96 zwar noch minimale Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga, jedoch dürfte bereits feststehen, dass es im Sommer wieder einmal einen Neuanfang geben wird.
Bis zum Saisonende wird die Mannschaft von dem Trio Lars Barlemann, Dirk Lottner und Christian Schulz betreut. Jedoch brodelt bereits jetzt schon die Gerüchteküche um den zukünftigen Cheftrainer und es wurden bereits einzelne Namen von den Verantwortlichen kommentiert.
Doch wer übernimmt den Trainerposten bei Hannover 96 ab dem kommenden Sommer? Wir prüfen die möglichen Trainerkandidaten.
Lukas Kwasniok
Nach vier Jahren wird Lukas Kwasniok den SC Paderborn im kommenden Sommer verlassen. Der Fußballlehrer strebt ein neues Kapitel in seiner Laufbahn an und wird seither mit zahlreichen Vereinen in Verbindung gebracht. Schließlich hat sich der 43-Jährige durch seine überaus erfolgreiche Arbeit in Paderborn einen Namen gemacht, da sich der SCP unter seiner Leitung stets in der oberen Tabellenhälfte der 2. Bundesliga befinden sollte und in der aktuellen Spielzeit sogar um den Aufstieg in die Bundesliga spielt.
Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass Martin Kind den Fußballlehrer bereits als einen möglichen Kandidaten bestätigt hat. Des Weiteren gilt es hierbei zu erwähnen, dass sich Kwasniok vor kurzem für jegliche Optionen offen gezeigt hat und seinen neuen Verein nicht einzig und allein nach der Ligazugehörigkeit aussuchen wird. Hierbei betonte der 43-Jährige, dass es ihm vorrangig um das Gesamtpaket des neuen Vereins geht, da er schließlich nur einen Verein übernehmen werde, von welchem er vollkommen überzeugt ist.
Zeitpunkt steht fest: Lukas #Kwasniok und der SC Paderborn trennen sich! 🚨 #Sky2Bundesliga https://t.co/6aTXVWOO8l
— Sky Sport (@SkySportDE) April 15, 2025
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Hannover 96 keinesfalls chancenlos im Rennen um Lukas Kwasniok ist. Jedoch gilt es für die Verantwortlichen der Niedersachsen, in den Gesprächen ein sehr überzeugendes Gesamtpaket vorzustellen, um sich die Dienste des 43-Jährigen sichern zu können. Mit einer Verpflichtung von Lukas Kwasniok würde Hannover 96 ein richtiges Signal an die Konkurrenz senden und zugleich die eigenen Ansprüche untermauern.
Steven Cherundolo
Neben Lukas Kwasniok sollte Martin Kind auch Steven Cherundolo als einen möglichen Kandidaten bestätigen. Der 46-Jährige ist den Fußballfans natürlich noch aus seiner aktiven Spielerkarriere bekannt, da er insgesamt 15 Jahre für die Niedersachsen gespielt hat und sogar als Kapitän auflief.
Doch auch als Trainer sollte sich Steven Cherundolo einen Namen machen. Schließlich betreut er nun seit drei Jahren den Los Angeles FC in der Major League Soccer, mit dem er unter anderem im Jahr 2022 den Meistertitel holen konnte. Des Weiteren kann der Fußballlehrer einen durchaus beachtlichen Punkteschnitt von 1,81 Punkten aufweisen, welcher für seine Arbeit spricht.
Grundsätzlich bevorzugt der 46-Jährige ein offensives 4-3-3-System und setzt auf eine aktive Spielweise. Dieser Aspekt spiegelt sich auch in der Anzahl der geschossenen Tore wider, da Los Angeles unter Cherundolo im Durchschnitt fast zwei Tore pro Spiel erzielte. Jedoch sollte der 46-Jährige vor kurzem verkünden, dass er den Verein nach der Saison verlassen und mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehren wird.
“It is an honor to be the head coach of LAFC,” Steve Cherundolo said in a statement.
— Major League Soccer (@MLS) April 18, 2025
After much reflection and discussion with my family, we made the decision that at the end of this year we will return to Germany.
I love Los Angeles and @LAFC, but this move is in the best… pic.twitter.com/fl7neGpG8M
Eine Verpflichtung von Steven Cherundolo erscheint geradezu als naheliegend. Schließlich kennt der 46-Jährige den Verein bestens aus seiner Zeit als Spieler und war zudem bereits in verschiedenen Jugendmannschaften als Trainer tätig. Zudem würde diese Verpflichtung sicherlich bei den Fans auf Zustimmung stoßen, da Cherundolo stets als Publikumsliebling und Sympathieträger bekannt war.
Tim Walter
Ein weiterer Kandidat könnte durchaus Tim Walter sein. Schließlich ist der 49-Jährige zur Zeit ohne Verein, nachdem sein Engagement beim englischen Zweitligisten Hull City nach nur wenigen Monaten vorzeitig enden sollte.
