Wenn man, so wie ich, aus einem kleinen Dorf mit nicht einmal 1000 Einwohnern kommt, hat man eine gewisse Erwartungshaltung, wenn es in die britische Hauptstadt geht. London calling. Und noch dazu gibt es Fußball vom Feinsten: League Cup-Finale zwischen Manchester City und dem FC Liverpool. Zumindest an den Bildschirmen im Goose-Island-Pub. Ins Stadion ging es dann für das etwas weniger spektakulär klingende (und um Vielfaches günstigere) Match zwischen West Ham United und dem FC Burnley. Premier League erleben. (Foto: IMAGO / Shutterstock)
Spezielle Vorzeichen
Ganz so uninteressant wie im ersten Absatz skizziert war es dann nicht, zumal auch die Vorzeichen nicht schlecht standen: Die Hammers träumen von der Champions League-Teilnahme und für Burnley war es immerhin das erste Spiel, nachdem der langjährige Trainer und Vereinslegende Sean Dyche entlassen wurde.
Eher maues Spiel
Zunächst gab es einige vielversprechende Offensiv-Aktionen von West Ham, bis dann in der 24. Minute der Burnley-Profi Ashley Westwood schwer verletzt vom Feld getragen werden musste. Vorläufige Diagnose: Gebrochenes Sprunggelenk. Und jede Menge emotionale Unterstützung von Mit- und Gegenspielern. Vor der Halbzeit gab es für den FC Burnley dann noch das 1:0 sowie einen verschossenen Elfmeter. Franz Beckenbauer sollte mit seiner Aussage „Es ist Gesetz, dass der Gefoulte nicht schießt“ recht behalten. In der zweiten Halbzeit war dann abgesehen vom Ausgleichstreffer eher wenig los.
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— West Ham United (@WestHam) April 17, 2022
Was bleibt, ist die Bewunderung
In Erinnerung wird der Tag auch trotz des eher ereignisarmen Spielgeschehens bleiben. Die Atmosphäre im Stadion, die körperbetonte Spielweise sowie die enorm hohe Spielgeschwindigkeit suchen Ihresgleichen. Eine vergleichbare Atmosphäre findet man vermutlich auch beim BVB, aber die körperbetonte Spielweise und die Geschwindigkeit gibt es außerhalb von England einfach nicht. Selbst dieses eher mittelmäßige Duell hat mich komplett überzeugt, nochmal ein Premier League Spiel zu besuchen.