Nach den bisherigen 16 Spieltagen befindet sich die SG Dynamo Dresden auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit diesem aktuellen Zwischenstand dürften die Verantwortlichen sicherlich zufrieden sein, da sich die Mannschaft bislang 29 Punkte erspielen konnte und mittendrin im Aufstiegsrennen ist. (Bild: IMAGO / Picture Point)
Schließlich gilt es grundsätzlich zu erwähnen, dass sich bei den Sachsen im vergangenen Sommer sehr viel auf und neben dem Platz verändert hat und man zunächst eine gewisse Zeit gebraucht hat, um sich zu finden.
Doch was konnte bei der SGD bislang unter dem neuen Trainer Thomas Stamm überzeugen? Und wo besteht noch Luft nach oben?
Probleme beim Erspielen von Torchancen
Grundsätzlich gilt es zu erwähnen, dass Thomas Stamm ab dem ersten Tag eine Spielphilosophie installieren wollte, in welcher man sich über eine aktive und somit ballbesitzorientierte Spielweise auszeichnet. Zudem wollte der 41-Jährige ein neues System installieren und entschloss sich hierbei für ein 3-4-1-2-System, mit welchem die Mannschaft jedoch zunächst ihre Probleme hatte und sich erst einmal daran gewöhnen musste.
Diese Probleme konnte man besonders an den ersten Spieltagen erkennen, da sich Dynamo besonders beim Erarbeiten von Torchancen äußerst schwer tat. Schließlich fehlte es oftmals an Ideen und Tempo im letzten Drittel, um gefährlich werden zu können. Andererseits fiel auf, dass die Spieler die Laufwege oftmals noch nicht verinnerlicht hatten und es folgend zu Missverständnissen und Fehlpässen kam. Ein anderes Problem stellte zusätzlich die ungenügende Passgenauigkeit dar, mit welcher sich die SGD das Leben selbst schwer machte.
⏰ 90'+5 Schluss! Wir trennen uns torlos von Alemannia Aachen und gehen ungeschlagen aus dieser Englischen Woche. #SGDAAC 0:0 #sgd1953 pic.twitter.com/G6uy6btZ28
— SG Dynamo Dresden (@DynamoDresden) September 29, 2024
Diese Probleme sollte auch Thomas Stamm erkennen, sodass er am zwölften Spieltag das System wieder umstellen sollte und die SGD ab diesem Zeitpunkt wieder im altbewährten 4-3-3-System agiert. Diese Umstellung sollte sich als überaus erfolgreich erweisen, da die Sachsen nun seit fünf Spielen ungeschlagen sind.
Natürlich gilt es hierbei zu erwähnen, dass sich die einstigen Probleme bei dem Erspielen von Torchancen nicht komplett in Luft aufgelöst haben. Jedoch konnte man Verbesserungen im eigenen Ballbesitz erkennen und zudem scheint sich die Mannschaft in dem 4-3-3-System deutlich wohler zu fühlen.
Defensive mit Nachholbedarf
Bei einem Blick auf die Tabelle könnte man meinen, dass Dynamos große Stärke die eigene Defensive ist. Schließlich kassierten die Sachsen bisher lediglich 19 Gegentore und stellen somit eine der besten Abwehrreihen der 3. Liga. Doch von dieser Statistik darf man sich keinesfalls täuschen lassen, da sich die Defensive sehr wohl anfällig gezeigt hat.
Schließlich war die Defensivarbeit bereits oftmals von Unkonzentriertheiten sowie einem fatalen Stellungsspiel geprägt, sodass man sich schlussendlich in viele Begegnungen bei Torhüter Tim Schreiber bedanken konnte, der mit guten Reflexen die Punkte festgehalten hat.
Diese Schwächen in der Defensive dürften sicherlich auch mit den Spielsystemen zutun gehabt haben. Schließlich mussten die Spieler zunächst ein neues Spielsystem verinnerlichen, bevor man nach wenigen Spieltagen wieder zu dem alten Spielsystem zurückkehrte.
Des Weiteren gilt es zu erwähnen, dass Thomas Stamm in der Abwehr bereits sehr viel rotiert und getestet hat, was sicherlich verhindert haben dürfte, dass sich die Spieler schneller aneinander gewöhnen und richtig einspielen konnten.