Es gilt jedoch seinen eher schwierigen Charakter zu erwähnen, mit dem er bereits in der Vergangenheit oftmals angeeckt ist und für Kritik gesorgt hat. Aus rein sportlicher Sicht würde eine Verpflichtung von Tim Walter jedoch Sinn ergeben. Schließlich hat er bislang häufig gezeigt, dass er einer Mannschaft seinen Stempel aufdrücken und eine neue Spielphilosophie installieren kann.
BREAKING: Hull City have sacked head coach Tim Walter.#HCAFC pic.twitter.com/QAAW1WyaCj
— Football League World (@FootballLeagueW) November 27, 2024
Diese Tatsache wäre besonders für Hannover 96 von zentraler Bedeutung, da man bereits seit längerer Zeit vergebens nach einer klaren Spielidee im eigenen Ballbesitz sucht. Ein weiteres Argument für Walter wäre sicherlich, dass er die Jugend fördern und näher an die Profimannschaft heranführen würde. Schließlich konnte man bei seinen bisherigen Stationen stets erkennen, dass er den Jugendspielern eine Chance gegeben hat.
Robert Klauß
Eine weitere spannende Lösung könnte dagegen Robert Klauß sein. Den 40-Jährigen sollte es nach seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg zunächst zum SK Rapid Wien ziehen, mit welchem er sich unter anderem für die UEFA Conference League qualifizieren konnte.
Jedoch sollte die Station bei Rapid Wien für den Fußballlehrer ein vorzeitiges Ende finden, da die Verantwortlichen mit den Leistungen und Ergebnissen der Mannschaft nicht zufrieden waren und vor kurzem die Trennung von Klauß vermelden sollten. Hierbei gilt es anzumerken, dass Rapid zwar in der UEFA Conference League das Viertelfinale erreicht hat, aber in der heimischen Bundesliga lediglich auf dem fünften Tabellenplatz steht.
Der SK Rapid trennt sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Robert #Klauß und seinem Co-Trainer Thomas #Kraus.
— SK Rapid (@skrapid) April 24, 2025
Vorerst und interimistisch übernimmt Stefan #Kulovits aus dem bestehenden Betreuerteam die Position des Cheftrainers.
📰 https://t.co/E1I9Jw5UuD#SCR2025 pic.twitter.com/fYJ5asX8LS
Grundsätzlich sind die taktischen Fähigkeiten und das enorme Fachwissen des Fußballlehrers jedoch unbestritten. Schließlich konnte man dies bereits während seiner Zeit in Nürnberg erkennen, da er seiner Mannschaft stets eine klare Spieltaktik vorgab und sich bis auf das kleinste Detail auf den Gegner einstellte.
Des Weiteren würde für eine Verpflichtung des 40-Jährigen sprechen, dass er bereits Erfahrung in der 2. Bundesliga gesammelt hat und zudem den Nachwuchsspielern eine Chance gibt. Grundsätzlich gilt es in Bezug auf Robert Klauß zu erwähnen, dass er ein junger Trainer mit sehr viel Potenzial und Fachwissen ist, der durchaus etwas Langfristiges in Hannover aufbauen und den Verein wieder zurück in die Bundesliga führen kann.
Alexander Ende
Eine sehr spannende Lösung wäre dagegen Alexander Ende. Der 45-Jährige ist zur Zeit beim SC Verl in der 3. Liga tätig, mit welchem er eine überaus erfolgreiche Spielzeit 2024/25 spielt und aktuell auf dem siebten Tabellenplatz steht. Jedoch hat der Fußballlehrer bereits angekündigt, dass er die Verler nach der Saison verlassen und den nächsten Schritt in seiner Laufbahn gehen wird.
Der 45-Jährige zeichnet sich besonders durch seinen spielerischen Ansatz und seine offensiv ausgerichtete Spielweise aus. Schließlich gilt es hierbei anzumerken, dass der SC Verl zu den spielerisch besten Teams der 3. Liga gehört. Des Weiteren setzt Ende auf ein hohes Pressing gegen den Ball und verlangt grundsätzlich eine mutige Herangehensweise seiner Mannschaft.
Alexander Ende verlässt den Sportclub im Sommer!
— Sportclub Verl (@SCVerl) April 2, 2025
Nach zwei erfolgreichen Jahren bei unserem Sportclub wird Cheftrainer Alexander Ende seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern! Die gemeinsame Zusammenarbeit endet nach der Saison.
➡️ https://t.co/YN7uCxYlwq pic.twitter.com/lQCY4KkVeW
Es wäre wohl eine ziemlich mutige Entscheidung der Verantwortlichen, wenn man sich für Alexander Ende entscheiden würde. Schließlich verfügt der 45-Jährige über keinerlei Erfahrung in der 2. Bundesliga. Jedoch hat es Ende beim SC Verl bewiesen, dass er einem Team eine klare Spielphilosophie vorgeben kann und auch mit überschaubaren finanziellen Mitteln erfolgreich ist. Eine Verpflichtung von Ende wäre zwar mit einem gewissen Risiko verbunden, würde jedoch ebenfalls einen wirklichen Neuanfang bedeuten.