⏰90'+6 JAAAAAA! Auswärtssieg in Sandhausen!! 🥳 #SVSSGD 2:4 #sgd1953 pic.twitter.com/TfIMKGX7M7
— SG Dynamo Dresden (@DynamoDresden) November 30, 2024
Das kürzliche Auswärtsspiel beim SV Sandhausen (4:2) dürfte ein sehr gutes Beispiel für die wackelige Abwehr sein. In dieser Begegnung kassierte man zwei vollkommen unnötige Gegentore nach Standardsituationen, weil man den Ball zuvor jeweils nicht klären konnte und im Anschluss die Zuordnung verlor. Diese Gegentore waren absolut vermeidbar und die SGD sollte solch Situationen in Zukunft zwingend besser lösen, um sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen.
Die Offensive liefert
Die Probleme beim Erspielen von Torchancen haben wir bereits angesprochen. Jedoch gilt es auch zu erwähnen, dass Dynamo bereits 30 Saisontore erzielen konnte und somit die drittstärkste Offensive in der 3. Liga stellt. Einzig Spitzenreiter Energie Cottbus (37) und der FC Ingolstadt (36) konnten bislang mehr Tore erzielen.
Besonders hervorzuheben gilt es Mittelstürmer Christoph Daferner, der bislang stolze 10 Tore erzielen konnte. Die Leihgabe vom 1. FC Nürnberg scheint sich in der aktuellen Spielzeit pudelwohl zu fühlen und zahlt das Vertrauen von Thomas Stamm mit guten Leistungen und Toren zurück. Zudem scheint beim 26-Jährigen wieder die Coolness und Selbstverständlichkeit beim Torabschluss zurück zu sein, die man beim Stürmer lange Zeit vermisst hat.
⏰29' TOOOOOOOOR! Die perfekte Antwort! Daffi drückt das Ding über die Linie. Weiter! #SVSSGD 1:1 #sgd1953 pic.twitter.com/UAls2N0DHo
— SG Dynamo Dresden (@DynamoDresden) November 30, 2024
Grundsätzlich konnte man diese Leistungsexplosion des Stürmers nicht wirklich erwarten, da er zuletzt schwierige Jahre in der 2. Bundesliga hatte, in welchen ihm nur sehr wenig gelingen sollte und er in zwei Spielzeiten insgesamt lediglich vier Tore erzielte.
Des Weiteren gilt es Eigengewächs Jonas Oehmichen zu erwähnen, der sich in den vergangenen Wochen stets steigern und sein Potenzial immer mehr zeigen konnte. Dieses Engagement sollte Thomas Stamm belohnen, sodass sich der 20-Jährige in den letzten Spielen oftmals in der Startelf befinden sollte. Der offensive Mittelfeldspieler konnte besonders mit seiner energischen Spielweise überzeugen, mit welcher er dem Spiel neue Impulse verleihen konnte.
Anhand der Personalie Oehmichen erkennt man, dass Thomas Stamm auch in Dresden den Talenten eine Chance gibt, was sicherlich der richtige Weg für Dynamo Dresden ist.
⏰62' Doppelschlag! Führung ausgebaut. Nun zieht das Ding, Männer!!! #SVSSGD 2:4 #sgd1953 pic.twitter.com/4Ki11kGhwS
— SG Dynamo Dresden (@DynamoDresden) November 30, 2024
Eine Enttäuschung stellt bislang jedoch Rückkehrer Oliver Batista Meier dar, der in der aktuellen Spielzeit nur in sehr wenigen Momenten sein großes Potenzial unter Beweis stellen konnte. Dies scheint Thomas Stamm ebenfalls so zu sehen, sodass Batista Meier in der aktuellen Spielzeit stets zwischen Startelf und Ersatzbank pendelt und generell nur sehr wenige Spiele über die volle Spieldauer absolviert hat.
Vorschau auf den kommenden Spieltag
Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld eine äußerst schwere Aufgabe auf Dynamo Dresden.
Schließlich gehört die Mannschaft von Mitch Kniat zu den Topteams der 3. Liga und mischt im Aufstiegsrennen mit. Zudem kassierte die Arminia bislang lediglich 13 Gegentore und stellt die beste Abwehr der Liga.